Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kip zen (Ge.), 1906. - Aus stillen Stun-den (Ge.), 1907. - Sehnsuchtswege (Ge.), 1908. - Aus Leben und Traum (Nn.), 1908. - Joachim Biedermeier, der Ehrenmann (Sat. in V.), 1910. - Die Suchenden (Dr.), 1910. *Kipp, Heinrich, geb. am 19. No- S: Erinnerungen (Ge.), 1899. *Kirchbach, Marie Luise, be- Kir Frauen-Zeitung" und ordnete nachdem Tode der Frau Lipperheide die Kataloge für die von derselben hin- terlassene Sammlung alter Kostüme, Spitzen und Stickereien. Dann ver- öffentlichte sie in den verschiedensten Zeitschriften Aufsätze über alle mo- dernen und alten Kunsthandarbeiten, auf welchem Gebiet sie selbst tätig mitschafft, über Mode, kunstgewerb- liche Ausstellungen etc. Als Dichterin ist sie erst seit kurzem hervorgetreten und haben ihre Poesien unerwartete Anerkennung gefunden. Nach einer längeren Reise nach Jtalien und Si- zilien und einem längeren Aufenthalt in Paris kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie sich 1904 mit dem Schriftstel- ler Wolfgang Kirchbach (s. d.!) ver- heiratete, den sie leider schon nach zwei Jahren durch den Tod verlor. Sie lebt seitdem in Berlin oder in Paris-Passy. S: Jn Wolken-Kuckucksheim (Kinder- *Kirchbach, Wolfgang, der Sohn * 30
Kip zen (Ge.), 1906. – Aus ſtillen Stun-den (Ge.), 1907. – Sehnſuchtswege (Ge.), 1908. – Aus Leben und Traum (Nn.), 1908. – Joachim Biedermeier, der Ehrenmann (Sat. in V.), 1910. – Die Suchenden (Dr.), 1910. *Kipp, Heinrich, geb. am 19. No- S: Erinnerungen (Ge.), 1899. *Kirchbach, Marie Luiſe, be- Kir Frauen-Zeitung“ und ordnete nachdem Tode der Frau Lipperheide die Kataloge für die von derſelben hin- terlaſſene Sammlung alter Koſtüme, Spitzen und Stickereien. Dann ver- öffentlichte ſie in den verſchiedenſten Zeitſchriften Aufſätze über alle mo- dernen und alten Kunſthandarbeiten, auf welchem Gebiet ſie ſelbſt tätig mitſchafft, über Mode, kunſtgewerb- liche Ausſtellungen ꝛc. Als Dichterin iſt ſie erſt ſeit kurzem hervorgetreten und haben ihre Poeſien unerwartete Anerkennung gefunden. Nach einer längeren Reiſe nach Jtalien und Si- zilien und einem längeren Aufenthalt in Paris kehrte ſie nach Berlin zurück, wo ſie ſich 1904 mit dem Schriftſtel- ler Wolfgang Kirchbach (ſ. d.!) ver- heiratete, den ſie leider ſchon nach zwei Jahren durch den Tod verlor. Sie lebt ſeitdem in Berlin oder in Paris-Paſſy. S: Jn Wolken-Kuckucksheim (Kinder- *Kirchbach, Wolfgang, der Sohn * 30
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Kip
Kir
zen (Ge.), 1906. – Aus ſtillen Stun-
den (Ge.), 1907. – Sehnſuchtswege
(Ge.), 1908. – Aus Leben und Traum
(Nn.), 1908. – Joachim Biedermeier,
der Ehrenmann (Sat. in V.), 1910. –
Die Suchenden (Dr.), 1910.
*Kipp, Heinrich, geb. am 19. No-
vember 1881 zu Schollbruch bei Len-
gerich (Weſtfalen) als der Sohn eines
Lehrers, beſuchte die Schule ſeines
Vaters, danach einige Jahre die La-
teinſchule in Lengerich und die Prä-
parandenanſtalt in Melle (Hannov.).
Frühe verſuchte er ſich in der Dicht-
kunſt und noch als Präparand gab er
auf Anraten eines ſeiner Lehrer ſeine
erſte Gedichtſammlung heraus. Jm
Jahre 1899 trat er in das Seminar
zu Gütersloh ein, nach deſſen Abſol-
vierung er 1902 Lehrer in Reſſe bei
Buer in Weſtfalen wurde. Hier blieb
er bis zum Sommer 1906, um dann
für fünf Jahre eine Lehrerſtelle an
der deutſchen Schule in Fangtſe (Pro-
vinz Schantung, China) zu überneh-
men.
S: Erinnerungen (Ge.), 1899.
– Schlichte Lieder, 1903.
*Kirchbach, Marie Luiſe, be-
kannt unter ihrem Mädchennamen
Marie Luiſe Becker, wurde am
28. Dezbr. 1871 in Eberswalde als
die Tochter des Kaufmanns u. Rats-
herrn Adolf B. geboren und verlebte
dort eine ſonnige, durch die zielbe-
wußte u. verſtändnisvolle Erziehung
ihres bedeutenden Vaters für ihre
ganze Entwicklung ausſchlaggebende
Kindheit. Früh verwaiſt, mußte ſie
ſich jung auf eigene Füße ſtellen. Seit
1889 weilte ſie lange Zeit im Hauſe
ihres Oheims, des Dichters Ernſt
Scherenberg, in Elberfeld und genoß
auch im Janſeniusſchen Hauſe in
Bonn noch eine weitere Ausbildung.
Dann kam ſie viele Jahre unter ame-
rikaniſchen Einfluß und Verkehr, der
ihr die Selbſtändigkeit gab, welche
jedem für ſeinen Weg durchs Leben
nötig iſt. Jm Jahre 1896 trat ſie
in die Redaktion der „Jlluſtrierten
Frauen-Zeitung“ und ordnete nach
dem Tode der Frau Lipperheide die
Kataloge für die von derſelben hin-
terlaſſene Sammlung alter Koſtüme,
Spitzen und Stickereien. Dann ver-
öffentlichte ſie in den verſchiedenſten
Zeitſchriften Aufſätze über alle mo-
dernen und alten Kunſthandarbeiten,
auf welchem Gebiet ſie ſelbſt tätig
mitſchafft, über Mode, kunſtgewerb-
liche Ausſtellungen ꝛc. Als Dichterin
iſt ſie erſt ſeit kurzem hervorgetreten
und haben ihre Poeſien unerwartete
Anerkennung gefunden. Nach einer
längeren Reiſe nach Jtalien und Si-
zilien und einem längeren Aufenthalt
in Paris kehrte ſie nach Berlin zurück,
wo ſie ſich 1904 mit dem Schriftſtel-
ler Wolfgang Kirchbach (ſ. d.!) ver-
heiratete, den ſie leider ſchon nach zwei
Jahren durch den Tod verlor. Sie lebt
ſeitdem in Berlin oder in Paris-Paſſy.
S: Jn Wolken-Kuckucksheim (Kinder-
lieder), 1899. – Sonnenkinder (Lie-
der-Zyklus), 1901. – Die Liebe im
deutſchen Märchen, 1901. – Jtalien
und ich (Reiſebilder), 1902. – Kanal-
kinder (R.), 1905. – Die Erben der
Babette Niebenſchütz (R.), 1909. –
Friedrich Wilhelm Karſten und ſeine
Enkel (R.), 1910.
*Kirchbach, Wolfgang, der Sohn
des Hiſtorienmalers und Direktors
der Kunſtakademie zu Santiago in
Chile, Ernſt K., wurde am 18. Sept.
1857 zu London geboren, wo ſein
Vater damals an den Bildern für
das Kenſington-Muſeum arbeitete,
und erhielt nach der Rückkehr ſeiner
Eltern nach Deutſchland ſeine wiſſen-
ſchaftliche Vorbildung unter gleich-
zeitigen reichen künſtleriſchen Ein-
drücken in der Fröbelſchen Privat-
ſchule zu Dresden. Er widmete ſich
zunächſt muſikaliſchen Studien in der
Abſicht, ſein Kompoſitionstalent aus-
zubilden, ſtudierte ſpäter (ſeit 1877)
in Leipzig Philoſophie und Geſchichte
und ſiedelte 1879 nach München über,
wo er ſich von nun an gänzlich lite-
* 30
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