Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Han
als Kritiker und Dichter in schwedi-
scher Sprache auf. Die Essays über
seine ersten Schriften (Dikter, 1884
-- Literära silhouetter, 1885 --
Notturno,
1885) aus der Feder seiner
späteren Gattin, sowie das in seinen
Gedichten (Sensitiva amorosa, 1887,
deutsch 1892) ausgesprochene Ge-
fühlsleben lenkte die Aufmerksamkeit
weiterer Kreise auf ihn u. machte ihn
auch in Deutschland bekannt, so daß
er nunmehr seine Dichtungen und
kritischen Studien auch in deutscher
Sprache schreibt.

S:

Parias (Fatalist.
Geschn.), 1890. - Friedrich Nietzsche,
1890. - Das junge Skandinavien (4
Essays), 1891. - Alltagsfrauen (Ein
Stück moderner Lebensphysiologie),
1891. - Sensitiva amorosa (Neue
Herzensprobleme), 1892. - Der Ma-
terialismus in der Literatur, 1892. -
Seher und Deuter (Poe, Garschin,
Stirner, Bourget, Böcklin), 1893. -
Frau Esther Bruce (R.), 1894. - Vor
der Ehe (R.), 1895. - Meervögel (N.),
1895. - Jm Huldrebann. Nachtspuk
(Nn.), 1895. - Der Weg zum Leben
(6 Geschn.), 1896. - Nordisches Leben
(1. Bd. Goldene Jugend), 1896. - Der
Schutzengel (R.), 1896.

Hanstein, Ludw. Adalbert v.,


pseudon. Ludwig Bertus, wurde
am 29. Nov. 1861 zu Berlin als der
zweite Sohn des bekannten Botani-
kers Johannes v. H. geboren. Dieser
ging drei Jahre später als Professor
an die Universität Bonn, und hier er-
langte der Sohn 1873-81 auf dem
Gymnasium seine wissenschaftliche
Vorbildung, um dann in Berlin Na-
turwissenschaften zu studieren. Jn
Bonn brachte er seine Studien durch
Promotion zum Dr. phil. zu einem
gewissen Abschluß, um sie 1886 wie-
der in Berlin mehr auf historischem
und literarischem Gebiet aufzuneh-
men. Daneben war er Redakteur des
Feuilletons am "Berliner Fremden-
blatt" und Mitarbeiter an verschie-
denen Zeitschriften, besonders erfolg-
[Spaltenumbruch]

Han
reich an "Mode und Haus". Jm
Jahre 1896 wurde er Dozent an der
Berliner Humboldt-Akademie, an der
er eine überaus erfolgreiche Lehr-
tätigkeit entfaltete, und im Herbst
1900 habilitierte er sich als Privat-
dozent für Literaturgeschichte und
Ästhetik an der Technischen Hochschule
in Hannover, wo er Ende 1903 den
Titel Professor erhielt. Er starb nach
kurzer Krankheit an einem Gehirn-
leiden am 11. Oktober 1904 daselbst.

S:

Menschenlieder, 1887. 3. A. 1904.
- Um die Krone (Dr.), 1887. - Kains
Geschlecht (D.), 1888. - Albert Lind-
ner, in seinem Leben und in seinen
Werken dargestellt, 1888. - Kaiser
Wilhelms Nord- u. Südlandfahrten,
1890. - Die Königsbrüder (Schsp.),
1892. - Der Liebesrichter (D.), 1893.
Neue A. u. d. Titel: Ein edles Wort,
1904. - Die Aktien des Glücks (R.),
1895. - Gustav Freytag (Gedächtnis-
rede), 1895. - Der Vikar (N. in V.),
1897. 2. A. 1904. - König Saul (Dr.),
1897. - Zwei Welten (R. aus dem
modernen Berlin), 1898. - Achmed,
der Heiland (Ep. D.), 1898. - Die
Frauen in der Geschichte des deutschen
Geisteslebens des 18. und 19. Jahrh.,
1. Bd., 1899. - Das jüngste Deutsch-
land (Zwei Jahrzehnte miterlebter
Literaturgesch.), 1900. 3. A. 1905. -
Vaterlandsliebe und Gedankenfrei-
heit (Ein Zuruf an die Jugend), 1904.

Hanstein, L. von,

siehe Lucie
Baeblich!

Hanstein, Marie von,

entstammt
einem uralten deutschen Geschlecht u.
wurde am 2. Oktober 1820 in Pots-
dam geboren, wo ihr Vater Ober-
pfarrer war. Sie verheiratete sich
1847 mit dem in Berlin ansässigen
Privatgelehrten Dr. Theodor Ja-
kob,
erkrankte aber schon 1850 an
einem unheilbaren Nervenleiden, und
mag wohl dieses die Veranlassung
geworden sein, daß die kinderlose Ehe
sich auf beider Gatten Wunsch 1859
löste. Marie nahm nun wieder ihren

*


[Spaltenumbruch]

Han
als Kritiker und Dichter in ſchwedi-
ſcher Sprache auf. Die Eſſays über
ſeine erſten Schriften (Dikter, 1884
— Literära silhouetter, 1885 —
Notturno,
1885) aus der Feder ſeiner
ſpäteren Gattin, ſowie das in ſeinen
Gedichten (Sensitiva amorosa, 1887,
deutſch 1892) ausgeſprochene Ge-
fühlsleben lenkte die Aufmerkſamkeit
weiterer Kreiſe auf ihn u. machte ihn
auch in Deutſchland bekannt, ſo daß
er nunmehr ſeine Dichtungen und
kritiſchen Studien auch in deutſcher
Sprache ſchreibt.

S:

Parias (Fataliſt.
Geſchn.), 1890. – Friedrich Nietzſche,
1890. – Das junge Skandinavien (4
Eſſays), 1891. – Alltagsfrauen (Ein
Stück moderner Lebensphyſiologie),
1891. – Sensitiva amorosa (Neue
Herzensprobleme), 1892. – Der Ma-
terialismus in der Literatur, 1892. –
Seher und Deuter (Poe, Garſchin,
Stirner, Bourget, Böcklin), 1893. –
Frau Eſther Bruce (R.), 1894. – Vor
der Ehe (R.), 1895. – Meervögel (N.),
1895. – Jm Huldrebann. Nachtſpuk
(Nn.), 1895. – Der Weg zum Leben
(6 Geſchn.), 1896. – Nordiſches Leben
(1. Bd. Goldene Jugend), 1896. – Der
Schutzengel (R.), 1896.

Hanſtein, Ludw. Adalbert v.,


pſeudon. Ludwig Bertus, wurde
am 29. Nov. 1861 zu Berlin als der
zweite Sohn des bekannten Botani-
kers Johannes v. H. geboren. Dieſer
ging drei Jahre ſpäter als Profeſſor
an die Univerſität Bonn, und hier er-
langte der Sohn 1873–81 auf dem
Gymnaſium ſeine wiſſenſchaftliche
Vorbildung, um dann in Berlin Na-
turwiſſenſchaften zu ſtudieren. Jn
Bonn brachte er ſeine Studien durch
Promotion zum Dr. phil. zu einem
gewiſſen Abſchluß, um ſie 1886 wie-
der in Berlin mehr auf hiſtoriſchem
und literariſchem Gebiet aufzuneh-
men. Daneben war er Redakteur des
Feuilletons am „Berliner Fremden-
blatt“ und Mitarbeiter an verſchie-
denen Zeitſchriften, beſonders erfolg-
[Spaltenumbruch]

Han
reich an „Mode und Haus“. Jm
Jahre 1896 wurde er Dozent an der
Berliner Humboldt-Akademie, an der
er eine überaus erfolgreiche Lehr-
tätigkeit entfaltete, und im Herbſt
1900 habilitierte er ſich als Privat-
dozent für Literaturgeſchichte und
Äſthetik an der Techniſchen Hochſchule
in Hannover, wo er Ende 1903 den
Titel Profeſſor erhielt. Er ſtarb nach
kurzer Krankheit an einem Gehirn-
leiden am 11. Oktober 1904 daſelbſt.

S:

Menſchenlieder, 1887. 3. A. 1904.
– Um die Krone (Dr.), 1887. – Kains
Geſchlecht (D.), 1888. – Albert Lind-
ner, in ſeinem Leben und in ſeinen
Werken dargeſtellt, 1888. – Kaiſer
Wilhelms Nord- u. Südlandfahrten,
1890. – Die Königsbrüder (Schſp.),
1892. – Der Liebesrichter (D.), 1893.
Neue A. u. d. Titel: Ein edles Wort,
1904. – Die Aktien des Glücks (R.),
1895. – Guſtav Freytag (Gedächtnis-
rede), 1895. – Der Vikar (N. in V.),
1897. 2. A. 1904. – König Saul (Dr.),
1897. – Zwei Welten (R. aus dem
modernen Berlin), 1898. – Achmed,
der Heiland (Ep. D.), 1898. – Die
Frauen in der Geſchichte des deutſchen
Geiſteslebens des 18. und 19. Jahrh.,
1. Bd., 1899. – Das jüngſte Deutſch-
land (Zwei Jahrzehnte miterlebter
Literaturgeſch.), 1900. 3. A. 1905. –
Vaterlandsliebe und Gedankenfrei-
heit (Ein Zuruf an die Jugend), 1904.

Hanſtein, L. von,

ſiehe Lucie
Baeblich!

Hanſtein, Marie von,

entſtammt
einem uralten deutſchen Geſchlecht u.
wurde am 2. Oktober 1820 in Pots-
dam geboren, wo ihr Vater Ober-
pfarrer war. Sie verheiratete ſich
1847 mit dem in Berlin anſäſſigen
Privatgelehrten Dr. Theodor Ja-
kob,
erkrankte aber ſchon 1850 an
einem unheilbaren Nervenleiden, und
mag wohl dieſes die Veranlaſſung
geworden ſein, daß die kinderloſe Ehe
ſich auf beider Gatten Wunſch 1859
löſte. Marie nahm nun wieder ihren

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0074" n="70"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Han</hi></fw><lb/>
als Kritiker und Dichter in &#x017F;chwedi-<lb/>
&#x017F;cher Sprache auf. Die E&#x017F;&#x017F;ays über<lb/>
&#x017F;eine er&#x017F;ten Schriften (<hi rendition="#aq">Dikter, 1884<lb/>
&#x2014; Literära silhouetter, 1885 &#x2014;<lb/>
Notturno,</hi> 1885) aus der Feder &#x017F;einer<lb/>
&#x017F;päteren Gattin, &#x017F;owie das in &#x017F;einen<lb/>
Gedichten (<hi rendition="#aq">Sensitiva amorosa,</hi> 1887,<lb/>
deut&#x017F;ch 1892) ausge&#x017F;prochene Ge-<lb/>
fühlsleben lenkte die Aufmerk&#x017F;amkeit<lb/>
weiterer Krei&#x017F;e auf ihn u. machte ihn<lb/>
auch in Deut&#x017F;chland bekannt, &#x017F;o daß<lb/>
er nunmehr &#x017F;eine Dichtungen und<lb/>
kriti&#x017F;chen Studien auch in deut&#x017F;cher<lb/>
Sprache &#x017F;chreibt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Parias (Fatali&#x017F;t.<lb/>
Ge&#x017F;chn.), 1890. &#x2013; Friedrich Nietz&#x017F;che,<lb/>
1890. &#x2013; Das junge Skandinavien (4<lb/>
E&#x017F;&#x017F;ays), 1891. &#x2013; Alltagsfrauen (Ein<lb/>
Stück moderner Lebensphy&#x017F;iologie),<lb/>
1891. &#x2013; <hi rendition="#aq">Sensitiva amorosa</hi> (Neue<lb/>
Herzensprobleme), 1892. &#x2013; Der Ma-<lb/>
terialismus in der Literatur, 1892. &#x2013;<lb/>
Seher und Deuter (Poe, Gar&#x017F;chin,<lb/>
Stirner, Bourget, Böcklin), 1893. &#x2013;<lb/>
Frau E&#x017F;ther Bruce (R.), 1894. &#x2013; Vor<lb/>
der Ehe (R.), 1895. &#x2013; Meervögel (N.),<lb/>
1895. &#x2013; Jm Huldrebann. Nacht&#x017F;puk<lb/>
(Nn.), 1895. &#x2013; Der Weg zum Leben<lb/>
(6 Ge&#x017F;chn.), 1896. &#x2013; Nordi&#x017F;ches Leben<lb/>
(1. Bd. Goldene Jugend), 1896. &#x2013; Der<lb/>
Schutzengel (R.), 1896.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Han&#x017F;tein,</hi> Ludw. <hi rendition="#g">Adalbert</hi> v.,</head>
        <p><lb/>
p&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">Ludwig Bertus,</hi> wurde<lb/>
am 29. Nov. 1861 zu Berlin als der<lb/>
zweite Sohn des bekannten Botani-<lb/>
kers Johannes v. H. geboren. Die&#x017F;er<lb/>
ging drei Jahre &#x017F;päter als Profe&#x017F;&#x017F;or<lb/>
an die Univer&#x017F;ität Bonn, und hier er-<lb/>
langte der Sohn 1873&#x2013;81 auf dem<lb/>
Gymna&#x017F;ium &#x017F;eine wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftliche<lb/>
Vorbildung, um dann in Berlin Na-<lb/>
turwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften zu &#x017F;tudieren. Jn<lb/>
Bonn brachte er &#x017F;eine Studien durch<lb/>
Promotion zum <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> zu einem<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en Ab&#x017F;chluß, um &#x017F;ie 1886 wie-<lb/>
der in Berlin mehr auf hi&#x017F;tori&#x017F;chem<lb/>
und literari&#x017F;chem Gebiet aufzuneh-<lb/>
men. Daneben war er Redakteur des<lb/>
Feuilletons am &#x201E;Berliner Fremden-<lb/>
blatt&#x201C; und Mitarbeiter an ver&#x017F;chie-<lb/>
denen Zeit&#x017F;chriften, be&#x017F;onders erfolg-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Han</hi></fw><lb/>
reich an &#x201E;Mode und Haus&#x201C;. Jm<lb/>
Jahre 1896 wurde er Dozent an der<lb/>
Berliner Humboldt-Akademie, an der<lb/>
er eine überaus erfolgreiche Lehr-<lb/>
tätigkeit entfaltete, und im Herb&#x017F;t<lb/>
1900 habilitierte er &#x017F;ich als Privat-<lb/>
dozent für Literaturge&#x017F;chichte und<lb/>
Ä&#x017F;thetik an der Techni&#x017F;chen Hoch&#x017F;chule<lb/>
in Hannover, wo er Ende 1903 den<lb/>
Titel Profe&#x017F;&#x017F;or erhielt. Er &#x017F;tarb nach<lb/>
kurzer Krankheit an einem Gehirn-<lb/>
leiden am 11. Oktober 1904 da&#x017F;elb&#x017F;t.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Men&#x017F;chenlieder, 1887. 3. A. 1904.<lb/>
&#x2013; Um die Krone (Dr.), 1887. &#x2013; Kains<lb/>
Ge&#x017F;chlecht (D.), 1888. &#x2013; Albert Lind-<lb/>
ner, in &#x017F;einem Leben und in &#x017F;einen<lb/>
Werken darge&#x017F;tellt, 1888. &#x2013; Kai&#x017F;er<lb/>
Wilhelms Nord- u. Südlandfahrten,<lb/>
1890. &#x2013; Die Königsbrüder (Sch&#x017F;p.),<lb/>
1892. &#x2013; Der Liebesrichter (D.), 1893.<lb/>
Neue A. u. d. Titel: Ein edles Wort,<lb/>
1904. &#x2013; Die Aktien des Glücks (R.),<lb/>
1895. &#x2013; Gu&#x017F;tav Freytag (Gedächtnis-<lb/>
rede), 1895. &#x2013; Der Vikar (N. in V.),<lb/>
1897. 2. A. 1904. &#x2013; König Saul (Dr.),<lb/>
1897. &#x2013; Zwei Welten (R. aus dem<lb/>
modernen Berlin), 1898. &#x2013; Achmed,<lb/>
der Heiland (Ep. D.), 1898. &#x2013; Die<lb/>
Frauen in der Ge&#x017F;chichte des deut&#x017F;chen<lb/>
Gei&#x017F;teslebens des 18. und 19. Jahrh.,<lb/>
1. Bd., 1899. &#x2013; Das jüng&#x017F;te Deut&#x017F;ch-<lb/>
land (Zwei Jahrzehnte miterlebter<lb/>
Literaturge&#x017F;ch.), 1900. 3. A. 1905. &#x2013;<lb/>
Vaterlandsliebe und Gedankenfrei-<lb/>
heit (Ein Zuruf an die Jugend), 1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Han&#x017F;tein,</hi> L. von,</head>
        <p> &#x017F;iehe <hi rendition="#g">Lucie<lb/>
Baeblich!</hi></p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Han&#x017F;tein,</hi> Marie von,</head>
        <p> ent&#x017F;tammt<lb/>
einem uralten deut&#x017F;chen Ge&#x017F;chlecht u.<lb/>
wurde am 2. Oktober 1820 in Pots-<lb/>
dam geboren, wo ihr Vater Ober-<lb/>
pfarrer war. Sie verheiratete &#x017F;ich<lb/>
1847 mit dem in Berlin an&#x017F;ä&#x017F;&#x017F;igen<lb/>
Privatgelehrten <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Theodor <hi rendition="#g">Ja-<lb/>
kob,</hi> erkrankte aber &#x017F;chon 1850 an<lb/>
einem unheilbaren Nervenleiden, und<lb/>
mag wohl die&#x017F;es die Veranla&#x017F;&#x017F;ung<lb/>
geworden &#x017F;ein, daß die kinderlo&#x017F;e Ehe<lb/>
&#x017F;ich auf beider Gatten Wun&#x017F;ch 1859<lb/>&#x017F;te. Marie nahm nun wieder ihren<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0074] Han Han als Kritiker und Dichter in ſchwedi- ſcher Sprache auf. Die Eſſays über ſeine erſten Schriften (Dikter, 1884 — Literära silhouetter, 1885 — Notturno, 1885) aus der Feder ſeiner ſpäteren Gattin, ſowie das in ſeinen Gedichten (Sensitiva amorosa, 1887, deutſch 1892) ausgeſprochene Ge- fühlsleben lenkte die Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſe auf ihn u. machte ihn auch in Deutſchland bekannt, ſo daß er nunmehr ſeine Dichtungen und kritiſchen Studien auch in deutſcher Sprache ſchreibt. S: Parias (Fataliſt. Geſchn.), 1890. – Friedrich Nietzſche, 1890. – Das junge Skandinavien (4 Eſſays), 1891. – Alltagsfrauen (Ein Stück moderner Lebensphyſiologie), 1891. – Sensitiva amorosa (Neue Herzensprobleme), 1892. – Der Ma- terialismus in der Literatur, 1892. – Seher und Deuter (Poe, Garſchin, Stirner, Bourget, Böcklin), 1893. – Frau Eſther Bruce (R.), 1894. – Vor der Ehe (R.), 1895. – Meervögel (N.), 1895. – Jm Huldrebann. Nachtſpuk (Nn.), 1895. – Der Weg zum Leben (6 Geſchn.), 1896. – Nordiſches Leben (1. Bd. Goldene Jugend), 1896. – Der Schutzengel (R.), 1896. Hanſtein, Ludw. Adalbert v., pſeudon. Ludwig Bertus, wurde am 29. Nov. 1861 zu Berlin als der zweite Sohn des bekannten Botani- kers Johannes v. H. geboren. Dieſer ging drei Jahre ſpäter als Profeſſor an die Univerſität Bonn, und hier er- langte der Sohn 1873–81 auf dem Gymnaſium ſeine wiſſenſchaftliche Vorbildung, um dann in Berlin Na- turwiſſenſchaften zu ſtudieren. Jn Bonn brachte er ſeine Studien durch Promotion zum Dr. phil. zu einem gewiſſen Abſchluß, um ſie 1886 wie- der in Berlin mehr auf hiſtoriſchem und literariſchem Gebiet aufzuneh- men. Daneben war er Redakteur des Feuilletons am „Berliner Fremden- blatt“ und Mitarbeiter an verſchie- denen Zeitſchriften, beſonders erfolg- reich an „Mode und Haus“. Jm Jahre 1896 wurde er Dozent an der Berliner Humboldt-Akademie, an der er eine überaus erfolgreiche Lehr- tätigkeit entfaltete, und im Herbſt 1900 habilitierte er ſich als Privat- dozent für Literaturgeſchichte und Äſthetik an der Techniſchen Hochſchule in Hannover, wo er Ende 1903 den Titel Profeſſor erhielt. Er ſtarb nach kurzer Krankheit an einem Gehirn- leiden am 11. Oktober 1904 daſelbſt. S: Menſchenlieder, 1887. 3. A. 1904. – Um die Krone (Dr.), 1887. – Kains Geſchlecht (D.), 1888. – Albert Lind- ner, in ſeinem Leben und in ſeinen Werken dargeſtellt, 1888. – Kaiſer Wilhelms Nord- u. Südlandfahrten, 1890. – Die Königsbrüder (Schſp.), 1892. – Der Liebesrichter (D.), 1893. Neue A. u. d. Titel: Ein edles Wort, 1904. – Die Aktien des Glücks (R.), 1895. – Guſtav Freytag (Gedächtnis- rede), 1895. – Der Vikar (N. in V.), 1897. 2. A. 1904. – König Saul (Dr.), 1897. – Zwei Welten (R. aus dem modernen Berlin), 1898. – Achmed, der Heiland (Ep. D.), 1898. – Die Frauen in der Geſchichte des deutſchen Geiſteslebens des 18. und 19. Jahrh., 1. Bd., 1899. – Das jüngſte Deutſch- land (Zwei Jahrzehnte miterlebter Literaturgeſch.), 1900. 3. A. 1905. – Vaterlandsliebe und Gedankenfrei- heit (Ein Zuruf an die Jugend), 1904. Hanſtein, L. von, ſiehe Lucie Baeblich! Hanſtein, Marie von, entſtammt einem uralten deutſchen Geſchlecht u. wurde am 2. Oktober 1820 in Pots- dam geboren, wo ihr Vater Ober- pfarrer war. Sie verheiratete ſich 1847 mit dem in Berlin anſäſſigen Privatgelehrten Dr. Theodor Ja- kob, erkrankte aber ſchon 1850 an einem unheilbaren Nervenleiden, und mag wohl dieſes die Veranlaſſung geworden ſein, daß die kinderloſe Ehe ſich auf beider Gatten Wunſch 1859 löſte. Marie nahm nun wieder ihren *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/74
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/74>, abgerufen am 22.12.2024.