denkämpfe (En. aus dem nordischen Altertum), 1908. - Genie und Liebe (Künstlerroman), 1909.
*Hodel, Robert Julian,
geb. am 4. Mai 1881 in Luzern, erhielt seine wissenschaftliche Vorbildung auf den Gymnasien in Schwyz, Luzern und Solothurn und studierte dann in München und Bern germanische Phi- lologie, Geschichte u. Kunstgeschichte. Er war dann längere Zeit als Dra- maturg für den Hofschauspieler Mario Fumagalli tätig, wirkte auch einige Zeit als Rezitator beim Überbrettl. Auf größeren Reisen besuchte er da- nach Jtalien, Nordafrika u. den Bal- kan, deren Resultate er dann in sei- nem Werke "Mittelmeer und Adria. Aufzeichnungen von zwei Reisen" (II, 1905) veröffentlichte. Er lebt als Schriftsteller und Journalist in Bern und gab 1900 die Zeit- und Streit- schrift "Der Ambrone" mit Walter Weibel heraus, die aber nach einem Jahre wieder einging.
S:
Junge Tannen (Ge., mit Walter Weibel), 1901.
Hodermann, Richard,
geb. am 8. Novbr. 1868 zu Gotha, erhielt da- selbst unter dem Einfluß vortreff- licher Schulen, des Hoftheaters und des reichen geistigen Lebens seine Jugendbildung und studierte darauf 1888-91 in Jena u. Leipzig Schöne Wissenschaften, worauf er sich mit der Schrift "Universitätsvorlesungen in deutscher Sprache um die Wende des 17. Jahrhunderts" in Jena die Dok- torwürde erwarb. Jm Jahre 1891 besuchte er, bei dem sich schon längere Zeit Spuren der Lungenschwindsucht gezeigt hatten, mit einem herzoglichen Stipendium Jtalien u. Sizilien auf längere Zeit und kehrte dann nach Gotha zurück, wo er seine Jubel- schrift "Schloß Friedenstein" (1893) und dann eine "Geschichte des Hof- theaters unter Ekhof" (1894) ver- faßte. Er starb daselbst am 16. Sep- tember 1897.
S:
Goldener Hochzeits- [Spaltenumbruch]
Hod
zauber (Epilog zur goldenen Hochze[it] des Weimar. Fürstenpaares), 1892.
*Hodler, Emma,
* 1842 in Büre[n] b. Bern als die Tochter des damalige Fürsprechs (Advokaten), spätere[n] Mitgliedes des bernischen Oberge- richts, war als die Älteste von zeh[n] Geschwistern schon frühzeitig genö- tigt, sich selbständig zu machen, u[nd] erwählte dazu den Beruf einer Volks schullehrerin. Als solche wirkte si[e] erst in dem schönen Dorfe Kirchbe[rg,] wo sie die Typen ihrer späteren Volk[s] stücke unbewußt in sich aufnah[m, und] seit 1863 in Bern, wo ihr die J[ahre] in ungetrübtem Glück verflossen, bis die Erstaufführung ihres Volksstücks "Das Glück, oder: Nur ein Schulme[i-] ster" (2. Febr. 1892) der Ausgangs- punkt fortgesetzter Anfeindunge[n] wurde. Das öffentliche Hervortreten der Dichterin war nämlich so wenig im Sinne ihrer Vorgesetzten, daß die- selben nach Ablauf ihrer sechsjährig. Amtsperiode (1893) sie ihres Amtes entheben wollten. Zwar verhinder- ten die höchsten Staatsbehörden ein solches Vorgehen gegen die Lehrerin; da aber ihr amtliches Verhältnis sich nicht günstiger gestaltete, so legte sie am 1. April 1895 ihr Lehramt in Bern gegen die gesetzliche Pension freiwillig nieder.
S:
Hänsel und Gretel (Ssp. für die reifere Jugend), 1891. - Dramatisierte komische Scha- radeaufführungen, 1892. - Das Glück, oder: Nur ein Schulmeister (Volksst.), 1892. 5. A. 1908. Der Schutzgeist (Dr. M.), 1892. - Kleinschlingel (Lsp. für die Jugend), 1892. - Kleines für Kleine (Lr. und M.), 1893. - Des Weibes Patriotismus (Landsturm- ßene a. d. J. 1798), 1894. - Toleranz (Bürgerl. Schsp.), 1894. - Helenens Patient (Schw.), 1894. 2. A. u. d. T.: Die Samariterinnen, 1897. - Am Grauholz (Histor. Zeitbild von 1798. Volksstück), 1896. - A Radikalkur (Bauernßene), 1896. 3. A. 1905. - Onkel Sebastians Testament (Schw.),
*
[Spaltenumbruch]
Hod
denkämpfe (En. aus dem nordiſchen Altertum), 1908. – Genie und Liebe (Künſtlerroman), 1909.
*Hodel, Robert Julian,
geb. am 4. Mai 1881 in Luzern, erhielt ſeine wiſſenſchaftliche Vorbildung auf den Gymnaſien in Schwyz, Luzern und Solothurn und ſtudierte dann in München und Bern germaniſche Phi- lologie, Geſchichte u. Kunſtgeſchichte. Er war dann längere Zeit als Dra- maturg für den Hofſchauſpieler Mario Fumagalli tätig, wirkte auch einige Zeit als Rezitator beim Überbrettl. Auf größeren Reiſen beſuchte er da- nach Jtalien, Nordafrika u. den Bal- kan, deren Reſultate er dann in ſei- nem Werke „Mittelmeer und Adria. Aufzeichnungen von zwei Reiſen“ (II, 1905) veröffentlichte. Er lebt als Schriftſteller und Journaliſt in Bern und gab 1900 die Zeit- und Streit- ſchrift „Der Ambrone“ mit Walter Weibel heraus, die aber nach einem Jahre wieder einging.
S:
Junge Tannen (Ge., mit Walter Weibel), 1901.
Hodermann, Richard,
geb. am 8. Novbr. 1868 zu Gotha, erhielt da- ſelbſt unter dem Einfluß vortreff- licher Schulen, des Hoftheaters und des reichen geiſtigen Lebens ſeine Jugendbildung und ſtudierte darauf 1888–91 in Jena u. Leipzig Schöne Wiſſenſchaften, worauf er ſich mit der Schrift „Univerſitätsvorleſungen in deutſcher Sprache um die Wende des 17. Jahrhunderts“ in Jena die Dok- torwürde erwarb. Jm Jahre 1891 beſuchte er, bei dem ſich ſchon längere Zeit Spuren der Lungenſchwindſucht gezeigt hatten, mit einem herzoglichen Stipendium Jtalien u. Sizilien auf längere Zeit und kehrte dann nach Gotha zurück, wo er ſeine Jubel- ſchrift „Schloß Friedenſtein“ (1893) und dann eine „Geſchichte des Hof- theaters unter Ekhof“ (1894) ver- faßte. Er ſtarb daſelbſt am 16. Sep- tember 1897.
S:
Goldener Hochzeits- [Spaltenumbruch]
Hod
zauber (Epilog zur goldenen Hochze[it] des Weimar. Fürſtenpaares), 1892.
*Hodler, Emma,
* 1842 in Büre[n] b. Bern als die Tochter des damalige Fürſprechs (Advokaten), ſpätere[n] Mitgliedes des berniſchen Oberge- richts, war als die Älteſte von zeh[n] Geſchwiſtern ſchon frühzeitig genö- tigt, ſich ſelbſtändig zu machen, u[nd] erwählte dazu den Beruf einer Volks ſchullehrerin. Als ſolche wirkte ſi[e] erſt in dem ſchönen Dorfe Kirchbe[rg,] wo ſie die Typen ihrer ſpäteren Volk[s] ſtücke unbewußt in ſich aufnah[m, und] ſeit 1863 in Bern, wo ihr die J[ahre] in ungetrübtem Glück verfloſſen, bis die Erſtaufführung ihres Volksſtücks „Das Glück, oder: Nur ein Schulme[i-] ſter“ (2. Febr. 1892) der Ausgangs- punkt fortgeſetzter Anfeindunge[n] wurde. Das öffentliche Hervortreten der Dichterin war nämlich ſo wenig im Sinne ihrer Vorgeſetzten, daß die- ſelben nach Ablauf ihrer ſechsjährig. Amtsperiode (1893) ſie ihres Amtes entheben wollten. Zwar verhinder- ten die höchſten Staatsbehörden ein ſolches Vorgehen gegen die Lehrerin; da aber ihr amtliches Verhältnis ſich nicht günſtiger geſtaltete, ſo legte ſie am 1. April 1895 ihr Lehramt in Bern gegen die geſetzliche Penſion freiwillig nieder.
S:
Hänſel und Gretel (Sſp. für die reifere Jugend), 1891. – Dramatiſierte komiſche Scha- radeaufführungen, 1892. – Das Glück, oder: Nur ein Schulmeiſter (Volksſt.), 1892. 5. A. 1908. Der Schutzgeiſt (Dr. M.), 1892. – Kleinſchlingel (Lſp. für die Jugend), 1892. – Kleines für Kleine (Lr. und M.), 1893. – Des Weibes Patriotismus (Landſturm- ſzene a. d. J. 1798), 1894. – Toleranz (Bürgerl. Schſp.), 1894. – Helenens Patient (Schw.), 1894. 2. A. u. d. T.: Die Samariterinnen, 1897. – Am Grauholz (Hiſtor. Zeitbild von 1798. Volksſtück), 1896. – A Radikalkur (Bauernſzene), 1896. 3. A. 1905. – Onkel Sebaſtians Teſtament (Schw.),
*
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denkämpfe (En. aus dem nordiſchen
Altertum), 1908. – Genie und Liebe
(Künſtlerroman), 1909.
*Hodel, Robert Julian, geb. am
4. Mai 1881 in Luzern, erhielt ſeine
wiſſenſchaftliche Vorbildung auf den
Gymnaſien in Schwyz, Luzern und
Solothurn und ſtudierte dann in
München und Bern germaniſche Phi-
lologie, Geſchichte u. Kunſtgeſchichte.
Er war dann längere Zeit als Dra-
maturg für den Hofſchauſpieler Mario
Fumagalli tätig, wirkte auch einige
Zeit als Rezitator beim Überbrettl.
Auf größeren Reiſen beſuchte er da-
nach Jtalien, Nordafrika u. den Bal-
kan, deren Reſultate er dann in ſei-
nem Werke „Mittelmeer und Adria.
Aufzeichnungen von zwei Reiſen“ (II,
1905) veröffentlichte. Er lebt als
Schriftſteller und Journaliſt in Bern
und gab 1900 die Zeit- und Streit-
ſchrift „Der Ambrone“ mit Walter
Weibel heraus, die aber nach einem
Jahre wieder einging.
S: Junge
Tannen (Ge., mit Walter Weibel),
1901.
Hodermann, Richard, geb. am
8. Novbr. 1868 zu Gotha, erhielt da-
ſelbſt unter dem Einfluß vortreff-
licher Schulen, des Hoftheaters und
des reichen geiſtigen Lebens ſeine
Jugendbildung und ſtudierte darauf
1888–91 in Jena u. Leipzig Schöne
Wiſſenſchaften, worauf er ſich mit der
Schrift „Univerſitätsvorleſungen in
deutſcher Sprache um die Wende des
17. Jahrhunderts“ in Jena die Dok-
torwürde erwarb. Jm Jahre 1891
beſuchte er, bei dem ſich ſchon längere
Zeit Spuren der Lungenſchwindſucht
gezeigt hatten, mit einem herzoglichen
Stipendium Jtalien u. Sizilien auf
längere Zeit und kehrte dann nach
Gotha zurück, wo er ſeine Jubel-
ſchrift „Schloß Friedenſtein“ (1893)
und dann eine „Geſchichte des Hof-
theaters unter Ekhof“ (1894) ver-
faßte. Er ſtarb daſelbſt am 16. Sep-
tember 1897.
S: Goldener Hochzeits-
zauber (Epilog zur goldenen Hochzeit
des Weimar. Fürſtenpaares), 1892.
*Hodler, Emma, * 1842 in Büren
b. Bern als die Tochter des damalige
Fürſprechs (Advokaten), ſpäteren
Mitgliedes des berniſchen Oberge-
richts, war als die Älteſte von zehn
Geſchwiſtern ſchon frühzeitig genö-
tigt, ſich ſelbſtändig zu machen, und
erwählte dazu den Beruf einer Volks
ſchullehrerin. Als ſolche wirkte ſie
erſt in dem ſchönen Dorfe Kirchberg,
wo ſie die Typen ihrer ſpäteren Volks
ſtücke unbewußt in ſich aufnahm, und
ſeit 1863 in Bern, wo ihr die Jahre
in ungetrübtem Glück verfloſſen, bis
die Erſtaufführung ihres Volksſtücks
„Das Glück, oder: Nur ein Schulmei-
ſter“ (2. Febr. 1892) der Ausgangs-
punkt fortgeſetzter Anfeindungen
wurde. Das öffentliche Hervortreten
der Dichterin war nämlich ſo wenig
im Sinne ihrer Vorgeſetzten, daß die-
ſelben nach Ablauf ihrer ſechsjährig.
Amtsperiode (1893) ſie ihres Amtes
entheben wollten. Zwar verhinder-
ten die höchſten Staatsbehörden ein
ſolches Vorgehen gegen die Lehrerin;
da aber ihr amtliches Verhältnis ſich
nicht günſtiger geſtaltete, ſo legte ſie
am 1. April 1895 ihr Lehramt in
Bern gegen die geſetzliche Penſion
freiwillig nieder.
S: Hänſel und
Gretel (Sſp. für die reifere Jugend),
1891. – Dramatiſierte komiſche Scha-
radeaufführungen, 1892. – Das Glück,
oder: Nur ein Schulmeiſter (Volksſt.),
1892. 5. A. 1908. Der Schutzgeiſt
(Dr. M.), 1892. – Kleinſchlingel (Lſp.
für die Jugend), 1892. – Kleines für
Kleine (Lr. und M.), 1893. – Des
Weibes Patriotismus (Landſturm-
ſzene a. d. J. 1798), 1894. – Toleranz
(Bürgerl. Schſp.), 1894. – Helenens
Patient (Schw.), 1894. 2. A. u. d. T.:
Die Samariterinnen, 1897. – Am
Grauholz (Hiſtor. Zeitbild von 1798.
Volksſtück), 1896. – A Radikalkur
(Bauernſzene), 1896. 3. A. 1905. –
Onkel Sebaſtians Teſtament (Schw.),
*
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/244>, abgerufen am 22.02.2025.
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