wurde am 1. Fe- bruar 1816 zu Napagedl in Mähren geboren, wo sein Vater Johann H. Justizamtmann der gräflich Cobenzl- schen Herrschaft Napagedl war. Ru- dolf erhielt die erste Erziehung im Elternhause und zeigte früh ein her- vorragendes Talent für Musik, das denn auch die nötige Pflege erhielt. Acht Jahre alt, kam er auf die Schule nach Olmütz, später, als der Vater nach Brünn übersiedelte, auf das Gymnasium in dieser Stadt, voll- endete hier sein philosophisches Stu- dium und bezog 1834 die Universität Wien, an der er bis 1838 die Rechte studierte, darüber aber die Dichtkunst u. Musik nicht vernachlässigte. Nach seiner Rückkehr ins Elternhaus be- gann er beim Magistrate in Brünn zu praktizieren; jedoch litt es ihn nicht lange in dieser Stellung, u. er begab sich, indem der Vater mit Widerstre- ben einwilligte, nach Leipzig. Seine Kenntnisse in der Musik, seine gesel- ligen Umgangsformen, sowie die gast- liche Aufnahme im Bankierhause Har- kort machten ihn bald heimisch, und schon nach drei Monaten übernahm er die Redaktion des von Herloßsohn gegründeten "Kometen", die er bis 1843 leitete. Außerdem war er als Dichter und Liederkomponist tätig, gründete 1841 das "Album für Ge- sang" (1841-45, 4 Jahrg.), an dem sich die bedeutendsten Komponisten mit Originalbeiträgen beteiligten, u. schuf selbst über 100 Kompositionen für Gesang. Jnfolge seiner Verlobung mit Klara Schulze, der Tochter eines Bauinspektors in Halle, mußte er nach einer festen Stellung streben; des- halb trat er in den österreich. Staats- dienst ein (1843) und fand seine erste Beschäftigung in Triest. Nach abge- legtem Staatsexamen kam er zum Kreisamt nach Pisino, wurde 1849 zum Gubernialkonzipisten ernannt u. [Spaltenumbruch]
Hir
1850 als Bezirkskommissär ins Mi- nisterium des Jnnern nach Wien be- rufen. Seit dem Juni 1852 der neu- gegründeten k. k. obersten Polizei- hofstelle als Hofkonzipist zugewiesen, erhielt er gleichzeitig die Leitung der dortigen Amtsbibliothek. Jm Jahre 1861 wurde er zum Ministerialsekre- tär befördert; 1870 trat er in Pen- sion und starb am 10. März 1872.
S:
Rafaele (Dram. G.), 1836. - Früh- lingsalbum (Lr.), 1837. - Balladen, 1841. - Buch der Sonette, 1841. - Balladen u. Romanzen. Neue Folge, 1846. - Soldatenspiegel (Ep. Ge.), 1849. - Jrrgarten der Liebe (Ge.), 1850. - Reiser u. Reisig (Ge.), 1850. - Poetische Schriften; II, 1851. - Stimmen des Volks, 1853. - Lieder ohne Weltschmerz, 1854. - Eulenspie- gels Tagebuch, 1856. - Siesta (Nn.); II, 1856. - Freskosonette, 1858. - Staub von der Reise (Poesie u. Prosa); II, 1861. - Galerie lebender Tondich- ter (Biographisch-kritischer Beitrag), 1836. - Mozarts Schauspieldirektor, 1859. - Franz Graf Stadion (Bio- graph.), 1861.
*Hirschberg, Klara,
pseudon. B. Lothar, wurde am 28. Juli 1840 als das älteste von sieben Kindern des Pfarrers zu Crüssau geboren, einem Dorfe des ärmsten und sandig- sten Teils der Provinz Sachsen, und verlebte hier in größter Einsamkeit ihre Kindheit. Der Vater unterrich- tete sie selber, bis er 1850 als Pfar- rer nach Sudenburg, einer Vorstadt von Magdeburg, kam, und die Toch- ter nunmehr die höhere Töchterschule in Magdeburg besuchte. Nach be- endigter Schulzeit gab es im Eltern- hause viel Arbeit, und die Mutter verstand es, ihre Tochter in allen nur möglichen Arbeiten gründlich zu un- terweisen. Jm Jahre 1867 zog die Familie nach Bleckendorf, wohin der Vater versetzt worden war. Jnzwi- schen waren die Brüder dem Vater- hause entwachsen, und in dem nun
* 15
[Spaltenumbruch]
Hir
ſchule. Er ſtarb im März 1900.
S:
Gedichte (Neudruck), 1903.
Hirſch, Rudolf,
wurde am 1. Fe- bruar 1816 zu Napagedl in Mähren geboren, wo ſein Vater Johann H. Juſtizamtmann der gräflich Cobenzl- ſchen Herrſchaft Napagedl war. Ru- dolf erhielt die erſte Erziehung im Elternhauſe und zeigte früh ein her- vorragendes Talent für Muſik, das denn auch die nötige Pflege erhielt. Acht Jahre alt, kam er auf die Schule nach Olmütz, ſpäter, als der Vater nach Brünn überſiedelte, auf das Gymnaſium in dieſer Stadt, voll- endete hier ſein philoſophiſches Stu- dium und bezog 1834 die Univerſität Wien, an der er bis 1838 die Rechte ſtudierte, darüber aber die Dichtkunſt u. Muſik nicht vernachläſſigte. Nach ſeiner Rückkehr ins Elternhaus be- gann er beim Magiſtrate in Brünn zu praktizieren; jedoch litt es ihn nicht lange in dieſer Stellung, u. er begab ſich, indem der Vater mit Widerſtre- ben einwilligte, nach Leipzig. Seine Kenntniſſe in der Muſik, ſeine geſel- ligen Umgangsformen, ſowie die gaſt- liche Aufnahme im Bankierhauſe Har- kort machten ihn bald heimiſch, und ſchon nach drei Monaten übernahm er die Redaktion des von Herloßſohn gegründeten „Kometen“, die er bis 1843 leitete. Außerdem war er als Dichter und Liederkomponiſt tätig, gründete 1841 das „Album für Ge- ſang“ (1841–45, 4 Jahrg.), an dem ſich die bedeutendſten Komponiſten mit Originalbeiträgen beteiligten, u. ſchuf ſelbſt über 100 Kompoſitionen für Geſang. Jnfolge ſeiner Verlobung mit Klara Schulze, der Tochter eines Bauinſpektors in Halle, mußte er nach einer feſten Stellung ſtreben; des- halb trat er in den öſterreich. Staats- dienſt ein (1843) und fand ſeine erſte Beſchäftigung in Trieſt. Nach abge- legtem Staatsexamen kam er zum Kreisamt nach Piſino, wurde 1849 zum Gubernialkonzipiſten ernannt u. [Spaltenumbruch]
Hir
1850 als Bezirkskommiſſär ins Mi- niſterium des Jnnern nach Wien be- rufen. Seit dem Juni 1852 der neu- gegründeten k. k. oberſten Polizei- hofſtelle als Hofkonzipiſt zugewieſen, erhielt er gleichzeitig die Leitung der dortigen Amtsbibliothek. Jm Jahre 1861 wurde er zum Miniſterialſekre- tär befördert; 1870 trat er in Pen- ſion und ſtarb am 10. März 1872.
S:
Rafaele (Dram. G.), 1836. – Früh- lingsalbum (Lr.), 1837. – Balladen, 1841. – Buch der Sonette, 1841. – Balladen u. Romanzen. Neue Folge, 1846. – Soldatenſpiegel (Ep. Ge.), 1849. – Jrrgarten der Liebe (Ge.), 1850. – Reiſer u. Reiſig (Ge.), 1850. – Poetiſche Schriften; II, 1851. – Stimmen des Volks, 1853. – Lieder ohne Weltſchmerz, 1854. – Eulenſpie- gels Tagebuch, 1856. – Sieſta (Nn.); II, 1856. – Freskoſonette, 1858. – Staub von der Reiſe (Poeſie u. Proſa); II, 1861. – Galerie lebender Tondich- ter (Biographiſch-kritiſcher Beitrag), 1836. – Mozarts Schauſpieldirektor, 1859. – Franz Graf Stadion (Bio- graph.), 1861.
*Hirſchberg, Klara,
pſeudon. B. Lothar, wurde am 28. Juli 1840 als das älteſte von ſieben Kindern des Pfarrers zu Crüſſau geboren, einem Dorfe des ärmſten und ſandig- ſten Teils der Provinz Sachſen, und verlebte hier in größter Einſamkeit ihre Kindheit. Der Vater unterrich- tete ſie ſelber, bis er 1850 als Pfar- rer nach Sudenburg, einer Vorſtadt von Magdeburg, kam, und die Toch- ter nunmehr die höhere Töchterſchule in Magdeburg beſuchte. Nach be- endigter Schulzeit gab es im Eltern- hauſe viel Arbeit, und die Mutter verſtand es, ihre Tochter in allen nur möglichen Arbeiten gründlich zu un- terweiſen. Jm Jahre 1867 zog die Familie nach Bleckendorf, wohin der Vater verſetzt worden war. Jnzwi- ſchen waren die Brüder dem Vater- hauſe entwachſen, und in dem nun
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ſchule. Er ſtarb im März 1900.
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Gedichte (Neudruck), 1903.
Hirſch, Rudolf, wurde am 1. Fe-
bruar 1816 zu Napagedl in Mähren
geboren, wo ſein Vater Johann H.
Juſtizamtmann der gräflich Cobenzl-
ſchen Herrſchaft Napagedl war. Ru-
dolf erhielt die erſte Erziehung im
Elternhauſe und zeigte früh ein her-
vorragendes Talent für Muſik, das
denn auch die nötige Pflege erhielt.
Acht Jahre alt, kam er auf die Schule
nach Olmütz, ſpäter, als der Vater
nach Brünn überſiedelte, auf das
Gymnaſium in dieſer Stadt, voll-
endete hier ſein philoſophiſches Stu-
dium und bezog 1834 die Univerſität
Wien, an der er bis 1838 die Rechte
ſtudierte, darüber aber die Dichtkunſt
u. Muſik nicht vernachläſſigte. Nach
ſeiner Rückkehr ins Elternhaus be-
gann er beim Magiſtrate in Brünn
zu praktizieren; jedoch litt es ihn nicht
lange in dieſer Stellung, u. er begab
ſich, indem der Vater mit Widerſtre-
ben einwilligte, nach Leipzig. Seine
Kenntniſſe in der Muſik, ſeine geſel-
ligen Umgangsformen, ſowie die gaſt-
liche Aufnahme im Bankierhauſe Har-
kort machten ihn bald heimiſch, und
ſchon nach drei Monaten übernahm
er die Redaktion des von Herloßſohn
gegründeten „Kometen“, die er bis
1843 leitete. Außerdem war er als
Dichter und Liederkomponiſt tätig,
gründete 1841 das „Album für Ge-
ſang“ (1841–45, 4 Jahrg.), an dem
ſich die bedeutendſten Komponiſten
mit Originalbeiträgen beteiligten, u.
ſchuf ſelbſt über 100 Kompoſitionen
für Geſang. Jnfolge ſeiner Verlobung
mit Klara Schulze, der Tochter eines
Bauinſpektors in Halle, mußte er nach
einer feſten Stellung ſtreben; des-
halb trat er in den öſterreich. Staats-
dienſt ein (1843) und fand ſeine erſte
Beſchäftigung in Trieſt. Nach abge-
legtem Staatsexamen kam er zum
Kreisamt nach Piſino, wurde 1849
zum Gubernialkonzipiſten ernannt u.
1850 als Bezirkskommiſſär ins Mi-
niſterium des Jnnern nach Wien be-
rufen. Seit dem Juni 1852 der neu-
gegründeten k. k. oberſten Polizei-
hofſtelle als Hofkonzipiſt zugewieſen,
erhielt er gleichzeitig die Leitung der
dortigen Amtsbibliothek. Jm Jahre
1861 wurde er zum Miniſterialſekre-
tär befördert; 1870 trat er in Pen-
ſion und ſtarb am 10. März 1872.
S: Rafaele (Dram. G.), 1836. – Früh-
lingsalbum (Lr.), 1837. – Balladen,
1841. – Buch der Sonette, 1841. –
Balladen u. Romanzen. Neue Folge,
1846. – Soldatenſpiegel (Ep. Ge.),
1849. – Jrrgarten der Liebe (Ge.),
1850. – Reiſer u. Reiſig (Ge.), 1850.
– Poetiſche Schriften; II, 1851. –
Stimmen des Volks, 1853. – Lieder
ohne Weltſchmerz, 1854. – Eulenſpie-
gels Tagebuch, 1856. – Sieſta (Nn.);
II, 1856. – Freskoſonette, 1858. –
Staub von der Reiſe (Poeſie u. Proſa);
II, 1861. – Galerie lebender Tondich-
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1836. – Mozarts Schauſpieldirektor,
1859. – Franz Graf Stadion (Bio-
graph.), 1861.
*Hirſchberg, Klara, pſeudon. B.
Lothar, wurde am 28. Juli 1840
als das älteſte von ſieben Kindern
des Pfarrers zu Crüſſau geboren,
einem Dorfe des ärmſten und ſandig-
ſten Teils der Provinz Sachſen, und
verlebte hier in größter Einſamkeit
ihre Kindheit. Der Vater unterrich-
tete ſie ſelber, bis er 1850 als Pfar-
rer nach Sudenburg, einer Vorſtadt
von Magdeburg, kam, und die Toch-
ter nunmehr die höhere Töchterſchule
in Magdeburg beſuchte. Nach be-
endigter Schulzeit gab es im Eltern-
hauſe viel Arbeit, und die Mutter
verſtand es, ihre Tochter in allen nur
möglichen Arbeiten gründlich zu un-
terweiſen. Jm Jahre 1867 zog die
Familie nach Bleckendorf, wohin der
Vater verſetzt worden war. Jnzwi-
ſchen waren die Brüder dem Vater-
hauſe entwachſen, und in dem nun
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/229>, abgerufen am 22.02.2025.
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