Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Har Miau! (Gereimte Katzenhist.), 1876.- Es kratze sich jeder, den es juckt (Als Manuskr. f. Freunde), 1874. - Gany- med, od.: Ursprung des Champagner- weins (Scherz), 1869. Harpf, Joseph Adolf, pseudon. Har telfeld hatte er 1893 eine Buchdrucke-rei gegründet) zurückzuziehen, und nachdem er dieselben 1898 günstig veräußert hatte, lebt er nur noch der Erhaltung seines selbst erworbenen Besitztums in Leoben und schriftstelle- rischer Tätigkeit. Ein Aufenthalt in Ägypten (1897-98), verbunden mit einer Reise nach Palästina, war für die Kräftigung seiner Gesundheit von nachhaltiger Wirkung, so daß er nun alljährlich dorthin während des Win- ters übersiedelte und sich sogar in Abassieh-el Walie bei Kairo 1902 ein Besitztum erwarb. Von hier aus hat er dann auch den Sudan, Oberägyp- ten, Syrien und Palästina bereist. H. ist im letzten Jahrzehnt besonders als rassenwissenschaftlicher Schriftsteller hervorgetreten mit dem Kulturziel einer stammes- u. heimatstreuen ger- manischen Rassenpflege. Er hat die- ses Ziel in verschiedenen Flugschrif- ten begründet, wie "Zur Lösung der brennendsten Rassenfrage der heuti- gen europ. Menschheit", 1898 - "Über deutschvolkisches Sagen u. Singen", 1898 - "Morgen- und Abendland. Vergleichende Kultur- und Rassestu- dien", 1905 - "Der völkische Kampf d. Ostmarkdeutschen", 1905 - "Ostara. Die Auferstehung des Menschen", 1906 - "Der völkische Gedanke, das aristokratische Prinzip unserer Zeit", 1906 u. a. Außerdem S: Sagen und *
Har Miau! (Gereimte Katzenhiſt.), 1876.– Es kratze ſich jeder, den es juckt (Als Manuſkr. f. Freunde), 1874. – Gany- med, od.: Urſprung des Champagner- weins (Scherz), 1869. Harpf, Joſeph Adolf, pſeudon. Har telfeld hatte er 1893 eine Buchdrucke-rei gegründet) zurückzuziehen, und nachdem er dieſelben 1898 günſtig veräußert hatte, lebt er nur noch der Erhaltung ſeines ſelbſt erworbenen Beſitztums in Leoben und ſchriftſtelle- riſcher Tätigkeit. Ein Aufenthalt in Ägypten (1897–98), verbunden mit einer Reiſe nach Paläſtina, war für die Kräftigung ſeiner Geſundheit von nachhaltiger Wirkung, ſo daß er nun alljährlich dorthin während des Win- ters überſiedelte und ſich ſogar in Abaſſieh-el Walie bei Kairo 1902 ein Beſitztum erwarb. Von hier aus hat er dann auch den Sudan, Oberägyp- ten, Syrien und Paläſtina bereiſt. H. iſt im letzten Jahrzehnt beſonders als raſſenwiſſenſchaftlicher Schriftſteller hervorgetreten mit dem Kulturziel einer ſtammes- u. heimatstreuen ger- maniſchen Raſſenpflege. Er hat die- ſes Ziel in verſchiedenen Flugſchrif- ten begründet, wie „Zur Löſung der brennendſten Raſſenfrage der heuti- gen europ. Menſchheit“, 1898 – „Über deutſchvolkiſches Sagen u. Singen“, 1898 – „Morgen- und Abendland. Vergleichende Kultur- und Raſſeſtu- dien“, 1905 – „Der völkiſche Kampf d. Oſtmarkdeutſchen“, 1905 – „Oſtara. Die Auferſtehung des Menſchen“, 1906 – „Der völkiſche Gedanke, das ariſtokratiſche Prinzip unſerer Zeit“, 1906 u. a. Außerdem S: Sagen und *
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Har
Har
Miau! (Gereimte Katzenhiſt.), 1876.
– Es kratze ſich jeder, den es juckt (Als
Manuſkr. f. Freunde), 1874. – Gany-
med, od.: Urſprung des Champagner-
weins (Scherz), 1869.
Harpf, Joſeph Adolf, pſeudon.
Adolf Hagen, wurde am 18. März
1857 zu Graz in Steiermark geboren
und — wiewohl ihn ſeine eigenen
Neigungen zu humaniſtiſchen Stu-
dien trieben — von ſeinem Vater der
Realſchule zur Ausbildung für einen
praktiſchen Lebensberuf überwieſen.
Frühzeitig regte ſich in dem Sohne
ein unwiderſtehlicher Wandertrieb,
und ſeit ſeinem 16. Jahre benutzte er
alljährlich die zweimonatigen Herbſt-
ferien zu großen Fußwanderungen
durch Öſterreich, das Alpengebiet,
Norddeutſchland bis nach Volhynien
hinein. Jnzwiſchen war H. in die
chemiſche Fachſchule am Polytechni-
kum in Graz eingetreten, gab aber
im 20. Jahre ſeine technologiſchen
Studien auf, bereitete ſich mit eiſer-
nem Fleiße privatim auf das Matu-
ritätsexamen vor und widmete ſich
nun an der Grazer Univerſität dem
Studium der Philoſophie, beſonders
der modernen Sprachen. Zu weiterer
Ausbildung unternahm er 1880 eine
Fußwanderung von Belfort nach Pa-
ris, war hier einige Zeit als Lehrer
für Deutſch und Engliſch tätig und
kehrte dann nach Graz zurück, wo er
bei der Bibliothek des Joanneums
Beſchäftigung fand. Jm Jahre 1884
erlangte er in Graz auf Grund einer
preisgekrönt. Diſſertation über „Die
Philoſophie des Protagoras“ die
Würde eines Dr. phil. und übernahm
1885 die Redaktion der „Deutſchen
Wacht“ in Cilli. Von Januar 1886
bis November 1887 redigierte er die
„Marburger Zeitung“ und gründete
1888 in Leoben eine Buchhandlung u.
die „Oberſteirer Zeitung“. Schwere
Krankheit nötigte ihn, ſich von 1895
ab nach und nach von allen geſchäft-
lichen Unternehmungen (auch in Knit-
telfeld hatte er 1893 eine Buchdrucke-
rei gegründet) zurückzuziehen, und
nachdem er dieſelben 1898 günſtig
veräußert hatte, lebt er nur noch der
Erhaltung ſeines ſelbſt erworbenen
Beſitztums in Leoben und ſchriftſtelle-
riſcher Tätigkeit. Ein Aufenthalt in
Ägypten (1897–98), verbunden mit
einer Reiſe nach Paläſtina, war für
die Kräftigung ſeiner Geſundheit von
nachhaltiger Wirkung, ſo daß er nun
alljährlich dorthin während des Win-
ters überſiedelte und ſich ſogar in
Abaſſieh-el Walie bei Kairo 1902 ein
Beſitztum erwarb. Von hier aus hat
er dann auch den Sudan, Oberägyp-
ten, Syrien und Paläſtina bereiſt. H.
iſt im letzten Jahrzehnt beſonders als
raſſenwiſſenſchaftlicher Schriftſteller
hervorgetreten mit dem Kulturziel
einer ſtammes- u. heimatstreuen ger-
maniſchen Raſſenpflege. Er hat die-
ſes Ziel in verſchiedenen Flugſchrif-
ten begründet, wie „Zur Löſung der
brennendſten Raſſenfrage der heuti-
gen europ. Menſchheit“, 1898 – „Über
deutſchvolkiſches Sagen u. Singen“,
1898 – „Morgen- und Abendland.
Vergleichende Kultur- und Raſſeſtu-
dien“, 1905 – „Der völkiſche Kampf
d. Oſtmarkdeutſchen“, 1905 – „Oſtara.
Die Auferſtehung des Menſchen“,
1906 – „Der völkiſche Gedanke, das
ariſtokratiſche Prinzip unſerer Zeit“,
1906 u. a. Außerdem
S: Sagen und
Singen nach Volkes Weiſe (Dn.), 1883.
– Aus der deutſchen Oſtmark (Ge.),
1883. – Rufe aus dem deutſchen Oſten
(Nationale Dn. [wurden in Öſterreich
verboten]), 1884. – Wehr u. Waffen
(Deutſche Dn. des jungen Öſterreich;
mit Erich Fels), 1885. – Der luſtigſte
Tag des Jahres 48 (E.), 1886. – Car-
neris Bedeutung als Schriftſteller,
1886. N. Bearbeitg. u. d. T.: Dar-
win in der Ethik (Feſtſchrift zum 80.
Geburtstage Carneris), 1901. – Ge-
ſchichte des Leobener Stadttheaters
zu deſſen 100 jähr. Beſtande, 1892. –
Mein Spaziergang nach Paris (Wan-
*
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