Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Hei
theen in Mecklenburg als die Tochter
eines Landmanns geboren und ver-
heiratete sich im November 1881 mit
dem großherzoglichen Forstkandidaten
Paul Heincke. Leider wurde der Gatte
schon im April 1885 geisteskrank und
mußte einer Jrrenanstalt überwiesen
werden. Seit dieser Zeit lebt die
Gattin in getrennter Ehe in Rostock,
wo sie sich im beständigen Kampfe mit
den Schicksalsmächten der Erziehung
ihrer beiden Söhne widmet.

S:

Jn
Freud' und Leid (Ge.), 1897. 2. A.
1905. - Waldblumen (Neue Ge.),
1898. 1905. - Sommermetten (Plattd.
Ge.), 1904.

*Heindl, Anton,

geb. am 2. Juni
1859 in Wostitz, einem Marktflecken
im südlichen Mähren, verlebte dort
seine Kindheit und machte dann 1872
bis 1880 die Klassen des Gymnasiums
in Nikolsburg durch, worauf er nach
Wien ging, um an der dortigen Uni-
versität 1881-85 Philologie zu studie-
ren. Nach Beendigung seiner Studien
lockten ihn glänzende Angebote, die
Erziehung der Sprößlinge angesehe-
ner Familien zu übernehmen, und so
war er u. a. längere Zeit Erzieher im
Hause des Großindustriellen Anton
Dreher in Schwechat bei Wien und
zwei Jahre bei dem österr.-ungar.
Botschafter Baron Calix in Konstan-
tinopel. Von 1894-1902 lebte er als
freier Schriftsteller in Dresden; dann
kehrte er zu seiner Tätigkeit als Er-
zieher zurück und lebt als solcher seit
Ende 1903 im Hause des Prinzen von
Hohenlohe, Landespräsidenten der
Bukowina in Czernowitz u. seit 1904
Statthalters von Triest.

S:

Hoch
vom Dachstein (R. a. der Sommer-
frische), 1904.

Heine, Anselm,

oder auch Anselma,
siehe Selma Heine!

*Heine, Friedrich,

geb. am 19.
Dezbr. 1865 in Cöthen (Anhalt) als
Sohn des dortigen Schulrats Ger-
hard H., besuchte das Gymnasium
seiner Vaterstadt und studierte seit
[Spaltenumbruch]

Hei
1886 in Greifswald, Berlin u. Halle
Theologie und Philologie. Die bei-
den theologischen Prüfungen bestand
er in Dessau. 1891 wurde er Pfarrer
in Kleinmühlingen, 1897 in Wörbzig
und 1909 Diakonus an der Trinita-
tiskirche in Zerbst. Er beschäftigt sich
gern mit landes-, orts- und kirchen-
geschichtlichen Arbeiten, hat auch be-
reits einige Schriften auf diesen Ge-
bieten veröffentlicht.

S:

Gisela Agnes
(Kulturhist. R.), 1909.

*Heine, Gerhard,

geb. am 13. Ja-
nuar 1867 in Cöthen (Anhalt) als der
Sohn des bekannten Seminardirek-
tors Schulrats Gerhard H., studierte
in Greifswald, Berlin, Göttingen u.
Halle Theologie und Philologie, er-
warb den philosophischen Doktorgrad
und legte im August 1892 sein Lehr-
amtsexamen für höhere Schulen ab,
worauf er im Oktober Verwendung
am Gymnasium in Bernburg fand,
an dem er nach einem Jahre als Ober-
lehrer angestellt wurde. Jm Jahre
1909 erhielt er den Charakter als
Professor. Außer literarhistorischen
und pädagogischen Schriften veröf-
fentlichte er

S:

Verschneite Seelen
(R.), 1905. - Klein-Krieg in Weisen-
berg (E.), 1907.

*Heine, H.,

geb. am 13. Febr. 1824
zu Wolfshagen in Braunschweig als
der Sohn eines Köhlers und Holz-
fällers, kam, nachdem er bis zu sei-
ner Konfirmation die Dorfschule be-
sucht hatte, zu einem Landchirurgen
in die Lehre, um sich zu einem Wund-
arzt zweiter Klasse auszubilden. Nach
beendigter Lehrzeit ging er auf die
Wanderschaft, weilte sechs Jahre in
Berlin, die er zu weiterer Ausbil-
dung, auch in den Wissenschaften, be-
nutzte, und kehrte 1854 in sein Hei-
matdorf zurück, um seinen Hausstand
zu begründen. Hier begann er auch
seine poetische und schriftstellerische
Tätigkeit. Jm Jahre 1867 siedelte
er nach Seesen am Harz über, wo er
sich ein glückliches Heim schuf, wurde

* 9


[Spaltenumbruch]

Hei
theen in Mecklenburg als die Tochter
eines Landmanns geboren und ver-
heiratete ſich im November 1881 mit
dem großherzoglichen Forſtkandidaten
Paul Heincke. Leider wurde der Gatte
ſchon im April 1885 geiſteskrank und
mußte einer Jrrenanſtalt überwieſen
werden. Seit dieſer Zeit lebt die
Gattin in getrennter Ehe in Roſtock,
wo ſie ſich im beſtändigen Kampfe mit
den Schickſalsmächten der Erziehung
ihrer beiden Söhne widmet.

S:

Jn
Freud’ und Leid (Ge.), 1897. 2. A.
1905. – Waldblumen (Neue Ge.),
1898. 1905. – Sommermetten (Plattd.
Ge.), 1904.

*Heindl, Anton,

geb. am 2. Juni
1859 in Woſtitz, einem Marktflecken
im ſüdlichen Mähren, verlebte dort
ſeine Kindheit und machte dann 1872
bis 1880 die Klaſſen des Gymnaſiums
in Nikolsburg durch, worauf er nach
Wien ging, um an der dortigen Uni-
verſität 1881–85 Philologie zu ſtudie-
ren. Nach Beendigung ſeiner Studien
lockten ihn glänzende Angebote, die
Erziehung der Sprößlinge angeſehe-
ner Familien zu übernehmen, und ſo
war er u. a. längere Zeit Erzieher im
Hauſe des Großinduſtriellen Anton
Dreher in Schwechat bei Wien und
zwei Jahre bei dem öſterr.-ungar.
Botſchafter Baron Calix in Konſtan-
tinopel. Von 1894–1902 lebte er als
freier Schriftſteller in Dresden; dann
kehrte er zu ſeiner Tätigkeit als Er-
zieher zurück und lebt als ſolcher ſeit
Ende 1903 im Hauſe des Prinzen von
Hohenlohe, Landespräſidenten der
Bukowina in Czernowitz u. ſeit 1904
Statthalters von Trieſt.

S:

Hoch
vom Dachſtein (R. a. der Sommer-
friſche), 1904.

Heine, Anſelm,

oder auch Anſelma,
ſiehe Selma Heine!

*Heine, Friedrich,

geb. am 19.
Dezbr. 1865 in Cöthen (Anhalt) als
Sohn des dortigen Schulrats Ger-
hard H., beſuchte das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte ſeit
[Spaltenumbruch]

Hei
1886 in Greifswald, Berlin u. Halle
Theologie und Philologie. Die bei-
den theologiſchen Prüfungen beſtand
er in Deſſau. 1891 wurde er Pfarrer
in Kleinmühlingen, 1897 in Wörbzig
und 1909 Diakonus an der Trinita-
tiskirche in Zerbſt. Er beſchäftigt ſich
gern mit landes-, orts- und kirchen-
geſchichtlichen Arbeiten, hat auch be-
reits einige Schriften auf dieſen Ge-
bieten veröffentlicht.

S:

Giſela Agnes
(Kulturhiſt. R.), 1909.

*Heine, Gerhard,

geb. am 13. Ja-
nuar 1867 in Cöthen (Anhalt) als der
Sohn des bekannten Seminardirek-
tors Schulrats Gerhard H., ſtudierte
in Greifswald, Berlin, Göttingen u.
Halle Theologie und Philologie, er-
warb den philoſophiſchen Doktorgrad
und legte im Auguſt 1892 ſein Lehr-
amtsexamen für höhere Schulen ab,
worauf er im Oktober Verwendung
am Gymnaſium in Bernburg fand,
an dem er nach einem Jahre als Ober-
lehrer angeſtellt wurde. Jm Jahre
1909 erhielt er den Charakter als
Profeſſor. Außer literarhiſtoriſchen
und pädagogiſchen Schriften veröf-
fentlichte er

S:

Verſchneite Seelen
(R.), 1905. – Klein-Krieg in Weiſen-
berg (E.), 1907.

*Heine, H.,

geb. am 13. Febr. 1824
zu Wolfshagen in Braunſchweig als
der Sohn eines Köhlers und Holz-
fällers, kam, nachdem er bis zu ſei-
ner Konfirmation die Dorfſchule be-
ſucht hatte, zu einem Landchirurgen
in die Lehre, um ſich zu einem Wund-
arzt zweiter Klaſſe auszubilden. Nach
beendigter Lehrzeit ging er auf die
Wanderſchaft, weilte ſechs Jahre in
Berlin, die er zu weiterer Ausbil-
dung, auch in den Wiſſenſchaften, be-
nutzte, und kehrte 1854 in ſein Hei-
matdorf zurück, um ſeinen Hausſtand
zu begründen. Hier begann er auch
ſeine poetiſche und ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit. Jm Jahre 1867 ſiedelte
er nach Seeſen am Harz über, wo er
ſich ein glückliches Heim ſchuf, wurde

* 9
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0133" n="129"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Hei</hi></fw><lb/>
theen in Mecklenburg als die Tochter<lb/>
eines Landmanns geboren und ver-<lb/>
heiratete &#x017F;ich im November 1881 mit<lb/>
dem großherzoglichen For&#x017F;tkandidaten<lb/>
Paul Heincke. Leider wurde der Gatte<lb/>
&#x017F;chon im April 1885 gei&#x017F;teskrank und<lb/>
mußte einer Jrrenan&#x017F;talt überwie&#x017F;en<lb/>
werden. Seit die&#x017F;er Zeit lebt die<lb/>
Gattin in getrennter Ehe in Ro&#x017F;tock,<lb/>
wo &#x017F;ie &#x017F;ich im be&#x017F;tändigen Kampfe mit<lb/>
den Schick&#x017F;alsmächten der Erziehung<lb/>
ihrer beiden Söhne widmet. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Jn<lb/>
Freud&#x2019; und Leid (Ge.), 1897. 2. A.<lb/>
1905. &#x2013; Waldblumen (Neue Ge.),<lb/>
1898. 1905. &#x2013; Sommermetten (Plattd.<lb/>
Ge.), 1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Heindl,</hi> Anton,</head>
        <p> geb. am 2. Juni<lb/>
1859 in Wo&#x017F;titz, einem Marktflecken<lb/>
im &#x017F;üdlichen Mähren, verlebte dort<lb/>
&#x017F;eine Kindheit und machte dann 1872<lb/>
bis 1880 die Kla&#x017F;&#x017F;en des Gymna&#x017F;iums<lb/>
in Nikolsburg durch, worauf er nach<lb/>
Wien ging, um an der dortigen Uni-<lb/>
ver&#x017F;ität 1881&#x2013;85 Philologie zu &#x017F;tudie-<lb/>
ren. Nach Beendigung &#x017F;einer Studien<lb/>
lockten ihn glänzende Angebote, die<lb/>
Erziehung der Sprößlinge ange&#x017F;ehe-<lb/>
ner Familien zu übernehmen, und &#x017F;o<lb/>
war er u. a. längere Zeit Erzieher im<lb/>
Hau&#x017F;e des Großindu&#x017F;triellen Anton<lb/>
Dreher in Schwechat bei Wien und<lb/>
zwei Jahre bei dem ö&#x017F;terr.-ungar.<lb/>
Bot&#x017F;chafter Baron Calix in Kon&#x017F;tan-<lb/>
tinopel. Von 1894&#x2013;1902 lebte er als<lb/>
freier Schrift&#x017F;teller in Dresden; dann<lb/>
kehrte er zu &#x017F;einer Tätigkeit als Er-<lb/>
zieher zurück und lebt als &#x017F;olcher &#x017F;eit<lb/>
Ende 1903 im Hau&#x017F;e des Prinzen von<lb/>
Hohenlohe, Landesprä&#x017F;identen der<lb/>
Bukowina in Czernowitz u. &#x017F;eit 1904<lb/>
Statthalters von Trie&#x017F;t. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Hoch<lb/>
vom Dach&#x017F;tein (R. a. der Sommer-<lb/>
fri&#x017F;che), 1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Heine,</hi> An&#x017F;elm,</head>
        <p> oder auch An&#x017F;elma,<lb/>
&#x017F;iehe <hi rendition="#g">Selma Heine!</hi></p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Heine,</hi> Friedrich,</head>
        <p> geb. am 19.<lb/>
Dezbr. 1865 in Cöthen (Anhalt) als<lb/>
Sohn des dortigen Schulrats Ger-<lb/>
hard H., be&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium<lb/>
&#x017F;einer Vater&#x017F;tadt und &#x017F;tudierte &#x017F;eit<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Hei</hi></fw><lb/>
1886 in Greifswald, Berlin u. Halle<lb/>
Theologie und Philologie. Die bei-<lb/>
den theologi&#x017F;chen Prüfungen be&#x017F;tand<lb/>
er in De&#x017F;&#x017F;au. 1891 wurde er Pfarrer<lb/>
in Kleinmühlingen, 1897 in Wörbzig<lb/>
und 1909 Diakonus an der Trinita-<lb/>
tiskirche in Zerb&#x017F;t. Er be&#x017F;chäftigt &#x017F;ich<lb/>
gern mit landes-, orts- und kirchen-<lb/>
ge&#x017F;chichtlichen Arbeiten, hat auch be-<lb/>
reits einige Schriften auf die&#x017F;en Ge-<lb/>
bieten veröffentlicht. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gi&#x017F;ela Agnes<lb/>
(Kulturhi&#x017F;t. R.), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Heine,</hi> Gerhard,</head>
        <p> geb. am 13. Ja-<lb/>
nuar 1867 in Cöthen (Anhalt) als der<lb/>
Sohn des bekannten Seminardirek-<lb/>
tors Schulrats Gerhard H., &#x017F;tudierte<lb/>
in Greifswald, Berlin, Göttingen u.<lb/>
Halle Theologie und Philologie, er-<lb/>
warb den philo&#x017F;ophi&#x017F;chen Doktorgrad<lb/>
und legte im Augu&#x017F;t 1892 &#x017F;ein Lehr-<lb/>
amtsexamen für höhere Schulen ab,<lb/>
worauf er im Oktober Verwendung<lb/>
am Gymna&#x017F;ium in Bernburg fand,<lb/>
an dem er nach einem Jahre als Ober-<lb/>
lehrer ange&#x017F;tellt wurde. Jm Jahre<lb/>
1909 erhielt er den Charakter als<lb/>
Profe&#x017F;&#x017F;or. Außer literarhi&#x017F;tori&#x017F;chen<lb/>
und pädagogi&#x017F;chen Schriften veröf-<lb/>
fentlichte er </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ver&#x017F;chneite Seelen<lb/>
(R.), 1905. &#x2013; Klein-Krieg in Wei&#x017F;en-<lb/>
berg (E.), 1907.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Heine,</hi> H.,</head>
        <p> geb. am 13. Febr. 1824<lb/>
zu Wolfshagen in Braun&#x017F;chweig als<lb/>
der Sohn eines Köhlers und Holz-<lb/>
fällers, kam, nachdem er bis zu &#x017F;ei-<lb/>
ner Konfirmation die Dorf&#x017F;chule be-<lb/>
&#x017F;ucht hatte, zu einem Landchirurgen<lb/>
in die Lehre, um &#x017F;ich zu einem Wund-<lb/>
arzt zweiter Kla&#x017F;&#x017F;e auszubilden. Nach<lb/>
beendigter Lehrzeit ging er auf die<lb/>
Wander&#x017F;chaft, weilte &#x017F;echs Jahre in<lb/>
Berlin, die er zu weiterer Ausbil-<lb/>
dung, auch in den Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften, be-<lb/>
nutzte, und kehrte 1854 in &#x017F;ein Hei-<lb/>
matdorf zurück, um &#x017F;einen Haus&#x017F;tand<lb/>
zu begründen. Hier begann er auch<lb/>
&#x017F;eine poeti&#x017F;che und &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;che<lb/>
Tätigkeit. Jm Jahre 1867 &#x017F;iedelte<lb/>
er nach See&#x017F;en am Harz über, wo er<lb/>
&#x017F;ich ein glückliches Heim &#x017F;chuf, wurde<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 9</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[129/0133] Hei Hei theen in Mecklenburg als die Tochter eines Landmanns geboren und ver- heiratete ſich im November 1881 mit dem großherzoglichen Forſtkandidaten Paul Heincke. Leider wurde der Gatte ſchon im April 1885 geiſteskrank und mußte einer Jrrenanſtalt überwieſen werden. Seit dieſer Zeit lebt die Gattin in getrennter Ehe in Roſtock, wo ſie ſich im beſtändigen Kampfe mit den Schickſalsmächten der Erziehung ihrer beiden Söhne widmet. S: Jn Freud’ und Leid (Ge.), 1897. 2. A. 1905. – Waldblumen (Neue Ge.), 1898. 1905. – Sommermetten (Plattd. Ge.), 1904. *Heindl, Anton, geb. am 2. Juni 1859 in Woſtitz, einem Marktflecken im ſüdlichen Mähren, verlebte dort ſeine Kindheit und machte dann 1872 bis 1880 die Klaſſen des Gymnaſiums in Nikolsburg durch, worauf er nach Wien ging, um an der dortigen Uni- verſität 1881–85 Philologie zu ſtudie- ren. Nach Beendigung ſeiner Studien lockten ihn glänzende Angebote, die Erziehung der Sprößlinge angeſehe- ner Familien zu übernehmen, und ſo war er u. a. längere Zeit Erzieher im Hauſe des Großinduſtriellen Anton Dreher in Schwechat bei Wien und zwei Jahre bei dem öſterr.-ungar. Botſchafter Baron Calix in Konſtan- tinopel. Von 1894–1902 lebte er als freier Schriftſteller in Dresden; dann kehrte er zu ſeiner Tätigkeit als Er- zieher zurück und lebt als ſolcher ſeit Ende 1903 im Hauſe des Prinzen von Hohenlohe, Landespräſidenten der Bukowina in Czernowitz u. ſeit 1904 Statthalters von Trieſt. S: Hoch vom Dachſtein (R. a. der Sommer- friſche), 1904. Heine, Anſelm, oder auch Anſelma, ſiehe Selma Heine! *Heine, Friedrich, geb. am 19. Dezbr. 1865 in Cöthen (Anhalt) als Sohn des dortigen Schulrats Ger- hard H., beſuchte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte ſeit 1886 in Greifswald, Berlin u. Halle Theologie und Philologie. Die bei- den theologiſchen Prüfungen beſtand er in Deſſau. 1891 wurde er Pfarrer in Kleinmühlingen, 1897 in Wörbzig und 1909 Diakonus an der Trinita- tiskirche in Zerbſt. Er beſchäftigt ſich gern mit landes-, orts- und kirchen- geſchichtlichen Arbeiten, hat auch be- reits einige Schriften auf dieſen Ge- bieten veröffentlicht. S: Giſela Agnes (Kulturhiſt. R.), 1909. *Heine, Gerhard, geb. am 13. Ja- nuar 1867 in Cöthen (Anhalt) als der Sohn des bekannten Seminardirek- tors Schulrats Gerhard H., ſtudierte in Greifswald, Berlin, Göttingen u. Halle Theologie und Philologie, er- warb den philoſophiſchen Doktorgrad und legte im Auguſt 1892 ſein Lehr- amtsexamen für höhere Schulen ab, worauf er im Oktober Verwendung am Gymnaſium in Bernburg fand, an dem er nach einem Jahre als Ober- lehrer angeſtellt wurde. Jm Jahre 1909 erhielt er den Charakter als Profeſſor. Außer literarhiſtoriſchen und pädagogiſchen Schriften veröf- fentlichte er S: Verſchneite Seelen (R.), 1905. – Klein-Krieg in Weiſen- berg (E.), 1907. *Heine, H., geb. am 13. Febr. 1824 zu Wolfshagen in Braunſchweig als der Sohn eines Köhlers und Holz- fällers, kam, nachdem er bis zu ſei- ner Konfirmation die Dorfſchule be- ſucht hatte, zu einem Landchirurgen in die Lehre, um ſich zu einem Wund- arzt zweiter Klaſſe auszubilden. Nach beendigter Lehrzeit ging er auf die Wanderſchaft, weilte ſechs Jahre in Berlin, die er zu weiterer Ausbil- dung, auch in den Wiſſenſchaften, be- nutzte, und kehrte 1854 in ſein Hei- matdorf zurück, um ſeinen Hausſtand zu begründen. Hier begann er auch ſeine poetiſche und ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Jm Jahre 1867 ſiedelte er nach Seeſen am Harz über, wo er ſich ein glückliches Heim ſchuf, wurde * 9

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/133
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/133>, abgerufen am 21.11.2024.