von ihm in Gemeinschaft mit Mea Reichard (s. d.!) gegründete Zeitschrift "Das Kunsttheater".
S:
Dichtungen, 1899. - Reigen der Totentänze, 1900. - Die Sonne des Todes (D.), 1901. - Die Nonne von Cortosa, 1906. - Durch Mitleid wissend (Ge.), 1908.
Kurti,
Pseudon. für Kurt Kam- lah; s. d.!
Kurts,Friedrich Gustav Ger- hard,
geb. am 31. Oktober 1810 zu Parchwitz in Schlesien als der Sohn eines Kaufmanns, verwaiste sehr früh und wurde von einem Oheim, dem Pastor K. in Hainau, erzogen. Jm Jahre 1825 kam er auf das Gymna- sium zu Liegnitz und 1830 bezog er die Universität Breslau, an der er Theologie studierte. Jm Jahre 1835 übernahm er eine Privatlehranstalt in Namslau, und damit hatte er sich für die Folge der Pädagogik zuge- wandt. Zu Anfang des Jahres 1838 wurde er als Rektor der Stadtschule nach P. Wartenberg berufen, wo er fast 24 Jahre tätig war; im Novbr. 1861 siedelte er in gleicher Eigenschaft nach Brieg über, wo er bis Ostern 1880 im Amte stand. Seitdem im Ruhestande lebend, starb er daselbst am 14. Dezbr. 1887. K. hat sich als pädagogischer Schriftsteller besonders durch geschickte Neubearbeitungen der Friedrich Nösseltschen Schulbücher für Töchterschulen bekannt gemacht. Außerdem gab er heraus
S:
Gedichte, 1838.
*Kurtzig, Heinrich,
pseud. Bogu- mil Curtius, wurde am 1. Mai 1865 zu Hohensalza (Jnowrazlaw) in der Provinz Posen als der Sohn eines Fabrikbesitzers geboren, besuchte das dortige Gymnasium u. widmete sich 1882 dem Stande eines Kauf- manns. Als Fabrikbesitzer lebte er bis 1905 in seiner Vaterstadt, siedelte dann als Direktionsbeamter nach Berlin-Charlottenburg über u. grün- dete 1907 daselbst eine Verlagsbuch- handlung.
S:
Moderne Klänge (Dn.), [Spaltenumbruch]
Kur
1887. - Hohe Dilettanten (Lsp.), 1887.
Kurz,Edgar Konrad,
wurde am 16. Januar 1853 als ältester Sohn des Dichters Hermann K. (s. d.!) in Stuttgart geboren u. kam mit seiner Familie nach Obereßlingen bei Eß- lingen, wo das freie Landleben die angeborene Empfänglichkeit für Na- tureindrücke nährte u. in dem Knaben den Grund zu den späteren naturwis- senschaftlichen Jnteressen legte. Jn Kirchheim unter Teck und in Tübin- gen besuchte K. das Gymnasium und trat hier schon mit 17 Jahren an die Universität über, an der er kurze Zeit klassische Philologie, dann aber Medi- zin studierte. Da starb im Herbst 1873 sein Vater, und der Ernst des Lebens trat an ihn heran. Schon im folgenden Jahre legte er seine Prü- fungen ab, erwarb das Doktordiplom, verbrachte noch einige Monate zu weiterer Ausbildung in Wien und Prag und übernahm dann die Stelle eines Assistenzarztes an der geburts- hilflichen Klinik des Prof. Säxinger in Stuttgart. Jm Frühjahr 1877 ließ er sich als Arzt in Florenz nie- der, das er zwei Jahre früher auf einer Reise nach Jtalien kennen ge- lernt hatte, und schon im Herbst d. J. war seine Stellung dort so gefestigt, daß er den größeren Teil seiner Fa- milie dorthin nachkommen ließ. Jm Jahre 1889 gründete er in Florenz die Chirurgische Poliambulanz, die besonders den ärmeren Klassen zu unendlichem Segen gereichen sollte, und die er in Gemeinschaft mit einem italienischen Kollegen größtenteils aus eigenen Mitteln bis an seinen Tod fortführte. Er erfand auch eine Reihe neuer chirurgischer Jnstru- mente, von denen verschiedene in den allgemeinen Gebrauch übergegangen sind, u. seine Erfahrungen auf sämt- lichen Gebieten ärztlicher Tätigkeit hat er in mehr als achtzig wissenschaft- lichen Abhandlungen niedergelegt.
*
[Spaltenumbruch]
Kur
von ihm in Gemeinſchaft mit Mea Reichard (ſ. d.!) gegründete Zeitſchrift „Das Kunſttheater‟.
S:
Dichtungen, 1899. ‒ Reigen der Totentänze, 1900. ‒ Die Sonne des Todes (D.), 1901. ‒ Die Nonne von Cortoſa, 1906. ‒ Durch Mitleid wiſſend (Ge.), 1908.
Kurti,
Pſeudon. für Kurt Kam- lah; ſ. d.!
Kurts,Friedrich Guſtav Ger- hard,
geb. am 31. Oktober 1810 zu Parchwitz in Schleſien als der Sohn eines Kaufmanns, verwaiſte ſehr früh und wurde von einem Oheim, dem Paſtor K. in Hainau, erzogen. Jm Jahre 1825 kam er auf das Gymna- ſium zu Liegnitz und 1830 bezog er die Univerſität Breslau, an der er Theologie ſtudierte. Jm Jahre 1835 übernahm er eine Privatlehranſtalt in Namslau, und damit hatte er ſich für die Folge der Pädagogik zuge- wandt. Zu Anfang des Jahres 1838 wurde er als Rektor der Stadtſchule nach P. Wartenberg berufen, wo er faſt 24 Jahre tätig war; im Novbr. 1861 ſiedelte er in gleicher Eigenſchaft nach Brieg über, wo er bis Oſtern 1880 im Amte ſtand. Seitdem im Ruheſtande lebend, ſtarb er daſelbſt am 14. Dezbr. 1887. K. hat ſich als pädagogiſcher Schriftſteller beſonders durch geſchickte Neubearbeitungen der Friedrich Nöſſeltſchen Schulbücher für Töchterſchulen bekannt gemacht. Außerdem gab er heraus
S:
Gedichte, 1838.
*Kurtzig, Heinrich,
pſeud. Bogu- mil Curtius, wurde am 1. Mai 1865 zu Hohenſalza (Jnowrazlaw) in der Provinz Poſen als der Sohn eines Fabrikbeſitzers geboren, beſuchte das dortige Gymnaſium u. widmete ſich 1882 dem Stande eines Kauf- manns. Als Fabrikbeſitzer lebte er bis 1905 in ſeiner Vaterſtadt, ſiedelte dann als Direktionsbeamter nach Berlin-Charlottenburg über u. grün- dete 1907 daſelbſt eine Verlagsbuch- handlung.
S:
Moderne Klänge (Dn.), [Spaltenumbruch]
Kur
1887. ‒ Hohe Dilettanten (Lſp.), 1887.
Kurz,Edgar Konrad,
wurde am 16. Januar 1853 als älteſter Sohn des Dichters Hermann K. (ſ. d.!) in Stuttgart geboren u. kam mit ſeiner Familie nach Obereßlingen bei Eß- lingen, wo das freie Landleben die angeborene Empfänglichkeit für Na- tureindrücke nährte u. in dem Knaben den Grund zu den ſpäteren naturwiſ- ſenſchaftlichen Jntereſſen legte. Jn Kirchheim unter Teck und in Tübin- gen beſuchte K. das Gymnaſium und trat hier ſchon mit 17 Jahren an die Univerſität über, an der er kurze Zeit klaſſiſche Philologie, dann aber Medi- zin ſtudierte. Da ſtarb im Herbſt 1873 ſein Vater, und der Ernſt des Lebens trat an ihn heran. Schon im folgenden Jahre legte er ſeine Prü- fungen ab, erwarb das Doktordiplom, verbrachte noch einige Monate zu weiterer Ausbildung in Wien und Prag und übernahm dann die Stelle eines Aſſiſtenzarztes an der geburts- hilflichen Klinik des Prof. Säxinger in Stuttgart. Jm Frühjahr 1877 ließ er ſich als Arzt in Florenz nie- der, das er zwei Jahre früher auf einer Reiſe nach Jtalien kennen ge- lernt hatte, und ſchon im Herbſt d. J. war ſeine Stellung dort ſo gefeſtigt, daß er den größeren Teil ſeiner Fa- milie dorthin nachkommen ließ. Jm Jahre 1889 gründete er in Florenz die Chirurgiſche Poliambulanz, die beſonders den ärmeren Klaſſen zu unendlichem Segen gereichen ſollte, und die er in Gemeinſchaft mit einem italieniſchen Kollegen größtenteils aus eigenen Mitteln bis an ſeinen Tod fortführte. Er erfand auch eine Reihe neuer chirurgiſcher Jnſtru- mente, von denen verſchiedene in den allgemeinen Gebrauch übergegangen ſind, u. ſeine Erfahrungen auf ſämt- lichen Gebieten ärztlicher Tätigkeit hat er in mehr als achtzig wiſſenſchaft- lichen Abhandlungen niedergelegt.
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[151/0155]
Kur
Kur
von ihm in Gemeinſchaft mit Mea
Reichard (ſ. d.!) gegründete Zeitſchrift
„Das Kunſttheater‟.
S: Dichtungen,
1899. ‒ Reigen der Totentänze, 1900.
‒ Die Sonne des Todes (D.), 1901.
‒ Die Nonne von Cortoſa, 1906. ‒
Durch Mitleid wiſſend (Ge.), 1908.
Kurti, Pſeudon. für Kurt Kam-
lah; ſ. d.!
Kurts, Friedrich Guſtav Ger-
hard, geb. am 31. Oktober 1810 zu
Parchwitz in Schleſien als der Sohn
eines Kaufmanns, verwaiſte ſehr früh
und wurde von einem Oheim, dem
Paſtor K. in Hainau, erzogen. Jm
Jahre 1825 kam er auf das Gymna-
ſium zu Liegnitz und 1830 bezog er
die Univerſität Breslau, an der er
Theologie ſtudierte. Jm Jahre 1835
übernahm er eine Privatlehranſtalt
in Namslau, und damit hatte er ſich
für die Folge der Pädagogik zuge-
wandt. Zu Anfang des Jahres 1838
wurde er als Rektor der Stadtſchule
nach P. Wartenberg berufen, wo er
faſt 24 Jahre tätig war; im Novbr.
1861 ſiedelte er in gleicher Eigenſchaft
nach Brieg über, wo er bis Oſtern
1880 im Amte ſtand. Seitdem im
Ruheſtande lebend, ſtarb er daſelbſt
am 14. Dezbr. 1887. K. hat ſich als
pädagogiſcher Schriftſteller beſonders
durch geſchickte Neubearbeitungen der
Friedrich Nöſſeltſchen Schulbücher
für Töchterſchulen bekannt gemacht.
Außerdem gab er heraus
S: Gedichte,
1838.
*Kurtzig, Heinrich, pſeud. Bogu-
mil Curtius, wurde am 1. Mai
1865 zu Hohenſalza (Jnowrazlaw)
in der Provinz Poſen als der Sohn
eines Fabrikbeſitzers geboren, beſuchte
das dortige Gymnaſium u. widmete
ſich 1882 dem Stande eines Kauf-
manns. Als Fabrikbeſitzer lebte er
bis 1905 in ſeiner Vaterſtadt, ſiedelte
dann als Direktionsbeamter nach
Berlin-Charlottenburg über u. grün-
dete 1907 daſelbſt eine Verlagsbuch-
handlung.
S: Moderne Klänge (Dn.),
1887. ‒ Hohe Dilettanten (Lſp.),
1887.
Kurz, Edgar Konrad, wurde am
16. Januar 1853 als älteſter Sohn
des Dichters Hermann K. (ſ. d.!) in
Stuttgart geboren u. kam mit ſeiner
Familie nach Obereßlingen bei Eß-
lingen, wo das freie Landleben die
angeborene Empfänglichkeit für Na-
tureindrücke nährte u. in dem Knaben
den Grund zu den ſpäteren naturwiſ-
ſenſchaftlichen Jntereſſen legte. Jn
Kirchheim unter Teck und in Tübin-
gen beſuchte K. das Gymnaſium und
trat hier ſchon mit 17 Jahren an die
Univerſität über, an der er kurze Zeit
klaſſiſche Philologie, dann aber Medi-
zin ſtudierte. Da ſtarb im Herbſt
1873 ſein Vater, und der Ernſt des
Lebens trat an ihn heran. Schon im
folgenden Jahre legte er ſeine Prü-
fungen ab, erwarb das Doktordiplom,
verbrachte noch einige Monate zu
weiterer Ausbildung in Wien und
Prag und übernahm dann die Stelle
eines Aſſiſtenzarztes an der geburts-
hilflichen Klinik des Prof. Säxinger
in Stuttgart. Jm Frühjahr 1877
ließ er ſich als Arzt in Florenz nie-
der, das er zwei Jahre früher auf
einer Reiſe nach Jtalien kennen ge-
lernt hatte, und ſchon im Herbſt d. J.
war ſeine Stellung dort ſo gefeſtigt,
daß er den größeren Teil ſeiner Fa-
milie dorthin nachkommen ließ. Jm
Jahre 1889 gründete er in Florenz
die Chirurgiſche Poliambulanz, die
beſonders den ärmeren Klaſſen zu
unendlichem Segen gereichen ſollte,
und die er in Gemeinſchaft mit einem
italieniſchen Kollegen größtenteils
aus eigenen Mitteln bis an ſeinen
Tod fortführte. Er erfand auch eine
Reihe neuer chirurgiſcher Jnſtru-
mente, von denen verſchiedene in den
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ſind, u. ſeine Erfahrungen auf ſämt-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/155>, abgerufen am 22.02.2025.
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