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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gesellschaft einen Preis erhielt. D.
war der erste, der den ungarischen
Dichter Petöfi in die deutsche Lite-
ratur einführte.

S:

Ausgewählte
Gedichte von Petöfi, 1847. - Unga-
rische Dichtungen (v. Petöfi und Liß-
nyay), 1854. - Bankban (Dr. von Jo-
seph Katona, übers.), 1858. - Dich-
tungen von Johann Arany, 1861. -
Deutsch-Ungarisches (Originalno-
vellen), 1871. - Aus Ungarn (Lite-
ratur- und kunstgeschichtliche Stu-
dien), 1880.

*Dworaczek, Konrad,

pseud. L.
Corrado, wurde am 6. Februar
1846 in Jglau in Mähren als Sohn
eines Kaufmanns geboren u. wollte
sich nach beendeten Gymnasialstudien
gleichfalls dem Verufe eines Kauf-
manns widmen. Seine Assentierung
zum Militär vereitelte diesen Plan;
er fand Gefallen am Militärleben u.
beschloß, in diesem Berufe zu ver-
bleiben. Er erweiterte seine mathe-
matischen Kenntnisse, frequentierte
die Artillerie-Kadettenschule u. wurde
1874 zum Leutnant bei einem Wiener
Festungsartillerieregiment ernannt.
Das geräuschvolle Leben der Groß-
stadt übte keine Anziehung auf sein
zurückgezogenes Wesen aus; er arbei-
tete vielmehr unausgesetzt an seiner
Weiterbildung und hörte u. a. durch
zwei Jahre am Polytechnikum die
Vorlesungen des Prof. Dr. Julius
Schröer über deutsche Literatur. Jm
Jahre 1880 wurde er mit seinem
Truppenkörper nach Dalmatien (Ra-
gusa) versetzt. Die Menschen und Zu-
stände in diesem sagenreichen Lande
regten ihn zur Schriftstellerei an, u.
veröffentlichte er in verschiedenen
Zeitungen seine "Dalmatinischen
Skizzen", die besonders den Beifall
von Karl Emil Franzos (s. d.) fanden.
Während des süddalmatinischen Auf-
standes (1882) stand er in der Bocche
di Cattaro, später zwei Jahre als Ad-
jutant in Zara in Verwendung und
kehrte dann 1888 nach Ungarn heim,
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wo er fünf Jahre hindurch in Te-
mesvar und Budapest stationiert war,
um dann nach Krakau versetzt zu wer-
den. Jnzwischen war D. im Novbr.
1900 zum Major aufgerückt u. schied
nun im folgenden Jahre aus dem
aktiven Dienst, worauf er sich in Wien
niederließ. Eine im J. 1903 nach
Griechenland unternommene Reise
gab ihm den Stoff zu seinem ersten
Roman.

S:

Majestät Eros (R. a.
Griechenlands Vergangenheit), 1904.

*Dworaczek, Wilhelm,

pseudon.
Paul Wilhelm, wurde am 25.
April 1873 in Wien als der Sohn
woylhabender Eltern geboren u. für
den Beamtenstand bestimmt, zu wel-
chem Zwecke er eine Realschule be-
suchte und dann die Handelsakademie
absolvierte. Jm Jahre 1892 wurde
Adolf Wilbrandt auf den Jüngling
aufmerksam, und seiner Aufmunte-
rung und seinem günstigen Urteil
verdankt die erste Gedichtsammlung
D.s ihr Erscheinen. Seit der Zeit
lebt D. ausschließlich dem Berufe
eines Schriftstellers und ist als Mit-
arbeiter an verschiedenen Journalen
beteiligt.

S:

Dämmerungen (Ge.),
1894. 2. A. u. d. T.: Dämmerungen.
Faust und Ahasver, 1896. - Wande-
rungen (Elegien), 1896. - Neue Ge-
dichte, 1896. - Welt und Seele (Neue
Ge.), 1898. - Überwinder (Dr.), 1899.
- Die Mutter (Dr.), 1902. - Der
Künstler (Schsp.), 1902. - Die Para-
bel (Lsp.), 1902. - Wahrheit (Dr.),
1902. - Der goldene Reif (Lsp.), 1903.
- Erlösung (Sat. Puppenspiel), 1904.
1909. - La Valliere (Dramat. D.),
1905.

*Dyherrn, George Baron von,


entstammte einem alten schlesischen
Adelsgeschlechte u. wurde am 1. Jan.
1848 zu Glogau geboren, wo sein
Vater Kreisgerichtsdirektor war, der
indessen bald starb. Seine Mutter,
eine Frau von hohem Geist und sel-
tener Energie, leitete mit sicherer
Hand und klugem Auge den ersten

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Dwo
Geſellſchaft einen Preis erhielt. D.
war der erſte, der den ungariſchen
Dichter Petöfi in die deutſche Lite-
ratur einführte.

S:

Ausgewählte
Gedichte von Petöfi, 1847. – Unga-
riſche Dichtungen (v. Petöfi und Liß-
nyay), 1854. – Bánkbán (Dr. von Jo-
ſeph Katona, überſ.), 1858. – Dich-
tungen von Johann Arany, 1861. –
Deutſch-Ungariſches (Originalno-
vellen), 1871. – Aus Ungarn (Lite-
ratur- und kunſtgeſchichtliche Stu-
dien), 1880.

*Dworaczek, Konrad,

pſeud. L.
Corrado, wurde am 6. Februar
1846 in Jglau in Mähren als Sohn
eines Kaufmanns geboren u. wollte
ſich nach beendeten Gymnaſialſtudien
gleichfalls dem Verufe eines Kauf-
manns widmen. Seine Aſſentierung
zum Militär vereitelte dieſen Plan;
er fand Gefallen am Militärleben u.
beſchloß, in dieſem Berufe zu ver-
bleiben. Er erweiterte ſeine mathe-
matiſchen Kenntniſſe, frequentierte
die Artillerie-Kadettenſchule u. wurde
1874 zum Leutnant bei einem Wiener
Feſtungsartillerieregiment ernannt.
Das geräuſchvolle Leben der Groß-
ſtadt übte keine Anziehung auf ſein
zurückgezogenes Weſen aus; er arbei-
tete vielmehr unausgeſetzt an ſeiner
Weiterbildung und hörte u. a. durch
zwei Jahre am Polytechnikum die
Vorleſungen des Prof. Dr. Julius
Schröer über deutſche Literatur. Jm
Jahre 1880 wurde er mit ſeinem
Truppenkörper nach Dalmatien (Ra-
guſa) verſetzt. Die Menſchen und Zu-
ſtände in dieſem ſagenreichen Lande
regten ihn zur Schriftſtellerei an, u.
veröffentlichte er in verſchiedenen
Zeitungen ſeine „Dalmatiniſchen
Skizzen“, die beſonders den Beifall
von Karl Emil Franzos (ſ. d.) fanden.
Während des ſüddalmatiniſchen Auf-
ſtandes (1882) ſtand er in der Bocche
di Cattaro, ſpäter zwei Jahre als Ad-
jutant in Zara in Verwendung und
kehrte dann 1888 nach Ungarn heim,
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Dyh
wo er fünf Jahre hindurch in Te-
mesvar und Budapeſt ſtationiert war,
um dann nach Krakau verſetzt zu wer-
den. Jnzwiſchen war D. im Novbr.
1900 zum Major aufgerückt u. ſchied
nun im folgenden Jahre aus dem
aktiven Dienſt, worauf er ſich in Wien
niederließ. Eine im J. 1903 nach
Griechenland unternommene Reiſe
gab ihm den Stoff zu ſeinem erſten
Roman.

S:

Majeſtät Eros (R. a.
Griechenlands Vergangenheit), 1904.

*Dworaczek, Wilhelm,

pſeudon.
Paul Wilhelm, wurde am 25.
April 1873 in Wien als der Sohn
woylhabender Eltern geboren u. für
den Beamtenſtand beſtimmt, zu wel-
chem Zwecke er eine Realſchule be-
ſuchte und dann die Handelsakademie
abſolvierte. Jm Jahre 1892 wurde
Adolf Wilbrandt auf den Jüngling
aufmerkſam, und ſeiner Aufmunte-
rung und ſeinem günſtigen Urteil
verdankt die erſte Gedichtſammlung
D.s ihr Erſcheinen. Seit der Zeit
lebt D. ausſchließlich dem Berufe
eines Schriftſtellers und iſt als Mit-
arbeiter an verſchiedenen Journalen
beteiligt.

S:

Dämmerungen (Ge.),
1894. 2. A. u. d. T.: Dämmerungen.
Fauſt und Ahasver, 1896. – Wande-
rungen (Elegien), 1896. – Neue Ge-
dichte, 1896. – Welt und Seele (Neue
Ge.), 1898. – Überwinder (Dr.), 1899.
– Die Mutter (Dr.), 1902. – Der
Künſtler (Schſp.), 1902. – Die Para-
bel (Lſp.), 1902. – Wahrheit (Dr.),
1902. – Der goldene Reif (Lſp.), 1903.
– Erlöſung (Sat. Puppenſpiel), 1904.
1909. – La Vallière (Dramat. D.),
1905.

*Dyherrn, George Baron von,


entſtammte einem alten ſchleſiſchen
Adelsgeſchlechte u. wurde am 1. Jan.
1848 zu Glogau geboren, wo ſein
Vater Kreisgerichtsdirektor war, der
indeſſen bald ſtarb. Seine Mutter,
eine Frau von hohem Geiſt und ſel-
tener Energie, leitete mit ſicherer
Hand und klugem Auge den erſten

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/87>, abgerufen am 27.11.2024.