Medizin. Nach bestandener Staats- prüfung ließ er sich als praktischer Arzt in Rothenburg nieder, wo er bis zu seinem Tode, 24. September 1876, tätig war.
S:
Gedichte, 1843. - Epi- gramme, 1858.
*Kraus, Annie,
pseud. Sandor Barinkay, wurde am 31. März 1867 zu Rötz im bayerischen Walde ge- boren und verlebte in der dortigen romantischen Natur, sowie später an den Ufern des Ammersees, im Markt- flecken Mittenwald, ihre Kindheit. Jm Jahre 1878 kam sie nach München, wo ihr Vater noch jetzt als städtischer Be- amter tätig ist, und hier empfing sie ihre Bildung, die leider durch ein bö- ses Nervenleiden vielfach unterbrochen wurde. Dieses Leiden, heute glücklich gehoben, entwickelte in dem jungen Mädchen ernste Lebensanschauungen und führte zu einem Versenken in ihre phantastische Gedankenwelt, aus der sie sich endlich als Schriftstellerin zur Öffentlichkeit emporhob. Sie lebt noch jetzt in einem anmut- u. poesievollen Heim zu Nymphenburg bei München.
S:
Liebestraum (Ge.), 1889. - Buch der Rosen (Ge.), 1893. - Lava. Ein Jahr aus meinem Leben (Ge.), 1894. - Sascha (R.), 1900. - Lur (R.), 1902.
*Kraus, Christian,
geb. am 27. Febr. 1882 in Neunkirchen (Reg.-Bez. Trier) als Sohn eines Kaufmanns, besuchte die Gymnasien in seiner Hei- mat und in Saarbrücken u. widmete sich dann einige Zeit dem kaufmänni- schen Berufe. Dann kehrte er zu den Studien zurück, absolvierte das Gym- nasium in Zweibrücken und studierte darauf in Berlin u. München. Ohne sich einem bestimmten Fache zuzuwen- den, betrieb er mit Vorliebe deutsche Literatur und Erdkunde. Er lebt jetzt als Schriftsteller meistens in Berlin; zurzeit (1910) in Bonn.
S:
Geschwi- ster (3 kleine Theaterstücke), 1909. - Georg Reimers, der Schüler (R.), 1910. 4. A. 1911. - Georg Reimers' [Spaltenumbruch]
Kra
Traumfahrt (R.), 1910. - Baron Ju (Dr.), 1911.
*Kraus, Eberhard,
wurde am 29. Novbr. a. St. 1857 zu Ottenküll in Estland als Sohn des dort als Lehrer tätigen Pastors Hugo K. geboren und entstammt einer alten Pastoren- familie, die seit mehr als 100 Jahren das Pastorat Neugut im Bauskeschen Kreise Kurlands innehatte. Seine Mutter Sally war eine Nichte Wil- helms von Kügelgen, des Verf. der "Jugenderinnerungen eines alten Mannes". Jm J. 1861 siedelte der Vater nach dem erwähnten Stamm- sitze der Familie über. Der Sohn besuchte die Gymnasien zu Mitau u. Goldingen, studierte 1877-81 in Dor- pat Geschichte und verließ die Uni- versität als "Oberlehrer der histori- schen Wissenschaften". Er wirkte dar- auf als Hauslehrer in Friedrichshof (Estland), danach in der Nähe von Moskau und folgte 1884 einem Rufe als Chefredakteur der "Libauschen Zeitung" nach Libau, wo er bis 1893 weilte, um dann nach Berlin überzu- siedeln. Hier war er nacheinander Redakteur an der "Modernen Kunst", Chefredakteur des Korrespondenz- bureaus "Vorarbeit" und leitender Redakteur der "Deutschen Mark". Jn den J. 1903-07 war er Chefredakteur der "Ostpreußischen Zeitung" in Kö- nigsberg i. Pr., unternahm dann im Auftrage des "Berliner Lokalanzei- gers" eine Rundreise durch das noch in den Nachwehen der Revolution liegende Rußland und kehrte darauf als Vertreter der "Ostpreuß. Ztg." nach Berlin zurück. 1908 übernahm er dann die Chefredaktion der "Bal- tischen Post" in Riga.
S:
Romantik und Naturalismus (Liter. Kreuz- u. Quersprünge), 1891. - Zwischen Na- rowa und Niemen (Baltische En. u. Sk.), 1891. - Auslese (Schsp.), 1894. - Germanenblut im Osten (En. und Sk.), 1894. - Jm Zuge der Pest (E. a. Kurlands Vorzeit), 1895. - Leuktra,
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[Spaltenumbruch]
Kra
Medizin. Nach beſtandener Staats- prüfung ließ er ſich als praktiſcher Arzt in Rothenburg nieder, wo er bis zu ſeinem Tode, 24. September 1876, tätig war.
S:
Gedichte, 1843. ‒ Epi- gramme, 1858.
*Kraus, Annie,
pſeud. Sandor Barinkay, wurde am 31. März 1867 zu Rötz im bayeriſchen Walde ge- boren und verlebte in der dortigen romantiſchen Natur, ſowie ſpäter an den Ufern des Ammerſees, im Markt- flecken Mittenwald, ihre Kindheit. Jm Jahre 1878 kam ſie nach München, wo ihr Vater noch jetzt als ſtädtiſcher Be- amter tätig iſt, und hier empfing ſie ihre Bildung, die leider durch ein bö- ſes Nervenleiden vielfach unterbrochen wurde. Dieſes Leiden, heute glücklich gehoben, entwickelte in dem jungen Mädchen ernſte Lebensanſchauungen und führte zu einem Verſenken in ihre phantaſtiſche Gedankenwelt, aus der ſie ſich endlich als Schriftſtellerin zur Öffentlichkeit emporhob. Sie lebt noch jetzt in einem anmut- u. poeſievollen Heim zu Nymphenburg bei München.
S:
Liebestraum (Ge.), 1889. ‒ Buch der Roſen (Ge.), 1893. ‒ Lava. Ein Jahr aus meinem Leben (Ge.), 1894. ‒ Saſcha (R.), 1900. ‒ Lur (R.), 1902.
*Kraus, Chriſtian,
geb. am 27. Febr. 1882 in Neunkirchen (Reg.-Bez. Trier) als Sohn eines Kaufmanns, beſuchte die Gymnaſien in ſeiner Hei- mat und in Saarbrücken u. widmete ſich dann einige Zeit dem kaufmänni- ſchen Berufe. Dann kehrte er zu den Studien zurück, abſolvierte das Gym- naſium in Zweibrücken und ſtudierte darauf in Berlin u. München. Ohne ſich einem beſtimmten Fache zuzuwen- den, betrieb er mit Vorliebe deutſche Literatur und Erdkunde. Er lebt jetzt als Schriftſteller meiſtens in Berlin; zurzeit (1910) in Bonn.
S:
Geſchwi- ſter (3 kleine Theaterſtücke), 1909. ‒ Georg Reimers, der Schüler (R.), 1910. 4. A. 1911. ‒ Georg Reimers’ [Spaltenumbruch]
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Traumfahrt (R.), 1910. ‒ Baron Ju (Dr.), 1911.
*Kraus, Eberhard,
wurde am 29. Novbr. a. St. 1857 zu Ottenküll in Eſtland als Sohn des dort als Lehrer tätigen Paſtors Hugo K. geboren und entſtammt einer alten Paſtoren- familie, die ſeit mehr als 100 Jahren das Paſtorat Neugut im Bauskeſchen Kreiſe Kurlands innehatte. Seine Mutter Sally war eine Nichte Wil- helms von Kügelgen, des Verf. der „Jugenderinnerungen eines alten Mannes‟. Jm J. 1861 ſiedelte der Vater nach dem erwähnten Stamm- ſitze der Familie über. Der Sohn beſuchte die Gymnaſien zu Mitau u. Goldingen, ſtudierte 1877‒81 in Dor- pat Geſchichte und verließ die Uni- verſität als „Oberlehrer der hiſtori- ſchen Wiſſenſchaften‟. Er wirkte dar- auf als Hauslehrer in Friedrichshof (Eſtland), danach in der Nähe von Moskau und folgte 1884 einem Rufe als Chefredakteur der „Libauſchen Zeitung‟ nach Libau, wo er bis 1893 weilte, um dann nach Berlin überzu- ſiedeln. Hier war er nacheinander Redakteur an der „Modernen Kunſt‟, Chefredakteur des Korreſpondenz- bureaus „Vorarbeit‟ und leitender Redakteur der „Deutſchen Mark‟. Jn den J. 1903‒07 war er Chefredakteur der „Oſtpreußiſchen Zeitung‟ in Kö- nigsberg i. Pr., unternahm dann im Auftrage des „Berliner Lokalanzei- gers‟ eine Rundreiſe durch das noch in den Nachwehen der Revolution liegende Rußland und kehrte darauf als Vertreter der „Oſtpreuß. Ztg.‟ nach Berlin zurück. 1908 übernahm er dann die Chefredaktion der „Bal- tiſchen Poſt‟ in Riga.
S:
Romantik und Naturalismus (Liter. Kreuz- u. Querſprünge), 1891. ‒ Zwiſchen Na- rowa und Niemen (Baltiſche En. u. Sk.), 1891. ‒ Ausleſe (Schſp.), 1894. ‒ Germanenblut im Oſten (En. und Sk.), 1894. ‒ Jm Zuge der Peſt (E. a. Kurlands Vorzeit), 1895. ‒ Leuktra,
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Medizin. Nach beſtandener Staats-
prüfung ließ er ſich als praktiſcher
Arzt in Rothenburg nieder, wo er bis
zu ſeinem Tode, 24. September 1876,
tätig war.
S: Gedichte, 1843. ‒ Epi-
gramme, 1858.
*Kraus, Annie, pſeud. Sandor
Barinkay, wurde am 31. März
1867 zu Rötz im bayeriſchen Walde ge-
boren und verlebte in der dortigen
romantiſchen Natur, ſowie ſpäter an
den Ufern des Ammerſees, im Markt-
flecken Mittenwald, ihre Kindheit. Jm
Jahre 1878 kam ſie nach München, wo
ihr Vater noch jetzt als ſtädtiſcher Be-
amter tätig iſt, und hier empfing ſie
ihre Bildung, die leider durch ein bö-
ſes Nervenleiden vielfach unterbrochen
wurde. Dieſes Leiden, heute glücklich
gehoben, entwickelte in dem jungen
Mädchen ernſte Lebensanſchauungen
und führte zu einem Verſenken in ihre
phantaſtiſche Gedankenwelt, aus der
ſie ſich endlich als Schriftſtellerin zur
Öffentlichkeit emporhob. Sie lebt noch
jetzt in einem anmut- u. poeſievollen
Heim zu Nymphenburg bei München.
S: Liebestraum (Ge.), 1889. ‒ Buch
der Roſen (Ge.), 1893. ‒ Lava. Ein
Jahr aus meinem Leben (Ge.), 1894.
‒ Saſcha (R.), 1900. ‒ Lur (R.),
1902.
*Kraus, Chriſtian, geb. am 27.
Febr. 1882 in Neunkirchen (Reg.-Bez.
Trier) als Sohn eines Kaufmanns,
beſuchte die Gymnaſien in ſeiner Hei-
mat und in Saarbrücken u. widmete
ſich dann einige Zeit dem kaufmänni-
ſchen Berufe. Dann kehrte er zu den
Studien zurück, abſolvierte das Gym-
naſium in Zweibrücken und ſtudierte
darauf in Berlin u. München. Ohne
ſich einem beſtimmten Fache zuzuwen-
den, betrieb er mit Vorliebe deutſche
Literatur und Erdkunde. Er lebt jetzt
als Schriftſteller meiſtens in Berlin;
zurzeit (1910) in Bonn.
S: Geſchwi-
ſter (3 kleine Theaterſtücke), 1909. ‒
Georg Reimers, der Schüler (R.),
1910. 4. A. 1911. ‒ Georg Reimers’
Traumfahrt (R.), 1910. ‒ Baron Ju
(Dr.), 1911.
*Kraus, Eberhard, wurde am 29.
Novbr. a. St. 1857 zu Ottenküll in
Eſtland als Sohn des dort als Lehrer
tätigen Paſtors Hugo K. geboren
und entſtammt einer alten Paſtoren-
familie, die ſeit mehr als 100 Jahren
das Paſtorat Neugut im Bauskeſchen
Kreiſe Kurlands innehatte. Seine
Mutter Sally war eine Nichte Wil-
helms von Kügelgen, des Verf. der
„Jugenderinnerungen eines alten
Mannes‟. Jm J. 1861 ſiedelte der
Vater nach dem erwähnten Stamm-
ſitze der Familie über. Der Sohn
beſuchte die Gymnaſien zu Mitau u.
Goldingen, ſtudierte 1877‒81 in Dor-
pat Geſchichte und verließ die Uni-
verſität als „Oberlehrer der hiſtori-
ſchen Wiſſenſchaften‟. Er wirkte dar-
auf als Hauslehrer in Friedrichshof
(Eſtland), danach in der Nähe von
Moskau und folgte 1884 einem Rufe
als Chefredakteur der „Libauſchen
Zeitung‟ nach Libau, wo er bis 1893
weilte, um dann nach Berlin überzu-
ſiedeln. Hier war er nacheinander
Redakteur an der „Modernen Kunſt‟,
Chefredakteur des Korreſpondenz-
bureaus „Vorarbeit‟ und leitender
Redakteur der „Deutſchen Mark‟. Jn
den J. 1903‒07 war er Chefredakteur
der „Oſtpreußiſchen Zeitung‟ in Kö-
nigsberg i. Pr., unternahm dann im
Auftrage des „Berliner Lokalanzei-
gers‟ eine Rundreiſe durch das noch
in den Nachwehen der Revolution
liegende Rußland und kehrte darauf
als Vertreter der „Oſtpreuß. Ztg.‟
nach Berlin zurück. 1908 übernahm
er dann die Chefredaktion der „Bal-
tiſchen Poſt‟ in Riga.
S: Romantik
und Naturalismus (Liter. Kreuz- u.
Querſprünge), 1891. ‒ Zwiſchen Na-
rowa und Niemen (Baltiſche En. u.
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‒ Germanenblut im Oſten (En. und
Sk.), 1894. ‒ Jm Zuge der Peſt (E. a.
Kurlands Vorzeit), 1895. ‒ Leuktra,
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/102>, abgerufen am 22.02.2025.
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