Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Len Fritz, wurde am 11. Juli 1864 zuQuerstedt im Kreise Stendal als der Sohn eines Kossäten geb., der neben seiner Landwirtschaft einen Viehyan- del betrieb. Er besuchte die Dorfschule seines Ortes, empfing dann den Pri- vatunterricht des Pastors Pohlmann in Badingen, u. dieser bestimmte ihn auch, den Lehrerberuf zu erwählen. Nachdem er seit 1880 in Osterburg die Präparandie u. das Seminar besucht hatte, wurde er 1884 Lehrer in Garde- legen, siedelte aber schon im folgenden Jahre nach Halberstadt über, wo er noch jetzt im Amte steht. S: Lose Lenz, Leo, Pseudon. für Johann *Lenz, Karl Ludwig, wurde am Len literarische Leitung des "AllgemeinenVereins für deutsche Literatur", die er bis 1884 führte, siedelte 1875 nach Berlin über u. trat noch in demselben Jahre in die Redaktion des belletri- stischen Teils des "Bazar" ein, der er bis 1886 angehörte. Seitdem lebte er als unabhängiger Schriftsteller in Berlin und starb daselbst am 2. Okt. 1896. S: Walhalla. Altdeutsche Sagen *Lenz, Philipp, Sohn des Vorigen, S: Mi- Lenzen, Maria, geb. di Sebre- *
Len Fritz, wurde am 11. Juli 1864 zuQuerſtedt im Kreiſe Stendal als der Sohn eines Koſſäten geb., der neben ſeiner Landwirtſchaft einen Viehyan- del betrieb. Er beſuchte die Dorfſchule ſeines Ortes, empfing dann den Pri- vatunterricht des Paſtors Pohlmann in Badingen, u. dieſer beſtimmte ihn auch, den Lehrerberuf zu erwählen. Nachdem er ſeit 1880 in Oſterburg die Präparandie u. das Seminar beſucht hatte, wurde er 1884 Lehrer in Garde- legen, ſiedelte aber ſchon im folgenden Jahre nach Halberſtadt über, wo er noch jetzt im Amte ſteht. S: Loſe Lenz, Leo, Pſeudon. für Johann *Lenz, Karl Ludwig, wurde am Len literariſche Leitung des „AllgemeinenVereins für deutſche Literatur‟, die er bis 1884 führte, ſiedelte 1875 nach Berlin über u. trat noch in demſelben Jahre in die Redaktion des belletri- ſtiſchen Teils des „Bazar‟ ein, der er bis 1886 angehörte. Seitdem lebte er als unabhängiger Schriftſteller in Berlin und ſtarb daſelbſt am 2. Okt. 1896. S: Walhalla. Altdeutſche Sagen *Lenz, Philipp, Sohn des Vorigen, S: Mi- Lenzen, Maria, geb. di Sebre- *
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Len
Len
Fritz, wurde am 11. Juli 1864 zu
Querſtedt im Kreiſe Stendal als der
Sohn eines Koſſäten geb., der neben
ſeiner Landwirtſchaft einen Viehyan-
del betrieb. Er beſuchte die Dorfſchule
ſeines Ortes, empfing dann den Pri-
vatunterricht des Paſtors Pohlmann
in Badingen, u. dieſer beſtimmte ihn
auch, den Lehrerberuf zu erwählen.
Nachdem er ſeit 1880 in Oſterburg die
Präparandie u. das Seminar beſucht
hatte, wurde er 1884 Lehrer in Garde-
legen, ſiedelte aber ſchon im folgenden
Jahre nach Halberſtadt über, wo er
noch jetzt im Amte ſteht.
S: Loſe
Blätter (Ge., Gedanken und Volks-
ſchauſpiele [Aus Deutſchlands großen
Tagen. ‒ Widukind]), 1889. 2. A. 1899.
‒ Neue Klänge (Ge.), 1901. ‒ Eine
indiſche Geſchichte, 1902. ‒ Erzählun-
gen aus dem Volksleben, 1904. ‒
Poetiſches Allerlei, 1904. ‒ Unter dem
Sternenhimmel (E.). Der verlorene
Sohn (E.). Aus ſtillen Stunden (Ge.),
1907. ‒ Lieder der Einſamkeit, 1908.
Lenz, Leo, Pſeudon. für Johann
Rudolf Schwanzara; ſ. d.!
*Lenz, Karl Ludwig, wurde am
20. (nicht 15.) September 1813 (nicht
1823) zu Berlin als der Sohn eines
Steinmetzen geb., erhielt ſeine wiſſen-
ſchaftliche Vorbildung auf dem Joa-
chimsthalſchen Gymnaſium und auf
dem zum grauen Kloſter in Berlin u.
beſuchte danach d. Univerſität daſelbſt.
Er betrat frühe die journaliſtiſche
Laufbahn und wurde 1839 Redakteur
des „Freimütigen‟. Jm Jahre 1841
ſiedelte er nach Hamburg über, wurde
hier Redakteur der „Neuen Hambur-
ger Zeitung‟, erwarb aber noch in
demſelben Jahre das Hamburger
Blatt „Der Freiſchütz‟, das bis 1873
unter ſeiner Leitung erſchien u. ſeiner
Zeit zu den geleſenſten Blättern ge-
hörte. Daneben redigierte er von
1859 72 das illuſtrierte Wochenblatt
„Omnibus‟, Jm Auguſt 1862 erwarb
er ſich in Jena die Würde eines Dr.
phil. Jm Jahre 1872 übernahm er die
literariſche Leitung des „Allgemeinen
Vereins für deutſche Literatur‟, die
er bis 1884 führte, ſiedelte 1875 nach
Berlin über u. trat noch in demſelben
Jahre in die Redaktion des belletri-
ſtiſchen Teils des „Bazar‟ ein, der er
bis 1886 angehörte. Seitdem lebte er
als unabhängiger Schriftſteller in
Berlin und ſtarb daſelbſt am 2. Okt.
1896.
S: Walhalla. Altdeutſche Sagen
und Volksbücher, neu bearb., 1837. ‒
Perlen der deutſchen Literatur (An-
thol.), 1838. ‒ Tauſch u. Täuſchungen
(Lſp.), 1838. ‒ Der Kolporteur (P.),
1838. ‒ Das Kunſtkabinett (Kom.
Szene mit Geſ.), 1840. ‒ Berlin und
die Berliner (Lebens- u. Sittenbilder),
1840. ‒ Deutſche Dichter und Denker,
1860. ‒ Die Kunſt zu unterhalten,
1892. ‒ Zahlreiche humoriſt. Schrift-
chen; z. B. Nante anf der Berlin-
Potsdamer Eiſenbahn; 5 Hefte 1839‒
1841.
*Lenz, Philipp, Sohn des Vorigen,
wurde am 15. März 1850 in Hamburg
geb., beſuchte das dortige Johanneum,
widmete ſich in Jena und Leipzig dem
Studium der Staatswiſſenſchaften u.
erwarb ſich 1872 die Würde eines Dr.
phil. Jm Jahre 1880 ging er im Dienſt
des Auswärtigen Amtes nach China,
fungierte mehrere Jahre als Dol-
metſcher der deutſchen Geſandtſchaft
in Peking und ward 1890 zum Vize-
konſul und nach einigen Jahren zum
Konſul in Tſchifu ernannt.
S: Mi-
litäriſche Humoresken, 5 Bdchn.,
1876‒78.
Lenzen, Maria, geb. di Sebre-
gondi, wurde am 18. Dezbr. 1814
zu Dorſten in Weſtfalen als die Toch-
ter eines Arztes geboren, erhielt ihren
erſten Unterricht im elterlichen Hauſe
durch einen Großoheim, den früheren
Guardian des Minoritenkloſters in
Soeſt, beſuchte dann die öffentliche
Schule u. vom 11. bis 14. Jahre das
Penſionat der Urſulinerinnen daſelbſt
und kehrte darauf in das Elternhaus
zurück, um unter der Leitung der
*
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