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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gut
geboren am 6. Mai 1863 zu Hamburg
als der Sohn eines Kaufmanns, be-
suchte daselbst die Gelehrtenschule des
Johanneums, seit Ostern 1877 das
Lyzeum I in Hannover, das er Ostern
1884 absolvierte, und studierte dar-
auf in Heidelberg u. Leipzig bis zum
Herbst 1887 Geschichte, Philosophie,
neuere Kunst- u. Literaturgeschichte,
wandte sich aber später dem Studium
der Medizin zu, dem er in Leipzig,
Freiburg und Straßburg oblag, und
das er im Sommer 1892 durch Pro-
motion zum Dr. med. in Freiburg
zum Abschluß brachte. Jm folgenden
Jahre weilte er in England und be-
reiste dann fünf Monate lang die
Vereinigten Staaten von Nordame-
rika bis nach San Franzisko. Nach
Hamburg zurückgekehrt, blieb er dort
ein Jahr, ging dann für 21/2 Jahre
nach Berlin u. ließ sich 1898 als Arzt
in Leipzig nieder. Nachdem am 1. März
1900 sein Schauspiel "Diamanten"
mit schönem Erfolg in Görlitz aufge-
führt worden war, kehrte er zu sei-
ner ersten Liebe, der Schriftstellerei,
zurück. Jnzwischen hatte er auf ver-
schiedenen größeren Reisen Österreich,
Ungarn, die Schweiz, mehrmals Jta-
lien, Norwegen, Portugal, Südspa-
nien, Nordafrika, Ägypten und den
Orient kennen gelernt und ließ sich
darauf, einstweilen wandersatt, im
September 1904 in Bremen nieder,
wo er auch seine ärztliche Praxis wie-
der aufnahm.

S:

Quartett (Dn.,
gemeinschaftlich mit Erich Hartleben,
Karl Henckell, Alfred Hugenberg),
1886. - Erlebtes und Erdachtes (Nn.
u. Studien), 1888. - Nur ein Spiel
(N.), 1899. - Angelos Bild (R.), 1901.
- Diamanten (Schsp.), 1901. - Von
einst und jetzt (Verse), 1901. - Jrrun-
gen (R.), 1901. - Eine Frühlingsfahrt
nach Süden (Reisebriefe), 1904. - Ein
Frühlingsabend (Dr.), 1906. - Lieber
kleiner Junge. Eine Erinnerung (R.),
1909.

*Gutherz, Harald,

geb. am 29.
[Spaltenumbruch]

Güt
Januar 1880 als Sproß einer alten
Wiener Familie, vollendete seine
Gymnasialstudien als interner Zög-
ling der k. k. Theresianischen Akade-
mie in Wien. Aufrichtige Bewunde-
rung für Petöfis Gedichte und unga-
rische Musik bewogen ihn, ungarische
Sprache, Literatur und Geschichte zu
studieren und aus diesen Gegenstän-
den im Jahre 1899 am königl. Gym-
nasium in Pozsony (Preßburg) eine
Maturitätsprüfung abzulegen. Er
studierte dann bis 1902 Rechtswissen-
schaften in Wien und trat danach als
Auskultant in die Gerichtspraxis ein.
1904 erwarb er sich die Würde eines
Dr. jur.

S:

Werner Haymdorf (E.),
1901. - Drei naturalistische Erzäh-
lungen, 1905. - Licht, 1907.

*Guthmann, Johannes,

geb. am
27. August 1876 in Berlin, war in
seiner Kindheit u. Jugend viel krank
und daher zur Stärkung seiner Ge-
sundheit oft auf Reisen. Seine früh
hervortretende Vorliebe für die Lite-
ratur und seine praktische Betätigung
auf diesem Gebiet mag wohl ein Erb-
teil seiner Mutter gewesen sein, einer
lebhaften, schöngeistigen Frau, die
ihm leider schon 1889 durch den Tod
entrissen wurde. Von 1895 bis 1900
studierte G. besonders Kunstgeschichte,
wurde 1900 in Heidelberg zum Dr.
phil.
promoviert und schrieb sein be-
kanntes Werk "Die Landschaftsmale-
rei der toskanischen und umbrischen
Kunst von Giotto bis Rafael" (1902).
G. lebte in der Folge als freier
Schriftsteller in Berlin u. nahm 1910
seinen Wohnsitz in Neu-Kladow bei
Spandau.

S:

Das goldene Land
(En. u. M.), 1907. - Euridikes Wie-
derkehr (Ep.), 1909.

*Güthner, Nina,

wurde am 25.
August 1835 auf Schloß Bimbach in
Bayern als die Tochter des Freiherrn
Franz Lothar Fuchs v. Bimbach
geboren, verlebte ihre Jugend teils
auf den väterlichen Gütern in Fran-
ken, teils in Würzburg, und erhielt

* 2


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Gut
geboren am 6. Mai 1863 zu Hamburg
als der Sohn eines Kaufmanns, be-
ſuchte daſelbſt die Gelehrtenſchule des
Johanneums, ſeit Oſtern 1877 das
Lyzeum I in Hannover, das er Oſtern
1884 abſolvierte, und ſtudierte dar-
auf in Heidelberg u. Leipzig bis zum
Herbſt 1887 Geſchichte, Philoſophie,
neuere Kunſt- u. Literaturgeſchichte,
wandte ſich aber ſpäter dem Studium
der Medizin zu, dem er in Leipzig,
Freiburg und Straßburg oblag, und
das er im Sommer 1892 durch Pro-
motion zum Dr. med. in Freiburg
zum Abſchluß brachte. Jm folgenden
Jahre weilte er in England und be-
reiſte dann fünf Monate lang die
Vereinigten Staaten von Nordame-
rika bis nach San Franzisko. Nach
Hamburg zurückgekehrt, blieb er dort
ein Jahr, ging dann für 2½ Jahre
nach Berlin u. ließ ſich 1898 als Arzt
in Leipzig nieder. Nachdem am 1. März
1900 ſein Schauſpiel „Diamanten“
mit ſchönem Erfolg in Görlitz aufge-
führt worden war, kehrte er zu ſei-
ner erſten Liebe, der Schriftſtellerei,
zurück. Jnzwiſchen hatte er auf ver-
ſchiedenen größeren Reiſen Öſterreich,
Ungarn, die Schweiz, mehrmals Jta-
lien, Norwegen, Portugal, Südſpa-
nien, Nordafrika, Ägypten und den
Orient kennen gelernt und ließ ſich
darauf, einſtweilen wanderſatt, im
September 1904 in Bremen nieder,
wo er auch ſeine ärztliche Praxis wie-
der aufnahm.

S:

Quartett (Dn.,
gemeinſchaftlich mit Erich Hartleben,
Karl Henckell, Alfred Hugenberg),
1886. – Erlebtes und Erdachtes (Nn.
u. Studien), 1888. – Nur ein Spiel
(N.), 1899. – Angelos Bild (R.), 1901.
– Diamanten (Schſp.), 1901. – Von
einſt und jetzt (Verſe), 1901. – Jrrun-
gen (R.), 1901. – Eine Frühlingsfahrt
nach Süden (Reiſebriefe), 1904. – Ein
Frühlingsabend (Dr.), 1906. – Lieber
kleiner Junge. Eine Erinnerung (R.),
1909.

*Gutherz, Harald,

geb. am 29.
[Spaltenumbruch]

Güt
Januar 1880 als Sproß einer alten
Wiener Familie, vollendete ſeine
Gymnaſialſtudien als interner Zög-
ling der k. k. Thereſianiſchen Akade-
mie in Wien. Aufrichtige Bewunde-
rung für Petöfis Gedichte und unga-
riſche Muſik bewogen ihn, ungariſche
Sprache, Literatur und Geſchichte zu
ſtudieren und aus dieſen Gegenſtän-
den im Jahre 1899 am königl. Gym-
naſium in Pozſony (Preßburg) eine
Maturitätsprüfung abzulegen. Er
ſtudierte dann bis 1902 Rechtswiſſen-
ſchaften in Wien und trat danach als
Auskultant in die Gerichtspraxis ein.
1904 erwarb er ſich die Würde eines
Dr. jur.

S:

Werner Haymdorf (E.),
1901. – Drei naturaliſtiſche Erzäh-
lungen, 1905. – Licht, 1907.

*Guthmann, Johannes,

geb. am
27. Auguſt 1876 in Berlin, war in
ſeiner Kindheit u. Jugend viel krank
und daher zur Stärkung ſeiner Ge-
ſundheit oft auf Reiſen. Seine früh
hervortretende Vorliebe für die Lite-
ratur und ſeine praktiſche Betätigung
auf dieſem Gebiet mag wohl ein Erb-
teil ſeiner Mutter geweſen ſein, einer
lebhaften, ſchöngeiſtigen Frau, die
ihm leider ſchon 1889 durch den Tod
entriſſen wurde. Von 1895 bis 1900
ſtudierte G. beſonders Kunſtgeſchichte,
wurde 1900 in Heidelberg zum Dr.
phil.
promoviert und ſchrieb ſein be-
kanntes Werk „Die Landſchaftsmale-
rei der toskaniſchen und umbriſchen
Kunſt von Giotto bis Rafael“ (1902).
G. lebte in der Folge als freier
Schriftſteller in Berlin u. nahm 1910
ſeinen Wohnſitz in Neu-Kladow bei
Spandau.

S:

Das goldene Land
(En. u. M.), 1907. – Euridikes Wie-
derkehr (Ep.), 1909.

*Güthner, Nina,

wurde am 25.
Auguſt 1835 auf Schloß Bimbach in
Bayern als die Tochter des Freiherrn
Franz Lothar Fuchs v. Bimbach
geboren, verlebte ihre Jugend teils
auf den väterlichen Gütern in Fran-
ken, teils in Würzburg, und erhielt

* 2
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[17/0021] Gut Güt geboren am 6. Mai 1863 zu Hamburg als der Sohn eines Kaufmanns, be- ſuchte daſelbſt die Gelehrtenſchule des Johanneums, ſeit Oſtern 1877 das Lyzeum I in Hannover, das er Oſtern 1884 abſolvierte, und ſtudierte dar- auf in Heidelberg u. Leipzig bis zum Herbſt 1887 Geſchichte, Philoſophie, neuere Kunſt- u. Literaturgeſchichte, wandte ſich aber ſpäter dem Studium der Medizin zu, dem er in Leipzig, Freiburg und Straßburg oblag, und das er im Sommer 1892 durch Pro- motion zum Dr. med. in Freiburg zum Abſchluß brachte. Jm folgenden Jahre weilte er in England und be- reiſte dann fünf Monate lang die Vereinigten Staaten von Nordame- rika bis nach San Franzisko. Nach Hamburg zurückgekehrt, blieb er dort ein Jahr, ging dann für 2½ Jahre nach Berlin u. ließ ſich 1898 als Arzt in Leipzig nieder. Nachdem am 1. März 1900 ſein Schauſpiel „Diamanten“ mit ſchönem Erfolg in Görlitz aufge- führt worden war, kehrte er zu ſei- ner erſten Liebe, der Schriftſtellerei, zurück. Jnzwiſchen hatte er auf ver- ſchiedenen größeren Reiſen Öſterreich, Ungarn, die Schweiz, mehrmals Jta- lien, Norwegen, Portugal, Südſpa- nien, Nordafrika, Ägypten und den Orient kennen gelernt und ließ ſich darauf, einſtweilen wanderſatt, im September 1904 in Bremen nieder, wo er auch ſeine ärztliche Praxis wie- der aufnahm. S: Quartett (Dn., gemeinſchaftlich mit Erich Hartleben, Karl Henckell, Alfred Hugenberg), 1886. – Erlebtes und Erdachtes (Nn. u. Studien), 1888. – Nur ein Spiel (N.), 1899. – Angelos Bild (R.), 1901. – Diamanten (Schſp.), 1901. – Von einſt und jetzt (Verſe), 1901. – Jrrun- gen (R.), 1901. – Eine Frühlingsfahrt nach Süden (Reiſebriefe), 1904. – Ein Frühlingsabend (Dr.), 1906. – Lieber kleiner Junge. Eine Erinnerung (R.), 1909. *Gutherz, Harald, geb. am 29. Januar 1880 als Sproß einer alten Wiener Familie, vollendete ſeine Gymnaſialſtudien als interner Zög- ling der k. k. Thereſianiſchen Akade- mie in Wien. Aufrichtige Bewunde- rung für Petöfis Gedichte und unga- riſche Muſik bewogen ihn, ungariſche Sprache, Literatur und Geſchichte zu ſtudieren und aus dieſen Gegenſtän- den im Jahre 1899 am königl. Gym- naſium in Pozſony (Preßburg) eine Maturitätsprüfung abzulegen. Er ſtudierte dann bis 1902 Rechtswiſſen- ſchaften in Wien und trat danach als Auskultant in die Gerichtspraxis ein. 1904 erwarb er ſich die Würde eines Dr. jur. S: Werner Haymdorf (E.), 1901. – Drei naturaliſtiſche Erzäh- lungen, 1905. – Licht, 1907. *Guthmann, Johannes, geb. am 27. Auguſt 1876 in Berlin, war in ſeiner Kindheit u. Jugend viel krank und daher zur Stärkung ſeiner Ge- ſundheit oft auf Reiſen. Seine früh hervortretende Vorliebe für die Lite- ratur und ſeine praktiſche Betätigung auf dieſem Gebiet mag wohl ein Erb- teil ſeiner Mutter geweſen ſein, einer lebhaften, ſchöngeiſtigen Frau, die ihm leider ſchon 1889 durch den Tod entriſſen wurde. Von 1895 bis 1900 ſtudierte G. beſonders Kunſtgeſchichte, wurde 1900 in Heidelberg zum Dr. phil. promoviert und ſchrieb ſein be- kanntes Werk „Die Landſchaftsmale- rei der toskaniſchen und umbriſchen Kunſt von Giotto bis Rafael“ (1902). G. lebte in der Folge als freier Schriftſteller in Berlin u. nahm 1910 ſeinen Wohnſitz in Neu-Kladow bei Spandau. S: Das goldene Land (En. u. M.), 1907. – Euridikes Wie- derkehr (Ep.), 1909. *Güthner, Nina, wurde am 25. Auguſt 1835 auf Schloß Bimbach in Bayern als die Tochter des Freiherrn Franz Lothar Fuchs v. Bimbach geboren, verlebte ihre Jugend teils auf den väterlichen Gütern in Fran- ken, teils in Würzburg, und erhielt * 2

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/21>, abgerufen am 25.11.2024.