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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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weilte zu dessen Förderung auch in
Düsseldorf und Berlin, absolvierte
1876 ihr Examen an der Akademie
der Künste in Berlin u. wurde dann
als Zeichenlehrerin an der städtischen
höheren Töchterschule in Köln ange-
stellt. Jm Jahre 1888 legte sie ihr
Lehramt nieder und zog nach Wert-
heim in Baden, von wo sie 1892 nach
Darmstadt übersiedelte. Seit 1894
hatte sie ihren Wohnsitz in München-
Schwabing, und dort ist sie (1897?)
gestorben.

S:

Diesseit und jenseit
der Alpen (En., Sg. u. Lr.), 1874. -
Das Meidi vom Tegernsee (E. a. d.
bayr. Hochgebirgen), 1897.

Grüneisen, Karl (v.),

wurde am
17. Januar 1802 zu Stuttgart ge-
boren und erhielt im väterlichen
Hause eine treffliche Erziehung. Der
Vater war Oberregierungsrat und
stand mit den bedeutendsten Män-
nern Stuttgarts, wie Dannecker,
Cotta, Haug, Joh. Gottfried Müller
in regem Verkehr, wodurch in dem
Knaben schon früh die Liebe zur bil-
denden Kunst und zur Poesie geweckt
wurde. Nachdem dieser das Gym-
nasium seiner Vaterstadt absolviert
hatte, bezog er 1819 das theologische
Seminar in Tübingen und setzte
1823 in Berlin seine Studien unter
Schleiermacher fort, mit dem er in
genauen Geistesverkehr und persön-
lichen Umgang trat. Jm Jahre 1825
wurde er Hofkaplan u. Feldprediger
in Stuttgart, 1831 auch Jnspektor
der Stuttgarter Volksschulen, 1835
Hofprediger, Oberkonsistorialrat u.
Feldpropst, 1836 Dr. theol. u. 1846
Oberhofprediger. Er trat 1868 in
den Ruhestand und starb am 28. Febr.
1878 zu Stuttgart. An dem kirch-
lichen Leben, nicht nur in seinem
engeren Heimatlande, nahm er her-
vorragenden Anteil. Das Vertrauen
seines Königs ordnete ihn 1845 zur
ersten deutschen evangel. Kirchenkon-
ferenz nach Berlin ab, wie er denn
auch 1852-68 Württemberg bei den
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Gru
"Eisenacher Kirchenkonferenzen", zu-
gleich als deren Vorsitzender, vertrat.
Fast zwei Jahrzehnte lang war er
Vorstand des "Vereins für klassische
Kirchenmusik". Eine Reihe von kunst-
historischen Schriften trug ihm schon
1845 die Ernennung zum Ehrenmit-
gliede der Akademie der bildenden
Künste in Berlin ein. Außerdem gab
er Predigten und religiöse Schriften
heraus. Hier sind zu erwähnen

S:


Lieder, 1823.

*Grunenberg, Andreas,

geb. am
23. Juni 1856 in Münster (Westfalen),
Dr. phil., lebt seit einer Reihe von
Jahren in Düsseldorf, wo er bis 1907
Syndikus der Handwerkerkammer
war und seitdem Generalsekretär des
"Rheinischen Vereins zur Förderung
des Arbeiterwohnungswesens" ist.
Seit 1908 gehört er auch als Mit-
glied dem Abgeordnetenhause an.
Außer einer Reihe sozialpolitischer
Schriften über Handwerker u. Klein-
wohnungswesen veröffentlichte er

S:

"Giärd", 'n Vertellster ut Mön-
sterland; II, 1901.

*Gruner, Ferdinand,

geboren am
24. September 1872 zu Freudenthal
(Österr.-Schlesien) als der Sohn eines
Kleingrundbesitzers, der in seinem
Leben viel Kummer und Sorge er-
fahren, sollte nach dem Wunsche der
Mutter Priester werden und trat des-
halb, nachdem er das Staats-Unter-
gymnasium in seiner Vaterstadt ab-
solviert hatte, in den Deutsch-Ordens-
Priester-Konvent in Troppau ein,
wo er im Kloster Wohnung erhielt
und das öffentliche Staats-Ober-
gymnasium besuchte. Eine schwere
Krankheit brachte ihn an den Rand
des Grabes: er mußte die Studien
aufgeben und ins Vaterhaus zurück-
kehren. Unter liebevoller Pflege ge-
nesen, suchte er sich nun einen eigenen
Weg zu bahnen. Er nahm eine Hof-
meisterstelle in Nieder-Rothwasser
(Schlesien) an, wo er ein Jahr blieb
und zugleich die ersten Versuche als

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Grü
weilte zu deſſen Förderung auch in
Düſſeldorf und Berlin, abſolvierte
1876 ihr Examen an der Akademie
der Künſte in Berlin u. wurde dann
als Zeichenlehrerin an der ſtädtiſchen
höheren Töchterſchule in Köln ange-
ſtellt. Jm Jahre 1888 legte ſie ihr
Lehramt nieder und zog nach Wert-
heim in Baden, von wo ſie 1892 nach
Darmſtadt überſiedelte. Seit 1894
hatte ſie ihren Wohnſitz in München-
Schwabing, und dort iſt ſie (1897?)
geſtorben.

S:

Diesſeit und jenſeit
der Alpen (En., Sg. u. Lr.), 1874. –
Das Meidi vom Tegernſee (E. a. d.
bayr. Hochgebirgen), 1897.

Grüneiſen, Karl (v.),

wurde am
17. Januar 1802 zu Stuttgart ge-
boren und erhielt im väterlichen
Hauſe eine treffliche Erziehung. Der
Vater war Oberregierungsrat und
ſtand mit den bedeutendſten Män-
nern Stuttgarts, wie Dannecker,
Cotta, Haug, Joh. Gottfried Müller
in regem Verkehr, wodurch in dem
Knaben ſchon früh die Liebe zur bil-
denden Kunſt und zur Poeſie geweckt
wurde. Nachdem dieſer das Gym-
naſium ſeiner Vaterſtadt abſolviert
hatte, bezog er 1819 das theologiſche
Seminar in Tübingen und ſetzte
1823 in Berlin ſeine Studien unter
Schleiermacher fort, mit dem er in
genauen Geiſtesverkehr und perſön-
lichen Umgang trat. Jm Jahre 1825
wurde er Hofkaplan u. Feldprediger
in Stuttgart, 1831 auch Jnſpektor
der Stuttgarter Volksſchulen, 1835
Hofprediger, Oberkonſiſtorialrat u.
Feldpropſt, 1836 Dr. theol. u. 1846
Oberhofprediger. Er trat 1868 in
den Ruheſtand und ſtarb am 28. Febr.
1878 zu Stuttgart. An dem kirch-
lichen Leben, nicht nur in ſeinem
engeren Heimatlande, nahm er her-
vorragenden Anteil. Das Vertrauen
ſeines Königs ordnete ihn 1845 zur
erſten deutſchen evangel. Kirchenkon-
ferenz nach Berlin ab, wie er denn
auch 1852–68 Württemberg bei den
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Gru
„Eiſenacher Kirchenkonferenzen“, zu-
gleich als deren Vorſitzender, vertrat.
Faſt zwei Jahrzehnte lang war er
Vorſtand des „Vereins für klaſſiſche
Kirchenmuſik“. Eine Reihe von kunſt-
hiſtoriſchen Schriften trug ihm ſchon
1845 die Ernennung zum Ehrenmit-
gliede der Akademie der bildenden
Künſte in Berlin ein. Außerdem gab
er Predigten und religiöſe Schriften
heraus. Hier ſind zu erwähnen

S:


Lieder, 1823.

*Grunenberg, Andreas,

geb. am
23. Juni 1856 in Münſter (Weſtfalen),
Dr. phil., lebt ſeit einer Reihe von
Jahren in Düſſeldorf, wo er bis 1907
Syndikus der Handwerkerkammer
war und ſeitdem Generalſekretär des
„Rheiniſchen Vereins zur Förderung
des Arbeiterwohnungsweſens“ iſt.
Seit 1908 gehört er auch als Mit-
glied dem Abgeordnetenhauſe an.
Außer einer Reihe ſozialpolitiſcher
Schriften über Handwerker u. Klein-
wohnungsweſen veröffentlichte er

S:

„Giärd“, ’n Vertellſter ut Mön-
ſterland; II, 1901.

*Gruner, Ferdinand,

geboren am
24. September 1872 zu Freudenthal
(Öſterr.-Schleſien) als der Sohn eines
Kleingrundbeſitzers, der in ſeinem
Leben viel Kummer und Sorge er-
fahren, ſollte nach dem Wunſche der
Mutter Prieſter werden und trat des-
halb, nachdem er das Staats-Unter-
gymnaſium in ſeiner Vaterſtadt ab-
ſolviert hatte, in den Deutſch-Ordens-
Prieſter-Konvent in Troppau ein,
wo er im Kloſter Wohnung erhielt
und das öffentliche Staats-Ober-
gymnaſium beſuchte. Eine ſchwere
Krankheit brachte ihn an den Rand
des Grabes: er mußte die Studien
aufgeben und ins Vaterhaus zurück-
kehren. Unter liebevoller Pflege ge-
neſen, ſuchte er ſich nun einen eigenen
Weg zu bahnen. Er nahm eine Hof-
meiſterſtelle in Nieder-Rothwaſſer
(Schleſien) an, wo er ein Jahr blieb
und zugleich die erſten Verſuche als

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[473/0477] Grü Gru weilte zu deſſen Förderung auch in Düſſeldorf und Berlin, abſolvierte 1876 ihr Examen an der Akademie der Künſte in Berlin u. wurde dann als Zeichenlehrerin an der ſtädtiſchen höheren Töchterſchule in Köln ange- ſtellt. Jm Jahre 1888 legte ſie ihr Lehramt nieder und zog nach Wert- heim in Baden, von wo ſie 1892 nach Darmſtadt überſiedelte. Seit 1894 hatte ſie ihren Wohnſitz in München- Schwabing, und dort iſt ſie (1897?) geſtorben. S: Diesſeit und jenſeit der Alpen (En., Sg. u. Lr.), 1874. – Das Meidi vom Tegernſee (E. a. d. bayr. Hochgebirgen), 1897. Grüneiſen, Karl (v.), wurde am 17. Januar 1802 zu Stuttgart ge- boren und erhielt im väterlichen Hauſe eine treffliche Erziehung. Der Vater war Oberregierungsrat und ſtand mit den bedeutendſten Män- nern Stuttgarts, wie Dannecker, Cotta, Haug, Joh. Gottfried Müller in regem Verkehr, wodurch in dem Knaben ſchon früh die Liebe zur bil- denden Kunſt und zur Poeſie geweckt wurde. Nachdem dieſer das Gym- naſium ſeiner Vaterſtadt abſolviert hatte, bezog er 1819 das theologiſche Seminar in Tübingen und ſetzte 1823 in Berlin ſeine Studien unter Schleiermacher fort, mit dem er in genauen Geiſtesverkehr und perſön- lichen Umgang trat. Jm Jahre 1825 wurde er Hofkaplan u. Feldprediger in Stuttgart, 1831 auch Jnſpektor der Stuttgarter Volksſchulen, 1835 Hofprediger, Oberkonſiſtorialrat u. Feldpropſt, 1836 Dr. theol. u. 1846 Oberhofprediger. Er trat 1868 in den Ruheſtand und ſtarb am 28. Febr. 1878 zu Stuttgart. An dem kirch- lichen Leben, nicht nur in ſeinem engeren Heimatlande, nahm er her- vorragenden Anteil. Das Vertrauen ſeines Königs ordnete ihn 1845 zur erſten deutſchen evangel. Kirchenkon- ferenz nach Berlin ab, wie er denn auch 1852–68 Württemberg bei den „Eiſenacher Kirchenkonferenzen“, zu- gleich als deren Vorſitzender, vertrat. Faſt zwei Jahrzehnte lang war er Vorſtand des „Vereins für klaſſiſche Kirchenmuſik“. Eine Reihe von kunſt- hiſtoriſchen Schriften trug ihm ſchon 1845 die Ernennung zum Ehrenmit- gliede der Akademie der bildenden Künſte in Berlin ein. Außerdem gab er Predigten und religiöſe Schriften heraus. Hier ſind zu erwähnen S: Lieder, 1823. *Grunenberg, Andreas, geb. am 23. Juni 1856 in Münſter (Weſtfalen), Dr. phil., lebt ſeit einer Reihe von Jahren in Düſſeldorf, wo er bis 1907 Syndikus der Handwerkerkammer war und ſeitdem Generalſekretär des „Rheiniſchen Vereins zur Förderung des Arbeiterwohnungsweſens“ iſt. Seit 1908 gehört er auch als Mit- glied dem Abgeordnetenhauſe an. Außer einer Reihe ſozialpolitiſcher Schriften über Handwerker u. Klein- wohnungsweſen veröffentlichte er S: „Giärd“, ’n Vertellſter ut Mön- ſterland; II, 1901. *Gruner, Ferdinand, geboren am 24. September 1872 zu Freudenthal (Öſterr.-Schleſien) als der Sohn eines Kleingrundbeſitzers, der in ſeinem Leben viel Kummer und Sorge er- fahren, ſollte nach dem Wunſche der Mutter Prieſter werden und trat des- halb, nachdem er das Staats-Unter- gymnaſium in ſeiner Vaterſtadt ab- ſolviert hatte, in den Deutſch-Ordens- Prieſter-Konvent in Troppau ein, wo er im Kloſter Wohnung erhielt und das öffentliche Staats-Ober- gymnaſium beſuchte. Eine ſchwere Krankheit brachte ihn an den Rand des Grabes: er mußte die Studien aufgeben und ins Vaterhaus zurück- kehren. Unter liebevoller Pflege ge- neſen, ſuchte er ſich nun einen eigenen Weg zu bahnen. Er nahm eine Hof- meiſterſtelle in Nieder-Rothwaſſer (Schleſien) an, wo er ein Jahr blieb und zugleich die erſten Verſuche als *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/477>, abgerufen am 22.11.2024.