Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Jer des Liberalismus war er einige JahreMitarbeiter der "Straßburger Bür- gerzeitung", zog sich dann aber gänz- lich von der Politik zurück, um in seinen Mußestunden dichterischem Schaffen zu huldigen. Jm Dezem- ber 1908 wurde J. zum Justizrat er- nannt. S: Deutsche Weisen (Ge., *Jerschke, Marie, geb. am 11. Apr. S: Festspiel zur Alpenvereins-Gene- *Jerusalem(-Kotanyi), Elsa,
Jes als Schriftstellerin und Vortrags-meisterin zu wirken. Unter ihren Vor- trägen erregte der auch als Broschüre erschienene "Gebt uns Wahrheit. Ein Beitrag zu unserer Erziehung zur Ehe" (1902) ganz besondere Aufmerk- samkeit, weil sie darin alle Verirrun- gen und Verzerrungen der sogenann- ten Frauenemanzipation zu erklären versucht. Jm Juli 1901 verheiratete sich Elsa mit dem Fabrikanten Alfred Jerusalem in Wien. S: Venus am Jerusalem, Peter, geb. am 19. S: Erstorbene Schatten *Jesinghaus, Walter, wurde am S: Scherz und Ernst meiner Jugend Jessen, Ludwig von, pseud. Lud- * 23*
Jer des Liberalismus war er einige JahreMitarbeiter der „Straßburger Bür- gerzeitung“, zog ſich dann aber gänz- lich von der Politik zurück, um in ſeinen Mußeſtunden dichteriſchem Schaffen zu huldigen. Jm Dezem- ber 1908 wurde J. zum Juſtizrat er- nannt. S: Deutſche Weiſen (Ge., *Jerſchke, Marie, geb. am 11. Apr. S: Feſtſpiel zur Alpenvereins-Gene- *Jeruſalem(-Kotanyi), Elſa,
Jeſ als Schriftſtellerin und Vortrags-meiſterin zu wirken. Unter ihren Vor- trägen erregte der auch als Broſchüre erſchienene „Gebt uns Wahrheit. Ein Beitrag zu unſerer Erziehung zur Ehe“ (1902) ganz beſondere Aufmerk- ſamkeit, weil ſie darin alle Verirrun- gen und Verzerrungen der ſogenann- ten Frauenemanzipation zu erklären verſucht. Jm Juli 1901 verheiratete ſich Elſa mit dem Fabrikanten Alfred Jeruſalem in Wien. S: Venus am Jeruſalem, Peter, geb. am 19. S: Erſtorbene Schatten *Jeſinghaus, Walter, wurde am S: Scherz und Ernſt meiner Jugend Jeſſen, Ludwig von, pſeud. Lud- * 23*
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Jer
Jeſ
des Liberalismus war er einige Jahre
Mitarbeiter der „Straßburger Bür-
gerzeitung“, zog ſich dann aber gänz-
lich von der Politik zurück, um in
ſeinen Mußeſtunden dichteriſchem
Schaffen zu huldigen. Jm Dezem-
ber 1908 wurde J. zum Juſtizrat er-
nannt.
S: Deutſche Weiſen (Ge.,
mit Arno Holz), 1884. – Moderne
Dichtercharaktere (Hrsg. mit H. Kon-
radi und Karl Henckell), 1885. –
Traumulus (Trag. Komödie, mit
Arno Holz), 1904. – „Frei!“ (Eine
Männerkomödie, mit A. Holz), 1906. –
Gaudeamus! (Feſtſpiel zur 350 jähr.
Jubelfeier der Univerſität Jena; mit
A. Holz), 1908.
*Jerſchke, Marie, geb. am 11. Apr.
1867 in Frankfurt a. M., verheiratete
ſich 1889 mit dem Rechtsanwalt Oskar
J. (ſ. d. Vorigen) in Straßburg und
begann hier 1890 mit Beiträgen für
die „Straßburger Poſt“ ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit. Von 1893–96
war ſie Mitarbeiterin an der „Straß-
burger Bürgerzeitung“ und leitet noch
jetzt das zu dieſer Zeitung gehörige
Sonntagsblatt „Die Feierſtunden.“
S: Feſtſpiel zur Alpenvereins-Gene-
ralverſammlung, 1900. – Ein Buch
ohne Titel (Sk. u. Ge.), 1904.
*Jeruſalem(-Kotanyi), Elſa,
bekannt auch unter ihrem Mädchen-
namen E. Kotanyi, wurde am 23.
Novbr. 1877 in Wien geboren. Jhre
Eltern gehören dem bürgerlichen Mit-
telſtande an und ließen ihr die ge-
wöhnliche Schulbildung zuteil wer-
den. Erfüllt von dem heißen Drange,
aus der Bahn der konventionellen
Damenbildung herauszutreten, mel-
dete ſie ſich, 16 Jahre alt, als Hoſpi-
tantin an der philoſophiſchen Fakul-
tät in Wien, ein Verſuch, der zu jener
Zeit noch als Wagnis galt, und deſſen
Durchführung von der Liebens-
würdigkeit der betreffenden Dozenten
abhing. Vier Jahre vergingen ihr im
ernſten Studium der Philoſophie und
deutſchen Literatur. Dann begann ſie
als Schriftſtellerin und Vortrags-
meiſterin zu wirken. Unter ihren Vor-
trägen erregte der auch als Broſchüre
erſchienene „Gebt uns Wahrheit. Ein
Beitrag zu unſerer Erziehung zur
Ehe“ (1902) ganz beſondere Aufmerk-
ſamkeit, weil ſie darin alle Verirrun-
gen und Verzerrungen der ſogenann-
ten Frauenemanzipation zu erklären
verſucht. Jm Juli 1901 verheiratete
ſich Elſa mit dem Fabrikanten Alfred
Jeruſalem in Wien.
S: Venus am
Kreuz (3 Nn.), 1899. – Komödie der
Sinne (4 Frauenſchickſale), 1902. –
3. A. 1905. – Der heilige Skarabäus
(R.), 1909. 20. A. 1910.
Jeruſalem, Peter, geb. am 19.
Juli 1877 in Kaſſel, lebt (1902) in
München.
S: Erſtorbene Schatten
(E.), 1901. – Das Evangelium des
Weibes (E.), 1903. – Gedichte, 1905.
*Jeſinghaus, Walter, wurde am
28. Juli 1871 zu Barmen als der Sohn
eines Kaufmanns geboren. Das Ge-
müt ſeiner Mutter und der ideale
Drang ſeines älteren Bruders flößten
ihm ſchon frühe eine innige Neigung
zur Poeſie und zur tieferen Betrach-
tung des Übernatürlichen ein. Er ab-
ſolvierte das Gymnaſium ſeiner Vater-
ſtadt und widmete ſich 1891–95 in
Marburg, Straßburg und Berlin dem
Studium der Theologie. Jm Juni
1899 erwarb er ſich die Oberlehrer-
Qualifikation für Religion, Hebräiſch,
Deutſch und Propädeutik und wurde
nach Abſolvierung ſeines Seminar-
und Probejahrs Oſtern 1902 als Ober-
lehrer am Gymnaſium in Solingen
angeſtellt. Jnzwiſchen hatte er ſich
1901 die Würde eines Dr. phil. er-
worben. Seit 1904 wirkte er als
Oberlehrer in Köln-Ehrenfeld und
ſeit 1909 an der Realſchule in Bonn.
S: Scherz und Ernſt meiner Jugend
(Ge.), 1893. – Sehnſuchtsklänge (Ge.),
1896. – Flammenblitze (Ge.), 1897.
Jeſſen, Ludwig von, pſeud. Lud-
wig von Oſten, wurde am 27. Apr.
(9. Mai n. St.) 1828 zu St. Peters-
* 23*
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