Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hum neue Lehrer von den Waldleuten inkörperlichen und geistigen Dingen zu Rate gezogen, und dieser bekam bald einen tiefen Einblick in das Leben u. Weben, Denken und Trachten seiner Landsleute, das er dann später in sei- nem ersten Buche in getreuer Schil- derung darstellte. Seit 1901 ist H. in der industriereichen Albtalstadt Ebingen angestellt. S: Waldschul- *Hummel, Joseph, geb. am 6. S: Ebbes vun Meenz *Humperdinck, Gustav, * am 7. S: Auf der *Huna, Ludwig, geb. am 18. Jan. Hün realschule nach Kaschau, 1887 in dieMilitäroberrealschule nach Mährisch- Weißkirchen, 1890 in die Theresia- nische Militärakademie in Wiener Neustadt, aus der er am 18. August 1893 als Leutnant in das k. k. Jn- fanterieregiment Nr. 100 eintrat, das in Teschen in Garnison lag. Seit 1896 Ergänzungs-Bezirks-Offizier, machte ein nervöses Herzleiden ihn für weiteren Truppendienst untaug- lich, und trat er deshalb im Frühjahr 1906 in den Ruhestand und legte gleichzeitig, da er die fortschrittlichen Jdeen der Anti-Duell-Liga vertei- digte, seine Oberleutnant-Charge ab. Er lebt seitdem in Wien, weilt aber während des Sommers im Gebirge. S: Erstarrte Menschen (Schsp.), 1902. Hundt, Ferdinand, * am 7. Jan. S: Maienlieder für U. L. Frau, *Hünerbein, Charlotte von, psd. *
Hum neue Lehrer von den Waldleuten inkörperlichen und geiſtigen Dingen zu Rate gezogen, und dieſer bekam bald einen tiefen Einblick in das Leben u. Weben, Denken und Trachten ſeiner Landsleute, das er dann ſpäter in ſei- nem erſten Buche in getreuer Schil- derung darſtellte. Seit 1901 iſt H. in der induſtriereichen Albtalſtadt Ebingen angeſtellt. S: Waldſchul- *Hummel, Joſeph, geb. am 6. S: Ebbes vun Meenz *Humperdinck, Guſtav, * am 7. S: Auf der *Huna, Ludwig, geb. am 18. Jan. Hün realſchule nach Kaſchau, 1887 in dieMilitäroberrealſchule nach Mähriſch- Weißkirchen, 1890 in die Thereſia- niſche Militärakademie in Wiener Neuſtadt, aus der er am 18. Auguſt 1893 als Leutnant in das k. k. Jn- fanterieregiment Nr. 100 eintrat, das in Teſchen in Garniſon lag. Seit 1896 Ergänzungs-Bezirks-Offizier, machte ein nervöſes Herzleiden ihn für weiteren Truppendienſt untaug- lich, und trat er deshalb im Frühjahr 1906 in den Ruheſtand und legte gleichzeitig, da er die fortſchrittlichen Jdeen der Anti-Duell-Liga vertei- digte, ſeine Oberleutnant-Charge ab. Er lebt ſeitdem in Wien, weilt aber während des Sommers im Gebirge. S: Erſtarrte Menſchen (Schſp.), 1902. Hundt, Ferdinand, * am 7. Jan. S: Maienlieder für U. L. Frau, *Hünerbein, Charlotte von, pſd. *
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Hum
Hün
neue Lehrer von den Waldleuten in
körperlichen und geiſtigen Dingen zu
Rate gezogen, und dieſer bekam bald
einen tiefen Einblick in das Leben u.
Weben, Denken und Trachten ſeiner
Landsleute, das er dann ſpäter in ſei-
nem erſten Buche in getreuer Schil-
derung darſtellte. Seit 1901 iſt H.
in der induſtriereichen Albtalſtadt
Ebingen angeſtellt.
S: Waldſchul-
meiſters Leiden und Freuden, 1904.
– Ei der tauſend! (Schwäbiſche Ge.),
1910.
*Hummel, Joſeph, geb. am 6.
Auguſt 1879 in Mainz, lebt daſelbſt
als Kaufmann und pflegt in ſeinen
Mußeſtunden ſeit zehn Jahren die
humoriſtiſche Dichtung in Mainzer
Mundart.
S: Ebbes vun Meenz
(Hum. Dn.), 1905.
*Humperdinck, Guſtav, * am 7.
Oktober 1823 zu Vreden im Reg.-Bez.
Münſter als der Sohn eines Arztes,
beſuchte die Gymnaſien zu Paderborn
und Münſter, ſtudierte in Münſter u.
Berlin Philologie, hörte an letzterer
Univerſität die Vorleſungen Boeckhs
und Lachmanns und wandte ſich mit
Vorliebe altdeutſchen u. vergleichen-
den Sprachſtudien zu. Nachdem er
ſein Probejahr am Gymnaſium in
Paderborn abſolviert, wurde er als
Lehrer an das Gymnaſium in Sieg-
burg berufen, an dem er faſt 25 Jahre,
zuletzt als Oberlehrer, tätig war.
Seit 1877 leitete er das neu gegrün-
dete Lehrerinnenſeminar zu Xanten,
trat 1886 in den Ruheſtand u. lebte
ſeitdem in Poppelsdorf, wo er am
28. April 1902 ſtarb. Sein Sohn iſt
der berühmte Komponiſt Engelbert
H. und ſeine Tochter die Schriftſtel-
lerin Adelheid Wette.
S: Auf der
Lebenswanderſchaft (Ge.), 1883.
*Huna, Ludwig, geb. am 18. Jan.
1872 in Wien als der Sohn eines
Artillerie-Oberſtleutnants, der aber
ſchon in demſelben Jahre ſtarb, ver-
lebte ſeine Kindheit in Olmütz, kam
mit 10 Jahren in die Militär-Unter-
realſchule nach Kaſchau, 1887 in die
Militäroberrealſchule nach Mähriſch-
Weißkirchen, 1890 in die Thereſia-
niſche Militärakademie in Wiener
Neuſtadt, aus der er am 18. Auguſt
1893 als Leutnant in das k. k. Jn-
fanterieregiment Nr. 100 eintrat, das
in Teſchen in Garniſon lag. Seit
1896 Ergänzungs-Bezirks-Offizier,
machte ein nervöſes Herzleiden ihn
für weiteren Truppendienſt untaug-
lich, und trat er deshalb im Frühjahr
1906 in den Ruheſtand und legte
gleichzeitig, da er die fortſchrittlichen
Jdeen der Anti-Duell-Liga vertei-
digte, ſeine Oberleutnant-Charge ab.
Er lebt ſeitdem in Wien, weilt aber
während des Sommers im Gebirge.
S: Erſtarrte Menſchen (Schſp.), 1902.
– Carmencita (Künſtlerſtück), 1903. –
Der Herr auf Ronewalde (Dr.), 1905.
– Der Poſten (Dramolet), 1908. –
Lockere Vögel (vier Schelmenſpiele:
Tandaradei. – Der Kuß. – Die Mut-
ter. – Ein Rettungsmittel), 1908.
Hundt, Ferdinand, * am 7. Jan.
1835 zu Attendorn in Weſtfalen, be-
ſuchte das Gymnaſium in ſeiner Va-
terſtadt und in Paderborn, ſiedelte
1859 nach den Verein. Staaten über
und abſolvierte ſeine philoſophiſchen
u. theologiſchen Studien in den Kol-
legien und Seminaren von Milwau-
kee, St. Vincent, Philadelphia und
Vincennes. Am 21. März 1863 zum
Prieſter geweiht, wurde er Pfarrer
in Millhauſen, Jndiana, ſpäter zu
Richmond, Jndiana, wirkte darauf
viele Jahre als Geiſtlicher in Cin-
cinnati, ſpäter in Prescott, Jndiana-
polis, und danach in North-Vernon,
Jnd.
S: Maienlieder für U. L. Frau,
1867. – Dem heiligen Vater (G.),
1871. – Ein Lied vom Herzen Jeſu,
1874. – Elegie an der Bahre Garzia
Morenos, 1875. – Der heilige Joſeph
(G.), 1877.
*Hünerbein, Charlotte von, pſd.
Carla Eden, wurde am 4. Septbr.
1855 zu Marburg a. d. Lahn als die
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