Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hol fabrikanten Dietrich Holm, dem sienach Moskau folgte. Doch war die Ehe nicht glücklich, und 1884 trennte sich Mia H. von ihrem Gatten und zog in das Haus ihrer Schwester, der Gattin des Dr. med. u. Staatsrats von Haken in Riga. Nachdem diese Trennung 1888 in eine gesetzliche Scheidung verwandelt war, bereiste Mia H. das Ausland, vorwiegend Deutschland, u. da ihr Sohn bereits die deutsche Staatsangehörigkeit er- langt hatte, so ließ sie sich 1893 gleich- falls dauernd in Deutschland nieder und nahm ihren Wohnsitz erst in Lü- beck, 1894 in Berlin und 1895 in München, wo sie seitdem bei ihrem Sohne Korfiz H. (s. d.) lebt. S: Wi- Holm, Olga, Pseud. für Dorrit *Holmquist, Mary, geboren am S: Most (Ge.), 1906. *Holnstein, Jda Gräfin v., geb. Hol kehrte sie zu ihrer Mutter auf daselterliche Gut zurück, wo sie auch nach deren Tode noch verblieb, bis sie sich vor einigen Jahren in das Kloster der Borromäerinnen in Vallendar a. Rhein zurückzog, um dort den Rest ihrer Tage zu verleben. S: Am See *Holst, Adolf, wurde am 7. Jan. S:
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Hol fabrikanten Dietrich Holm, dem ſienach Moskau folgte. Doch war die Ehe nicht glücklich, und 1884 trennte ſich Mia H. von ihrem Gatten und zog in das Haus ihrer Schweſter, der Gattin des Dr. med. u. Staatsrats von Haken in Riga. Nachdem dieſe Trennung 1888 in eine geſetzliche Scheidung verwandelt war, bereiſte Mia H. das Ausland, vorwiegend Deutſchland, u. da ihr Sohn bereits die deutſche Staatsangehörigkeit er- langt hatte, ſo ließ ſie ſich 1893 gleich- falls dauernd in Deutſchland nieder und nahm ihren Wohnſitz erſt in Lü- beck, 1894 in Berlin und 1895 in München, wo ſie ſeitdem bei ihrem Sohne Korfiz H. (ſ. d.) lebt. S: Wi- Holm, Olga, Pſeud. für Dorrit *Holmquiſt, Mary, geboren am S: Moſt (Ge.), 1906. *Holnſtein, Jda Gräfin v., geb. Hol kehrte ſie zu ihrer Mutter auf daselterliche Gut zurück, wo ſie auch nach deren Tode noch verblieb, bis ſie ſich vor einigen Jahren in das Kloſter der Borromäerinnen in Vallendar a. Rhein zurückzog, um dort den Reſt ihrer Tage zu verleben. S: Am See *Holſt, Adolf, wurde am 7. Jan. S:
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Hol
Hol
fabrikanten Dietrich Holm, dem ſie
nach Moskau folgte. Doch war die
Ehe nicht glücklich, und 1884 trennte
ſich Mia H. von ihrem Gatten und
zog in das Haus ihrer Schweſter, der
Gattin des Dr. med. u. Staatsrats
von Haken in Riga. Nachdem dieſe
Trennung 1888 in eine geſetzliche
Scheidung verwandelt war, bereiſte
Mia H. das Ausland, vorwiegend
Deutſchland, u. da ihr Sohn bereits
die deutſche Staatsangehörigkeit er-
langt hatte, ſo ließ ſie ſich 1893 gleich-
falls dauernd in Deutſchland nieder
und nahm ihren Wohnſitz erſt in Lü-
beck, 1894 in Berlin und 1895 in
München, wo ſie ſeitdem bei ihrem
Sohne Korfiz H. (ſ. d.) lebt.
S: Wi-
der die Natur (N. in V.), 1878. –
Träumer-Erich (N. in V.), 1879. –
Gedichte, 1882. – Mutterlieder, 1896.
Neue Ausg. 1902. – Verſe, 1900.
Holm, Olga, Pſeud. für Dorrit
Zürn; ſ. d.
*Holmquiſt, Mary, geboren am
27. Auguſt 1874 in Kaſſel, hat dort
ihren Wohnſitz mit Unterbrechung
durch verſchiedene Reiſen im Jn-
und Auslande (namentlich Rußland)
feſtgehalten und ſich 1897 auch da-
ſelbſt mit dem Schweden H. vermählt.
S: Moſt (Ge.), 1906.
*Holnſtein, Jda Gräfin v., geb.
Gräfin v. Mengerſen, entſtammt
dem altadeligen weſtfäl. Geſchlechte
der Mengerſen und wurde auf deren
Stammgut Rheder am 9. Aug. 1838
geboren. Mit der Heimatluft ſog ſie
auch die alten Traditionen der Vor-
fahren ein, beſonders den feſten ka-
tholiſchen Glauben der Weſtfalen.
Jhr Vater war der bekannte Dichter
und Schriftſteller Joſeph Bruno
Graf von Mengerſen (ſ. d.), ein hoch-
gebildeter Mann, und ihm verdankt
ſie ihre ganze Erziehung u. Bildung.
Aus ihrer glücklichen Ehe mit dem
Grafen Clemens von Holnſtein (ſeit
1858) leben ihr noch zwei Kinder.
Nach dem Tode ihres Gemahls 1879
kehrte ſie zu ihrer Mutter auf das
elterliche Gut zurück, wo ſie auch nach
deren Tode noch verblieb, bis ſie ſich
vor einigen Jahren in das Kloſter
der Borromäerinnen in Vallendar
a. Rhein zurückzog, um dort den Reſt
ihrer Tage zu verleben.
S: Am See
(N.), 1883. 3. A. 1891. – Lob des
Herrn (Ge.), 1886. 2. A. 1896. –
Felsegg (Eine Familiengeſch.), 1891.
– Flora (R. n. d. Engl.), 1899.
*Holſt, Adolf, wurde am 7. Jan.
1867 zu Branderoda bei Freiburg a.
d. Unſtrut als der Sohn eines Pfar-
rers geboren, der 1878 nach Beyers-
dorf bei Brehna verſetzt ward, er-
hielt ſeinen erſten Unterricht vom
Vater, beſuchte ſeit 1879 eine Pri-
vaterziehungsanſtalt in Köſen, ſeit
1880 die Schulpforta und ſeit 1885
das Pädagogium der Franckeſchen
Stiftungen in Halle, das er Oſtern
1888 abſolvierte. Er ſtudierte dar-
auf in Tübingen Philologie und in
Berlin Geſchichte, Geographie u. Phi-
loſophie, genügte inzwiſchen in Leip-
zig auch ſeiner Militärpflicht u. pro-
movierte im Januar 1893 in Tübin-
gen zum Dr. phil. Nachdem er dann
faſt ein Jahr in Genf und Paris ge-
weilt, um franzöſiſche Studien zu
treiben, kehrte er in die Heimat zu-
rück in der Abſicht, ſich gänzlich ſchrift-
ſtelleriſcher Tätigkeit zu widmen. Der
Tod ſeines Vaters († 1895) änderte
indeſſen ſeinen Plan. Er nahm eine
Hauslehrerſtelle in Florenz an, die er
zwei Jahre verwaltete, wirkte dann
zwei weitere Jahre als Lehrer und
Direktor der deutſchen Schule in Ge-
nua, dann kurze Zeit als Lehrer an
Privatinſtituten in Blankenburg a. H.
und Hannover und wurde 1901 als
Erzieher und Lehrer der jüngſten Prin-
zen zu Schaumburg-Lippe nach Bücke-
burg berufen. Jn dieſer Stellung
blieb er bis 1907, und lebt er ſeitdem
als freier Schriftſteller daſelbſt.
S:
Träumen (Lyr. Ge.), 1895. – Stern-
ſchnuppen (Ge.), 1902. – Allerlieb-
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