Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hul Steitin ihren wissenschaftlichen Un-terricht zum Abschluß bringen. Nach einer sonnigen Jugend verheiratete sie sich mit dem Großkaufmann Kör- ner in Halle a. S.; doch gestaltete sich die Ehe, der drei Kinder entspros- sen, so unglücklich, daß sich Frida H. zu Weihnachten 1899 mit ihren Kin- dern von ihrem Ehemann trennte u. nach Mühlberg a. d. Elbe zog, wohin ihr Vater inzwischen von Halberstadt versetzt worden war. Jm Jahre 1902 folgte sie ihren Eltern nach Dessau und wurde in diesem Jahre auch ihre Ehe auf ihren Antrag gerichtlich ge- schieden. S: Frau Fama (Nn.), 1899. *Huldschiner, Richard, geb. am S: Einsamkeit. Die Hül *Hülgerth, Heribert, geb. am 17. S: Franz Rakoczy I. *Hüll, Johannes, * am 17. Sept. *
Hul Steitin ihren wiſſenſchaftlichen Un-terricht zum Abſchluß bringen. Nach einer ſonnigen Jugend verheiratete ſie ſich mit dem Großkaufmann Kör- ner in Halle a. S.; doch geſtaltete ſich die Ehe, der drei Kinder entſproſ- ſen, ſo unglücklich, daß ſich Frida H. zu Weihnachten 1899 mit ihren Kin- dern von ihrem Ehemann trennte u. nach Mühlberg a. d. Elbe zog, wohin ihr Vater inzwiſchen von Halberſtadt verſetzt worden war. Jm Jahre 1902 folgte ſie ihren Eltern nach Deſſau und wurde in dieſem Jahre auch ihre Ehe auf ihren Antrag gerichtlich ge- ſchieden. S: Frau Fama (Nn.), 1899. *Huldſchiner, Richard, geb. am S: Einſamkeit. Die Hül *Hülgerth, Heribert, geb. am 17. S: Franz Rakoczy I. *Hüll, Johannes, * am 17. Sept. *
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Hul
Hül
Steitin ihren wiſſenſchaftlichen Un-
terricht zum Abſchluß bringen. Nach
einer ſonnigen Jugend verheiratete
ſie ſich mit dem Großkaufmann Kör-
ner in Halle a. S.; doch geſtaltete
ſich die Ehe, der drei Kinder entſproſ-
ſen, ſo unglücklich, daß ſich Frida H.
zu Weihnachten 1899 mit ihren Kin-
dern von ihrem Ehemann trennte u.
nach Mühlberg a. d. Elbe zog, wohin
ihr Vater inzwiſchen von Halberſtadt
verſetzt worden war. Jm Jahre 1902
folgte ſie ihren Eltern nach Deſſau
und wurde in dieſem Jahre auch ihre
Ehe auf ihren Antrag gerichtlich ge-
ſchieden.
S: Frau Fama (Nn.), 1899.
– Entſühnter Kuß (Nn.), 1905.
*Huldſchiner, Richard, geb. am
11. Juli 1872 in Gleiwitz (Schleſien)
als ein Sohn des Kaufmanns Adolf
H., kam ſchon im folgenden Jahre
nach Bozen (Tirol), wo ſein Vater
in das Bankgeſchäft des Großvaters
eintrat. Jn Bozen verbrachte H. ſeine
erſte Jugend; an Bozen hängen ſeine
ſchönſten Erinnerungen, und Stoff
und Schauplatz ſeiner ſpäteren lite-
rariſchen Arbeiten ſind hauptſächlich
dem Alpenlande entnommen. Da er
als Deutſcher auch einmal in Deutſch-
land ſeine Examina machen ſollte,
kam er 1882 auf das Gymnaſium in
Gleiwitz und ſtudierte ſeit 1891 in
München, Berlin, Würzburg u. wie-
der in München Medizin. Jm März
1895 wurde er in München zum
Dr. med. promoviert und im Janr.
1896 als Arzt approbiert. Nachdem
er zu ſeiner weiteren Ausbildung
dann noch in Wiener und Berliner
Kliniken aſſiſtiert hatte, ließ er ſich
im Mai 1898 als praktiſcher Arzt in
Hamburg nieder.
S: Einſamkeit. Die
Geſchichte eines Toren (R.), 1901. –
Fegefeuer (R. a. d. Bergen), 1902. –
Die ſtille Stadt (R.), 1904. – Arme
Schlucker (Nn.), 1905. – Das adlige
Schützenfeſt (E.), 1908. – Starken-
berg (R.), 1908. – Die Nachtmahr
(R.), 1910.
*Hülgerth, Heribert, geb. am 17.
Sept. 1847 als der jüngſte Sohn eines
kaiſerlichen Ökonomie-Verwalters zu
Tſcheitſch im ſüdlich. Mähren, wurde
für den Militärdienſt beſtimmt und
kam mit 11 Jahren in das Kadetten-
inſtitut zu Haimburg, ſpäter in die
Militärakademie zu Wiener-Neuſtadt.
Am 1. Mai 1866 trat er als Leut-
nant in das 31. Feldjägerbataillon
und machte den Krieg gegen Preußen
mit. Von 1876–78 ſtand er als Ober-
leutnant und Lehrer der Geographie
und Geſchichte an der Kadettenſchule
zu Eſſek in Verwendung, wurde 1880
zum Hauptmann befördert und bald
danach zum Lehrer der Rhetorik und
Poetik an die Kadettenſchule zu Karl-
ſtadt in Kroatien berufen. Für ſeine
Leiſtungen während der bosniſchen
Okkupation wurde er mit dem Mili-
tärverdienſtkreuz ausgezeichnet. Seit
1886 wirkte er als Lehrer an der Jn-
fanteriekadettenſchule in Wien und
wurde im Jahre 1892 dem Reichs-
kriegsminiſterium zugeteilt. 1895
wurde er zum Major, 1901 zum
Oberſtleutnant befördert, und trat
1903 in den Ruheſtand. Er ſtarb in
Wien 1906.
S: Franz Rakoczy I.
(Tr.), 1882. – Kunterbunt (Für Jä-
ger und Jagdfreunde), 1888. – Ein
Jägergulden (Hum., Sk., Se.), 1891.
– Leutnant Lucullus (Humor. D.),
1894. – Timur-Khan (Der R. eines
Pferdes), 1896. – Simſons letzte
Liebe (D.), 1898. – Waldeszauber
und Jägerlatein (Ge., En. u. Sk.),
1899. – Die neue Jobſiade (Ein komi-
ſches Heldengedicht), 1901. – Der
Koſtüm-Ball der Hunde (Ein Fa-
ſchingsbericht aus dem 21. Jahrh.,
1905.
*Hüll, Johannes, * am 17. Sept.
1828 zu Neuſtadt a. d. Haardt in der
Pfalz, beſuchte zuerſt die Volksſchule,
dann die Lateinſchule ſeiner Vater-
ſtadt, ſpäter das Gymnaſium zu Zwei-
brücken, hörte auch, ohne ein beſtimm-
tes Studium zu beabſichtigen, an der
*
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