Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hau Breslau, und schon während derSchulzeit betätigte sich häufig ihr poe- tisches Talent. Jm Jahre 1845 ver- mählte sie sich mit dem Gutsbesitzer, nachmalig. Generallandschaftsreprä- sentanten Gotthard von Haugwitz, an dessen Seite sie in Rosenthal bei Breslau lebte. Als Vorsteherin eines großen Haushalts und Mutter von fünf Kindern blieb ihr nicht viel Zeit zur Ausbildung ihres Talents, obwohl der Drang zum Dichten sie niemals verließ. Erst im vorgerück- ten Alter gelang es ihr, Zeit zu einer größeren, ersteren Arbeit zu gewin- nen und ihre zahlreichen Gedichte zu sammeln und zu sichten. S: Rudolf *Haupt, Andreas, wurde am 22. Hau (Dn.), 1842. - Daguerreotypen derZeit (Dn.), 1845. Haupt, Antonie, Pseud. für Vik- *Haupt, Hans, pseud. Berthold S: Glockengold (Sang u. Sage Haupt, Hans-Armin, Pseud. für *
Hau Breslau, und ſchon während derSchulzeit betätigte ſich häufig ihr poe- tiſches Talent. Jm Jahre 1845 ver- mählte ſie ſich mit dem Gutsbeſitzer, nachmalig. Generallandſchaftsreprä- ſentanten Gotthard von Haugwitz, an deſſen Seite ſie in Roſenthal bei Breslau lebte. Als Vorſteherin eines großen Haushalts und Mutter von fünf Kindern blieb ihr nicht viel Zeit zur Ausbildung ihres Talents, obwohl der Drang zum Dichten ſie niemals verließ. Erſt im vorgerück- ten Alter gelang es ihr, Zeit zu einer größeren, erſteren Arbeit zu gewin- nen und ihre zahlreichen Gedichte zu ſammeln und zu ſichten. S: Rudolf *Haupt, Andreas, wurde am 22. Hau (Dn.), 1842. – Daguerreotypen derZeit (Dn.), 1845. Haupt, Antonie, Pſeud. für Vik- *Haupt, Hans, pſeud. Berthold S: Glockengold (Sang u. Sage Haupt, Hans-Armin, Pſeud. für *
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Hau
Hau
Breslau, und ſchon während der
Schulzeit betätigte ſich häufig ihr poe-
tiſches Talent. Jm Jahre 1845 ver-
mählte ſie ſich mit dem Gutsbeſitzer,
nachmalig. Generallandſchaftsreprä-
ſentanten Gotthard von Haugwitz,
an deſſen Seite ſie in Roſenthal bei
Breslau lebte. Als Vorſteherin eines
großen Haushalts und Mutter von
fünf Kindern blieb ihr nicht viel
Zeit zur Ausbildung ihres Talents,
obwohl der Drang zum Dichten ſie
niemals verließ. Erſt im vorgerück-
ten Alter gelang es ihr, Zeit zu einer
größeren, erſteren Arbeit zu gewin-
nen und ihre zahlreichen Gedichte zu
ſammeln und zu ſichten.
S: Rudolf
von der Wart (Tr.), 1892. – Gedichte,
1894. – Die Belagerung Wiens (Hiſt.
Schſp.), 1898.
*Haupt, Andreas, wurde am 22.
Febr. 1813 zu Bamberg als der Sohn
eines herzoglich bayeriſchen Kammer-
dieners geboren, beſuchte die dortige
Lateinſchule u. das Gymnaſium, trat
1830 ins Lyzeum über und ſtudierte
daſelbſt von 1833–35 Theologie.
Nachdem er ſein Studium ein Jahr
lang in München fortgeſetzt und ſo-
wohl die Doktorwürde als auch die
Prieſterweihe erlangt hatte, wurde
er 1837 Religionslehrer an ſämtl.
königl. Bildungsanſtalten in Bam-
berg, war auch ein Jahr lang (1837
bis 1838) Kaplan und Meßpfründner
bei St. Martin daſelbſt. Jm Jahre
1838 wurde er Jnſpektor des königl.
Naturalienkabinetts in Bamberg,
welche Stellung er bis 1885 inne-
hatte. Außerdem war er von 1849
bis 1853 Rektor der Landwirtſchafts-
und Gewerbeſchule, wurde auch 1852
Dozent der Landwirtſchaft am Lyzeum
u. erhielt als ſolcher 1862 den Titel
u. Rang eines Lyzealprofeſſors. Seit
1871 mit dem Titel eines erzbiſchöf-
lichen geiſtlichen Rates geziert, trat
er 1885 in den dauernden Ruheſtand
und ſtarb zu Bamberg am 28. Januar
1893. Bamberger Legenden u. Sagen
(Dn.), 1842. – Daguerreotypen der
Zeit (Dn.), 1845.
Haupt, Antonie, Pſeud. für Vik-
torine Endler; ſ. d.!
*Haupt, Hans, pſeud. Berthold
Stein, wurde am 5. Mai 1861 als
älteſter Sohn des Landfeuerſozietäts-
Jnſpektors C. Haupt in Arnswalde
(Neumark) geboren, beſuchte die dor-
tige Stadtſchule, ſeit 1874 das Gym-
naſium in Neuſtettin und ſtudierte
1880–83 in Halle Philoſophie, Mathe-
matik u. Naturwiſſenſchaften, neben-
her auch mit beſonderer Vorliebe Li-
teratur, ſo daß ſchon in jener Zeit
eine Menge kleiner poetiſcher Gelegen-
heitsarbeiten entſtand. Nach Ablauf
ſeiner Studien ging er als Erzieher
in ein gräfliches Haus in Oſtpreußen.
Der frühe, plötzliche Tod ſeines Va-
ters u. die daraus erwachſende Pflicht
der Fürſorge für die jüngeren Ge-
ſchwiſter veranlaßten H., den Lehrer-
beruf aufzugeben u. ſich einem prak-
tiſchen Beruf zuzuwenden. Er über-
nahm deshalb 1887 die Stelle eines
gräflichen Rendanten in Jäskendorf
(Oſtpreußen), war dort zwölf Jahre
tätig und trat im Sommer 1899 als
Redakteur in das „Wolffſche Tele-
graphenbureau“ ein, deſſen Filiale
Erfurt er ſeit dem Herbſt d. J. leitet.
Hier gründete er die „Thüringer
Warte“, eine Monatsſchrift für die
geiſtigen, künſtleriſchen u. wirtſchaft-
lichen Jntereſſen Thüringens, die er,
gleichwie die „Thüringer Warte-
Bibliothek“ von 1904–09 herausgab.
Von Erfurt aus ſtudierte er in Jena
auch noch zwei Jahre lang Staats-
wiſſenſchaften und erwarb ſich 1908
den Grad eines Dr. phil. Jm Auf-
trage des W. T. B. gibt er noch jetzt
die „Thüringer Korreſpondenz“ her-
aus.
S: Glockengold (Sang u. Sage
aus der Neumark), 1892. – Namego
(Sang a. Altpreußens Vergangen-
heit), 1899.
Haupt, Hans-Armin, Pſeud. für
Ottilie Dreihaupt; ſ. d.!
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