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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kay
1894. 2. A. 1896. - Lutz von Rothen-
burg (Schsp.), 1894. - Zriny (Tr., für
die Dilettantenbühne bearb.), 1894. -
Ein Stündchen bei Hauptmann Trapp
(Kom. Szene), 1895. - Gloria in ex-
celsis Deo!
(Weihnachtsstück), 1895.
- Vorbedeutungen (P.), 1896. - Grena-
dier und Matrose (Volksst. frei n. e.
E. v. Christoph von Schmid), 1906. -
Am heiligen Weihnachtsabend (dsgl.),
1907. - Hirlanda, oder: Sieg der
Tugend und Unschuld (desgl.), 1907.
- Die letzte Gerichtssitzung in Glücks-
dorf (Komische Gerichtsßene), 1906. -
Studentenleben (Volksst.), 1907. -
Der Deserteur (Volksst.), 1907. - Die
Kapelle auf dem Berge, oder: Anto-
nius, unser Schutzpatron (Schsp.),
1907. - Onkel Treugold, oder: Die
halsstarrige Nichte (Schw.), 1907. -
Auf nach China! oder: Der verwechs.
Gemeindevorsteher (Schw.), 1907. -
Maria, Maienkönigin (Schsp.), 1907.
- Stiefeldiebstahl (Milit.-Hum.), 1908.
- Der nichtsnutzige Nichtsnutz (Volks-
stück), 1908. - Das Duell, oder: Der
protestierte Wechsel (Genrebild), 1908.
- Der Bauer in der Klemme (P.),
1908.

*Kayser-Langerhannß, Agnes,


* 1818 auf Schloß Heldrungen in
Thüringen als das jüngste von sieben
Kindern eines Proviantmeisters, der
den Titel "Kriegsrat" führte, kam
schon nach einem halben Jahre nach
Erfurt und erhielt ihre Bildung bis
zum 12. Jahre auf der Erfurter Töch-
terschule und von da ab bis zum 16.
Jahre durch häuslichen Privatunter-
richt. Eine mehr sinnige, in sich ge-
kehrte Natur, entwickelte sich frühzeitig
in ihr ein Trieb zu poetischer Dar-
stellung ihrer Gedanken, u. seit ihrem
neunten Jahre förderte sie manches
Gedicht zutage. Gelegentlich eines Be-
suches in Schulpforta lernte Agnes,
noch sehr jung, den Sanitätsrat und
Kreisphisikus Kayser aus Naum-
burg kennen, mit dem sie sich verlobte
und bald darauf vermählte. Eine
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Kay
glückliche Zeit ging ihr als Gattin die-
ses ausgezeichneten Mannes auf. Das
Wirken für ihn, für seine Kranken, be-
sonders die armen, umfaßte von nun
an ihre Welt, und nur selten fand sie
eine Stunde, in der sie sich poetischer
Tätigkeit hingeben konnte. Jm Jahre
Jahre 1866 löste der Tod des Gatten
diesen glücklichen Ehebund, und es
schien, als wenn dieser Schlag das
ganze Lebensglück der Witwe vernich-
tet hätte. Erst in Dresden, wohin sie
auf den Ruf ihrer dort verheirateten
Schwester im Herbst 1866 übersiedelte,
fand sie das seelische Gleichgewicht
wieder, und die Kunstschätze u. land-
schaftlichen Reize der Hauptstadt, der
Verkehr mit teilnehmenden Verwand-
ten und gebildeten Menschen beschleu-
nigten die gehoffte Kräftigung und
Erholung des Gemüts, so daß sie wie-
der Freude an der Poesie und Malerei
fand und der Einladung zu größeren
Reisen gern Folge gab. So war sie
(1867 und 1868) zweimal in Jtalien,
brachte einen ganzen Winter in Rom
und Neapel zu, bereiste Frankreich, die
Schweiz, Tirol und später (1872) Eng-
land und Schottland. Sie starb in
Dresden am 21. April 1902.

S:

Ver-
mischte Gedichte, 1865. - Das fried-
liche Tal im Kriege 1813 (Ep. G.),
1866. - Waldrose (N.), 1867. - Bau-
steine für Straßburg (Zeitgedichte),
1871. - Gedichte. Neue Folge, 1871.
5. A. 1895. - Odin (Nordisch-germa-
nische Göttersage), 1881. - Loki (Alt-
germ. Tr.), 1888. - Der Erfinder
(Schsp.), 2. A. 1892. - Der versunkene
Garten (R.), 1895. - Gesammelte
Dichtungen; VII, 1892-95 (enthält
alle vorhin aufgeführten Werke).

Kayßler, Friedrich,

* am 7. April
1874 in Neurode (Schlesien) als der
Sohn eines Arztes, besuchte das Gym-
nasium in Breslau und faßte, ange-
regt durch das Gastspiel der Meinin-
ger (1890) schon hier den Entschluß,
Schauspieler zu werden. Gleichwohl
begann er seine Universitätsstudien in

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Kay
1894. 2. A. 1896. – Lutz von Rothen-
burg (Schſp.), 1894. – Zriny (Tr., für
die Dilettantenbühne bearb.), 1894. –
Ein Stündchen bei Hauptmann Trapp
(Kom. Szene), 1895. – Gloria in ex-
celsis Deo!
(Weihnachtsſtück), 1895.
– Vorbedeutungen (P.), 1896. – Grena-
dier und Matroſe (Volksſt. frei n. e.
E. v. Chriſtoph von Schmid), 1906. –
Am heiligen Weihnachtsabend (dsgl.),
1907. – Hirlanda, oder: Sieg der
Tugend und Unſchuld (desgl.), 1907.
– Die letzte Gerichtsſitzung in Glücks-
dorf (Komiſche Gerichtsſzene), 1906. –
Studentenleben (Volksſt.), 1907. –
Der Deſerteur (Volksſt.), 1907. – Die
Kapelle auf dem Berge, oder: Anto-
nius, unſer Schutzpatron (Schſp.),
1907. – Onkel Treugold, oder: Die
halsſtarrige Nichte (Schw.), 1907. –
Auf nach China! oder: Der verwechſ.
Gemeindevorſteher (Schw.), 1907. –
Maria, Maienkönigin (Schſp.), 1907.
– Stiefeldiebſtahl (Milit.-Hum.), 1908.
– Der nichtsnutzige Nichtsnutz (Volks-
ſtück), 1908. – Das Duell, oder: Der
proteſtierte Wechſel (Genrebild), 1908.
– Der Bauer in der Klemme (P.),
1908.

*Kayſer-Langerhannß, Agnes,


* 1818 auf Schloß Heldrungen in
Thüringen als das jüngſte von ſieben
Kindern eines Proviantmeiſters, der
den Titel „Kriegsrat“ führte, kam
ſchon nach einem halben Jahre nach
Erfurt und erhielt ihre Bildung bis
zum 12. Jahre auf der Erfurter Töch-
terſchule und von da ab bis zum 16.
Jahre durch häuslichen Privatunter-
richt. Eine mehr ſinnige, in ſich ge-
kehrte Natur, entwickelte ſich frühzeitig
in ihr ein Trieb zu poetiſcher Dar-
ſtellung ihrer Gedanken, u. ſeit ihrem
neunten Jahre förderte ſie manches
Gedicht zutage. Gelegentlich eines Be-
ſuches in Schulpforta lernte Agnes,
noch ſehr jung, den Sanitätsrat und
Kreisphiſikus Kayſer aus Naum-
burg kennen, mit dem ſie ſich verlobte
und bald darauf vermählte. Eine
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Kay
glückliche Zeit ging ihr als Gattin die-
ſes ausgezeichneten Mannes auf. Das
Wirken für ihn, für ſeine Kranken, be-
ſonders die armen, umfaßte von nun
an ihre Welt, und nur ſelten fand ſie
eine Stunde, in der ſie ſich poetiſcher
Tätigkeit hingeben konnte. Jm Jahre
Jahre 1866 löſte der Tod des Gatten
dieſen glücklichen Ehebund, und es
ſchien, als wenn dieſer Schlag das
ganze Lebensglück der Witwe vernich-
tet hätte. Erſt in Dresden, wohin ſie
auf den Ruf ihrer dort verheirateten
Schweſter im Herbſt 1866 überſiedelte,
fand ſie das ſeeliſche Gleichgewicht
wieder, und die Kunſtſchätze u. land-
ſchaftlichen Reize der Hauptſtadt, der
Verkehr mit teilnehmenden Verwand-
ten und gebildeten Menſchen beſchleu-
nigten die gehoffte Kräftigung und
Erholung des Gemüts, ſo daß ſie wie-
der Freude an der Poeſie und Malerei
fand und der Einladung zu größeren
Reiſen gern Folge gab. So war ſie
(1867 und 1868) zweimal in Jtalien,
brachte einen ganzen Winter in Rom
und Neapel zu, bereiſte Frankreich, die
Schweiz, Tirol und ſpäter (1872) Eng-
land und Schottland. Sie ſtarb in
Dresden am 21. April 1902.

S:

Ver-
miſchte Gedichte, 1865. – Das fried-
liche Tal im Kriege 1813 (Ep. G.),
1866. – Waldroſe (N.), 1867. – Bau-
ſteine für Straßburg (Zeitgedichte),
1871. – Gedichte. Neue Folge, 1871.
5. A. 1895. – Odin (Nordiſch-germa-
niſche Götterſage), 1881. – Loki (Alt-
germ. Tr.), 1888. – Der Erfinder
(Schſp.), 2. A. 1892. – Der verſunkene
Garten (R.), 1895. – Geſammelte
Dichtungen; VII, 1892–95 (enthält
alle vorhin aufgeführten Werke).

Kayßler, Friedrich,

* am 7. April
1874 in Neurode (Schleſien) als der
Sohn eines Arztes, beſuchte das Gym-
naſium in Breslau und faßte, ange-
regt durch das Gaſtſpiel der Meinin-
ger (1890) ſchon hier den Entſchluß,
Schauſpieler zu werden. Gleichwohl
begann er ſeine Univerſitätsſtudien in

*
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[426/0430] Kay Kay 1894. 2. A. 1896. – Lutz von Rothen- burg (Schſp.), 1894. – Zriny (Tr., für die Dilettantenbühne bearb.), 1894. – Ein Stündchen bei Hauptmann Trapp (Kom. Szene), 1895. – Gloria in ex- celsis Deo! (Weihnachtsſtück), 1895. – Vorbedeutungen (P.), 1896. – Grena- dier und Matroſe (Volksſt. frei n. e. E. v. Chriſtoph von Schmid), 1906. – Am heiligen Weihnachtsabend (dsgl.), 1907. – Hirlanda, oder: Sieg der Tugend und Unſchuld (desgl.), 1907. – Die letzte Gerichtsſitzung in Glücks- dorf (Komiſche Gerichtsſzene), 1906. – Studentenleben (Volksſt.), 1907. – Der Deſerteur (Volksſt.), 1907. – Die Kapelle auf dem Berge, oder: Anto- nius, unſer Schutzpatron (Schſp.), 1907. – Onkel Treugold, oder: Die halsſtarrige Nichte (Schw.), 1907. – Auf nach China! oder: Der verwechſ. Gemeindevorſteher (Schw.), 1907. – Maria, Maienkönigin (Schſp.), 1907. – Stiefeldiebſtahl (Milit.-Hum.), 1908. – Der nichtsnutzige Nichtsnutz (Volks- ſtück), 1908. – Das Duell, oder: Der proteſtierte Wechſel (Genrebild), 1908. – Der Bauer in der Klemme (P.), 1908. *Kayſer-Langerhannß, Agnes, * 1818 auf Schloß Heldrungen in Thüringen als das jüngſte von ſieben Kindern eines Proviantmeiſters, der den Titel „Kriegsrat“ führte, kam ſchon nach einem halben Jahre nach Erfurt und erhielt ihre Bildung bis zum 12. Jahre auf der Erfurter Töch- terſchule und von da ab bis zum 16. Jahre durch häuslichen Privatunter- richt. Eine mehr ſinnige, in ſich ge- kehrte Natur, entwickelte ſich frühzeitig in ihr ein Trieb zu poetiſcher Dar- ſtellung ihrer Gedanken, u. ſeit ihrem neunten Jahre förderte ſie manches Gedicht zutage. Gelegentlich eines Be- ſuches in Schulpforta lernte Agnes, noch ſehr jung, den Sanitätsrat und Kreisphiſikus Kayſer aus Naum- burg kennen, mit dem ſie ſich verlobte und bald darauf vermählte. Eine glückliche Zeit ging ihr als Gattin die- ſes ausgezeichneten Mannes auf. Das Wirken für ihn, für ſeine Kranken, be- ſonders die armen, umfaßte von nun an ihre Welt, und nur ſelten fand ſie eine Stunde, in der ſie ſich poetiſcher Tätigkeit hingeben konnte. Jm Jahre Jahre 1866 löſte der Tod des Gatten dieſen glücklichen Ehebund, und es ſchien, als wenn dieſer Schlag das ganze Lebensglück der Witwe vernich- tet hätte. Erſt in Dresden, wohin ſie auf den Ruf ihrer dort verheirateten Schweſter im Herbſt 1866 überſiedelte, fand ſie das ſeeliſche Gleichgewicht wieder, und die Kunſtſchätze u. land- ſchaftlichen Reize der Hauptſtadt, der Verkehr mit teilnehmenden Verwand- ten und gebildeten Menſchen beſchleu- nigten die gehoffte Kräftigung und Erholung des Gemüts, ſo daß ſie wie- der Freude an der Poeſie und Malerei fand und der Einladung zu größeren Reiſen gern Folge gab. So war ſie (1867 und 1868) zweimal in Jtalien, brachte einen ganzen Winter in Rom und Neapel zu, bereiſte Frankreich, die Schweiz, Tirol und ſpäter (1872) Eng- land und Schottland. Sie ſtarb in Dresden am 21. April 1902. S: Ver- miſchte Gedichte, 1865. – Das fried- liche Tal im Kriege 1813 (Ep. G.), 1866. – Waldroſe (N.), 1867. – Bau- ſteine für Straßburg (Zeitgedichte), 1871. – Gedichte. Neue Folge, 1871. 5. A. 1895. – Odin (Nordiſch-germa- niſche Götterſage), 1881. – Loki (Alt- germ. Tr.), 1888. – Der Erfinder (Schſp.), 2. A. 1892. – Der verſunkene Garten (R.), 1895. – Geſammelte Dichtungen; VII, 1892–95 (enthält alle vorhin aufgeführten Werke). Kayßler, Friedrich, * am 7. April 1874 in Neurode (Schleſien) als der Sohn eines Arztes, beſuchte das Gym- naſium in Breslau und faßte, ange- regt durch das Gaſtſpiel der Meinin- ger (1890) ſchon hier den Entſchluß, Schauſpieler zu werden. Gleichwohl begann er ſeine Univerſitätsſtudien in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/430>, abgerufen am 24.11.2024.