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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wirken, 1851. - Verschiedene als
Manuskript gedruckte Dramen, z. B.
Konradin (Tr.). - Erlkönig (Schsp.).
- Der Araber (Dr.), 1847. - Die Toch-
ter einer Mutter (Dr. nach Duma-
noir), 1842. - Maurice, oder: Der
Helfer in der Not (Dr. nach Moles-
ville) u. a. m.

Düringsfeld, Jda von,

pseudon.
Thekla, wurde am 12. Novbr. 1815
zu Militsch in Schlesien geboren. Jhr
Vater, aus einer alten Familie Ol-
denburgs stammend, war hannöver-
scher Offizier, hatte aber wegen eines
Duells fliehen müssen und war unter
dem Pseudon. Karl Schmidt als
Gemeiner in ein preußisches Husa-
renregiment getreten. Bald hatte er
sich wieder zum Offizier emporge-
schwungen, und bei seiner Verhei-
ratung mit einer adligen Dame war
er vom Könige Friedrich Wilhelm III.
zum Herrn von Düringsfeld erhoben
worden. Als Major nahm er seinen
Abschied und bewirtschaftete nun die
Güter seiner Frau. Jda folgte ihren
Eltern aufs Land, besuchte die Dorf-
schule in Ostrawe u. erhielt von der
Mutter Unterricht in den Anfangs-
gründen der französischen Sprache.
So lückenhaft dieser ganze Unter-
richt nun auch war, so wußte Jda
ihn doch durch eifriges Studium zu
ergänzen. Schon in früher Jugend
zeigte sich bei ihr ein hervorragendes
Sprachtalent, das sie später befähigte,
fünf Sprachen geläufig sprechen und
schreiben zu können. Jn gleichem
Maße entwickelte sich ihr poetisches
Talent und mit 19 Jahren gab sie
bereits die erste Sammlung ihrer Ge-
dichte heraus. Jm Jahre 1835 zog
die Mutter mit ihr nach Dresden, um
sie dort in Sprachen und Musik wei-
ter ausbilden zu lassen. Die Bekannt-
schaft mit Ludwig Tieck und anderen
literarischen Persönlichkeiten Dres-
dens blieb nicht ohne günstigen Ein-
fluß auf die Dichterin. Nach Ostrawe
zurückgekehrt, begann sie in der Ein-
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Dür
samkeit ihres Aufenthaltes eine frucht-
bare literarische Tätigkeit, die auch
nicht unterbrochen wurde, als sie sich
im Jahre 1845 mit dem Frhrn. Otto
von Reinsberg vermählte, der zu
jener Zeit als Leutnant im 2. Husa-
renregiment diente, aber 1846 aus
dem stehenden Heere trat, um sich
ausschließlich der Literatur zu wid-
men. Jda lebte nun mit ihrem Manne
teils in Breslau und Dalmatien oder
auf den Gütern ihrer Mutter, teils
auf Reisen, überall beobachtend, sam-
melnd, ihre Eindrücke schriftstellerisch
bearbeitend, wissenschaftlich u. belle-
tristisch tätig. Mit dem Jahre 1854
begann das Reiseleben von neuem.
Belgien, Frankreich, Deutschland und
Österreich wurden durchzogen, mehr
aus Wissenstrieb denn aus Wander-
lust, bis der Tod dieser rastlosen Tä-
tigkeit ein Ziel setzte. Sie starb am
25. Oktober 1876 in Stuttgart. Jhr
Gatte machte am Tage darauf sei-
nem Leben freiwillig ein Ende.

S:


Gedichte, 1835. - Der Stern von
Andalusien (Rz.), 1836. - Schloß Goc-
zyn (R.), 1841. - Skizzen aus der
vornehmen Welt (Re.); VII, 1842-45
(Jnhalt: Marie. - Haraldsburg. -
Magdalene. - Hugo. - Hedwig). -
Jn der Heimat (R.), 1843. - Graf
Chala (R.), 1845. - Lieder meiner
Kirche, 1845. - Margarete v. Valois
und ihre Zeit (R.); III, 1847. - By-
rons Frauen, 1845. - Am Kanal
grande (Ge.), 1848. - Antonio Fos-
carini (R.); IV, 1850. - Eine Pen-
sion am Genfer See (R.); II, 1851.
- Für dich (Lr.), 1851. - Reiseskiz-
zen; X (Jnhalt: Aus der Schweiz.
Bremen, 1850. - Aus Jtalien, 1851.
- Aus Kärnten, 1857. - Aus Dal-
matien, 1859. - Von der Schelde bis
zur Maas, 1861. - Aus Meran, 1868).
- Böhmische Rosen, 1851. - Amimone
(M.), 1852. - Esther (N.); II, 1852.
- Klothilde (N.), 1855. - Lieder aus
Toskana (Übersetzg. italien. Volks-
lieder), 1855. - Un Souvenir, 1858. -

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Dür
Wirken, 1851. – Verſchiedene als
Manuſkript gedruckte Dramen, z. B.
Konradin (Tr.). – Erlkönig (Schſp.).
– Der Araber (Dr.), 1847. – Die Toch-
ter einer Mutter (Dr. nach Duma-
noir), 1842. – Maurice, oder: Der
Helfer in der Not (Dr. nach Moles-
ville) u. a. m.

Düringsfeld, Jda von,

pſeudon.
Thekla, wurde am 12. Novbr. 1815
zu Militſch in Schleſien geboren. Jhr
Vater, aus einer alten Familie Ol-
denburgs ſtammend, war hannöver-
ſcher Offizier, hatte aber wegen eines
Duells fliehen müſſen und war unter
dem Pſeudon. Karl Schmidt als
Gemeiner in ein preußiſches Huſa-
renregiment getreten. Bald hatte er
ſich wieder zum Offizier emporge-
ſchwungen, und bei ſeiner Verhei-
ratung mit einer adligen Dame war
er vom Könige Friedrich Wilhelm III.
zum Herrn von Düringsfeld erhoben
worden. Als Major nahm er ſeinen
Abſchied und bewirtſchaftete nun die
Güter ſeiner Frau. Jda folgte ihren
Eltern aufs Land, beſuchte die Dorf-
ſchule in Oſtrawe u. erhielt von der
Mutter Unterricht in den Anfangs-
gründen der franzöſiſchen Sprache.
So lückenhaft dieſer ganze Unter-
richt nun auch war, ſo wußte Jda
ihn doch durch eifriges Studium zu
ergänzen. Schon in früher Jugend
zeigte ſich bei ihr ein hervorragendes
Sprachtalent, das ſie ſpäter befähigte,
fünf Sprachen geläufig ſprechen und
ſchreiben zu können. Jn gleichem
Maße entwickelte ſich ihr poetiſches
Talent und mit 19 Jahren gab ſie
bereits die erſte Sammlung ihrer Ge-
dichte heraus. Jm Jahre 1835 zog
die Mutter mit ihr nach Dresden, um
ſie dort in Sprachen und Muſik wei-
ter ausbilden zu laſſen. Die Bekannt-
ſchaft mit Ludwig Tieck und anderen
literariſchen Perſönlichkeiten Dres-
dens blieb nicht ohne günſtigen Ein-
fluß auf die Dichterin. Nach Oſtrawe
zurückgekehrt, begann ſie in der Ein-
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Dür
ſamkeit ihres Aufenthaltes eine frucht-
bare literariſche Tätigkeit, die auch
nicht unterbrochen wurde, als ſie ſich
im Jahre 1845 mit dem Frhrn. Otto
von Reinsberg vermählte, der zu
jener Zeit als Leutnant im 2. Huſa-
renregiment diente, aber 1846 aus
dem ſtehenden Heere trat, um ſich
ausſchließlich der Literatur zu wid-
men. Jda lebte nun mit ihrem Manne
teils in Breslau und Dalmatien oder
auf den Gütern ihrer Mutter, teils
auf Reiſen, überall beobachtend, ſam-
melnd, ihre Eindrücke ſchriftſtelleriſch
bearbeitend, wiſſenſchaftlich u. belle-
triſtiſch tätig. Mit dem Jahre 1854
begann das Reiſeleben von neuem.
Belgien, Frankreich, Deutſchland und
Öſterreich wurden durchzogen, mehr
aus Wiſſenstrieb denn aus Wander-
luſt, bis der Tod dieſer raſtloſen Tä-
tigkeit ein Ziel ſetzte. Sie ſtarb am
25. Oktober 1876 in Stuttgart. Jhr
Gatte machte am Tage darauf ſei-
nem Leben freiwillig ein Ende.

S:


Gedichte, 1835. – Der Stern von
Andaluſien (Rz.), 1836. – Schloß Goc-
zyn (R.), 1841. – Skizzen aus der
vornehmen Welt (Re.); VII, 1842–45
(Jnhalt: Marie. – Haraldsburg. –
Magdalene. – Hugo. – Hedwig). –
Jn der Heimat (R.), 1843. – Graf
Chala (R.), 1845. – Lieder meiner
Kirche, 1845. – Margarete v. Valois
und ihre Zeit (R.); III, 1847. – By-
rons Frauen, 1845. – Am Kanal
grande (Ge.), 1848. – Antonio Fos-
carini (R.); IV, 1850. – Eine Pen-
ſion am Genfer See (R.); II, 1851.
– Für dich (Lr.), 1851. – Reiſeſkiz-
zen; X (Jnhalt: Aus der Schweiz.
Bremen, 1850. – Aus Jtalien, 1851.
– Aus Kärnten, 1857. – Aus Dal-
matien, 1859. – Von der Schelde bis
zur Maas, 1861. – Aus Meran, 1868).
– Böhmiſche Roſen, 1851. – Amimone
(M.), 1852. – Eſther (N.); II, 1852.
– Klothilde (N.), 1855. – Lieder aus
Toskana (Überſetzg. italien. Volks-
lieder), 1855. – Un Souvenir, 1858. –

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[80/0084] Dür Dür Wirken, 1851. – Verſchiedene als Manuſkript gedruckte Dramen, z. B. Konradin (Tr.). – Erlkönig (Schſp.). – Der Araber (Dr.), 1847. – Die Toch- ter einer Mutter (Dr. nach Duma- noir), 1842. – Maurice, oder: Der Helfer in der Not (Dr. nach Moles- ville) u. a. m. Düringsfeld, Jda von, pſeudon. Thekla, wurde am 12. Novbr. 1815 zu Militſch in Schleſien geboren. Jhr Vater, aus einer alten Familie Ol- denburgs ſtammend, war hannöver- ſcher Offizier, hatte aber wegen eines Duells fliehen müſſen und war unter dem Pſeudon. Karl Schmidt als Gemeiner in ein preußiſches Huſa- renregiment getreten. Bald hatte er ſich wieder zum Offizier emporge- ſchwungen, und bei ſeiner Verhei- ratung mit einer adligen Dame war er vom Könige Friedrich Wilhelm III. zum Herrn von Düringsfeld erhoben worden. Als Major nahm er ſeinen Abſchied und bewirtſchaftete nun die Güter ſeiner Frau. Jda folgte ihren Eltern aufs Land, beſuchte die Dorf- ſchule in Oſtrawe u. erhielt von der Mutter Unterricht in den Anfangs- gründen der franzöſiſchen Sprache. So lückenhaft dieſer ganze Unter- richt nun auch war, ſo wußte Jda ihn doch durch eifriges Studium zu ergänzen. Schon in früher Jugend zeigte ſich bei ihr ein hervorragendes Sprachtalent, das ſie ſpäter befähigte, fünf Sprachen geläufig ſprechen und ſchreiben zu können. Jn gleichem Maße entwickelte ſich ihr poetiſches Talent und mit 19 Jahren gab ſie bereits die erſte Sammlung ihrer Ge- dichte heraus. Jm Jahre 1835 zog die Mutter mit ihr nach Dresden, um ſie dort in Sprachen und Muſik wei- ter ausbilden zu laſſen. Die Bekannt- ſchaft mit Ludwig Tieck und anderen literariſchen Perſönlichkeiten Dres- dens blieb nicht ohne günſtigen Ein- fluß auf die Dichterin. Nach Oſtrawe zurückgekehrt, begann ſie in der Ein- ſamkeit ihres Aufenthaltes eine frucht- bare literariſche Tätigkeit, die auch nicht unterbrochen wurde, als ſie ſich im Jahre 1845 mit dem Frhrn. Otto von Reinsberg vermählte, der zu jener Zeit als Leutnant im 2. Huſa- renregiment diente, aber 1846 aus dem ſtehenden Heere trat, um ſich ausſchließlich der Literatur zu wid- men. Jda lebte nun mit ihrem Manne teils in Breslau und Dalmatien oder auf den Gütern ihrer Mutter, teils auf Reiſen, überall beobachtend, ſam- melnd, ihre Eindrücke ſchriftſtelleriſch bearbeitend, wiſſenſchaftlich u. belle- triſtiſch tätig. Mit dem Jahre 1854 begann das Reiſeleben von neuem. Belgien, Frankreich, Deutſchland und Öſterreich wurden durchzogen, mehr aus Wiſſenstrieb denn aus Wander- luſt, bis der Tod dieſer raſtloſen Tä- tigkeit ein Ziel ſetzte. Sie ſtarb am 25. Oktober 1876 in Stuttgart. Jhr Gatte machte am Tage darauf ſei- nem Leben freiwillig ein Ende. S: Gedichte, 1835. – Der Stern von Andaluſien (Rz.), 1836. – Schloß Goc- zyn (R.), 1841. – Skizzen aus der vornehmen Welt (Re.); VII, 1842–45 (Jnhalt: Marie. – Haraldsburg. – Magdalene. – Hugo. – Hedwig). – Jn der Heimat (R.), 1843. – Graf Chala (R.), 1845. – Lieder meiner Kirche, 1845. – Margarete v. Valois und ihre Zeit (R.); III, 1847. – By- rons Frauen, 1845. – Am Kanal grande (Ge.), 1848. – Antonio Fos- carini (R.); IV, 1850. – Eine Pen- ſion am Genfer See (R.); II, 1851. – Für dich (Lr.), 1851. – Reiſeſkiz- zen; X (Jnhalt: Aus der Schweiz. Bremen, 1850. – Aus Jtalien, 1851. – Aus Kärnten, 1857. – Aus Dal- matien, 1859. – Von der Schelde bis zur Maas, 1861. – Aus Meran, 1868). – Böhmiſche Roſen, 1851. – Amimone (M.), 1852. – Eſther (N.); II, 1852. – Klothilde (N.), 1855. – Lieder aus Toskana (Überſetzg. italien. Volks- lieder), 1855. – Un Souvenir, 1858. – *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/84>, abgerufen am 24.11.2024.