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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hau
Jrrwege der Liebe (Nn.), 1899. - Das
Klosterkind (Nn.), 1899. - Drei Frauen
(Münchener R.), 1902. - Das Rätsel
der Bergnacht (R.), 1903. - Am Hoch-
gebirge (R.), 1903. - Die junge Gene-
ration (R.), 1904. - Freundinnen
(N.), 1905. - Frauengestalten (En.),
1906. - Unter der Asche (N.), 1907.
- Seine Frage und andere Novellen,
1910.

*Hausmann, Eduard,

geb. am
24. Novbr. 1847 in Ribnitz (Mecklen-
burg-Schwerin), besuchte die Volks-
schule und nebenher fremdsprachlichen
Privatunterricht und ging mit vier-
zehn Jahren zur See. Er fuhr auf
deutschen, holländischen und amerika-
nischen Schiffen. Jm Jahre 1868 be-
stand er in Rostock die Steuermanns-
prüfung für große Schiffe, diente
1869 als Einjähriger bei der nord-
deutschen Marine, fuhr dann wieder
als Steuermann auf deutschen und
amerikanischen Schiffen u. legte 1873
seine Schifferprüfung für große Fahrt
in Rostock ab. 1876 trat er als Ma-
rinelotse in kaiserl. Dienste, wurde
Obersteuermann, 1888 im Leucht-
turmdienst in Wilhelmshaven ver-
wendet u. 1902 kaiserl. Schiffsführer
in Swinemünde. Seit 1904 lebt er
als solcher in Kiel.

S:

Silvester (Neu-
jahrsspiel), 1898.

*Hausmann, Ludwig Gustav,


pseudon. Gustav H. Oekander,
wurde am 11. März 1840 zu Dresden
als der Sohn eines Ministerialsekre-
tärs geboren, verwaiste frühzeitig,
besuchte das Kreuzgymnasium in
Dresden und beabsichtigte, sich dem
Studium der Musik zu widmen. Da
er aber befürchtete, daß seine Bega-
bung für höhere Erfolge in dieser
Kunst sich nicht ausreichend erweisen
würde, so wandte er sich der Theo-
logie u. Philosophie zu, machte seine
Studien seit 1859 in Leipzig u. pro-
movierte zum Dr. phil. (1863). Nach-
dem er mehrere Hauslehrerstellen (in
Leipzig, bei Orleans, in Paris) be-
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Hau
kleidet hatte, wurde er 1866 Lehrer
an dem Albanischen Jnstitut in Dres-
den, danach an der Böhmeschen Pri-
vatschule daselbst, 1871 Oberlehrer
am Kreuzgymnasium und 1877 Direk-
tor der städtischen höheren Töchter-
schule, die er, seit 1884 mit dem Titel
eines Professors geziert, 23 Jahre
lang leitete und zu großer Entwick-
lung und Blüte brachte. Körperliches
Leiden zwang ihn, 1900 in den Ruhe-
stand zu treten. Nach wiederholten
Schlaganfällen verfiel er in ein schwe-
res Siechtum, dem er am 30. August
1905 erlag.

S:

Der arme Heinrich
v. Hartmann von Aue, übertragn. u.
bearb., 1886. - Eugenie (Tr., im An-
schluß an Goethes Drama "Die natür-
liche Tochter"), 1890. - Christian
Günther, oder: Genius und Schuld
(Tr.), 1891. - König Autharis Braut-
fahrt (Dr.), 1893.

Hausmann, Julie von,

wurde
am 7. März 1825 in Mitau als die
vorjüngste von sechs Töchtern des
dortigen Gymnasialoberlehrers Joh.
Michael von H. geboren und verlebte
im Elternhause in bescheidener Zu-
rückgezogenheit eine stille Jugendzeit.
Als sie erwachsen war, versuchte sie
mehrfach Stellungen als Gouver-
nante auszufüllen, allein wegen ihrer
schwächlichen Natur und fortwähren-
der Kränklichkeit war sie gezwungen,
sie immer wieder aufzugeben. So
mußte sie darauf verzichten, sich ihr
eigenes Brot zu verdienen und zog
sich deshalb auf die Liebe und Für-
sorge ihrer Verwandten zurück. Sie
weilte viel im Hause ein. verheirateten
Schwester, deren Tochter und Pflege-
kindern sie Unterricht gab. Dann be-
gleitete sie ihre jüngste Schwester Jo-
hanna nach Biarritz in Südfrankreich,
wo letztere eine Stelle als Organistin
an der englischen Kirche angenommen
hatte, und 1870 gingen beide nach
Petersburg, wo die älteste Schwester
Direktrice der St. Annenschule war.
Hier hatten sich vier Schwestern zu

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Hau
Jrrwege der Liebe (Nn.), 1899. – Das
Kloſterkind (Nn.), 1899. – Drei Frauen
(Münchener R.), 1902. – Das Rätſel
der Bergnacht (R.), 1903. – Am Hoch-
gebirge (R.), 1903. – Die junge Gene-
ration (R.), 1904. – Freundinnen
(N.), 1905. – Frauengeſtalten (En.),
1906. – Unter der Aſche (N.), 1907.
– Seine Frage und andere Novellen,
1910.

*Hausmann, Eduard,

geb. am
24. Novbr. 1847 in Ribnitz (Mecklen-
burg-Schwerin), beſuchte die Volks-
ſchule und nebenher fremdſprachlichen
Privatunterricht und ging mit vier-
zehn Jahren zur See. Er fuhr auf
deutſchen, holländiſchen und amerika-
niſchen Schiffen. Jm Jahre 1868 be-
ſtand er in Roſtock die Steuermanns-
prüfung für große Schiffe, diente
1869 als Einjähriger bei der nord-
deutſchen Marine, fuhr dann wieder
als Steuermann auf deutſchen und
amerikaniſchen Schiffen u. legte 1873
ſeine Schifferprüfung für große Fahrt
in Roſtock ab. 1876 trat er als Ma-
rinelotſe in kaiſerl. Dienſte, wurde
Oberſteuermann, 1888 im Leucht-
turmdienſt in Wilhelmshaven ver-
wendet u. 1902 kaiſerl. Schiffsführer
in Swinemünde. Seit 1904 lebt er
als ſolcher in Kiel.

S:

Silveſter (Neu-
jahrsſpiel), 1898.

*Hausmann, Ludwig Guſtav,


pſeudon. Guſtav H. Oekander,
wurde am 11. März 1840 zu Dresden
als der Sohn eines Miniſterialſekre-
tärs geboren, verwaiſte frühzeitig,
beſuchte das Kreuzgymnaſium in
Dresden und beabſichtigte, ſich dem
Studium der Muſik zu widmen. Da
er aber befürchtete, daß ſeine Bega-
bung für höhere Erfolge in dieſer
Kunſt ſich nicht ausreichend erweiſen
würde, ſo wandte er ſich der Theo-
logie u. Philoſophie zu, machte ſeine
Studien ſeit 1859 in Leipzig u. pro-
movierte zum Dr. phil. (1863). Nach-
dem er mehrere Hauslehrerſtellen (in
Leipzig, bei Orleans, in Paris) be-
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Hau
kleidet hatte, wurde er 1866 Lehrer
an dem Albaniſchen Jnſtitut in Dres-
den, danach an der Böhmeſchen Pri-
vatſchule daſelbſt, 1871 Oberlehrer
am Kreuzgymnaſium und 1877 Direk-
tor der ſtädtiſchen höheren Töchter-
ſchule, die er, ſeit 1884 mit dem Titel
eines Profeſſors geziert, 23 Jahre
lang leitete und zu großer Entwick-
lung und Blüte brachte. Körperliches
Leiden zwang ihn, 1900 in den Ruhe-
ſtand zu treten. Nach wiederholten
Schlaganfällen verfiel er in ein ſchwe-
res Siechtum, dem er am 30. Auguſt
1905 erlag.

S:

Der arme Heinrich
v. Hartmann von Aue, übertragn. u.
bearb., 1886. – Eugenie (Tr., im An-
ſchluß an Goethes Drama „Die natür-
liche Tochter“), 1890. – Chriſtian
Günther, oder: Genius und Schuld
(Tr.), 1891. – König Autharis Braut-
fahrt (Dr.), 1893.

Hausmann, Julie von,

wurde
am 7. März 1825 in Mitau als die
vorjüngſte von ſechs Töchtern des
dortigen Gymnaſialoberlehrers Joh.
Michael von H. geboren und verlebte
im Elternhauſe in beſcheidener Zu-
rückgezogenheit eine ſtille Jugendzeit.
Als ſie erwachſen war, verſuchte ſie
mehrfach Stellungen als Gouver-
nante auszufüllen, allein wegen ihrer
ſchwächlichen Natur und fortwähren-
der Kränklichkeit war ſie gezwungen,
ſie immer wieder aufzugeben. So
mußte ſie darauf verzichten, ſich ihr
eigenes Brot zu verdienen und zog
ſich deshalb auf die Liebe und Für-
ſorge ihrer Verwandten zurück. Sie
weilte viel im Hauſe ein. verheirateten
Schweſter, deren Tochter und Pflege-
kindern ſie Unterricht gab. Dann be-
gleitete ſie ihre jüngſte Schweſter Jo-
hanna nach Biarritz in Südfrankreich,
wo letztere eine Stelle als Organiſtin
an der engliſchen Kirche angenommen
hatte, und 1870 gingen beide nach
Petersburg, wo die älteſte Schweſter
Direktrice der St. Annenſchule war.
Hier hatten ſich vier Schweſtern zu

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[107/0111] Hau Hau Jrrwege der Liebe (Nn.), 1899. – Das Kloſterkind (Nn.), 1899. – Drei Frauen (Münchener R.), 1902. – Das Rätſel der Bergnacht (R.), 1903. – Am Hoch- gebirge (R.), 1903. – Die junge Gene- ration (R.), 1904. – Freundinnen (N.), 1905. – Frauengeſtalten (En.), 1906. – Unter der Aſche (N.), 1907. – Seine Frage und andere Novellen, 1910. *Hausmann, Eduard, geb. am 24. Novbr. 1847 in Ribnitz (Mecklen- burg-Schwerin), beſuchte die Volks- ſchule und nebenher fremdſprachlichen Privatunterricht und ging mit vier- zehn Jahren zur See. Er fuhr auf deutſchen, holländiſchen und amerika- niſchen Schiffen. Jm Jahre 1868 be- ſtand er in Roſtock die Steuermanns- prüfung für große Schiffe, diente 1869 als Einjähriger bei der nord- deutſchen Marine, fuhr dann wieder als Steuermann auf deutſchen und amerikaniſchen Schiffen u. legte 1873 ſeine Schifferprüfung für große Fahrt in Roſtock ab. 1876 trat er als Ma- rinelotſe in kaiſerl. Dienſte, wurde Oberſteuermann, 1888 im Leucht- turmdienſt in Wilhelmshaven ver- wendet u. 1902 kaiſerl. Schiffsführer in Swinemünde. Seit 1904 lebt er als ſolcher in Kiel. S: Silveſter (Neu- jahrsſpiel), 1898. *Hausmann, Ludwig Guſtav, pſeudon. Guſtav H. Oekander, wurde am 11. März 1840 zu Dresden als der Sohn eines Miniſterialſekre- tärs geboren, verwaiſte frühzeitig, beſuchte das Kreuzgymnaſium in Dresden und beabſichtigte, ſich dem Studium der Muſik zu widmen. Da er aber befürchtete, daß ſeine Bega- bung für höhere Erfolge in dieſer Kunſt ſich nicht ausreichend erweiſen würde, ſo wandte er ſich der Theo- logie u. Philoſophie zu, machte ſeine Studien ſeit 1859 in Leipzig u. pro- movierte zum Dr. phil. (1863). Nach- dem er mehrere Hauslehrerſtellen (in Leipzig, bei Orleans, in Paris) be- kleidet hatte, wurde er 1866 Lehrer an dem Albaniſchen Jnſtitut in Dres- den, danach an der Böhmeſchen Pri- vatſchule daſelbſt, 1871 Oberlehrer am Kreuzgymnaſium und 1877 Direk- tor der ſtädtiſchen höheren Töchter- ſchule, die er, ſeit 1884 mit dem Titel eines Profeſſors geziert, 23 Jahre lang leitete und zu großer Entwick- lung und Blüte brachte. Körperliches Leiden zwang ihn, 1900 in den Ruhe- ſtand zu treten. Nach wiederholten Schlaganfällen verfiel er in ein ſchwe- res Siechtum, dem er am 30. Auguſt 1905 erlag. S: Der arme Heinrich v. Hartmann von Aue, übertragn. u. bearb., 1886. – Eugenie (Tr., im An- ſchluß an Goethes Drama „Die natür- liche Tochter“), 1890. – Chriſtian Günther, oder: Genius und Schuld (Tr.), 1891. – König Autharis Braut- fahrt (Dr.), 1893. Hausmann, Julie von, wurde am 7. März 1825 in Mitau als die vorjüngſte von ſechs Töchtern des dortigen Gymnaſialoberlehrers Joh. Michael von H. geboren und verlebte im Elternhauſe in beſcheidener Zu- rückgezogenheit eine ſtille Jugendzeit. Als ſie erwachſen war, verſuchte ſie mehrfach Stellungen als Gouver- nante auszufüllen, allein wegen ihrer ſchwächlichen Natur und fortwähren- der Kränklichkeit war ſie gezwungen, ſie immer wieder aufzugeben. So mußte ſie darauf verzichten, ſich ihr eigenes Brot zu verdienen und zog ſich deshalb auf die Liebe und Für- ſorge ihrer Verwandten zurück. Sie weilte viel im Hauſe ein. verheirateten Schweſter, deren Tochter und Pflege- kindern ſie Unterricht gab. Dann be- gleitete ſie ihre jüngſte Schweſter Jo- hanna nach Biarritz in Südfrankreich, wo letztere eine Stelle als Organiſtin an der engliſchen Kirche angenommen hatte, und 1870 gingen beide nach Petersburg, wo die älteſte Schweſter Direktrice der St. Annenſchule war. Hier hatten ſich vier Schweſtern zu *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/111>, abgerufen am 21.11.2024.