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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Heu
dar, seit 1898 in Treuen, Chemnitz
und an anderen Orten als Assessor
beschäftigt u. 1903 zum Amtsrichter
in Leipzig ernannt. Als solcher ist er
seit 1909 in seiner Vaterstadt Plauen
i. Vogtlande tätig.

S:

Dichtungen,
1893. - Der Sekretär des Königs
(N.), 1894. - Stürme und Sterne
(Nn.), 1895. - Das Haar der Bere-
nike, 1905. - Napoleon, 1906. - Der
König und der Tod (R.), 1908. - Ka-
roline Kremer (R.), 1910.

*Heugel, Karl von,

geb. am 5. Juli
1869 in Trier als der Sohn eines
Premierleutnants a. D., konnte miß-
licher Verhältnisse wegen seine wissen-
schaftliche Ausbildung erst im reiferen
Jünglingsalter durch vorzüglichen
Privatunterricht erreichen; doch blieb
ihm die Erfüllung seines Wunsches
nach akademischem Studium versagt,
und er mußte, der Not gehorchend,
sich dem Buchhandel widmen. Mehr
als diesem Berufe widmete er Zeit
u. Kraft seinen literarischen Studien,
begann in dieser Zeit auch seine schrift-
stellerische Tätigkeit, und im Sommer
1890 wandte er dem Buchhandel den
Rücken und trat als Korrespondent
bei der "Hamburger Novellenzeitung"
ein. Da erfaßte ihn plötzlich eine
brennende Sehnsucht nach dem Thea-
ter. Er absolvierte mehrere Kurse an
der Hamburger Theater-Akademie u.
begann nun seine bunte, abenteuer-
liche Bühnenlaufbahn, die ihm in-
dessen doch die stärksten und nachhal-
tigsten schriftstellerischen Eindrücke
vermittelte. 1895 verließ er mit einer
reizenden Schauspielerin, die er als
Gattin heimführte, die Bühne und
ging nach Berlin, wo er sich als freier
Schriftsteller durchzuschlagen suchte
u. leider sein junges Weib durch den
Tod verlor. Jn seiner Einsamkeit
erfaßte ihn abermals eine unbezwing-
liche Sehnsucht nach dem Theater, der
er denn auch für zwei Jahre nachgab.
Endlich vermochte er sich (1900) von
den Komödiantenfahrten loszureißen,
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und lebte er seitdem in Wiesbaden,
seit 1906 in Eisenach und seit 1909
in Frankfurt am Main als freier
Schriftsteller.

S:

Entgöttlichte See-
len (Realist. R.), 1902. - Lachende
Geschichten, 1903. - Tannhäuser-
Fahrten (Lyr. Liebeskränze), 1907.

Heumann, Karl,

pseudon. Paul
Ador,
geb. am 10. September 1850
in Darmstadt, Dr. phil., (1890) Pro-
fessor am Polytechnikum in Zürich,
starb daselbst am 5. August 1894.

S:


Jeschua von Nazara (R., auf die Er-
gebnisse der historischen Forschung
begründet), 1888.

*Heumann, Sarah,

geb. am 27.
März 1860 in Köln a. Rh., studierte
in Bonn und Paris neuere Sprachen
und Philosophie und ist seit 1895 als
Schriftstellerin tätig. Jhren Wohn-
sitz hat sie, wenn sie nicht auf Reisen
ist, in Bonn.

S:

Die Sportsstuden-
tin (Humor. Feuilletons über das
Damenstudium in Bonn), 1898. - Ein
Schicksalslied (D.), 1898.

*Heusenstamm zu Heißenstein
und Gräfenhausen,
Theodor Graf
von,

bekannt unter dem Pseudonym
Theodor Stamm, wurde am 12.
(nicht 31.) März 1801 zu Wien als der
Sohn eines niederösterreichischen Re-
gierungsrates geboren u. erhielt seine
Ausbildung in Wien. Neben seinen
Studien auf Gymnasium und Uni-
versität betrieb er mit Eifer Musik u.
Malerei. Er studierte und kopierte
nach der Antike auf der Akademie der
bildenden Künste u. in der Gemälde-
galerie des Belvedere nach Mustern
der italienischen und niederländischen
Schule. Angeregt und aufgemuntert
durch den freundschaftlichen Verkehr
mit strebsamen kunstbegeisterten Ju-
gendgenossen versuchte er sich auch in
der schönen Literatur und trat 1828
mit einem Aufsatz über "Ferdinand
Raimund" in die literarische Öffent-
lichkeit. Eine mehrjährige Reise führte
ihn über den größten Teil des euro-
päischen Kontinents, und die Salons

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Heu
dar, ſeit 1898 in Treuen, Chemnitz
und an anderen Orten als Aſſeſſor
beſchäftigt u. 1903 zum Amtsrichter
in Leipzig ernannt. Als ſolcher iſt er
ſeit 1909 in ſeiner Vaterſtadt Plauen
i. Vogtlande tätig.

S:

Dichtungen,
1893. – Der Sekretär des Königs
(N.), 1894. – Stürme und Sterne
(Nn.), 1895. – Das Haar der Bere-
nike, 1905. – Napoleon, 1906. – Der
König und der Tod (R.), 1908. – Ka-
roline Kremer (R.), 1910.

*Heugel, Karl von,

geb. am 5. Juli
1869 in Trier als der Sohn eines
Premierleutnants a. D., konnte miß-
licher Verhältniſſe wegen ſeine wiſſen-
ſchaftliche Ausbildung erſt im reiferen
Jünglingsalter durch vorzüglichen
Privatunterricht erreichen; doch blieb
ihm die Erfüllung ſeines Wunſches
nach akademiſchem Studium verſagt,
und er mußte, der Not gehorchend,
ſich dem Buchhandel widmen. Mehr
als dieſem Berufe widmete er Zeit
u. Kraft ſeinen literariſchen Studien,
begann in dieſer Zeit auch ſeine ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit, und im Sommer
1890 wandte er dem Buchhandel den
Rücken und trat als Korreſpondent
bei der „Hamburger Novellenzeitung“
ein. Da erfaßte ihn plötzlich eine
brennende Sehnſucht nach dem Thea-
ter. Er abſolvierte mehrere Kurſe an
der Hamburger Theater-Akademie u.
begann nun ſeine bunte, abenteuer-
liche Bühnenlaufbahn, die ihm in-
deſſen doch die ſtärkſten und nachhal-
tigſten ſchriftſtelleriſchen Eindrücke
vermittelte. 1895 verließ er mit einer
reizenden Schauſpielerin, die er als
Gattin heimführte, die Bühne und
ging nach Berlin, wo er ſich als freier
Schriftſteller durchzuſchlagen ſuchte
u. leider ſein junges Weib durch den
Tod verlor. Jn ſeiner Einſamkeit
erfaßte ihn abermals eine unbezwing-
liche Sehnſucht nach dem Theater, der
er denn auch für zwei Jahre nachgab.
Endlich vermochte er ſich (1900) von
den Komödiantenfahrten loszureißen,
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Heu
und lebte er ſeitdem in Wiesbaden,
ſeit 1906 in Eiſenach und ſeit 1909
in Frankfurt am Main als freier
Schriftſteller.

S:

Entgöttlichte See-
len (Realiſt. R.), 1902. – Lachende
Geſchichten, 1903. – Tannhäuſer-
Fahrten (Lyr. Liebeskränze), 1907.

Heumann, Karl,

pſeudon. Paul
Ador,
geb. am 10. September 1850
in Darmſtadt, Dr. phil., (1890) Pro-
feſſor am Polytechnikum in Zürich,
ſtarb daſelbſt am 5. Auguſt 1894.

S:


Jeſchua von Nazara (R., auf die Er-
gebniſſe der hiſtoriſchen Forſchung
begründet), 1888.

*Heumann, Sarah,

geb. am 27.
März 1860 in Köln a. Rh., ſtudierte
in Bonn und Paris neuere Sprachen
und Philoſophie und iſt ſeit 1895 als
Schriftſtellerin tätig. Jhren Wohn-
ſitz hat ſie, wenn ſie nicht auf Reiſen
iſt, in Bonn.

S:

Die Sportsſtuden-
tin (Humor. Feuilletons über das
Damenſtudium in Bonn), 1898. – Ein
Schickſalslied (D.), 1898.

*Heuſenſtamm zu Heißenſtein
und Gräfenhauſen,
Theodor Graf
von,

bekannt unter dem Pſeudonym
Theodor Stamm, wurde am 12.
(nicht 31.) März 1801 zu Wien als der
Sohn eines niederöſterreichiſchen Re-
gierungsrates geboren u. erhielt ſeine
Ausbildung in Wien. Neben ſeinen
Studien auf Gymnaſium und Uni-
verſität betrieb er mit Eifer Muſik u.
Malerei. Er ſtudierte und kopierte
nach der Antike auf der Akademie der
bildenden Künſte u. in der Gemälde-
galerie des Belvedère nach Muſtern
der italieniſchen und niederländiſchen
Schule. Angeregt und aufgemuntert
durch den freundſchaftlichen Verkehr
mit ſtrebſamen kunſtbegeiſterten Ju-
gendgenoſſen verſuchte er ſich auch in
der ſchönen Literatur und trat 1828
mit einem Aufſatz über „Ferdinand
Raimund“ in die literariſche Öffent-
lichkeit. Eine mehrjährige Reiſe führte
ihn über den größten Teil des euro-
päiſchen Kontinents, und die Salons

* 13*
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[195/0199] Heu Heu dar, ſeit 1898 in Treuen, Chemnitz und an anderen Orten als Aſſeſſor beſchäftigt u. 1903 zum Amtsrichter in Leipzig ernannt. Als ſolcher iſt er ſeit 1909 in ſeiner Vaterſtadt Plauen i. Vogtlande tätig. S: Dichtungen, 1893. – Der Sekretär des Königs (N.), 1894. – Stürme und Sterne (Nn.), 1895. – Das Haar der Bere- nike, 1905. – Napoleon, 1906. – Der König und der Tod (R.), 1908. – Ka- roline Kremer (R.), 1910. *Heugel, Karl von, geb. am 5. Juli 1869 in Trier als der Sohn eines Premierleutnants a. D., konnte miß- licher Verhältniſſe wegen ſeine wiſſen- ſchaftliche Ausbildung erſt im reiferen Jünglingsalter durch vorzüglichen Privatunterricht erreichen; doch blieb ihm die Erfüllung ſeines Wunſches nach akademiſchem Studium verſagt, und er mußte, der Not gehorchend, ſich dem Buchhandel widmen. Mehr als dieſem Berufe widmete er Zeit u. Kraft ſeinen literariſchen Studien, begann in dieſer Zeit auch ſeine ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit, und im Sommer 1890 wandte er dem Buchhandel den Rücken und trat als Korreſpondent bei der „Hamburger Novellenzeitung“ ein. Da erfaßte ihn plötzlich eine brennende Sehnſucht nach dem Thea- ter. Er abſolvierte mehrere Kurſe an der Hamburger Theater-Akademie u. begann nun ſeine bunte, abenteuer- liche Bühnenlaufbahn, die ihm in- deſſen doch die ſtärkſten und nachhal- tigſten ſchriftſtelleriſchen Eindrücke vermittelte. 1895 verließ er mit einer reizenden Schauſpielerin, die er als Gattin heimführte, die Bühne und ging nach Berlin, wo er ſich als freier Schriftſteller durchzuſchlagen ſuchte u. leider ſein junges Weib durch den Tod verlor. Jn ſeiner Einſamkeit erfaßte ihn abermals eine unbezwing- liche Sehnſucht nach dem Theater, der er denn auch für zwei Jahre nachgab. Endlich vermochte er ſich (1900) von den Komödiantenfahrten loszureißen, und lebte er ſeitdem in Wiesbaden, ſeit 1906 in Eiſenach und ſeit 1909 in Frankfurt am Main als freier Schriftſteller. S: Entgöttlichte See- len (Realiſt. R.), 1902. – Lachende Geſchichten, 1903. – Tannhäuſer- Fahrten (Lyr. Liebeskränze), 1907. Heumann, Karl, pſeudon. Paul Ador, geb. am 10. September 1850 in Darmſtadt, Dr. phil., (1890) Pro- feſſor am Polytechnikum in Zürich, ſtarb daſelbſt am 5. Auguſt 1894. S: Jeſchua von Nazara (R., auf die Er- gebniſſe der hiſtoriſchen Forſchung begründet), 1888. *Heumann, Sarah, geb. am 27. März 1860 in Köln a. Rh., ſtudierte in Bonn und Paris neuere Sprachen und Philoſophie und iſt ſeit 1895 als Schriftſtellerin tätig. Jhren Wohn- ſitz hat ſie, wenn ſie nicht auf Reiſen iſt, in Bonn. S: Die Sportsſtuden- tin (Humor. Feuilletons über das Damenſtudium in Bonn), 1898. – Ein Schickſalslied (D.), 1898. *Heuſenſtamm zu Heißenſtein und Gräfenhauſen, Theodor Graf von, bekannt unter dem Pſeudonym Theodor Stamm, wurde am 12. (nicht 31.) März 1801 zu Wien als der Sohn eines niederöſterreichiſchen Re- gierungsrates geboren u. erhielt ſeine Ausbildung in Wien. Neben ſeinen Studien auf Gymnaſium und Uni- verſität betrieb er mit Eifer Muſik u. Malerei. Er ſtudierte und kopierte nach der Antike auf der Akademie der bildenden Künſte u. in der Gemälde- galerie des Belvedère nach Muſtern der italieniſchen und niederländiſchen Schule. Angeregt und aufgemuntert durch den freundſchaftlichen Verkehr mit ſtrebſamen kunſtbegeiſterten Ju- gendgenoſſen verſuchte er ſich auch in der ſchönen Literatur und trat 1828 mit einem Aufſatz über „Ferdinand Raimund“ in die literariſche Öffent- lichkeit. Eine mehrjährige Reiſe führte ihn über den größten Teil des euro- päiſchen Kontinents, und die Salons * 13*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/199>, abgerufen am 27.11.2024.