Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gra für Charlotte v. Gravenreuth;s. d.! Gravenreuth, Charlotte, Ba- ronin v., geb. Gräfin Hirschberg, S: Ein weiblicher Diplomat, *Grazie, Marie Eugenie delle,
Gre hat sich dafür nunmehr gänzlich derPoesie gewidmet und zwar mit Er- folg; denn schon ihre beiden ersten Werke trugen ihr 1883 von dem Ku- ratorium der Schwestern-Fröhlich- Stiftung das Literaturstipendium ein. Ein Winteraufenthalt in Jtalien (1886-87) gab ihr Anregung zu den "Jtalischen Vignetten". Sonst hat die Dichterin ihren Wohnsitz in Wien festgehalten. S: Gedichte, 1882. 4. A. Graziella, Thea, Pseud. für Th. *Grebe, Eduard Rudolf, geb. am *
Gra für Charlotte v. Gravenreuth;ſ. d.! Gravenreuth, Charlotte, Ba- ronin v., geb. Gräfin Hirſchberg, S: Ein weiblicher Diplomat, *Grazie, Marie Eugenie delle,
Gre hat ſich dafür nunmehr gänzlich derPoeſie gewidmet und zwar mit Er- folg; denn ſchon ihre beiden erſten Werke trugen ihr 1883 von dem Ku- ratorium der Schweſtern-Fröhlich- Stiftung das Literaturſtipendium ein. Ein Winteraufenthalt in Jtalien (1886–87) gab ihr Anregung zu den „Jtaliſchen Vignetten“. Sonſt hat die Dichterin ihren Wohnſitz in Wien feſtgehalten. S: Gedichte, 1882. 4. A. Graziella, Thea, Pſeud. für Th. *Grebe, Eduard Rudolf, geb. am *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0435" n="431"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gra</hi></fw><lb/> für Charlotte v. <hi rendition="#g">Gravenreuth;</hi><lb/> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Gravenreuth,</hi><hi rendition="#g">Charlotte,</hi> Ba-<lb/> ronin v.,</head> <p> geb. Gräfin <hi rendition="#g">Hirſchberg,</hi><lb/> wurde 1808 geboren, lebte an ver-<lb/> ſchiedenen Orten, in Wien, München,<lb/> Stuttgart, Frankfurt a. M., zuletzt<lb/> in Hannover und † am 5. Febr. 1877<lb/> in Berlin. Sie iſt beſonders bekannt<lb/> geworden durch ihren Streit mit Karl<lb/> Gutzkow, den ſie beſchuldigte, ihre ihm<lb/> anvertrauten Memoiren zu ſeinem<lb/> „Zauberer in Rom“ benutzt zu haben,<lb/> ein Vorwurf, den Gutzkow glänzend<lb/> zurückwies. Als dramat. Dichterin<lb/> nannte ſie ſich <hi rendition="#g">Charlotte v. Gra-<lb/> ven</hi>. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Ein weiblicher Diplomat,<lb/> oder: Was ein Mädchen aus Büchern<lb/> lernt (Lſp.), 1860. – Jn Palaſt und<lb/> Hütte (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1862. – Das Kind der<lb/> Diebin (Hiſt. (R.); <hi rendition="#aq">IV,</hi> 1863. – Der<lb/> Depeſchenraub (R., Fortſetzung des<lb/> vorigen); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1864. – Literariſche<lb/> Raubvögel (Lſp.), 1875. – Eine reiche<lb/> Frau (Schſp.), 1875. – Herr Stock<lb/> (P.), 1875. – Der Graf von Hanau<lb/> (Schſp.) 1875. – Eine Frau aus dem<lb/> Volke, oder: Die grobe Wirtin von<lb/> Fiſchbach (Hum. E.), 1880. – Ver-<lb/> ſchiedene andere als Manuſkript ge-<lb/> druckte Dramen.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Grazie,</hi> Marie Eugenie delle,</head> <p><lb/> wurde am 14. Auguſt 1864 zu Weiß-<lb/> kirchen in Ungarn als die Tochter des<lb/> (1871) verſtorbenen Bergbaudirek-<lb/> tor Cäſar delle G. geboren und ver-<lb/> lebte ihre Kinderjahre teils zu Ber-<lb/> ſaska im Banate, wo der Vater die<lb/> dortigen ausgebreiteten Bergwerke<lb/> leitete, teils zu Weißkirchen. Eine<lb/> Krankheit der Tochter veranlaßte die<lb/> Mutter, die noch zwei Jahre nach<lb/> ihres Mannes Tode die ziemlich aus-<lb/> gedehnte Landwirtſchaft geführt hat-<lb/> te, 1874 nach Wien überzuſiedeln, u.<lb/> hier beſuchte die Tochter erſt die Bür-<lb/> gerſchule, dann die Lehrerinnenbil-<lb/> dungsanſtalt zu St. Anna, doch<lb/> nötigte ſie erneute Krankheit, den<lb/> Beruf als Lehrerin aufzugeben. Sie<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gre</hi></fw><lb/> hat ſich dafür nunmehr gänzlich der<lb/> Poeſie gewidmet und zwar mit Er-<lb/> folg; denn ſchon ihre beiden erſten<lb/> Werke trugen ihr 1883 von dem Ku-<lb/> ratorium der Schweſtern-Fröhlich-<lb/> Stiftung das Literaturſtipendium<lb/> ein. Ein Winteraufenthalt in Jtalien<lb/> (1886–87) gab ihr Anregung zu den<lb/> „Jtaliſchen Vignetten“. Sonſt hat<lb/> die Dichterin ihren Wohnſitz in Wien<lb/> feſtgehalten. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gedichte, 1882. 4. A.<lb/> 1902. – Hermann (Deutſches Helden-<lb/> gedicht), 1883. 3. A. 1904. – Saul<lb/> (Tr.), 1885. 2. A. 1904. – Die Zi-<lb/> geunerin (E. a. d. ungar. Heidelande),<lb/> 1885. – Jtaliſche Vignetten 1892.<lb/> 2. A. 1904. – Der Rebell. Bozi (2 En.),<lb/> 1893. – Robespierre (Modernes Ep.);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1895. 2 A. 1903. – Moraliſche<lb/> Walpurgisnacht (Satirſpiel vor der<lb/> Tragödie), 1896. – Schlagende Wet-<lb/> ter (Dr.), 2. A. 1900. – Der Schatten<lb/> (Dr.), 2. A. 1901. – Liebe (En.), 1902.<lb/> – Zu ſpät (4 Einakter), 2. A. 1903. –<lb/> Sämtliche Werke; <hi rendition="#aq">IX,</hi> 1903–04. [Jn-<lb/> halt: <hi rendition="#aq">I–II.</hi> Robespierre. – <hi rendition="#aq">III.</hi> Vom<lb/> Wege (Geſchn. und M.), 1903. – <hi rendition="#aq">IV.</hi><lb/> Hermann. – <hi rendition="#aq">V.</hi> Liebe. – <hi rendition="#aq">VI.</hi> Jtaliſche<lb/> Vignetten. – <hi rendition="#aq">VII.</hi> Schlagende Wet-<lb/> ter (3. A. 1904) – Der Schatten (3 A.<lb/> 1904). – Arme Seelen (Ein Myſte-<lb/> rium, 1904). – <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Zu ſpät. – Saul<lb/> – Moraliſche Walpurgisnacht (2 A.<lb/> 1904). – <hi rendition="#aq">IX.</hi> Theiß und Donau (En.<lb/> a. d. Ungarlande, 2. A. 1904.) – Dich-<lb/> ter und Dichtkunſt (Vorträge, Er-<lb/> innerungen und Studien)]. – Narren<lb/> der Liebe (Lſp.), 2. A. 1905. – <hi rendition="#aq">Ver<lb/> sacrum</hi> (Dr.), 2. A. 1906. – Traum-<lb/> welt (En.), 1907. – Vom Wege (2.<lb/> Sammlg. Geſchn. u. M.), 1907. –<lb/> Schwäne am Land (Dr.), 2. A. 1907.<lb/> – Heilige und Menſchen (R.), 1909.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Graziella,</hi> Thea,</head> <p> Pſeud. für <hi rendition="#g">Th.<lb/> Schneidhuber;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Grebe,</hi> <hi rendition="#g">Eduard</hi> Rudolf,</head> <p> geb. am<lb/> 2. April 1843 zu Oberkaufungen bei<lb/> Kaſſel als der Sohn eines Handels-<lb/> mannes, verlor ſeinen Vater ſchon<lb/> in früher Jugend, widmete ſich 1860<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [431/0435]
Gra
Gre
für Charlotte v. Gravenreuth;
ſ. d.!
Gravenreuth, Charlotte, Ba-
ronin v., geb. Gräfin Hirſchberg,
wurde 1808 geboren, lebte an ver-
ſchiedenen Orten, in Wien, München,
Stuttgart, Frankfurt a. M., zuletzt
in Hannover und † am 5. Febr. 1877
in Berlin. Sie iſt beſonders bekannt
geworden durch ihren Streit mit Karl
Gutzkow, den ſie beſchuldigte, ihre ihm
anvertrauten Memoiren zu ſeinem
„Zauberer in Rom“ benutzt zu haben,
ein Vorwurf, den Gutzkow glänzend
zurückwies. Als dramat. Dichterin
nannte ſie ſich Charlotte v. Gra-
ven.
S: Ein weiblicher Diplomat,
oder: Was ein Mädchen aus Büchern
lernt (Lſp.), 1860. – Jn Palaſt und
Hütte (R.); II, 1862. – Das Kind der
Diebin (Hiſt. (R.); IV, 1863. – Der
Depeſchenraub (R., Fortſetzung des
vorigen); III, 1864. – Literariſche
Raubvögel (Lſp.), 1875. – Eine reiche
Frau (Schſp.), 1875. – Herr Stock
(P.), 1875. – Der Graf von Hanau
(Schſp.) 1875. – Eine Frau aus dem
Volke, oder: Die grobe Wirtin von
Fiſchbach (Hum. E.), 1880. – Ver-
ſchiedene andere als Manuſkript ge-
druckte Dramen.
*Grazie, Marie Eugenie delle,
wurde am 14. Auguſt 1864 zu Weiß-
kirchen in Ungarn als die Tochter des
(1871) verſtorbenen Bergbaudirek-
tor Cäſar delle G. geboren und ver-
lebte ihre Kinderjahre teils zu Ber-
ſaska im Banate, wo der Vater die
dortigen ausgebreiteten Bergwerke
leitete, teils zu Weißkirchen. Eine
Krankheit der Tochter veranlaßte die
Mutter, die noch zwei Jahre nach
ihres Mannes Tode die ziemlich aus-
gedehnte Landwirtſchaft geführt hat-
te, 1874 nach Wien überzuſiedeln, u.
hier beſuchte die Tochter erſt die Bür-
gerſchule, dann die Lehrerinnenbil-
dungsanſtalt zu St. Anna, doch
nötigte ſie erneute Krankheit, den
Beruf als Lehrerin aufzugeben. Sie
hat ſich dafür nunmehr gänzlich der
Poeſie gewidmet und zwar mit Er-
folg; denn ſchon ihre beiden erſten
Werke trugen ihr 1883 von dem Ku-
ratorium der Schweſtern-Fröhlich-
Stiftung das Literaturſtipendium
ein. Ein Winteraufenthalt in Jtalien
(1886–87) gab ihr Anregung zu den
„Jtaliſchen Vignetten“. Sonſt hat
die Dichterin ihren Wohnſitz in Wien
feſtgehalten.
S: Gedichte, 1882. 4. A.
1902. – Hermann (Deutſches Helden-
gedicht), 1883. 3. A. 1904. – Saul
(Tr.), 1885. 2. A. 1904. – Die Zi-
geunerin (E. a. d. ungar. Heidelande),
1885. – Jtaliſche Vignetten 1892.
2. A. 1904. – Der Rebell. Bozi (2 En.),
1893. – Robespierre (Modernes Ep.);
II, 1895. 2 A. 1903. – Moraliſche
Walpurgisnacht (Satirſpiel vor der
Tragödie), 1896. – Schlagende Wet-
ter (Dr.), 2. A. 1900. – Der Schatten
(Dr.), 2. A. 1901. – Liebe (En.), 1902.
– Zu ſpät (4 Einakter), 2. A. 1903. –
Sämtliche Werke; IX, 1903–04. [Jn-
halt: I–II. Robespierre. – III. Vom
Wege (Geſchn. und M.), 1903. – IV.
Hermann. – V. Liebe. – VI. Jtaliſche
Vignetten. – VII. Schlagende Wet-
ter (3. A. 1904) – Der Schatten (3 A.
1904). – Arme Seelen (Ein Myſte-
rium, 1904). – VIII. Zu ſpät. – Saul
– Moraliſche Walpurgisnacht (2 A.
1904). – IX. Theiß und Donau (En.
a. d. Ungarlande, 2. A. 1904.) – Dich-
ter und Dichtkunſt (Vorträge, Er-
innerungen und Studien)]. – Narren
der Liebe (Lſp.), 2. A. 1905. – Ver
sacrum (Dr.), 2. A. 1906. – Traum-
welt (En.), 1907. – Vom Wege (2.
Sammlg. Geſchn. u. M.), 1907. –
Schwäne am Land (Dr.), 2. A. 1907.
– Heilige und Menſchen (R.), 1909.
Graziella, Thea, Pſeud. für Th.
Schneidhuber; ſ. d.!
*Grebe, Eduard Rudolf, geb. am
2. April 1843 zu Oberkaufungen bei
Kaſſel als der Sohn eines Handels-
mannes, verlor ſeinen Vater ſchon
in früher Jugend, widmete ſich 1860
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |