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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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schen Dichterheim" in Dresden ein u.
blieb an diesem Blatte mit einer Un-
terbrechung zwei Jahre lang tätig.
Darauf wirkte er als Hauslehrer,
privatisierte dann im elterlichen
Hause zu Sachsa am Harz u. brachte
hier sein historisches Werk "Das Zeit-
alter der deutschen Erhebung 1807
bis 1815" (1891) zum Abschluß. Jm
Jahre 1891 trat er als Lehrer in eine
zu Sachsa begründete Realschule ein,
erwarb sich 1893 in Göttingen das
Oberlehrerzeugnis u. begann Ostern
1895 sein Seminarjahr in Detmold.
Seit Oktober d. J. war er am Real-
gymnasium in Dortmund tätig und
wurde im Herbst 1897 Oberlehrer
am Realgymnasium in Spremberg.
Mit Paul Heinze schrieb er "Ge-
schichte der deutschen Literatur von
Goethes Tode bis zur Gegenwart"
(1890) und "Deutsche Poetik (1891).

S:

Singen und Sagen" (Ge.), 1894.
- Deutsche Kaiserdramen. I. König
Heinrich der Vierte (Schsp.), 1900.

*Gottesheim, Rudolf Frhr. v.,


wurde am 12. März 1847 zu Jaro-
mir in Böhmen als der Sohn des
österreichischen Majors Ludwig Ba-
ron von G. geboren und entstammt
einem alten elsässischen Geschlechte,
das durch die französische Revolution
nach Österreich verpflanzt wurde.
Seine Jugend verlebte er in Mainz
und Frankfurt a. M., absolvierte die
Realschule in Budweis, die Offiziers-
bildungsanstalt in Marburg u. trat
1865 in die österreichische Armee ein,
in welcher er als Kadett den Feldzug
in Südtirol mitmachte. Später kam
er in das militär-geographische Jn-
stitut nach Wien und gewann hier
Fühlung mit Josef Weilen, Heinrich
Laube, Mosenthal, Friedrich Kaiser,
Anton Langer u. a., was ihn schließ-
lich auf die Bahn des Schriftstellers
führte, nachdem er bereits in seinem
18. Lebensjahre mit seinem Schau-
spiel "Die Ahne" im Budweiser
Theater seinen ersten Erfolg als dra-
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matischer Dichter erzielt hatte. Nach-
dem er seinen Abschied vom Militär
genommen, war er ein Jahr lang
Eisenbahnbeamter, dann an verschie-
denen Orten als Schriftsteller tätig,
bis er 1879 nach Prag kam, wo er
erst in der Redaktion des "Extra-
blatts" und seit 1880 in der des
"Prager Lloyd" beschäftigt war. Jm
Jahre 1882 übernahm er die Re-
daktion der "Elbezeitung" in Aussig,
die er zehn Jahre lang führte, wurde
Redakteur der "Teplitzer Zeitung",
dann Redakteur am "Dresdener
Tageblatt" und kehrte 1893 nach
Aussig zurück, wo er sich an der Neu-
begründung des "General-Anzeigers
für das Elbe- und Bielatal" betei-
ligte und hierauf selbst den "Neuen
freien Generalanzeiger" gründete.
1901 siedelte er nach Dresden-Rade-
beul über, wo er einige Zeit den
dortigen "Anzeiger" redigierte, über-
nahm 1903 die Redaktion der "Deut-
schen Leipaer Zeitung" und später
jene des "Aussiger deutschen Tage-
blatts". Seit 1905 lebt er als freier
Schriftsteller in Aussig.

S:

William
Shakespeare (Dr. in V.), 1883. - Ge-
heimnisvolle Existenzen (R.), 1884,
1902. - Am Ende der Welt (R.),
1886, 1903. - Schnurren u. Schnacken
aus dem Journalistenleben, 1887. -
Jn Sklavenketten (E.), 1887, 1902. -
Das Recht (Volksst.), 1890. - Ein-
same Sterne (Ep. u. lyr. Dn.), 1891.
- Die blaßblaue Schleife (R.), 1894,
1900. - Die Träumgräfin (Volksst.),
1897. - Susanna im Bade (P.),
1897. - Zwischen Himmel und Hölle
(R.), 1899. - Dämone (R.), 1899,
1904. - Die Flucht aus dem Grabe
(R.), 1901. - Die Tochter des Spions
(Hist. R.), 1902. - Die Tochter des
Bankiers (R.), 1904. - Kriegserleb-
nisse und Abenteuer eines Melde-
reiters im schwarzen Erdteil, 1902. -
Durch Nacht und Grauen (R.), 1905.
- Der Fürst der Berge (R.), 1905. -
Ein Millionenschatz (R.), 1906. - Der

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ſchen Dichterheim“ in Dresden ein u.
blieb an dieſem Blatte mit einer Un-
terbrechung zwei Jahre lang tätig.
Darauf wirkte er als Hauslehrer,
privatiſierte dann im elterlichen
Hauſe zu Sachſa am Harz u. brachte
hier ſein hiſtoriſches Werk „Das Zeit-
alter der deutſchen Erhebung 1807
bis 1815“ (1891) zum Abſchluß. Jm
Jahre 1891 trat er als Lehrer in eine
zu Sachſa begründete Realſchule ein,
erwarb ſich 1893 in Göttingen das
Oberlehrerzeugnis u. begann Oſtern
1895 ſein Seminarjahr in Detmold.
Seit Oktober d. J. war er am Real-
gymnaſium in Dortmund tätig und
wurde im Herbſt 1897 Oberlehrer
am Realgymnaſium in Spremberg.
Mit Paul Heinze ſchrieb er „Ge-
ſchichte der deutſchen Literatur von
Goethes Tode bis zur Gegenwart“
(1890) und „Deutſche Poetik (1891).

S:

Singen und Sagen“ (Ge.), 1894.
– Deutſche Kaiſerdramen. I. König
Heinrich der Vierte (Schſp.), 1900.

*Gottesheim, Rudolf Frhr. v.,


wurde am 12. März 1847 zu Jaro-
mir in Böhmen als der Sohn des
öſterreichiſchen Majors Ludwig Ba-
ron von G. geboren und entſtammt
einem alten elſäſſiſchen Geſchlechte,
das durch die franzöſiſche Revolution
nach Öſterreich verpflanzt wurde.
Seine Jugend verlebte er in Mainz
und Frankfurt a. M., abſolvierte die
Realſchule in Budweis, die Offiziers-
bildungsanſtalt in Marburg u. trat
1865 in die öſterreichiſche Armee ein,
in welcher er als Kadett den Feldzug
in Südtirol mitmachte. Später kam
er in das militär-geographiſche Jn-
ſtitut nach Wien und gewann hier
Fühlung mit Joſef Weilen, Heinrich
Laube, Moſenthal, Friedrich Kaiſer,
Anton Langer u. a., was ihn ſchließ-
lich auf die Bahn des Schriftſtellers
führte, nachdem er bereits in ſeinem
18. Lebensjahre mit ſeinem Schau-
ſpiel „Die Ahne“ im Budweiſer
Theater ſeinen erſten Erfolg als dra-
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Got
matiſcher Dichter erzielt hatte. Nach-
dem er ſeinen Abſchied vom Militär
genommen, war er ein Jahr lang
Eiſenbahnbeamter, dann an verſchie-
denen Orten als Schriftſteller tätig,
bis er 1879 nach Prag kam, wo er
erſt in der Redaktion des „Extra-
blatts“ und ſeit 1880 in der des
„Prager Lloyd“ beſchäftigt war. Jm
Jahre 1882 übernahm er die Re-
daktion der „Elbezeitung“ in Auſſig,
die er zehn Jahre lang führte, wurde
Redakteur der „Teplitzer Zeitung“,
dann Redakteur am „Dresdener
Tageblatt“ und kehrte 1893 nach
Auſſig zurück, wo er ſich an der Neu-
begründung des „General-Anzeigers
für das Elbe- und Bielatal“ betei-
ligte und hierauf ſelbſt den „Neuen
freien Generalanzeiger“ gründete.
1901 ſiedelte er nach Dresden-Rade-
beul über, wo er einige Zeit den
dortigen „Anzeiger“ redigierte, über-
nahm 1903 die Redaktion der „Deut-
ſchen Leipaer Zeitung“ und ſpäter
jene des „Auſſiger deutſchen Tage-
blatts“. Seit 1905 lebt er als freier
Schriftſteller in Auſſig.

S:

William
Shakeſpeare (Dr. in V.), 1883. – Ge-
heimnisvolle Exiſtenzen (R.), 1884,
1902. – Am Ende der Welt (R.),
1886, 1903. – Schnurren u. Schnacken
aus dem Journaliſtenleben, 1887. –
Jn Sklavenketten (E.), 1887, 1902. –
Das Recht (Volksſt.), 1890. – Ein-
ſame Sterne (Ep. u. lyr. Dn.), 1891.
– Die blaßblaue Schleife (R.), 1894,
1900. – Die Träumgräfin (Volksſt.),
1897. – Suſanna im Bade (P.),
1897. – Zwiſchen Himmel und Hölle
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1904. – Die Flucht aus dem Grabe
(R.), 1901. – Die Tochter des Spions
(Hiſt. R.), 1902. – Die Tochter des
Bankiers (R.), 1904. – Kriegserleb-
niſſe und Abenteuer eines Melde-
reiters im ſchwarzen Erdteil, 1902. –
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[413/0417] Got Got ſchen Dichterheim“ in Dresden ein u. blieb an dieſem Blatte mit einer Un- terbrechung zwei Jahre lang tätig. Darauf wirkte er als Hauslehrer, privatiſierte dann im elterlichen Hauſe zu Sachſa am Harz u. brachte hier ſein hiſtoriſches Werk „Das Zeit- alter der deutſchen Erhebung 1807 bis 1815“ (1891) zum Abſchluß. Jm Jahre 1891 trat er als Lehrer in eine zu Sachſa begründete Realſchule ein, erwarb ſich 1893 in Göttingen das Oberlehrerzeugnis u. begann Oſtern 1895 ſein Seminarjahr in Detmold. Seit Oktober d. J. war er am Real- gymnaſium in Dortmund tätig und wurde im Herbſt 1897 Oberlehrer am Realgymnaſium in Spremberg. Mit Paul Heinze ſchrieb er „Ge- ſchichte der deutſchen Literatur von Goethes Tode bis zur Gegenwart“ (1890) und „Deutſche Poetik (1891). S: Singen und Sagen“ (Ge.), 1894. – Deutſche Kaiſerdramen. I. König Heinrich der Vierte (Schſp.), 1900. *Gottesheim, Rudolf Frhr. v., wurde am 12. März 1847 zu Jaro- mir in Böhmen als der Sohn des öſterreichiſchen Majors Ludwig Ba- ron von G. geboren und entſtammt einem alten elſäſſiſchen Geſchlechte, das durch die franzöſiſche Revolution nach Öſterreich verpflanzt wurde. Seine Jugend verlebte er in Mainz und Frankfurt a. M., abſolvierte die Realſchule in Budweis, die Offiziers- bildungsanſtalt in Marburg u. trat 1865 in die öſterreichiſche Armee ein, in welcher er als Kadett den Feldzug in Südtirol mitmachte. Später kam er in das militär-geographiſche Jn- ſtitut nach Wien und gewann hier Fühlung mit Joſef Weilen, Heinrich Laube, Moſenthal, Friedrich Kaiſer, Anton Langer u. a., was ihn ſchließ- lich auf die Bahn des Schriftſtellers führte, nachdem er bereits in ſeinem 18. Lebensjahre mit ſeinem Schau- ſpiel „Die Ahne“ im Budweiſer Theater ſeinen erſten Erfolg als dra- matiſcher Dichter erzielt hatte. Nach- dem er ſeinen Abſchied vom Militär genommen, war er ein Jahr lang Eiſenbahnbeamter, dann an verſchie- denen Orten als Schriftſteller tätig, bis er 1879 nach Prag kam, wo er erſt in der Redaktion des „Extra- blatts“ und ſeit 1880 in der des „Prager Lloyd“ beſchäftigt war. Jm Jahre 1882 übernahm er die Re- daktion der „Elbezeitung“ in Auſſig, die er zehn Jahre lang führte, wurde Redakteur der „Teplitzer Zeitung“, dann Redakteur am „Dresdener Tageblatt“ und kehrte 1893 nach Auſſig zurück, wo er ſich an der Neu- begründung des „General-Anzeigers für das Elbe- und Bielatal“ betei- ligte und hierauf ſelbſt den „Neuen freien Generalanzeiger“ gründete. 1901 ſiedelte er nach Dresden-Rade- beul über, wo er einige Zeit den dortigen „Anzeiger“ redigierte, über- nahm 1903 die Redaktion der „Deut- ſchen Leipaer Zeitung“ und ſpäter jene des „Auſſiger deutſchen Tage- blatts“. Seit 1905 lebt er als freier Schriftſteller in Auſſig. S: William Shakeſpeare (Dr. in V.), 1883. – Ge- heimnisvolle Exiſtenzen (R.), 1884, 1902. – Am Ende der Welt (R.), 1886, 1903. – Schnurren u. Schnacken aus dem Journaliſtenleben, 1887. – Jn Sklavenketten (E.), 1887, 1902. – Das Recht (Volksſt.), 1890. – Ein- ſame Sterne (Ep. u. lyr. Dn.), 1891. – Die blaßblaue Schleife (R.), 1894, 1900. – Die Träumgräfin (Volksſt.), 1897. – Suſanna im Bade (P.), 1897. – Zwiſchen Himmel und Hölle (R.), 1899. – Dämone (R.), 1899, 1904. – Die Flucht aus dem Grabe (R.), 1901. – Die Tochter des Spions (Hiſt. R.), 1902. – Die Tochter des Bankiers (R.), 1904. – Kriegserleb- niſſe und Abenteuer eines Melde- reiters im ſchwarzen Erdteil, 1902. – Durch Nacht und Grauen (R.), 1905. – Der Fürſt der Berge (R.), 1905. – Ein Millionenſchatz (R.), 1906. – Der *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/417>, abgerufen am 22.12.2024.