Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Katz
Jn den Tod gejagt. Vor dem Selbst-
mord (2 En.), 1898. - Ungelöste Rät-
sel (2 Nn.: Geopfert. Der Zauber-
trank), 1898.

*Katzenberger, Fridolin,

wurde
am 11. Febr. 1853 zu Karlsruhe in
Baden als der Sohn eines Eisen-
bahnbeamten geboren, absolvierte
das Gymnasium seiner Vaterstadt
und bezog nach einer größeren Fuß-
tour durch Elsaß, die Schweiz, Ober-
italien, Tirol, Bayern, Württemberg
und Hessen die Universität Heidel-
berg, an der er Geschichte der Philo-
sophie, Ästhetik u. Volkswirtschafts-
lehre studierte. Dann wurde er in
Karlsruhe zum Zeichner ausgebildet
u. hatte nacheinander beim Wasser-,
Straßen-, Hoch- und Eisenbahnbau
Verwendung gefunden, auch mehrere
Jahre als Katastergeometer gearbei-
tet, aber bisher noch in keinem Be-
rufe rechte Befriedigung gefunden.
Eben im Begriff, sich dem Studium
der katholischen Theologie zuzuwen-
den, zwang ihn ein in Kitzingen am
Main drohender Fabrikkonkurs, wel-
cher die Sicherheit eines größeren
von der Familie angelegten Kapitals
in Frage stellte, sich dorthin zu be-
geben, um zu retten, was irgend
möglich war. Hier lernte K. die Fa-
brikation von Schokolade u. Zucker-
waren kennen u. wurde, da der Zu-
sammenbruch des Geschäfts nicht
mehr abzuwenden war, vom Gerichte
zum Geschäftsführer bestellt, als wel-
cher er einen großen Teil Süddeutsch-
lands bereiste. Daneben hatte er be-
reits 1883 den Verlag der "Kitzinger
Zeitung" mit einer Buchdruckerei an-
gekauft und sich in Kitzingen seinen
häuslichen Herd gegründet; aber schon
nach drei Jahren zwangen ihn schwere
politische Kämpfe aus den freundlich-
sten Lebensverhältnissen in Kitzingen
zu scheiden u. sich nach weiteren ziel-
losen Reisen durch Thüringen in Hof
an der Saale anzukaufen, wo er als
Buchdruckereibesitzer und Redakteur
[Spaltenumbruch]

Kau
des "Hofer Tageblatts" bis zu seinem
Tode, 27. Mai 1897, tätig war.

S:


Wirre Blätter (Ge.), 1880. 3. Aufl.
1895.

Katzer, Friedrich,

* am 7. Febr.
1844 in Ebensee, Oberösterreich, be-
suchte die Schule in Gmunden und
machte seine klassischen Studien unter
der Leitung der Jesuiten in Frein-
berg (Österreich). Jm Jahre 1864
folgte er dem Rufe des Jndianer-
missionars in Minnesotta, Fr. Pierz,
in der Absicht, selbst auch unter den
Jndianern tätig zu sein. Durch be-
sondere Umstände kam er aber in das
Priesterseminar (Salesianum) zu Mil-
waukee, wo er 1865 Mathematik zu
lehren anfing, 1866 die Priesterweihe
und 1867 die Professur der Dogmatik
und Philosophie erhielt. Diese Stelle
bekleidete er bis 1874, worauf er dem
neuernannten Bischofe von Green-
bay, Wisconsin, als dessen Sekretär
und Kanzler folgte, wurde 1885 sel-
ber zum Bischof von Greenbay er-
nannt und 1890 als Erzbischof nach
Milwaukee berufen, wo er im August
1903 starb.

S:

Kampf der Gegen-
wart (Dr.), 1873. - Der Treue Lohn
(Allegor. Festsp.), 1875. - Die Ver-
mählung (Festged.), 1875.

*Kauders, Albert,

* am 20. Jan.
1854 in Prag, absolvierte daselbst
seine juristischen Studien u. wandte
sich dann schriftstellerischer Tätigkeit
zu. Mit Dr. Gold war er mehrere
Jahre Redakteur der "Schach-Zei-
tung". Seit 1882 Redakteur der
"Extrapost" und seit 1885 Redakteur
am "Wiener Fremdenblatt" entwik-
kelte er umfassende Tätigkeit als
Kunstästhetiker u. Musikkritiker. Jn
letzterer Eigenschaft ist er noch heute
bei der "Wiener Allgemeinen Zei-
tung" u. dem "Neuen Wiener Jour-
nal" in Wien tätig. K. ist auch Mu-
siker und Komponist der von ihm ge-
dichteten Opern.

S:

Der Schatz des
Rhampsinit (O.), 1887. - Walter von
der Vogelweide (Romant. O.), 1896.

* 27*


[Spaltenumbruch]

Katz
Jn den Tod gejagt. Vor dem Selbſt-
mord (2 En.), 1898. – Ungelöſte Rät-
ſel (2 Nn.: Geopfert. Der Zauber-
trank), 1898.

*Katzenberger, Fridolin,

wurde
am 11. Febr. 1853 zu Karlsruhe in
Baden als der Sohn eines Eiſen-
bahnbeamten geboren, abſolvierte
das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt
und bezog nach einer größeren Fuß-
tour durch Elſaß, die Schweiz, Ober-
italien, Tirol, Bayern, Württemberg
und Heſſen die Univerſität Heidel-
berg, an der er Geſchichte der Philo-
ſophie, Äſthetik u. Volkswirtſchafts-
lehre ſtudierte. Dann wurde er in
Karlsruhe zum Zeichner ausgebildet
u. hatte nacheinander beim Waſſer-,
Straßen-, Hoch- und Eiſenbahnbau
Verwendung gefunden, auch mehrere
Jahre als Kataſtergeometer gearbei-
tet, aber bisher noch in keinem Be-
rufe rechte Befriedigung gefunden.
Eben im Begriff, ſich dem Studium
der katholiſchen Theologie zuzuwen-
den, zwang ihn ein in Kitzingen am
Main drohender Fabrikkonkurs, wel-
cher die Sicherheit eines größeren
von der Familie angelegten Kapitals
in Frage ſtellte, ſich dorthin zu be-
geben, um zu retten, was irgend
möglich war. Hier lernte K. die Fa-
brikation von Schokolade u. Zucker-
waren kennen u. wurde, da der Zu-
ſammenbruch des Geſchäfts nicht
mehr abzuwenden war, vom Gerichte
zum Geſchäftsführer beſtellt, als wel-
cher er einen großen Teil Süddeutſch-
lands bereiſte. Daneben hatte er be-
reits 1883 den Verlag der „Kitzinger
Zeitung“ mit einer Buchdruckerei an-
gekauft und ſich in Kitzingen ſeinen
häuslichen Herd gegründet; aber ſchon
nach drei Jahren zwangen ihn ſchwere
politiſche Kämpfe aus den freundlich-
ſten Lebensverhältniſſen in Kitzingen
zu ſcheiden u. ſich nach weiteren ziel-
loſen Reiſen durch Thüringen in Hof
an der Saale anzukaufen, wo er als
Buchdruckereibeſitzer und Redakteur
[Spaltenumbruch]

Kau
des „Hofer Tageblatts“ bis zu ſeinem
Tode, 27. Mai 1897, tätig war.

S:


Wirre Blätter (Ge.), 1880. 3. Aufl.
1895.

Katzer, Friedrich,

* am 7. Febr.
1844 in Ebenſee, Oberöſterreich, be-
ſuchte die Schule in Gmunden und
machte ſeine klaſſiſchen Studien unter
der Leitung der Jeſuiten in Frein-
berg (Öſterreich). Jm Jahre 1864
folgte er dem Rufe des Jndianer-
miſſionars in Minneſotta, Fr. Pierz,
in der Abſicht, ſelbſt auch unter den
Jndianern tätig zu ſein. Durch be-
ſondere Umſtände kam er aber in das
Prieſterſeminar (Saleſianum) zu Mil-
waukee, wo er 1865 Mathematik zu
lehren anfing, 1866 die Prieſterweihe
und 1867 die Profeſſur der Dogmatik
und Philoſophie erhielt. Dieſe Stelle
bekleidete er bis 1874, worauf er dem
neuernannten Biſchofe von Green-
bay, Wisconſin, als deſſen Sekretär
und Kanzler folgte, wurde 1885 ſel-
ber zum Biſchof von Greenbay er-
nannt und 1890 als Erzbiſchof nach
Milwaukee berufen, wo er im Auguſt
1903 ſtarb.

S:

Kampf der Gegen-
wart (Dr.), 1873. – Der Treue Lohn
(Allegor. Feſtſp.), 1875. – Die Ver-
mählung (Feſtged.), 1875.

*Kauders, Albert,

* am 20. Jan.
1854 in Prag, abſolvierte daſelbſt
ſeine juriſtiſchen Studien u. wandte
ſich dann ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit
zu. Mit Dr. Gold war er mehrere
Jahre Redakteur der „Schach-Zei-
tung“. Seit 1882 Redakteur der
„Extrapoſt“ und ſeit 1885 Redakteur
am „Wiener Fremdenblatt“ entwik-
kelte er umfaſſende Tätigkeit als
Kunſtäſthetiker u. Muſikkritiker. Jn
letzterer Eigenſchaft iſt er noch heute
bei der „Wiener Allgemeinen Zei-
tung“ u. dem „Neuen Wiener Jour-
nal“ in Wien tätig. K. iſt auch Mu-
ſiker und Komponiſt der von ihm ge-
dichteten Opern.

S:

Der Schatz des
Rhampſinit (O.), 1887. – Walter von
der Vogelweide (Romant. O.), 1896.

* 27*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0423" n="419"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Katz</hi></fw><lb/>
Jn den Tod gejagt. Vor dem Selb&#x017F;t-<lb/>
mord (2 En.), 1898. &#x2013; Ungelö&#x017F;te Rät-<lb/>
&#x017F;el (2 Nn.: Geopfert. Der Zauber-<lb/>
trank), 1898.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Katzenberger,</hi> Fridolin,</head>
        <p> wurde<lb/>
am 11. Febr. 1853 zu Karlsruhe in<lb/>
Baden als der Sohn eines Ei&#x017F;en-<lb/>
bahnbeamten geboren, ab&#x017F;olvierte<lb/>
das Gymna&#x017F;ium &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt<lb/>
und bezog nach einer größeren Fuß-<lb/>
tour durch El&#x017F;aß, die Schweiz, Ober-<lb/>
italien, Tirol, Bayern, Württemberg<lb/>
und He&#x017F;&#x017F;en die Univer&#x017F;ität Heidel-<lb/>
berg, an der er Ge&#x017F;chichte der Philo-<lb/>
&#x017F;ophie, Ä&#x017F;thetik u. Volkswirt&#x017F;chafts-<lb/>
lehre &#x017F;tudierte. Dann wurde er in<lb/>
Karlsruhe zum Zeichner ausgebildet<lb/>
u. hatte nacheinander beim Wa&#x017F;&#x017F;er-,<lb/>
Straßen-, Hoch- und Ei&#x017F;enbahnbau<lb/>
Verwendung gefunden, auch mehrere<lb/>
Jahre als Kata&#x017F;tergeometer gearbei-<lb/>
tet, aber bisher noch in keinem Be-<lb/>
rufe rechte Befriedigung gefunden.<lb/>
Eben im Begriff, &#x017F;ich dem Studium<lb/>
der katholi&#x017F;chen Theologie zuzuwen-<lb/>
den, zwang ihn ein in Kitzingen am<lb/>
Main drohender Fabrikkonkurs, wel-<lb/>
cher die Sicherheit eines größeren<lb/>
von der Familie angelegten Kapitals<lb/>
in Frage &#x017F;tellte, &#x017F;ich dorthin zu be-<lb/>
geben, um zu retten, was irgend<lb/>
möglich war. Hier lernte K. die Fa-<lb/>
brikation von Schokolade u. Zucker-<lb/>
waren kennen u. wurde, da der Zu-<lb/>
&#x017F;ammenbruch des Ge&#x017F;chäfts nicht<lb/>
mehr abzuwenden war, vom Gerichte<lb/>
zum Ge&#x017F;chäftsführer be&#x017F;tellt, als wel-<lb/>
cher er einen großen Teil Süddeut&#x017F;ch-<lb/>
lands berei&#x017F;te. Daneben hatte er be-<lb/>
reits 1883 den Verlag der &#x201E;Kitzinger<lb/>
Zeitung&#x201C; mit einer Buchdruckerei an-<lb/>
gekauft und &#x017F;ich in Kitzingen &#x017F;einen<lb/>
häuslichen Herd gegründet; aber &#x017F;chon<lb/>
nach drei Jahren zwangen ihn &#x017F;chwere<lb/>
politi&#x017F;che Kämpfe aus den freundlich-<lb/>
&#x017F;ten Lebensverhältni&#x017F;&#x017F;en in Kitzingen<lb/>
zu &#x017F;cheiden u. &#x017F;ich nach weiteren ziel-<lb/>
lo&#x017F;en Rei&#x017F;en durch Thüringen in Hof<lb/>
an der Saale anzukaufen, wo er als<lb/>
Buchdruckereibe&#x017F;itzer und Redakteur<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kau</hi></fw><lb/>
des &#x201E;Hofer Tageblatts&#x201C; bis zu &#x017F;einem<lb/>
Tode, 27. Mai 1897, tätig war. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Wirre Blätter (Ge.), 1880. 3. Aufl.<lb/>
1895.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Katzer,</hi> Friedrich,</head>
        <p> * am 7. Febr.<lb/>
1844 in Eben&#x017F;ee, Oberö&#x017F;terreich, be-<lb/>
&#x017F;uchte die Schule in Gmunden und<lb/>
machte &#x017F;eine kla&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Studien unter<lb/>
der Leitung der Je&#x017F;uiten in Frein-<lb/>
berg (Ö&#x017F;terreich). Jm Jahre 1864<lb/>
folgte er dem Rufe des Jndianer-<lb/>
mi&#x017F;&#x017F;ionars in Minne&#x017F;otta, Fr. Pierz,<lb/>
in der Ab&#x017F;icht, &#x017F;elb&#x017F;t auch unter den<lb/>
Jndianern tätig zu &#x017F;ein. Durch be-<lb/>
&#x017F;ondere Um&#x017F;tände kam er aber in das<lb/>
Prie&#x017F;ter&#x017F;eminar (Sale&#x017F;ianum) zu Mil-<lb/>
waukee, wo er 1865 Mathematik zu<lb/>
lehren anfing, 1866 die Prie&#x017F;terweihe<lb/>
und 1867 die Profe&#x017F;&#x017F;ur der Dogmatik<lb/>
und Philo&#x017F;ophie erhielt. Die&#x017F;e Stelle<lb/>
bekleidete er bis 1874, worauf er dem<lb/>
neuernannten Bi&#x017F;chofe von Green-<lb/>
bay, Wiscon&#x017F;in, als de&#x017F;&#x017F;en Sekretär<lb/>
und Kanzler folgte, wurde 1885 &#x017F;el-<lb/>
ber zum Bi&#x017F;chof von Greenbay er-<lb/>
nannt und 1890 als Erzbi&#x017F;chof nach<lb/>
Milwaukee berufen, wo er im Augu&#x017F;t<lb/>
1903 &#x017F;tarb. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Kampf der Gegen-<lb/>
wart (Dr.), 1873. &#x2013; Der Treue Lohn<lb/>
(Allegor. Fe&#x017F;t&#x017F;p.), 1875. &#x2013; Die Ver-<lb/>
mählung (Fe&#x017F;tged.), 1875.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Kauders,</hi> Albert,</head>
        <p> * am 20. Jan.<lb/>
1854 in Prag, ab&#x017F;olvierte da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
&#x017F;eine juri&#x017F;ti&#x017F;chen Studien u. wandte<lb/>
&#x017F;ich dann &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;cher Tätigkeit<lb/>
zu. Mit <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Gold war er mehrere<lb/>
Jahre Redakteur der &#x201E;Schach-Zei-<lb/>
tung&#x201C;. Seit 1882 Redakteur der<lb/>
&#x201E;Extrapo&#x017F;t&#x201C; und &#x017F;eit 1885 Redakteur<lb/>
am &#x201E;Wiener Fremdenblatt&#x201C; entwik-<lb/>
kelte er umfa&#x017F;&#x017F;ende Tätigkeit als<lb/>
Kun&#x017F;&#x017F;thetiker u. Mu&#x017F;ikkritiker. Jn<lb/>
letzterer Eigen&#x017F;chaft i&#x017F;t er noch heute<lb/>
bei der &#x201E;Wiener Allgemeinen Zei-<lb/>
tung&#x201C; u. dem &#x201E;Neuen Wiener Jour-<lb/>
nal&#x201C; in Wien tätig. K. i&#x017F;t auch Mu-<lb/>
&#x017F;iker und Komponi&#x017F;t der von ihm ge-<lb/>
dichteten Opern. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Der Schatz des<lb/>
Rhamp&#x017F;init (O.), 1887. &#x2013; Walter von<lb/>
der Vogelweide (Romant. O.), 1896.</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom">* 27*</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[419/0423] Katz Kau Jn den Tod gejagt. Vor dem Selbſt- mord (2 En.), 1898. – Ungelöſte Rät- ſel (2 Nn.: Geopfert. Der Zauber- trank), 1898. *Katzenberger, Fridolin, wurde am 11. Febr. 1853 zu Karlsruhe in Baden als der Sohn eines Eiſen- bahnbeamten geboren, abſolvierte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und bezog nach einer größeren Fuß- tour durch Elſaß, die Schweiz, Ober- italien, Tirol, Bayern, Württemberg und Heſſen die Univerſität Heidel- berg, an der er Geſchichte der Philo- ſophie, Äſthetik u. Volkswirtſchafts- lehre ſtudierte. Dann wurde er in Karlsruhe zum Zeichner ausgebildet u. hatte nacheinander beim Waſſer-, Straßen-, Hoch- und Eiſenbahnbau Verwendung gefunden, auch mehrere Jahre als Kataſtergeometer gearbei- tet, aber bisher noch in keinem Be- rufe rechte Befriedigung gefunden. Eben im Begriff, ſich dem Studium der katholiſchen Theologie zuzuwen- den, zwang ihn ein in Kitzingen am Main drohender Fabrikkonkurs, wel- cher die Sicherheit eines größeren von der Familie angelegten Kapitals in Frage ſtellte, ſich dorthin zu be- geben, um zu retten, was irgend möglich war. Hier lernte K. die Fa- brikation von Schokolade u. Zucker- waren kennen u. wurde, da der Zu- ſammenbruch des Geſchäfts nicht mehr abzuwenden war, vom Gerichte zum Geſchäftsführer beſtellt, als wel- cher er einen großen Teil Süddeutſch- lands bereiſte. Daneben hatte er be- reits 1883 den Verlag der „Kitzinger Zeitung“ mit einer Buchdruckerei an- gekauft und ſich in Kitzingen ſeinen häuslichen Herd gegründet; aber ſchon nach drei Jahren zwangen ihn ſchwere politiſche Kämpfe aus den freundlich- ſten Lebensverhältniſſen in Kitzingen zu ſcheiden u. ſich nach weiteren ziel- loſen Reiſen durch Thüringen in Hof an der Saale anzukaufen, wo er als Buchdruckereibeſitzer und Redakteur des „Hofer Tageblatts“ bis zu ſeinem Tode, 27. Mai 1897, tätig war. S: Wirre Blätter (Ge.), 1880. 3. Aufl. 1895. Katzer, Friedrich, * am 7. Febr. 1844 in Ebenſee, Oberöſterreich, be- ſuchte die Schule in Gmunden und machte ſeine klaſſiſchen Studien unter der Leitung der Jeſuiten in Frein- berg (Öſterreich). Jm Jahre 1864 folgte er dem Rufe des Jndianer- miſſionars in Minneſotta, Fr. Pierz, in der Abſicht, ſelbſt auch unter den Jndianern tätig zu ſein. Durch be- ſondere Umſtände kam er aber in das Prieſterſeminar (Saleſianum) zu Mil- waukee, wo er 1865 Mathematik zu lehren anfing, 1866 die Prieſterweihe und 1867 die Profeſſur der Dogmatik und Philoſophie erhielt. Dieſe Stelle bekleidete er bis 1874, worauf er dem neuernannten Biſchofe von Green- bay, Wisconſin, als deſſen Sekretär und Kanzler folgte, wurde 1885 ſel- ber zum Biſchof von Greenbay er- nannt und 1890 als Erzbiſchof nach Milwaukee berufen, wo er im Auguſt 1903 ſtarb. S: Kampf der Gegen- wart (Dr.), 1873. – Der Treue Lohn (Allegor. Feſtſp.), 1875. – Die Ver- mählung (Feſtged.), 1875. *Kauders, Albert, * am 20. Jan. 1854 in Prag, abſolvierte daſelbſt ſeine juriſtiſchen Studien u. wandte ſich dann ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu. Mit Dr. Gold war er mehrere Jahre Redakteur der „Schach-Zei- tung“. Seit 1882 Redakteur der „Extrapoſt“ und ſeit 1885 Redakteur am „Wiener Fremdenblatt“ entwik- kelte er umfaſſende Tätigkeit als Kunſtäſthetiker u. Muſikkritiker. Jn letzterer Eigenſchaft iſt er noch heute bei der „Wiener Allgemeinen Zei- tung“ u. dem „Neuen Wiener Jour- nal“ in Wien tätig. K. iſt auch Mu- ſiker und Komponiſt der von ihm ge- dichteten Opern. S: Der Schatz des Rhampſinit (O.), 1887. – Walter von der Vogelweide (Romant. O.), 1896. * 27*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/423
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/423>, abgerufen am 03.12.2024.