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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Spanien u. nach Nordafrika geführt.
Später lebte sie mehrere Jahre in
Ybbs a. d. Donau und seit 1903 in
Mauer-Öhling bei Amstetten an der
Ybbs (Niederösterreich).

S:

Sultan
und Prinz (Tr.), 1881. - Aspasia
(Lsp.), 1889. Neue Ausg. u. d. T.:
Die Emanzipationsschwärmerei (Lsp.)
und dramatische Scherze, 1890. - Jn-
ternational (Lsp.), 1891. - Die Pä-
dagogin (Lsp.), 1891. - Leoni (Dr.),
1891.

*Duboc, Charles Edouard,


pseudon. Robert Waldmüller,
wurde am 17. Septbr. 1822 zu Ham-
burg geboren, wo sich sein aus Havre
in Frankreich stammender Vater nie-
dergelassen hatte. Schon in frühester
Jugend zeigte der Knabe viel Talent
für Musik und Malerei; da indes der
Vater frühe gestorben war und die
Mutter die Erziehung ihrer sechs
Kinder allein zu leiten hatte, außer-
dem eine große Geschäftsstadt andern
Berufsarten als dem merkantilen
Betriebe nur geringes Ansehen zu-
schreibt: so mußten von den vier Söh-
nen drei, darunter auch Edouard,
ihren anderweitigen Neigungen ent-
sagen und sich dem Kaufmannsstande
widmen. Der Zwiespalt zwischen
Neigung und Beruf glich sich zwar
dadurch in etwas aus, daß W. Ge-
legenheit fand, die Welt zu sehen und
in Angelegenheiten des Handlungs-
hauses, in dem er Stellung gefunden
hatte, nach Havre, Paris, Kopen-
hagen, Warschau, Wien u. nach Un-
garn reisen und später die merkwür-
digsten Gegenden Deutschlands und
der Schweiz und auch Belgien und
England besuchen zu können: doch
konnte er sich auf die Dauer mit sei-
nem Berufe nicht aussöhnen, und er
sah denselben immer nur als eine
Vorstufe zu einem anderen Berufe
geistig fördernder Art an. Sobald
daher die bescheidenen Früchte seines
Fleißes ihm die Möglichkeit boten,
sich denjenigen Studien zuzuwenden,
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welche seinen Neigungen u. Anlagen
mehr entsprachen, so verließ er seine
Vaterstadt und wandte sich zunächst
nach Düsseldorf, wo er sich unter
Leutzes u. Böttchers Leitung im Skiz-
zieren von Landschaften u. Figuren
vervollkommnete, um dadurch einen
Übergang zu künstlerischer Tätigkeit
zu suchen. Auf einer Studienreise mit
Knaus und Vautier im Schwarzwald
und in der Schweiz, dann während
eines längeren Aufenthaltes in Jta-
lien u. zuletzt noch in der Dresdener
Akademie hat er sich der Malerei mit
Leidenschaft hingegeben; u. doch ent-
sagte er schließlich dieser Kunst, da
aus den poetischen Versuchen der
Jahre 1851-53 nach und nach eine
immer mehr in den Vordergrund tre-
tende dichterische Tätigkeit sich ent-
wickelt hatte. Seit 1855 lebt W. in
Dresden, in dessen Nähe er sich aus
eigener Kraft einen reizend gelegenen
Sommersitz geschaffen hat. Jm Jahre
1858 unternahm er einen größeren
Ausflug nach Griechenland, u. wäh-
rend des Krieges (1870-71) weilte er
eine Zeitlang im sächsischen Haupt-
quartier. Als eifriger Förderer der
Schiller-Stiftung war W. auch wäh-
rend der Dresdener Vorortszeit Prä-
sident derselben.

S:

Unterm Schin-
deldach (Genrebilder a. d. Landleben),
1851. - Dichters Nachtquartiere (Poe-
tische En.), 1853. - Jrrfahrten (G.),
1853. - Merlins Feiertage, 1853. -
Gedichte, 1857. - Lascia passare
(Ge.), 1857. - Wab (R.), 1857. - Un-
term Krummstab (R.), 1860. - No-
vellen, 1860. - Dorf-Jdyllen, 1860. -
Wanderstudien; II, 1861. - Gehrt
Hansen (R.); IV, 1862. - Mirandola,
die Herrnhuterin, und: Fra Tedesko
(2 Nn.), 1866. - Baronisiert, und:
Passiflora (2 Nn.), 1868. - Enoch
Arden (Poet. E. von Alfr. Tennyson,
übers.), 1868. - Die kleine Gipsgie-
ßerin (N.), 1869. - Das Vermächtnis
einer Millionärin (R.); III, 1870. -
Freundes Klage von A. Tennyson;

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Spanien u. nach Nordafrika geführt.
Später lebte ſie mehrere Jahre in
Ybbs a. d. Donau und ſeit 1903 in
Mauer-Öhling bei Amſtetten an der
Ybbs (Niederöſterreich).

S:

Sultan
und Prinz (Tr.), 1881. – Aspaſia
(Lſp.), 1889. Neue Ausg. u. d. T.:
Die Emanzipationsſchwärmerei (Lſp.)
und dramatiſche Scherze, 1890. – Jn-
ternational (Lſp.), 1891. – Die Pä-
dagogin (Lſp.), 1891. – Léoni (Dr.),
1891.

*Duboc, Charles Edouard,


pſeudon. Robert Waldmüller,
wurde am 17. Septbr. 1822 zu Ham-
burg geboren, wo ſich ſein aus Havre
in Frankreich ſtammender Vater nie-
dergelaſſen hatte. Schon in früheſter
Jugend zeigte der Knabe viel Talent
für Muſik und Malerei; da indes der
Vater frühe geſtorben war und die
Mutter die Erziehung ihrer ſechs
Kinder allein zu leiten hatte, außer-
dem eine große Geſchäftsſtadt andern
Berufsarten als dem merkantilen
Betriebe nur geringes Anſehen zu-
ſchreibt: ſo mußten von den vier Söh-
nen drei, darunter auch Edouard,
ihren anderweitigen Neigungen ent-
ſagen und ſich dem Kaufmannsſtande
widmen. Der Zwieſpalt zwiſchen
Neigung und Beruf glich ſich zwar
dadurch in etwas aus, daß W. Ge-
legenheit fand, die Welt zu ſehen und
in Angelegenheiten des Handlungs-
hauſes, in dem er Stellung gefunden
hatte, nach Havre, Paris, Kopen-
hagen, Warſchau, Wien u. nach Un-
garn reiſen und ſpäter die merkwür-
digſten Gegenden Deutſchlands und
der Schweiz und auch Belgien und
England beſuchen zu können: doch
konnte er ſich auf die Dauer mit ſei-
nem Berufe nicht ausſöhnen, und er
ſah denſelben immer nur als eine
Vorſtufe zu einem anderen Berufe
geiſtig fördernder Art an. Sobald
daher die beſcheidenen Früchte ſeines
Fleißes ihm die Möglichkeit boten,
ſich denjenigen Studien zuzuwenden,
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welche ſeinen Neigungen u. Anlagen
mehr entſprachen, ſo verließ er ſeine
Vaterſtadt und wandte ſich zunächſt
nach Düſſeldorf, wo er ſich unter
Leutzes u. Böttchers Leitung im Skiz-
zieren von Landſchaften u. Figuren
vervollkommnete, um dadurch einen
Übergang zu künſtleriſcher Tätigkeit
zu ſuchen. Auf einer Studienreiſe mit
Knaus und Vautier im Schwarzwald
und in der Schweiz, dann während
eines längeren Aufenthaltes in Jta-
lien u. zuletzt noch in der Dresdener
Akademie hat er ſich der Malerei mit
Leidenſchaft hingegeben; u. doch ent-
ſagte er ſchließlich dieſer Kunſt, da
aus den poetiſchen Verſuchen der
Jahre 1851–53 nach und nach eine
immer mehr in den Vordergrund tre-
tende dichteriſche Tätigkeit ſich ent-
wickelt hatte. Seit 1855 lebt W. in
Dresden, in deſſen Nähe er ſich aus
eigener Kraft einen reizend gelegenen
Sommerſitz geſchaffen hat. Jm Jahre
1858 unternahm er einen größeren
Ausflug nach Griechenland, u. wäh-
rend des Krieges (1870–71) weilte er
eine Zeitlang im ſächſiſchen Haupt-
quartier. Als eifriger Förderer der
Schiller-Stiftung war W. auch wäh-
rend der Dresdener Vorortszeit Prä-
ſident derſelben.

S:

Unterm Schin-
deldach (Genrebilder a. d. Landleben),
1851. – Dichters Nachtquartiere (Poe-
tiſche En.), 1853. – Jrrfahrten (G.),
1853. – Merlins Feiertage, 1853. –
Gedichte, 1857. – Lascia passare
(Ge.), 1857. – Wab (R.), 1857. – Un-
term Krummſtab (R.), 1860. – No-
vellen, 1860. – Dorf-Jdyllen, 1860. –
Wanderſtudien; II, 1861. – Gehrt
Hanſen (R.); IV, 1862. – Mirandola,
die Herrnhuterin, und: Fra Tedesko
(2 Nn.), 1866. – Baroniſiert, und:
Paſſiflora (2 Nn.), 1868. – Enoch
Arden (Poet. E. von Alfr. Tennyſon,
überſ.), 1868. – Die kleine Gipsgie-
ßerin (N.), 1869. – Das Vermächtnis
einer Millionärin (R.); III, 1870. –
Freundes Klage von A. Tennyſon;

* 5*
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[67/0071] Dub Dub Spanien u. nach Nordafrika geführt. Später lebte ſie mehrere Jahre in Ybbs a. d. Donau und ſeit 1903 in Mauer-Öhling bei Amſtetten an der Ybbs (Niederöſterreich). S: Sultan und Prinz (Tr.), 1881. – Aspaſia (Lſp.), 1889. Neue Ausg. u. d. T.: Die Emanzipationsſchwärmerei (Lſp.) und dramatiſche Scherze, 1890. – Jn- ternational (Lſp.), 1891. – Die Pä- dagogin (Lſp.), 1891. – Léoni (Dr.), 1891. *Duboc, Charles Edouard, pſeudon. Robert Waldmüller, wurde am 17. Septbr. 1822 zu Ham- burg geboren, wo ſich ſein aus Havre in Frankreich ſtammender Vater nie- dergelaſſen hatte. Schon in früheſter Jugend zeigte der Knabe viel Talent für Muſik und Malerei; da indes der Vater frühe geſtorben war und die Mutter die Erziehung ihrer ſechs Kinder allein zu leiten hatte, außer- dem eine große Geſchäftsſtadt andern Berufsarten als dem merkantilen Betriebe nur geringes Anſehen zu- ſchreibt: ſo mußten von den vier Söh- nen drei, darunter auch Edouard, ihren anderweitigen Neigungen ent- ſagen und ſich dem Kaufmannsſtande widmen. Der Zwieſpalt zwiſchen Neigung und Beruf glich ſich zwar dadurch in etwas aus, daß W. Ge- legenheit fand, die Welt zu ſehen und in Angelegenheiten des Handlungs- hauſes, in dem er Stellung gefunden hatte, nach Havre, Paris, Kopen- hagen, Warſchau, Wien u. nach Un- garn reiſen und ſpäter die merkwür- digſten Gegenden Deutſchlands und der Schweiz und auch Belgien und England beſuchen zu können: doch konnte er ſich auf die Dauer mit ſei- nem Berufe nicht ausſöhnen, und er ſah denſelben immer nur als eine Vorſtufe zu einem anderen Berufe geiſtig fördernder Art an. Sobald daher die beſcheidenen Früchte ſeines Fleißes ihm die Möglichkeit boten, ſich denjenigen Studien zuzuwenden, welche ſeinen Neigungen u. Anlagen mehr entſprachen, ſo verließ er ſeine Vaterſtadt und wandte ſich zunächſt nach Düſſeldorf, wo er ſich unter Leutzes u. Böttchers Leitung im Skiz- zieren von Landſchaften u. Figuren vervollkommnete, um dadurch einen Übergang zu künſtleriſcher Tätigkeit zu ſuchen. Auf einer Studienreiſe mit Knaus und Vautier im Schwarzwald und in der Schweiz, dann während eines längeren Aufenthaltes in Jta- lien u. zuletzt noch in der Dresdener Akademie hat er ſich der Malerei mit Leidenſchaft hingegeben; u. doch ent- ſagte er ſchließlich dieſer Kunſt, da aus den poetiſchen Verſuchen der Jahre 1851–53 nach und nach eine immer mehr in den Vordergrund tre- tende dichteriſche Tätigkeit ſich ent- wickelt hatte. Seit 1855 lebt W. in Dresden, in deſſen Nähe er ſich aus eigener Kraft einen reizend gelegenen Sommerſitz geſchaffen hat. Jm Jahre 1858 unternahm er einen größeren Ausflug nach Griechenland, u. wäh- rend des Krieges (1870–71) weilte er eine Zeitlang im ſächſiſchen Haupt- quartier. Als eifriger Förderer der Schiller-Stiftung war W. auch wäh- rend der Dresdener Vorortszeit Prä- ſident derſelben. S: Unterm Schin- deldach (Genrebilder a. d. Landleben), 1851. – Dichters Nachtquartiere (Poe- tiſche En.), 1853. – Jrrfahrten (G.), 1853. – Merlins Feiertage, 1853. – Gedichte, 1857. – Lascia passare (Ge.), 1857. – Wab (R.), 1857. – Un- term Krummſtab (R.), 1860. – No- vellen, 1860. – Dorf-Jdyllen, 1860. – Wanderſtudien; II, 1861. – Gehrt Hanſen (R.); IV, 1862. – Mirandola, die Herrnhuterin, und: Fra Tedesko (2 Nn.), 1866. – Baroniſiert, und: Paſſiflora (2 Nn.), 1868. – Enoch Arden (Poet. E. von Alfr. Tennyſon, überſ.), 1868. – Die kleine Gipsgie- ßerin (N.), 1869. – Das Vermächtnis einer Millionärin (R.); III, 1870. – Freundes Klage von A. Tennyſon; * 5*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/71>, abgerufen am 21.11.2024.