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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ker
1897. - Die Generalshose (Schw.),
1897. - Kleine Erzählungen, 1897.
Neue Ausg. 1907. - Abgeschossen
(Österr. Militärroman), 1906. - Der
Weg ins Kloster (R.), 1910.

Kerkovius, Moritz,

pseudon.
Bruno Mohren, wurde am 1. Mai
1860 zu Riga als der Sohn des nach-
maligen Stadthauptes geboren, be-
suchte 1872-77 das Stadtgymnasium
und trat im September 1878 in das
Baltische Polytechnikum daselbst ein,
um Handelswissenschaften zu studie-
ren. Eine Erkältung, die er sich bei
einer studentischen Feier zugezogen,
legte den Keim zu einem verhängnis-
vollen Nierenleiden, das ihn 1879 zu
einer Kur in Vichy nötigte. Bei die-
ser Gelegenheit lernte er Frankreich
u. Algier kennen. Obwohl gekräftigt
zurückgekehrt, mußte K. im Februar
1881 eine neue Reise ins Ausland
antreten, die ihn durch Deutschlands
Bäder nach der Türkei, Kleinasien
und Ägypten führte. Leider starb er
schon am 31. Oktober 1881 in Kairo.

S:

Gedichte, 1880. - Hading (Nor-
dische Sg.), 1881.

*Kerkow, Karl Friedrich,

pseud.
Karl Spielmann, wurde am 17.
Dezbr. 1828 zu Friedland in Meck-
lenburg-Strelitz geboren, wo sein
Vater Kaufmann und Ratsherr war.
Als einziger Sohn zur dereinstigen
Nachfolge im väterlichen Geschäft be-
stimmt, widmete er sich anfänglich
dem Kaufmannsstande, verließ den-
selben aber bald und nahm seine ge-
lehrten Schulstudien wieder auf, um
Medizin zu studieren. Er ging nach
Berlin u. hielt dort zwei Jahre aus.
Dann trieb es ihn fort in die weite
Welt. Als Kunstzigeuner zog er unter
dem Namen Alfredo mit Schauspie-
ler-, Kunstreiter-, Bänkelsänger- und
Gauklerbanden jeden Genres sechs
Jahre lang ohne Unterbrechung in
vieler Herren Länder umher, und
merkwürdigerweise war dies künst-
lerische Vagabundentum dem gebil-
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Ker
deten Manne nicht Mittel, sondern
Zweck. Nach seiner Heimkehr nahm
er eine Zeitlang teil an der Bewirt-
schaftung der väterlichen Ländereien;
dann zog er zum zweitenmal aus zu
neuer abenteuerlicher Künstlerfahrt
und kehrte von dieser im Frühjahr
1861 heim, jetzt mehr wandersatt und
wandermüde. Er griff nun zur Feder
und lebte seitdem als Schriftsteller in
einsamer Stille in seiner Vaterstadt.
Nach Jahrzehnten verlegte er seinen
Wohnsitz nach Neustrelitz u. 1900 nach
Stargard in Mecklenburg-Strelitz.
Sein Großherzog verlieh ihm den
Charakter eines Hofkommissärs. Er
starb am 16. März 1909.

S:

Vier
un twintig schöne Lere von Rob.
Burns'n, den Schottlänner (übertra-
gen ins Plattdeutsche) von Bernd
in Prinz'n
(Pseud.), 1869. - Schloß
Brand (R.); II, 1862. - Jsmael
(Gauklerroman); II, 1863. - Leicht
geschürzt (Bunte Sk.); VI, 1863-85.
- Alt-Mecklenburg und das Heute
(Aphorismen), 1866. - Aus dem
Leben des Herzens (N.), 1869. - Wen-
denburgische Junker (R.); III, 1869
bis 1870. - Nach dem Diner (Plau-
dereien), 1874. - Judith (Erlebtes);
II, 1874. - Küchenplaudereien; II,
1875. - Allerhand Schimpf (Studien
u. Sk.), 1875. - Humoresken u. Bur-
lesken, 1875. - Gold oder Galeere
(N.), 1875. - Seinen Namen verkauft
(N.), 1876. - Gastronomisches Aller-
lei, 1876. - Leichte Fracht (Plaude-
reien), 1876. - Jn Trikot (Bilder a.
d. Zirkus), 2. A. 1887. Neue Folge,
1902. - Die schöne Yella (E. a. der
Artistenwelt), 1894. - Artistenblut
(Geschn., mit Signor Saltarino und
Frz. Kurz-Elsheim), 1902. - Pußta-
liebe (E. a. d. Gesellschaft und dem
Zirkus), 1904. - Der Kunstreiter (Er-
lebnisse aus den Wanderjahren eines
Zirkuskünstlers), 1905. - Am Bagno
vorbei (R.), 1905.

Kern, Jrmgard,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen J. Freiin von

*


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Ker
1897. – Die Generalshoſe (Schw.),
1897. – Kleine Erzählungen, 1897.
Neue Ausg. 1907. – Abgeſchoſſen
(Öſterr. Militärroman), 1906. – Der
Weg ins Kloſter (R.), 1910.

Kerkovius, Moritz,

pſeudon.
Bruno Mohren, wurde am 1. Mai
1860 zu Riga als der Sohn des nach-
maligen Stadthauptes geboren, be-
ſuchte 1872–77 das Stadtgymnaſium
und trat im September 1878 in das
Baltiſche Polytechnikum daſelbſt ein,
um Handelswiſſenſchaften zu ſtudie-
ren. Eine Erkältung, die er ſich bei
einer ſtudentiſchen Feier zugezogen,
legte den Keim zu einem verhängnis-
vollen Nierenleiden, das ihn 1879 zu
einer Kur in Vichy nötigte. Bei die-
ſer Gelegenheit lernte er Frankreich
u. Algier kennen. Obwohl gekräftigt
zurückgekehrt, mußte K. im Februar
1881 eine neue Reiſe ins Ausland
antreten, die ihn durch Deutſchlands
Bäder nach der Türkei, Kleinaſien
und Ägypten führte. Leider ſtarb er
ſchon am 31. Oktober 1881 in Kairo.

S:

Gedichte, 1880. – Hading (Nor-
diſche Sg.), 1881.

*Kerkow, Karl Friedrich,

pſeud.
Karl Spielmann, wurde am 17.
Dezbr. 1828 zu Friedland in Meck-
lenburg-Strelitz geboren, wo ſein
Vater Kaufmann und Ratsherr war.
Als einziger Sohn zur dereinſtigen
Nachfolge im väterlichen Geſchäft be-
ſtimmt, widmete er ſich anfänglich
dem Kaufmannsſtande, verließ den-
ſelben aber bald und nahm ſeine ge-
lehrten Schulſtudien wieder auf, um
Medizin zu ſtudieren. Er ging nach
Berlin u. hielt dort zwei Jahre aus.
Dann trieb es ihn fort in die weite
Welt. Als Kunſtzigeuner zog er unter
dem Namen Alfredo mit Schauſpie-
ler-, Kunſtreiter-, Bänkelſänger- und
Gauklerbanden jeden Genres ſechs
Jahre lang ohne Unterbrechung in
vieler Herren Länder umher, und
merkwürdigerweiſe war dies künſt-
leriſche Vagabundentum dem gebil-
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Ker
deten Manne nicht Mittel, ſondern
Zweck. Nach ſeiner Heimkehr nahm
er eine Zeitlang teil an der Bewirt-
ſchaftung der väterlichen Ländereien;
dann zog er zum zweitenmal aus zu
neuer abenteuerlicher Künſtlerfahrt
und kehrte von dieſer im Frühjahr
1861 heim, jetzt mehr wanderſatt und
wandermüde. Er griff nun zur Feder
und lebte ſeitdem als Schriftſteller in
einſamer Stille in ſeiner Vaterſtadt.
Nach Jahrzehnten verlegte er ſeinen
Wohnſitz nach Neuſtrelitz u. 1900 nach
Stargard in Mecklenburg-Strelitz.
Sein Großherzog verlieh ihm den
Charakter eines Hofkommiſſärs. Er
ſtarb am 16. März 1909.

S:

Vier
un twintig ſchöne Lere von Rob.
Burns’n, den Schottlänner (übertra-
gen ins Plattdeutſche) von Bernd
in Prinz’n
(Pſeud.), 1869. – Schloß
Brand (R.); II, 1862. – Jsmael
(Gauklerroman); II, 1863. – Leicht
geſchürzt (Bunte Sk.); VI, 1863–85.
– Alt-Mecklenburg und das Heute
(Aphorismen), 1866. – Aus dem
Leben des Herzens (N.), 1869. – Wen-
denburgiſche Junker (R.); III, 1869
bis 1870. – Nach dem Diner (Plau-
dereien), 1874. – Judith (Erlebtes);
II, 1874. – Küchenplaudereien; II,
1875. – Allerhand Schimpf (Studien
u. Sk.), 1875. – Humoresken u. Bur-
lesken, 1875. – Gold oder Galeere
(N.), 1875. – Seinen Namen verkauft
(N.), 1876. – Gaſtronomiſches Aller-
lei, 1876. – Leichte Fracht (Plaude-
reien), 1876. – Jn Trikot (Bilder a.
d. Zirkus), 2. A. 1887. Neue Folge,
1902. – Die ſchöne Yella (E. a. der
Artiſtenwelt), 1894. – Artiſtenblut
(Geſchn., mit Signor Saltarino und
Frz. Kurz-Elsheim), 1902. – Pußta-
liebe (E. a. d. Geſellſchaft und dem
Zirkus), 1904. – Der Kunſtreiter (Er-
lebniſſe aus den Wanderjahren eines
Zirkuskünſtlers), 1905. – Am Bagno
vorbei (R.), 1905.

Kern, Jrmgard,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen J. Freiin von

*
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[444/0448] Ker Ker 1897. – Die Generalshoſe (Schw.), 1897. – Kleine Erzählungen, 1897. Neue Ausg. 1907. – Abgeſchoſſen (Öſterr. Militärroman), 1906. – Der Weg ins Kloſter (R.), 1910. Kerkovius, Moritz, pſeudon. Bruno Mohren, wurde am 1. Mai 1860 zu Riga als der Sohn des nach- maligen Stadthauptes geboren, be- ſuchte 1872–77 das Stadtgymnaſium und trat im September 1878 in das Baltiſche Polytechnikum daſelbſt ein, um Handelswiſſenſchaften zu ſtudie- ren. Eine Erkältung, die er ſich bei einer ſtudentiſchen Feier zugezogen, legte den Keim zu einem verhängnis- vollen Nierenleiden, das ihn 1879 zu einer Kur in Vichy nötigte. Bei die- ſer Gelegenheit lernte er Frankreich u. Algier kennen. Obwohl gekräftigt zurückgekehrt, mußte K. im Februar 1881 eine neue Reiſe ins Ausland antreten, die ihn durch Deutſchlands Bäder nach der Türkei, Kleinaſien und Ägypten führte. Leider ſtarb er ſchon am 31. Oktober 1881 in Kairo. S: Gedichte, 1880. – Hading (Nor- diſche Sg.), 1881. *Kerkow, Karl Friedrich, pſeud. Karl Spielmann, wurde am 17. Dezbr. 1828 zu Friedland in Meck- lenburg-Strelitz geboren, wo ſein Vater Kaufmann und Ratsherr war. Als einziger Sohn zur dereinſtigen Nachfolge im väterlichen Geſchäft be- ſtimmt, widmete er ſich anfänglich dem Kaufmannsſtande, verließ den- ſelben aber bald und nahm ſeine ge- lehrten Schulſtudien wieder auf, um Medizin zu ſtudieren. Er ging nach Berlin u. hielt dort zwei Jahre aus. Dann trieb es ihn fort in die weite Welt. Als Kunſtzigeuner zog er unter dem Namen Alfredo mit Schauſpie- ler-, Kunſtreiter-, Bänkelſänger- und Gauklerbanden jeden Genres ſechs Jahre lang ohne Unterbrechung in vieler Herren Länder umher, und merkwürdigerweiſe war dies künſt- leriſche Vagabundentum dem gebil- deten Manne nicht Mittel, ſondern Zweck. Nach ſeiner Heimkehr nahm er eine Zeitlang teil an der Bewirt- ſchaftung der väterlichen Ländereien; dann zog er zum zweitenmal aus zu neuer abenteuerlicher Künſtlerfahrt und kehrte von dieſer im Frühjahr 1861 heim, jetzt mehr wanderſatt und wandermüde. Er griff nun zur Feder und lebte ſeitdem als Schriftſteller in einſamer Stille in ſeiner Vaterſtadt. Nach Jahrzehnten verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Neuſtrelitz u. 1900 nach Stargard in Mecklenburg-Strelitz. Sein Großherzog verlieh ihm den Charakter eines Hofkommiſſärs. Er ſtarb am 16. März 1909. S: Vier un twintig ſchöne Lere von Rob. Burns’n, den Schottlänner (übertra- gen ins Plattdeutſche) von Bernd in Prinz’n (Pſeud.), 1869. – Schloß Brand (R.); II, 1862. – Jsmael (Gauklerroman); II, 1863. – Leicht geſchürzt (Bunte Sk.); VI, 1863–85. – Alt-Mecklenburg und das Heute (Aphorismen), 1866. – Aus dem Leben des Herzens (N.), 1869. – Wen- denburgiſche Junker (R.); III, 1869 bis 1870. – Nach dem Diner (Plau- dereien), 1874. – Judith (Erlebtes); II, 1874. – Küchenplaudereien; II, 1875. – Allerhand Schimpf (Studien u. Sk.), 1875. – Humoresken u. Bur- lesken, 1875. – Gold oder Galeere (N.), 1875. – Seinen Namen verkauft (N.), 1876. – Gaſtronomiſches Aller- lei, 1876. – Leichte Fracht (Plaude- reien), 1876. – Jn Trikot (Bilder a. d. Zirkus), 2. A. 1887. Neue Folge, 1902. – Die ſchöne Yella (E. a. der Artiſtenwelt), 1894. – Artiſtenblut (Geſchn., mit Signor Saltarino und Frz. Kurz-Elsheim), 1902. – Pußta- liebe (E. a. d. Geſellſchaft und dem Zirkus), 1904. – Der Kunſtreiter (Er- lebniſſe aus den Wanderjahren eines Zirkuskünſtlers), 1905. – Am Bagno vorbei (R.), 1905. Kern, Jrmgard, bekannt unter ihrem Mädchennamen J. Freiin von *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/448>, abgerufen am 25.11.2024.