Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Dul Lehrling in dessen Geschäft ein, be-suchte gleichzeitig von 1837-40 die dortige Universität u. studierte neben Medizin und Naturwissenschaften auch Philosophie, klassische und alt- deutsche Literatur, Philologie und Ästhetik. Nachdem er 1841 in einer Breslauer Lazarettapotheke als ein- jährig Freiwilliger seinem Militär- dienst genügt hatte, konditionierte er als Apothekergehilfe in Breslau und Kupferberg und zog sich 1843 nach Gumbinnen in Ostpreußen zurück, um ungestört seinem unwidersteh- lichen Drange zu poetischen Schöp- fungen nachgehen zu können, und hier schrieb er denn auch seine dra- matische Dichtung "Orla". Um sich in den Naturwissenschaften, beson- ders in der Chemie weiter auszubil- den, ging er Anfang 1844 nach Ber- lin und noch in demselben Jahre nach Leipzig, wurde aber nach dem bekann- ten Volkskrawall (1845) ausgewiesen. Von dem nahen Neuschönefeld aus setzte er indes heimlich seine Besuche und Studien in Leipzig fort. Behufs Abfassung eines neuen Dramas "Heinrich Tschech" begab er sich zu der in Westfalen weilenden Tochter die- ses Attentäters, um eine Unterredung mit ihr nachzusuchen, wurde aber bald polizeilich verfolgt, in Halle fest- genommen und eingesperrt, nach mehreren Wochen ohne Urteil ent- lassen und von der Promotion an dortiger Universität zurückgewiesen. Nachdem er 1846 in Breslau dieses Ziel erreicht, wollte er sich an der Universität in Königsberg als Pri- vatdozent für Chemie habilitieren, doch wurde die ministerielle Erlaub- nis von überzeugenden Beweisen der Gesinnungsänderung des Petenten abhängig gemacht, und damit sah D. seinen Lebensplan zusammenstürzen. Den politischen Bewegungen des Jahres 1848 wandte sich D. mit gan- zer Seele zu. Er gründete einen Ar- beiterverein, eine Sonntagsschule, [Spaltenumbruch] Dul an der er selbst unterrichtete, gab einSonntagsblatt "Der Handwerker" heraus, griff in einem satirischen Lustspiel besonders die "Preußen- vereine" an, schied 1849 aus der evangelischen Kirche aus und lud durch dieses alles den Haß der Re- aktion dermaßen auf sich, daß er es vorzog, Preußen zu verlassen. Er be- gann nun ein Wanderleben, das in vieler Hinsicht interessant ist. Über Wien ging er, meist zu Fuß, nach Jtalien, schiffte sich in Neapel nach Alexandrien ein, wo er mit Bogu- mil Goltz (s. d.) zusammentraf, er- lernte dort im Umgange mit den nie- drigsten Klassen die arabische Sprache, fuhr darauf im Dezbr 1849 in einer gemieteten Barke nach Art der ägyp- tischen Fellah den Nil bis zu den Ka- tarakten Assuans hinauf, durchstreifte dann Arabien und hielt sich dort ein Vierteljahr völlig einsam in einer Felshöhle nicht fern vom Berge Si- nai auf. Der Ausbruch der Pest und besonders häusliche Verhältnisse be- stimmten ihn, Ende Juli 1850 über Smyrna nach Europa zurückzukeh- ren. Nach einem vorübergehenden Besuche in Königsberg reiste er in die Schweiz, wo er in der Nähe des Genfer Sees eine Sennhütte bezog, in der er mit seiner Familie acht Jahre lang in der größten Einsam- keit lebte und sich mit philosophischen, historischen und religionsgeschicht- lichen Studien, sowie mit dramati- schen Arbeiten beschäftigte. Jm Jahre 1858 siedelte er nach Stuttgart über, wo er mehrere dramatische Arbeiten vollendete und an verschiedenen Zeit- schriften tätig war. Jm Frühjahr 1872 unternahm er eine Reise bis nach Lappland hinein und ließ sich nach der Rückkehr in Untertürkheim bei Stuttgart nieder. Jn den letzten Jahren hatte er sich der sozialdemo- kratischen Bewegung angeschlossen, dieselbe auch in Wort und Schrift vertreten, und im April 1882 grün- *
Dul Lehrling in deſſen Geſchäft ein, be-ſuchte gleichzeitig von 1837–40 die dortige Univerſität u. ſtudierte neben Medizin und Naturwiſſenſchaften auch Philoſophie, klaſſiſche und alt- deutſche Literatur, Philologie und Äſthetik. Nachdem er 1841 in einer Breslauer Lazarettapotheke als ein- jährig Freiwilliger ſeinem Militär- dienſt genügt hatte, konditionierte er als Apothekergehilfe in Breslau und Kupferberg und zog ſich 1843 nach Gumbinnen in Oſtpreußen zurück, um ungeſtört ſeinem unwiderſteh- lichen Drange zu poetiſchen Schöp- fungen nachgehen zu können, und hier ſchrieb er denn auch ſeine dra- matiſche Dichtung „Orla“. Um ſich in den Naturwiſſenſchaften, beſon- ders in der Chemie weiter auszubil- den, ging er Anfang 1844 nach Ber- lin und noch in demſelben Jahre nach Leipzig, wurde aber nach dem bekann- ten Volkskrawall (1845) ausgewieſen. Von dem nahen Neuſchönefeld aus ſetzte er indes heimlich ſeine Beſuche und Studien in Leipzig fort. Behufs Abfaſſung eines neuen Dramas „Heinrich Tſchech“ begab er ſich zu der in Weſtfalen weilenden Tochter die- ſes Attentäters, um eine Unterredung mit ihr nachzuſuchen, wurde aber bald polizeilich verfolgt, in Halle feſt- genommen und eingeſperrt, nach mehreren Wochen ohne Urteil ent- laſſen und von der Promotion an dortiger Univerſität zurückgewieſen. Nachdem er 1846 in Breslau dieſes Ziel erreicht, wollte er ſich an der Univerſität in Königsberg als Pri- vatdozent für Chemie habilitieren, doch wurde die miniſterielle Erlaub- nis von überzeugenden Beweiſen der Geſinnungsänderung des Petenten abhängig gemacht, und damit ſah D. ſeinen Lebensplan zuſammenſtürzen. Den politiſchen Bewegungen des Jahres 1848 wandte ſich D. mit gan- zer Seele zu. Er gründete einen Ar- beiterverein, eine Sonntagsſchule, [Spaltenumbruch] Dul an der er ſelbſt unterrichtete, gab einSonntagsblatt „Der Handwerker“ heraus, griff in einem ſatiriſchen Luſtſpiel beſonders die „Preußen- vereine“ an, ſchied 1849 aus der evangeliſchen Kirche aus und lud durch dieſes alles den Haß der Re- aktion dermaßen auf ſich, daß er es vorzog, Preußen zu verlaſſen. Er be- gann nun ein Wanderleben, das in vieler Hinſicht intereſſant iſt. Über Wien ging er, meiſt zu Fuß, nach Jtalien, ſchiffte ſich in Neapel nach Alexandrien ein, wo er mit Bogu- mil Goltz (ſ. d.) zuſammentraf, er- lernte dort im Umgange mit den nie- drigſten Klaſſen die arabiſche Sprache, fuhr darauf im Dezbr 1849 in einer gemieteten Barke nach Art der ägyp- tiſchen Fellah den Nil bis zu den Ka- tarakten Aſſuans hinauf, durchſtreifte dann Arabien und hielt ſich dort ein Vierteljahr völlig einſam in einer Felshöhle nicht fern vom Berge Si- nai auf. Der Ausbruch der Peſt und beſonders häusliche Verhältniſſe be- ſtimmten ihn, Ende Juli 1850 über Smyrna nach Europa zurückzukeh- ren. Nach einem vorübergehenden Beſuche in Königsberg reiſte er in die Schweiz, wo er in der Nähe des Genfer Sees eine Sennhütte bezog, in der er mit ſeiner Familie acht Jahre lang in der größten Einſam- keit lebte und ſich mit philoſophiſchen, hiſtoriſchen und religionsgeſchicht- lichen Studien, ſowie mit dramati- ſchen Arbeiten beſchäftigte. Jm Jahre 1858 ſiedelte er nach Stuttgart über, wo er mehrere dramatiſche Arbeiten vollendete und an verſchiedenen Zeit- ſchriften tätig war. Jm Frühjahr 1872 unternahm er eine Reiſe bis nach Lappland hinein und ließ ſich nach der Rückkehr in Untertürkheim bei Stuttgart nieder. Jn den letzten Jahren hatte er ſich der ſozialdemo- kratiſchen Bewegung angeſchloſſen, dieſelbe auch in Wort und Schrift vertreten, und im April 1882 grün- *
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Dul
Dul
Lehrling in deſſen Geſchäft ein, be-
ſuchte gleichzeitig von 1837–40 die
dortige Univerſität u. ſtudierte neben
Medizin und Naturwiſſenſchaften
auch Philoſophie, klaſſiſche und alt-
deutſche Literatur, Philologie und
Äſthetik. Nachdem er 1841 in einer
Breslauer Lazarettapotheke als ein-
jährig Freiwilliger ſeinem Militär-
dienſt genügt hatte, konditionierte er
als Apothekergehilfe in Breslau und
Kupferberg und zog ſich 1843 nach
Gumbinnen in Oſtpreußen zurück,
um ungeſtört ſeinem unwiderſteh-
lichen Drange zu poetiſchen Schöp-
fungen nachgehen zu können, und
hier ſchrieb er denn auch ſeine dra-
matiſche Dichtung „Orla“. Um ſich
in den Naturwiſſenſchaften, beſon-
ders in der Chemie weiter auszubil-
den, ging er Anfang 1844 nach Ber-
lin und noch in demſelben Jahre nach
Leipzig, wurde aber nach dem bekann-
ten Volkskrawall (1845) ausgewieſen.
Von dem nahen Neuſchönefeld aus
ſetzte er indes heimlich ſeine Beſuche
und Studien in Leipzig fort. Behufs
Abfaſſung eines neuen Dramas
„Heinrich Tſchech“ begab er ſich zu der
in Weſtfalen weilenden Tochter die-
ſes Attentäters, um eine Unterredung
mit ihr nachzuſuchen, wurde aber
bald polizeilich verfolgt, in Halle feſt-
genommen und eingeſperrt, nach
mehreren Wochen ohne Urteil ent-
laſſen und von der Promotion an
dortiger Univerſität zurückgewieſen.
Nachdem er 1846 in Breslau dieſes
Ziel erreicht, wollte er ſich an der
Univerſität in Königsberg als Pri-
vatdozent für Chemie habilitieren,
doch wurde die miniſterielle Erlaub-
nis von überzeugenden Beweiſen der
Geſinnungsänderung des Petenten
abhängig gemacht, und damit ſah D.
ſeinen Lebensplan zuſammenſtürzen.
Den politiſchen Bewegungen des
Jahres 1848 wandte ſich D. mit gan-
zer Seele zu. Er gründete einen Ar-
beiterverein, eine Sonntagsſchule,
an der er ſelbſt unterrichtete, gab ein
Sonntagsblatt „Der Handwerker“
heraus, griff in einem ſatiriſchen
Luſtſpiel beſonders die „Preußen-
vereine“ an, ſchied 1849 aus der
evangeliſchen Kirche aus und lud
durch dieſes alles den Haß der Re-
aktion dermaßen auf ſich, daß er es
vorzog, Preußen zu verlaſſen. Er be-
gann nun ein Wanderleben, das in
vieler Hinſicht intereſſant iſt. Über
Wien ging er, meiſt zu Fuß, nach
Jtalien, ſchiffte ſich in Neapel nach
Alexandrien ein, wo er mit Bogu-
mil Goltz (ſ. d.) zuſammentraf, er-
lernte dort im Umgange mit den nie-
drigſten Klaſſen die arabiſche Sprache,
fuhr darauf im Dezbr 1849 in einer
gemieteten Barke nach Art der ägyp-
tiſchen Fellah den Nil bis zu den Ka-
tarakten Aſſuans hinauf, durchſtreifte
dann Arabien und hielt ſich dort ein
Vierteljahr völlig einſam in einer
Felshöhle nicht fern vom Berge Si-
nai auf. Der Ausbruch der Peſt und
beſonders häusliche Verhältniſſe be-
ſtimmten ihn, Ende Juli 1850 über
Smyrna nach Europa zurückzukeh-
ren. Nach einem vorübergehenden
Beſuche in Königsberg reiſte er in
die Schweiz, wo er in der Nähe des
Genfer Sees eine Sennhütte bezog,
in der er mit ſeiner Familie acht
Jahre lang in der größten Einſam-
keit lebte und ſich mit philoſophiſchen,
hiſtoriſchen und religionsgeſchicht-
lichen Studien, ſowie mit dramati-
ſchen Arbeiten beſchäftigte. Jm Jahre
1858 ſiedelte er nach Stuttgart über,
wo er mehrere dramatiſche Arbeiten
vollendete und an verſchiedenen Zeit-
ſchriften tätig war. Jm Frühjahr
1872 unternahm er eine Reiſe bis
nach Lappland hinein und ließ ſich
nach der Rückkehr in Untertürkheim
bei Stuttgart nieder. Jn den letzten
Jahren hatte er ſich der ſozialdemo-
kratiſchen Bewegung angeſchloſſen,
dieſelbe auch in Wort und Schrift
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