Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]
Gru
*Grundmann, Heinrich,

wurde
am 11. Januar 1870 in Stettin als
der Sohn eines Kaufmanns geboren,
besuchte das dortige Marienstifts-
Gymnasium und trat dann in ein
Stettiner Engrosgeschäft als Lehr-
ling ein. Er mußte indessen diesen
Beruf aus Gesundheitsrücksichten auf-
geben, nahm nunmehr seine Studien
wieder auf und ist seit 1895 als Pri-
vatlehrer und Schriftsteller in Stet-
tin tätig.

S:

Ferdinand von Schill
(Ein Heldenlied aus Preußens trüb-
sten Tagen), 1897. - Zollern sei's
Panier (Hist. Re.); III, 1899-1900
(Jnhalt: I. 1415 bis 1640. - II. Zwei
Offiziere des Großen Kurfürsten. -
III. Und wenn der große Friedrich
kommt (Hist. E.), 1900.)

Gründorf, Karl,

wurde am 1.
Mai 1830 (nicht 1831) zu Riegersdorf
in Steiermark als Sohn eines fürst-
lich Lichtensteinschen Verwalters und
Bezirkskommissärs geboren, besuchte
das Gymnasium zu Graz und begann
1849 das Studium der Rechte, ging
aber schon im folgenden Jahre zur
Bühne und wirkte teils als Schau-
spieler, teils als Regisseur an den
Provinzialtheatern zu Laibach, Linz,
Salzburg, Jschl und Preßburg. Jm
Jahre 1854 kam er nach Wien, war
bis 1856 am Carl-Theater daselbst,
dann zwei Jahre als Theaterdichter
am Theater an der Wien tätig, wurde
1858 Theaterdichter und Schauspie-
ler an der Josephstädter Bühne und
1859 Mitarbeiter der "Wiener Vor-
stadtzeitung", in der er seinen Roman
"Der Fluch der Geburt" zum Ab-
drucke brachte. Jm folgenden Jahre
trat er als provisorischer Beamter
zur Kaiserin-Elisabeth-Westbahn
über, wurde 1865 Direktionskonzi-
pist, war 1874-83 Vorstand des Fahr-
kartenbureaus und Referent für
journalistische Angelegenheiten, re-
digierte auch 1877-83 das "Verord-
nungs- und Anzeigeblatt der Gene-
raldirektion". Jm Jahre 1883 trat
[Spaltenumbruch]

Gru
er in den Ruhestand. Von 1879-85
war er auch Gemeindevertreter, 1880
bis 1885 Ortsschulrat seiner Gemeinde
Fünfhaus (Wien) und seit 1893 Lek-
tor und Bibliothekar des Raimund-
Theaters. Er starb in Wien am 26.
Juli 1906.

S:

Gesammelte Bühnen-
stücke, 1876 [Jnhalt: Trau, schau,
wem! (Charaktergemälde, 1876). -
Ein Guldenzettel (Schw., 1862). - Der
Wunderdoktor (Lebensbild, 1860). -
Ein Opfer der Konsuln (Lsp., 1872).
- Ein Freund, wie er sein soll (Genre-
bild, 1869). - Noblesse oblige (Dram.
Studie, 1873). - Zu Dreien (Lstsp.,
1876). - Er soll sich austoben (Lsp.,
1873). - Eilgut! (Lsp., 1873). - Ein
Nihilist (Lsp., 1874). - Eine Schlange
(Lsp.), 1876)]. - Don Quichote (O.),
1879. - Unsere Emporkömmlinge
(Dr.), 1882. - Jn der Einöd' (Länd-
liches Volksst.), 1885. - Überall Pro-
tektion! (Wiener Zeitbild), 1891.

*Grundschöttel, Marie,

pseud.
Martin im Grund, wurde am 20.
Juni 1832 zu Koblenz als die Toch-
ter eines Geh. Justizrats geboren,
erwählte nach des letzteren Tode, ob-
wohl schon in reiferen Jahren, das
Lehrfach und ging nach England, wo
sie in einem der ersten Pensionate
Londons als Lehrerin und Schülerin
zugleich auftrat. Während ihres ein-
jährigen Aufenthalts daselbst trat sie
zur Familie Ferd. Freiligraths in
freundschaftliche Beziehungen. Von
London begab sie sich nach Brüssel
und dann in eine Familie der höch-
sten Aristokratie, durch welche sie in
den bedeutendsten flämischen Künst-
lerkreisen bekannt wurde. Nach Ab-
solvierung ihres wissenschaftlichen
Lehrerinnenexamens in Düsseldorf
weilte sie zwei Jahre in Deutschland,
worauf sie ein Wanderleben antrat,
das sie nach Jtalien, Jstrien u. Jlly-
rien, der Jnsel Wight, nach Toskana
und zuletzt nach Rom führte. Nach
ihrer Heimkehr widmete sie sich in
Wiesbaden dem Studium der Kunst,

*

[Spaltenumbruch]
Gru
*Grundmann, Heinrich,

wurde
am 11. Januar 1870 in Stettin als
der Sohn eines Kaufmanns geboren,
beſuchte das dortige Marienſtifts-
Gymnaſium und trat dann in ein
Stettiner Engrosgeſchäft als Lehr-
ling ein. Er mußte indeſſen dieſen
Beruf aus Geſundheitsrückſichten auf-
geben, nahm nunmehr ſeine Studien
wieder auf und iſt ſeit 1895 als Pri-
vatlehrer und Schriftſteller in Stet-
tin tätig.

S:

Ferdinand von Schill
(Ein Heldenlied aus Preußens trüb-
ſten Tagen), 1897. – Zollern ſei’s
Panier (Hiſt. Re.); III, 1899–1900
(Jnhalt: I. 1415 bis 1640. – II. Zwei
Offiziere des Großen Kurfürſten. –
III. Und wenn der große Friedrich
kommt (Hiſt. E.), 1900.)

Gründorf, Karl,

wurde am 1.
Mai 1830 (nicht 1831) zu Riegersdorf
in Steiermark als Sohn eines fürſt-
lich Lichtenſteinſchen Verwalters und
Bezirkskommiſſärs geboren, beſuchte
das Gymnaſium zu Graz und begann
1849 das Studium der Rechte, ging
aber ſchon im folgenden Jahre zur
Bühne und wirkte teils als Schau-
ſpieler, teils als Regiſſeur an den
Provinzialtheatern zu Laibach, Linz,
Salzburg, Jſchl und Preßburg. Jm
Jahre 1854 kam er nach Wien, war
bis 1856 am Carl-Theater daſelbſt,
dann zwei Jahre als Theaterdichter
am Theater an der Wien tätig, wurde
1858 Theaterdichter und Schauſpie-
ler an der Joſephſtädter Bühne und
1859 Mitarbeiter der „Wiener Vor-
ſtadtzeitung“, in der er ſeinen Roman
„Der Fluch der Geburt“ zum Ab-
drucke brachte. Jm folgenden Jahre
trat er als proviſoriſcher Beamter
zur Kaiſerin-Eliſabeth-Weſtbahn
über, wurde 1865 Direktionskonzi-
piſt, war 1874–83 Vorſtand des Fahr-
kartenbureaus und Referent für
journaliſtiſche Angelegenheiten, re-
digierte auch 1877–83 das „Verord-
nungs- und Anzeigeblatt der Gene-
raldirektion“. Jm Jahre 1883 trat
[Spaltenumbruch]

Gru
er in den Ruheſtand. Von 1879–85
war er auch Gemeindevertreter, 1880
bis 1885 Ortsſchulrat ſeiner Gemeinde
Fünfhaus (Wien) und ſeit 1893 Lek-
tor und Bibliothekar des Raimund-
Theaters. Er ſtarb in Wien am 26.
Juli 1906.

S:

Geſammelte Bühnen-
ſtücke, 1876 [Jnhalt: Trau, ſchau,
wem! (Charaktergemälde, 1876). –
Ein Guldenzettel (Schw., 1862). – Der
Wunderdoktor (Lebensbild, 1860). –
Ein Opfer der Konſuln (Lſp., 1872).
– Ein Freund, wie er ſein ſoll (Genre-
bild, 1869). – Noblesse oblige (Dram.
Studie, 1873). – Zu Dreien (Lſtſp.,
1876). – Er ſoll ſich austoben (Lſp.,
1873). – Eilgut! (Lſp., 1873). – Ein
Nihiliſt (Lſp., 1874). – Eine Schlange
(Lſp.), 1876)]. – Don Quichote (O.),
1879. – Unſere Emporkömmlinge
(Dr.), 1882. – Jn der Einöd’ (Länd-
liches Volksſt.), 1885. – Überall Pro-
tektion! (Wiener Zeitbild), 1891.

*Grundſchöttel, Marie,

pſeud.
Martin im Grund, wurde am 20.
Juni 1832 zu Koblenz als die Toch-
ter eines Geh. Juſtizrats geboren,
erwählte nach des letzteren Tode, ob-
wohl ſchon in reiferen Jahren, das
Lehrfach und ging nach England, wo
ſie in einem der erſten Penſionate
Londons als Lehrerin und Schülerin
zugleich auftrat. Während ihres ein-
jährigen Aufenthalts daſelbſt trat ſie
zur Familie Ferd. Freiligraths in
freundſchaftliche Beziehungen. Von
London begab ſie ſich nach Brüſſel
und dann in eine Familie der höch-
ſten Ariſtokratie, durch welche ſie in
den bedeutendſten flämiſchen Künſt-
lerkreiſen bekannt wurde. Nach Ab-
ſolvierung ihres wiſſenſchaftlichen
Lehrerinnenexamens in Düſſeldorf
weilte ſie zwei Jahre in Deutſchland,
worauf ſie ein Wanderleben antrat,
das ſie nach Jtalien, Jſtrien u. Jlly-
rien, der Jnſel Wight, nach Toskana
und zuletzt nach Rom führte. Nach
ihrer Heimkehr widmete ſie ſich in
Wiesbaden dem Studium der Kunſt,

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <pb facs="#f0476" n="472"/><lb/>
          <cb/><lb/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Gru</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Grundmann,</hi> Heinrich,</head>
        <p> wurde<lb/>
am 11. Januar 1870 in Stettin als<lb/>
der Sohn eines Kaufmanns geboren,<lb/>
be&#x017F;uchte das dortige Marien&#x017F;tifts-<lb/>
Gymna&#x017F;ium und trat dann in ein<lb/>
Stettiner Engrosge&#x017F;chäft als Lehr-<lb/>
ling ein. Er mußte inde&#x017F;&#x017F;en die&#x017F;en<lb/>
Beruf aus Ge&#x017F;undheitsrück&#x017F;ichten auf-<lb/>
geben, nahm nunmehr &#x017F;eine Studien<lb/>
wieder auf und i&#x017F;t &#x017F;eit 1895 als Pri-<lb/>
vatlehrer und Schrift&#x017F;teller in Stet-<lb/>
tin tätig. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ferdinand von Schill<lb/>
(Ein Heldenlied aus Preußens trüb-<lb/>
&#x017F;ten Tagen), 1897. &#x2013; Zollern &#x017F;ei&#x2019;s<lb/>
Panier (Hi&#x017F;t. Re.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1899&#x2013;1900<lb/>
(Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi> 1415 bis 1640. &#x2013; <hi rendition="#aq">II.</hi> Zwei<lb/>
Offiziere des Großen Kurfür&#x017F;ten. &#x2013;<lb/><hi rendition="#aq">III.</hi> Und wenn der große Friedrich<lb/>
kommt (Hi&#x017F;t. E.), 1900.)</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Gründorf,</hi> <hi rendition="#g">Karl,</hi> </head>
        <p> wurde am 1.<lb/>
Mai 1830 (nicht 1831) zu Riegersdorf<lb/>
in Steiermark als Sohn eines für&#x017F;t-<lb/>
lich Lichten&#x017F;tein&#x017F;chen Verwalters und<lb/>
Bezirkskommi&#x017F;&#x017F;ärs geboren, be&#x017F;uchte<lb/>
das Gymna&#x017F;ium zu Graz und begann<lb/>
1849 das Studium der Rechte, ging<lb/>
aber &#x017F;chon im folgenden Jahre zur<lb/>
Bühne und wirkte teils als Schau-<lb/>
&#x017F;pieler, teils als Regi&#x017F;&#x017F;eur an den<lb/>
Provinzialtheatern zu Laibach, Linz,<lb/>
Salzburg, J&#x017F;chl und Preßburg. Jm<lb/>
Jahre 1854 kam er nach Wien, war<lb/>
bis 1856 am Carl-Theater da&#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
dann zwei Jahre als Theaterdichter<lb/>
am Theater an der Wien tätig, wurde<lb/>
1858 Theaterdichter und Schau&#x017F;pie-<lb/>
ler an der Jo&#x017F;eph&#x017F;tädter Bühne und<lb/>
1859 Mitarbeiter der &#x201E;Wiener Vor-<lb/>
&#x017F;tadtzeitung&#x201C;, in der er &#x017F;einen Roman<lb/>
&#x201E;Der Fluch der Geburt&#x201C; zum Ab-<lb/>
drucke brachte. Jm folgenden Jahre<lb/>
trat er als provi&#x017F;ori&#x017F;cher Beamter<lb/>
zur Kai&#x017F;erin-Eli&#x017F;abeth-We&#x017F;tbahn<lb/>
über, wurde 1865 Direktionskonzi-<lb/>
pi&#x017F;t, war 1874&#x2013;83 Vor&#x017F;tand des Fahr-<lb/>
kartenbureaus und Referent für<lb/>
journali&#x017F;ti&#x017F;che Angelegenheiten, re-<lb/>
digierte auch 1877&#x2013;83 das &#x201E;Verord-<lb/>
nungs- und Anzeigeblatt der Gene-<lb/>
raldirektion&#x201C;. Jm Jahre 1883 trat<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gru</hi></fw><lb/>
er in den Ruhe&#x017F;tand. Von 1879&#x2013;85<lb/>
war er auch Gemeindevertreter, 1880<lb/>
bis 1885 Orts&#x017F;chulrat &#x017F;einer Gemeinde<lb/>
Fünfhaus (Wien) und &#x017F;eit 1893 Lek-<lb/>
tor und Bibliothekar des Raimund-<lb/>
Theaters. Er &#x017F;tarb in Wien am 26.<lb/>
Juli 1906. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ge&#x017F;ammelte Bühnen-<lb/>
&#x017F;tücke, 1876 [Jnhalt: Trau, &#x017F;chau,<lb/>
wem! (Charaktergemälde, 1876). &#x2013;<lb/>
Ein Guldenzettel (Schw., 1862). &#x2013; Der<lb/>
Wunderdoktor (Lebensbild, 1860). &#x2013;<lb/>
Ein Opfer der Kon&#x017F;uln (L&#x017F;p., 1872).<lb/>
&#x2013; Ein Freund, wie er &#x017F;ein &#x017F;oll (Genre-<lb/>
bild, 1869). &#x2013; <hi rendition="#aq">Noblesse oblige</hi> (Dram.<lb/>
Studie, 1873). &#x2013; Zu Dreien (L&#x017F;t&#x017F;p.,<lb/>
1876). &#x2013; Er &#x017F;oll &#x017F;ich austoben (L&#x017F;p.,<lb/>
1873). &#x2013; Eilgut! (L&#x017F;p., 1873). &#x2013; Ein<lb/>
Nihili&#x017F;t (L&#x017F;p., 1874). &#x2013; Eine Schlange<lb/>
(L&#x017F;p.), 1876)]. &#x2013; Don Quichote (O.),<lb/>
1879. &#x2013; Un&#x017F;ere Emporkömmlinge<lb/>
(Dr.), 1882. &#x2013; Jn der Einöd&#x2019; (Länd-<lb/>
liches Volks&#x017F;t.), 1885. &#x2013; Überall Pro-<lb/>
tektion! (Wiener Zeitbild), 1891.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Grund&#x017F;chöttel,</hi> <hi rendition="#g">Marie,</hi></head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/><hi rendition="#g">Martin im Grund,</hi> wurde am 20.<lb/>
Juni 1832 zu Koblenz als die Toch-<lb/>
ter eines Geh. Ju&#x017F;tizrats geboren,<lb/>
erwählte nach des letzteren Tode, ob-<lb/>
wohl &#x017F;chon in reiferen Jahren, das<lb/>
Lehrfach und ging nach England, wo<lb/>
&#x017F;ie in einem der er&#x017F;ten Pen&#x017F;ionate<lb/>
Londons als Lehrerin und Schülerin<lb/>
zugleich auftrat. Während ihres ein-<lb/>
jährigen Aufenthalts da&#x017F;elb&#x017F;t trat &#x017F;ie<lb/>
zur Familie Ferd. Freiligraths in<lb/>
freund&#x017F;chaftliche Beziehungen. Von<lb/>
London begab &#x017F;ie &#x017F;ich nach Brü&#x017F;&#x017F;el<lb/>
und dann in eine Familie der höch-<lb/>
&#x017F;ten Ari&#x017F;tokratie, durch welche &#x017F;ie in<lb/>
den bedeutend&#x017F;ten flämi&#x017F;chen Kün&#x017F;t-<lb/>
lerkrei&#x017F;en bekannt wurde. Nach Ab-<lb/>
&#x017F;olvierung ihres wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen<lb/>
Lehrerinnenexamens in Dü&#x017F;&#x017F;eldorf<lb/>
weilte &#x017F;ie zwei Jahre in Deut&#x017F;chland,<lb/>
worauf &#x017F;ie ein Wanderleben antrat,<lb/>
das &#x017F;ie nach Jtalien, J&#x017F;trien u. Jlly-<lb/>
rien, der Jn&#x017F;el Wight, nach Toskana<lb/>
und zuletzt nach Rom führte. Nach<lb/>
ihrer Heimkehr widmete &#x017F;ie &#x017F;ich in<lb/>
Wiesbaden dem Studium der Kun&#x017F;t,<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[472/0476] Gru Gru *Grundmann, Heinrich, wurde am 11. Januar 1870 in Stettin als der Sohn eines Kaufmanns geboren, beſuchte das dortige Marienſtifts- Gymnaſium und trat dann in ein Stettiner Engrosgeſchäft als Lehr- ling ein. Er mußte indeſſen dieſen Beruf aus Geſundheitsrückſichten auf- geben, nahm nunmehr ſeine Studien wieder auf und iſt ſeit 1895 als Pri- vatlehrer und Schriftſteller in Stet- tin tätig. S: Ferdinand von Schill (Ein Heldenlied aus Preußens trüb- ſten Tagen), 1897. – Zollern ſei’s Panier (Hiſt. Re.); III, 1899–1900 (Jnhalt: I. 1415 bis 1640. – II. Zwei Offiziere des Großen Kurfürſten. – III. Und wenn der große Friedrich kommt (Hiſt. E.), 1900.) Gründorf, Karl, wurde am 1. Mai 1830 (nicht 1831) zu Riegersdorf in Steiermark als Sohn eines fürſt- lich Lichtenſteinſchen Verwalters und Bezirkskommiſſärs geboren, beſuchte das Gymnaſium zu Graz und begann 1849 das Studium der Rechte, ging aber ſchon im folgenden Jahre zur Bühne und wirkte teils als Schau- ſpieler, teils als Regiſſeur an den Provinzialtheatern zu Laibach, Linz, Salzburg, Jſchl und Preßburg. Jm Jahre 1854 kam er nach Wien, war bis 1856 am Carl-Theater daſelbſt, dann zwei Jahre als Theaterdichter am Theater an der Wien tätig, wurde 1858 Theaterdichter und Schauſpie- ler an der Joſephſtädter Bühne und 1859 Mitarbeiter der „Wiener Vor- ſtadtzeitung“, in der er ſeinen Roman „Der Fluch der Geburt“ zum Ab- drucke brachte. Jm folgenden Jahre trat er als proviſoriſcher Beamter zur Kaiſerin-Eliſabeth-Weſtbahn über, wurde 1865 Direktionskonzi- piſt, war 1874–83 Vorſtand des Fahr- kartenbureaus und Referent für journaliſtiſche Angelegenheiten, re- digierte auch 1877–83 das „Verord- nungs- und Anzeigeblatt der Gene- raldirektion“. Jm Jahre 1883 trat er in den Ruheſtand. Von 1879–85 war er auch Gemeindevertreter, 1880 bis 1885 Ortsſchulrat ſeiner Gemeinde Fünfhaus (Wien) und ſeit 1893 Lek- tor und Bibliothekar des Raimund- Theaters. Er ſtarb in Wien am 26. Juli 1906. S: Geſammelte Bühnen- ſtücke, 1876 [Jnhalt: Trau, ſchau, wem! (Charaktergemälde, 1876). – Ein Guldenzettel (Schw., 1862). – Der Wunderdoktor (Lebensbild, 1860). – Ein Opfer der Konſuln (Lſp., 1872). – Ein Freund, wie er ſein ſoll (Genre- bild, 1869). – Noblesse oblige (Dram. Studie, 1873). – Zu Dreien (Lſtſp., 1876). – Er ſoll ſich austoben (Lſp., 1873). – Eilgut! (Lſp., 1873). – Ein Nihiliſt (Lſp., 1874). – Eine Schlange (Lſp.), 1876)]. – Don Quichote (O.), 1879. – Unſere Emporkömmlinge (Dr.), 1882. – Jn der Einöd’ (Länd- liches Volksſt.), 1885. – Überall Pro- tektion! (Wiener Zeitbild), 1891. *Grundſchöttel, Marie, pſeud. Martin im Grund, wurde am 20. Juni 1832 zu Koblenz als die Toch- ter eines Geh. Juſtizrats geboren, erwählte nach des letzteren Tode, ob- wohl ſchon in reiferen Jahren, das Lehrfach und ging nach England, wo ſie in einem der erſten Penſionate Londons als Lehrerin und Schülerin zugleich auftrat. Während ihres ein- jährigen Aufenthalts daſelbſt trat ſie zur Familie Ferd. Freiligraths in freundſchaftliche Beziehungen. Von London begab ſie ſich nach Brüſſel und dann in eine Familie der höch- ſten Ariſtokratie, durch welche ſie in den bedeutendſten flämiſchen Künſt- lerkreiſen bekannt wurde. Nach Ab- ſolvierung ihres wiſſenſchaftlichen Lehrerinnenexamens in Düſſeldorf weilte ſie zwei Jahre in Deutſchland, worauf ſie ein Wanderleben antrat, das ſie nach Jtalien, Jſtrien u. Jlly- rien, der Jnſel Wight, nach Toskana und zuletzt nach Rom führte. Nach ihrer Heimkehr widmete ſie ſich in Wiesbaden dem Studium der Kunſt, *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/476
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/476>, abgerufen am 24.11.2024.