Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ebe mehrere Perioden Mitglied d. Reichs-und Landtags, war er, wie auch in seiner Eigenschaft als Präsident des katholischen Volksvereins für Ober- österreich einer der ersten Führer der österreichischen Katholiken. Jm Jahre 1898 wurde er zum Landeshaupt- mann ernannt und 1907 zur Über- nahme des Ackerbauministeriums nach Wien berufen; aber schon im folgenden Jahre schied er aus dieser Stellung. Außer einigen Werken über Volkswirtschaft veröffentlichte er S: Der Sozialdemokrat (Dr.), *Ebenspanger, Johannes, geb. am Ebe samten Schulanstalten, erhielt er am8. März 1902 bei Gelegenheit der Feier seines 25jährigen Dienstjubi- läums den Ehrentitel "Direktor" ver- liehen. E. war ein eifriger Förderer des Vereinslebens und gehörte einer großen Zahl von deutschen und un- garischen Lehrervereinen als Mitglied oder Ehrenmitglied an; auch welt- liche und kirchliche Ehrenämter wur- den ihm übertragen und von ihm mit Hingebung und Treue verwaltet. Er starb bereits am 24. Januar 1903. S: Kornähren und Feldblumen (En., Ebenstein, Erich, Pseudon. für Eberhard, Pseud. für Karl von *Eberhardt-Bürck, Adelheid
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Ebe mehrere Perioden Mitglied d. Reichs-und Landtags, war er, wie auch in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des katholiſchen Volksvereins für Ober- öſterreich einer der erſten Führer der öſterreichiſchen Katholiken. Jm Jahre 1898 wurde er zum Landeshaupt- mann ernannt und 1907 zur Über- nahme des Ackerbauminiſteriums nach Wien berufen; aber ſchon im folgenden Jahre ſchied er aus dieſer Stellung. Außer einigen Werken über Volkswirtſchaft veröffentlichte er S: Der Sozialdemokrat (Dr.), *Ebenſpanger, Johannes, geb. am Ebe ſamten Schulanſtalten, erhielt er am8. März 1902 bei Gelegenheit der Feier ſeines 25jährigen Dienſtjubi- läums den Ehrentitel „Direktor“ ver- liehen. E. war ein eifriger Förderer des Vereinslebens und gehörte einer großen Zahl von deutſchen und un- gariſchen Lehrervereinen als Mitglied oder Ehrenmitglied an; auch welt- liche und kirchliche Ehrenämter wur- den ihm übertragen und von ihm mit Hingebung und Treue verwaltet. Er ſtarb bereits am 24. Januar 1903. S: Kornähren und Feldblumen (En., Ebenſtein, Erich, Pſeudon. für Eberhard, Pſeud. für Karl von *Eberhardt-Bürck, Adelheid
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Ebe
Ebe
mehrere Perioden Mitglied d. Reichs-
und Landtags, war er, wie auch in
ſeiner Eigenſchaft als Präſident des
katholiſchen Volksvereins für Ober-
öſterreich einer der erſten Führer der
öſterreichiſchen Katholiken. Jm Jahre
1898 wurde er zum Landeshaupt-
mann ernannt und 1907 zur Über-
nahme des Ackerbauminiſteriums
nach Wien berufen; aber ſchon im
folgenden Jahre ſchied er aus dieſer
Stellung. Außer einigen Werken
über Volkswirtſchaft veröffentlichte
er
S: Der Sozialdemokrat (Dr.),
1888. – Ungelöſte Fragen (Soziales
Schſp.), 1900. – Queretaro (6 Bilder
a. der mexikaniſchen Kaiſertragödie),
1904. – Johann Philipp Palm (Tr.
a. den deutſchen Freiheitskämpfen),
1906.
*Ebenſpanger, Johannes, geb. am
3. Mai 1845 zu Kukmér (Eiſenburger
Komitat) in Ungarn als der Sohn
eines Tiſchlermeiſters, beſuchte die
Volksſchule in Körmond und Kukmér
und bildete ſich 1859–63 im Seminar
zu Oberſchützen (ung.: Felſölövö) zum
Volksſchullehrer aus. Er wurde dann
Hilfslehrer in Rabafüzes, 1864 Er-
zieher in der Familie des Hofrichters
Szemnecz in Szemes am Plattenſee,
1865 Lehrer in Lugos, 1867 in Lieb-
ling (Temeſer Komitat) und wurde
von hier 1872 durch das königl. un-
gariſche Kultus- und Unterrichts-
miniſterium zum Studium des deut-
ſchen Schulweſens nach Sachſen (Kö-
nigreich, Herzogtümer und preußiſche
Provinz) entſendet. Nach ſeiner Rück-
kehr wurde er 1873 durch das Mini-
ſterium zum Sekretär im königl. un-
gar. Schulinſpektorate in Temesvár
ernannt und 1877 als Seminarvor-
ſtand und Profeſſor für Pädagogik
und ungariſche und deutſche Sprache
nach Oberſchützen berufen. Die letz-
teren Fächer vertrat er auch an dem
mit dem Seminar verbundenen Ober-
gymnaſium. Seit 1888 Stellvertre-
ter des Direktors der dortigen ge-
ſamten Schulanſtalten, erhielt er am
8. März 1902 bei Gelegenheit der
Feier ſeines 25jährigen Dienſtjubi-
läums den Ehrentitel „Direktor“ ver-
liehen. E. war ein eifriger Förderer
des Vereinslebens und gehörte einer
großen Zahl von deutſchen und un-
gariſchen Lehrervereinen als Mitglied
oder Ehrenmitglied an; auch welt-
liche und kirchliche Ehrenämter wur-
den ihm übertragen und von ihm mit
Hingebung und Treue verwaltet. Er
ſtarb bereits am 24. Januar 1903.
S: Kornähren und Feldblumen (En.,
Ge., Rätſel ꝛc.); II, 1873–74. – Ungar-
land, mein Vaterland (Patriot. Ge.),
1876. – Hienziſche Veaſchln (Dn. in
Mdt.), 1898. – Himmelroda u. Pfing
(Hienziſche Ge.), 1901.
Ebenſtein, Erich, Pſeudon. für
Annie Hruſchka; ſ. d.!
Eberhard, Pſeud. für Karl von
Schlözer; ſ. d.!
*Eberhardt-Bürck, Adelheid
Babette Emilie, wurde am 23. Juli
1836 im Marktflecken Schönau, zwei
Stunden von Heidelberg geboren.
Jhr Vater, Heinrich Bürck, war Pfar-
rer daſelbſt und wurde 1839 auf die
Pfarrſtelle Handſchuhsheim bei Hei-
delberg verſetzt. Dort verlebte Adel-
heid bis zu ihrem 21. Jahre eine glück-
liche Jugendzeit. Jhre Ausbildung
erhielt ſie zumeiſt im elterlichen Hauſe,
u. der pflichttreue, gewiſſenhafte Va-
ter war in den meiſten Fächern ſelbſt
ihr Lehrer. Jm Jahre 1858 zog ſie
mit dem Vater nach dem romantiſch
gelegenen Badeorte Badenweiler u.
vermählte ſich 1863 mit dem Pfarr-
verweſer Karl H. Eberhardt in
Schatthauſen bei Heidelberg, einem
gebildeten Manne, der mit fein poe-
tiſchem Verſtändnis durch läuternde
Kritik der Gattin bei der Herausgabe
ihrer Dichtungen manchen weſent-
lichen Dienſt leiſtete. Seit dem Jahre
1865 lebte E. an der Seite ihres Gat-
ten in Baierthal bei Wiesloch u. ſeit
1881 zu Adelsheim in Baden. Jm
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