Schlüsselloch (Soloscherz), 1895. - Fin de siecle (Reimereien und V.), 1896. - Dämon Geld (Schsp.), 1899. - Flittergold (Geschn. a. d. Artisten- leben), 1898. - Eintagsfliegen (Hum. R.), 1897. - Estrella (Eine Zirkus- gesch.), 1901. - Die schöne Witfrau (N.), 1901. - Brettl-Sterne (Phan- tasien u. Stimmungen), 1902. - Nie- derrheinische Kleinstadt-Geschichten, 1903. - Höllenbrand (Artisten-Ge- schichten), 1904.
*Kuschar, Rudolf,
pseud. Julius Roewen, wurde am 15. April 1855 in Graz (Steiermark) geb., wo sein Vater, Dr. Lukas K., damals Finanz- prokuratur-Sekretär war. Dieser wurde bald darauf nach Klagenfurt (Kärnten) versetzt, u. hier besuchte der Sohn 1863-71 das Gymnasium, wor- auf er bis 1875 in Graz die Rechte studierte. Er trat dann in Graz in den Justizdienst, erwarb sich 1879 die Würde eines Dr. jur., legte in dem- selben Jahre die Richteramtsprüfung für den Zivildienst ab und bekleidete in den Jahren 1882-92 in verschie- denen Orten Kärntens u. der Steier- mark die Stelle eines Gerichtsadjunk- ten, in welcher Stellung er sich die genaueste Kenntnis der bäuerlichen Verhältnisse erwarb und tiefe Ein- blicke in die Volksseele zu machen Ge- legenheit hatte. Jnzwischen legte er 1888 auch die Militärrichteramts- prüfung ab. 1892 wurde er von Ju- denburg als Gerichtsadjunkt nach Graz versetzt und hier 1898 zum k. k. Gerichts-Sekretär befördert.
S:
Die Kreuzbauer-Rosl (Volksst.), 1888. 2. A. 1906. - Die Gargscheite (Volksst.), 1894. - Dem Ahnl sei' Geist (Bauern- posse), 1894. - Karls XII. Jugendliebe (Dramolet), 1897. - Die Lüge ums Glück (Volksst. mit Gesang), 1900. - Die Unehr' (Volks-Dr.), 1904. - Die Wirtin zum goldenen Salbling (Bauern-Posse), 1901. - Jm Wun- derlande der Lotosblume (Lehr-Dr., mit G. W. Geßmann u. d. gemein- [Spaltenumbruch]
Kuß
samen Pseudonym Kama-Deva), 1905.
*Kuschel (-Friese), Karoline,
pseud. Fritz Michael, wurde am 6. März 1855 zu Kronstadt in Sieben- bürgen als die Tochter des berühmten Schauspielers K. A. Friese geboren, begann als echtes Theaterkind sehr frühe ihre Laufbahn als Tänzerin u. Schauspielerin. Nach ihrer Verheira- tung (1876) schied sie von der Bühne und widmete sich dann mehr u. mehr der Schriftstellerei. Mehrere Jahre nach dem Tode ihres Gatten gründete sie in Wien eine Theater-Agentur, verbunden mit einer Theaterschule, der sie jetzt noch vorsteht. Ebenso ist sie Redakteurin der 1905 gegründeten Theaterzeitung "Thalia".
S:
Ver- spielt (Dr. Lebensbild), 1899. - Fünf Märchen für große Kinder, 1900. - Gefundener Hafen (Schsp., mit Rud. Angely-Geyer), 1905. - Zwischen zwei Eiden (Dr.), 1907.
*Kuß, Otto,
geb. am 9. Nov. 1848 zu Schroda in der Provinz Posen als der Sohn eines deutschen Gerichts- beamten, kam mit dem letzteren 1859 nach Krotoschin, wo er das Gymna- sium besuchte, das er 1866 verließ, um als Freiwilliger an dem Kriege gegen Österreich teilzunehmen. Bei Skalitz schwer verwundet, mußte er der Militärlaufbahn entsagen, und so trat er 1867 zur Staatstelegra- phenverwaltung über, der er 32 Jahre angehörte. Er war mehrere Jahre Telegraphendirektor in Mülhausen (Elsaß), wurde 1895 in gleicher Eigen- schaft nach Barmen versetzt und trat 1899 in den Ruhestand, worauf er zu- nächst nach Eberstadt in Hessen, 1902 nach Darmstadt u. 1908 nach Braubach übersiedelte. Seit 1874 mit Fritz Reu- ters Werken und dem mecklenburgi- schen Jdiom bekannt geworden, ist er vielfach - d. h. nur zu wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken - als Reuter-Vorleser aufgetreten und hat sich schließlich selber als mundart-
*
[Spaltenumbruch]
Kuſ
Schlüſſelloch (Soloſcherz), 1895. ‒ Fin de siècle (Reimereien und V.), 1896. ‒ Dämon Geld (Schſp.), 1899. ‒ Flittergold (Geſchn. a. d. Artiſten- leben), 1898. ‒ Eintagsfliegen (Hum. R.), 1897. ‒ Eſtrella (Eine Zirkus- geſch.), 1901. ‒ Die ſchöne Witfrau (N.), 1901. ‒ Brettl-Sterne (Phan- taſien u. Stimmungen), 1902. ‒ Nie- derrheiniſche Kleinſtadt-Geſchichten, 1903. ‒ Höllenbrand (Artiſten-Ge- ſchichten), 1904.
*Kuſchar, Rudolf,
pſeud. Julius Roewen, wurde am 15. April 1855 in Graz (Steiermark) geb., wo ſein Vater, Dr. Lukas K., damals Finanz- prokuratur-Sekretär war. Dieſer wurde bald darauf nach Klagenfurt (Kärnten) verſetzt, u. hier beſuchte der Sohn 1863-71 das Gymnaſium, wor- auf er bis 1875 in Graz die Rechte ſtudierte. Er trat dann in Graz in den Juſtizdienſt, erwarb ſich 1879 die Würde eines Dr. jur., legte in dem- ſelben Jahre die Richteramtsprüfung für den Zivildienſt ab und bekleidete in den Jahren 1882-92 in verſchie- denen Orten Kärntens u. der Steier- mark die Stelle eines Gerichtsadjunk- ten, in welcher Stellung er ſich die genaueſte Kenntnis der bäuerlichen Verhältniſſe erwarb und tiefe Ein- blicke in die Volksſeele zu machen Ge- legenheit hatte. Jnzwiſchen legte er 1888 auch die Militärrichteramts- prüfung ab. 1892 wurde er von Ju- denburg als Gerichtsadjunkt nach Graz verſetzt und hier 1898 zum k. k. Gerichts-Sekretär befördert.
S:
Die Kreuzbauer-Rosl (Volksſt.), 1888. 2. A. 1906. ‒ Die Gargſcheite (Volksſt.), 1894. ‒ Dem Ahnl ſei’ Geiſt (Bauern- poſſe), 1894. ‒ Karls XII. Jugendliebe (Dramolet), 1897. ‒ Die Lüge ums Glück (Volksſt. mit Geſang), 1900. ‒ Die Unehr’ (Volks-Dr.), 1904. ‒ Die Wirtin zum goldenen Salbling (Bauern-Poſſe), 1901. ‒ Jm Wun- derlande der Lotosblume (Lehr-Dr., mit G. W. Geßmann u. d. gemein- [Spaltenumbruch]
Kuß
ſamen Pſeudonym Kama-Deva), 1905.
*Kuſchel (-Frieſe), Karoline,
pſeud. Fritz Michael, wurde am 6. März 1855 zu Kronſtadt in Sieben- bürgen als die Tochter des berühmten Schauſpielers K. A. Frieſe geboren, begann als echtes Theaterkind ſehr frühe ihre Laufbahn als Tänzerin u. Schauſpielerin. Nach ihrer Verheira- tung (1876) ſchied ſie von der Bühne und widmete ſich dann mehr u. mehr der Schriftſtellerei. Mehrere Jahre nach dem Tode ihres Gatten gründete ſie in Wien eine Theater-Agentur, verbunden mit einer Theaterſchule, der ſie jetzt noch vorſteht. Ebenſo iſt ſie Redakteurin der 1905 gegründeten Theaterzeitung „Thalia‟.
S:
Ver- ſpielt (Dr. Lebensbild), 1899. ‒ Fünf Märchen für große Kinder, 1900. ‒ Gefundener Hafen (Schſp., mit Rud. Angely-Geyer), 1905. ‒ Zwiſchen zwei Eiden (Dr.), 1907.
*Kuß, Otto,
geb. am 9. Nov. 1848 zu Schroda in der Provinz Poſen als der Sohn eines deutſchen Gerichts- beamten, kam mit dem letzteren 1859 nach Krotoſchin, wo er das Gymna- ſium beſuchte, das er 1866 verließ, um als Freiwilliger an dem Kriege gegen Öſterreich teilzunehmen. Bei Skalitz ſchwer verwundet, mußte er der Militärlaufbahn entſagen, und ſo trat er 1867 zur Staatstelegra- phenverwaltung über, der er 32 Jahre angehörte. Er war mehrere Jahre Telegraphendirektor in Mülhauſen (Elſaß), wurde 1895 in gleicher Eigen- ſchaft nach Barmen verſetzt und trat 1899 in den Ruheſtand, worauf er zu- nächſt nach Eberſtadt in Heſſen, 1902 nach Darmſtadt u. 1908 nach Braubach überſiedelte. Seit 1874 mit Fritz Reu- ters Werken und dem mecklenburgi- ſchen Jdiom bekannt geworden, iſt er vielfach ‒ d. h. nur zu wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken ‒ als Reuter-Vorleſer aufgetreten und hat ſich ſchließlich ſelber als mundart-
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[155/0159]
Kuſ
Kuß
Schlüſſelloch (Soloſcherz), 1895. ‒
Fin de siècle (Reimereien und V.),
1896. ‒ Dämon Geld (Schſp.), 1899.
‒ Flittergold (Geſchn. a. d. Artiſten-
leben), 1898. ‒ Eintagsfliegen (Hum.
R.), 1897. ‒ Eſtrella (Eine Zirkus-
geſch.), 1901. ‒ Die ſchöne Witfrau
(N.), 1901. ‒ Brettl-Sterne (Phan-
taſien u. Stimmungen), 1902. ‒ Nie-
derrheiniſche Kleinſtadt-Geſchichten,
1903. ‒ Höllenbrand (Artiſten-Ge-
ſchichten), 1904.
*Kuſchar, Rudolf, pſeud. Julius
Roewen, wurde am 15. April 1855
in Graz (Steiermark) geb., wo ſein
Vater, Dr. Lukas K., damals Finanz-
prokuratur-Sekretär war. Dieſer
wurde bald darauf nach Klagenfurt
(Kärnten) verſetzt, u. hier beſuchte der
Sohn 1863-71 das Gymnaſium, wor-
auf er bis 1875 in Graz die Rechte
ſtudierte. Er trat dann in Graz in
den Juſtizdienſt, erwarb ſich 1879 die
Würde eines Dr. jur., legte in dem-
ſelben Jahre die Richteramtsprüfung
für den Zivildienſt ab und bekleidete
in den Jahren 1882-92 in verſchie-
denen Orten Kärntens u. der Steier-
mark die Stelle eines Gerichtsadjunk-
ten, in welcher Stellung er ſich die
genaueſte Kenntnis der bäuerlichen
Verhältniſſe erwarb und tiefe Ein-
blicke in die Volksſeele zu machen Ge-
legenheit hatte. Jnzwiſchen legte er
1888 auch die Militärrichteramts-
prüfung ab. 1892 wurde er von Ju-
denburg als Gerichtsadjunkt nach
Graz verſetzt und hier 1898 zum k. k.
Gerichts-Sekretär befördert.
S: Die
Kreuzbauer-Rosl (Volksſt.), 1888. 2.
A. 1906. ‒ Die Gargſcheite (Volksſt.),
1894. ‒ Dem Ahnl ſei’ Geiſt (Bauern-
poſſe), 1894. ‒ Karls XII. Jugendliebe
(Dramolet), 1897. ‒ Die Lüge ums
Glück (Volksſt. mit Geſang), 1900. ‒
Die Unehr’ (Volks-Dr.), 1904. ‒
Die Wirtin zum goldenen Salbling
(Bauern-Poſſe), 1901. ‒ Jm Wun-
derlande der Lotosblume (Lehr-Dr.,
mit G. W. Geßmann u. d. gemein-
ſamen Pſeudonym Kama-Deva),
1905.
*Kuſchel (-Frieſe), Karoline,
pſeud. Fritz Michael, wurde am 6.
März 1855 zu Kronſtadt in Sieben-
bürgen als die Tochter des berühmten
Schauſpielers K. A. Frieſe geboren,
begann als echtes Theaterkind ſehr
frühe ihre Laufbahn als Tänzerin u.
Schauſpielerin. Nach ihrer Verheira-
tung (1876) ſchied ſie von der Bühne
und widmete ſich dann mehr u. mehr
der Schriftſtellerei. Mehrere Jahre
nach dem Tode ihres Gatten gründete
ſie in Wien eine Theater-Agentur,
verbunden mit einer Theaterſchule,
der ſie jetzt noch vorſteht. Ebenſo iſt
ſie Redakteurin der 1905 gegründeten
Theaterzeitung „Thalia‟.
S: Ver-
ſpielt (Dr. Lebensbild), 1899. ‒ Fünf
Märchen für große Kinder, 1900. ‒
Gefundener Hafen (Schſp., mit Rud.
Angely-Geyer), 1905. ‒ Zwiſchen zwei
Eiden (Dr.), 1907.
*Kuß, Otto, geb. am 9. Nov. 1848
zu Schroda in der Provinz Poſen als
der Sohn eines deutſchen Gerichts-
beamten, kam mit dem letzteren 1859
nach Krotoſchin, wo er das Gymna-
ſium beſuchte, das er 1866 verließ,
um als Freiwilliger an dem Kriege
gegen Öſterreich teilzunehmen. Bei
Skalitz ſchwer verwundet, mußte er
der Militärlaufbahn entſagen, und
ſo trat er 1867 zur Staatstelegra-
phenverwaltung über, der er 32 Jahre
angehörte. Er war mehrere Jahre
Telegraphendirektor in Mülhauſen
(Elſaß), wurde 1895 in gleicher Eigen-
ſchaft nach Barmen verſetzt und trat
1899 in den Ruheſtand, worauf er zu-
nächſt nach Eberſtadt in Heſſen, 1902
nach Darmſtadt u. 1908 nach Braubach
überſiedelte. Seit 1874 mit Fritz Reu-
ters Werken und dem mecklenburgi-
ſchen Jdiom bekannt geworden, iſt er
vielfach ‒ d. h. nur zu wohltätigen
und gemeinnützigen Zwecken ‒ als
Reuter-Vorleſer aufgetreten und hat
ſich ſchließlich ſelber als mundart-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/159>, abgerufen am 22.02.2025.
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