Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gör das katholische Deutschland" u. gab1846-48 das "Deutsche Hausbuch" heraus. Von seinen sonstigen Schrif- ten ist besonders hervorzuheben "Die Jungfrau von Orleans. Nach den Prozeßakten und Chroniken" (1834), zu der er längere Zeit an Ort und Stelle in Frankreich eingehende Stu- dien gemacht hatte. S: Festkalender Görß, Gustav, wurde am 4. Juni Gos Theater aufgab, zog sich auch G. vonder Bühne zurück und lebte in stiller Zurückgezogenheit in Berlin bis zu seinem Tode am 17. (n. a. am 18.) März 1904. Görß hat sich beson- ders als Coupletdichter bekannt ge- macht, u. viele seiner Coupletrefrains haben jahrelang kursiert. S: Das *Goslar, Emma, wurde am 23. S: Unter Pal- *
Gör das katholiſche Deutſchland“ u. gab1846–48 das „Deutſche Hausbuch“ heraus. Von ſeinen ſonſtigen Schrif- ten iſt beſonders hervorzuheben „Die Jungfrau von Orleans. Nach den Prozeßakten und Chroniken“ (1834), zu der er längere Zeit an Ort und Stelle in Frankreich eingehende Stu- dien gemacht hatte. S: Feſtkalender Görß, Guſtav, wurde am 4. Juni Gos Theater aufgab, zog ſich auch G. vonder Bühne zurück und lebte in ſtiller Zurückgezogenheit in Berlin bis zu ſeinem Tode am 17. (n. a. am 18.) März 1904. Görß hat ſich beſon- ders als Coupletdichter bekannt ge- macht, u. viele ſeiner Coupletrefrains haben jahrelang kurſiert. S: Das *Goslar, Emma, wurde am 23. S: Unter Pal- *
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Gör
Gos
das katholiſche Deutſchland“ u. gab
1846–48 das „Deutſche Hausbuch“
heraus. Von ſeinen ſonſtigen Schrif-
ten iſt beſonders hervorzuheben „Die
Jungfrau von Orleans. Nach den
Prozeßakten und Chroniken“ (1834),
zu der er längere Zeit an Ort und
Stelle in Frankreich eingehende Stu-
dien gemacht hatte.
S: Feſtkalender
in Bildern und Liedern (mit Fr. von
Pocci u. a.), 18 Hefte, 1835–38. –
Schön Röslein (M.), 1838. – Das
Leben der heiligen Cäcilia (Ep. G.),
1843. – Marienlieder, 1843. – Ge-
dichte, 1844. – Der hürnen Siegfried
u. ſein Kampf mit dem Drachen (Sg.),
1843. – Das Weihnachtskripplein,
oder: Prinz Schreimund und Prin-
zeſſin Schweigſtille (Ein Chriſttags-
büchlein), 1843. – Die arme Pilgerin
zum heil. Rocke u. Der kritiſche Katzen-
jammer (2 Ge.), 1844. – Die Gottes-
fahrt nach Trier und Des Teufels
Landſturm (2 Ge.), 1844. 7. A. 1846.
– Geiſtliche Lieder (in Muſik geſetzt
von Marie Görres), 1845. – Friſche
Lieder für friſche Kinder (in Muſik
geſetzt von Marie G.), 1849.
Görß, Guſtav, wurde am 4. Juni
1845 zu Neuſtrelitz in Mecklenburg
geboren, wo ſeine Eltern ein Stroh-
hutgeſchäft betrieben, beſuchte das
dortige Gymnaſium, um die geiſtliche
Laufbahn einzuſchlagen, wandte ſich
aber dem Handelsſtande zu und war
nach ſeiner in Greifswald verbrach-
ten Lehrzeit als Kaufmann in Ham-
burg und Roſtock tätig. Dann ver-
ließ er ſeinen Beruf und ging zur
Bühne. Bei Jul. Bredes wandern-
der Geſellſchaft begann er in Hage-
now ſeine theatraliſche Wirkſamkeit,
dann war er in Lüneburg, in Put-
bus, Bromberg u. Aachen tätig und
kam 1871 nach Berlin, wo er erſt am
Réuniontheater, ſeit 1872 am Va-
riététheater, ſpäter als Hausdichter
am Krollſchen u. am Wallner-Thea-
ter und ſeit 1882 am Adolf-Ernſt-
Theater wirkte. Als Adolf Ernſt ſein
Theater aufgab, zog ſich auch G. von
der Bühne zurück und lebte in ſtiller
Zurückgezogenheit in Berlin bis zu
ſeinem Tode am 17. (n. a. am 18.)
März 1904. Görß hat ſich beſon-
ders als Coupletdichter bekannt ge-
macht, u. viele ſeiner Coupletrefrains
haben jahrelang kurſiert.
S: Das
paſſendſte Präſent (Schw.), 1876. 2. A.
1903. – Die Bratpfanne (P. m. Geſ.),
1877. – Zu Befehl, Herr Leutnant!
(Schwank), 1878. – Ein Schiller-
Schwärmer (Soloſzene), 1879. –
Großer Preis-Ringkampf (Schw. mit
Geſ.), 1879.
*Goslar, Emma, wurde am 23.
Mai 1849 in Hornburg an der Jlſe,
einem Städtchen am Fuße des Har-
zes, als Tochter eines Kaufmanns
geboren. Jhre Mutter verlor ſie
ſchon im dritten Jahre, u. ihre Stief-
mutter führte ſie in alle Arbeiten des
Haushalts ein. Als Emma elf Jahre
alt war, richtete der Vater ein zwei-
tes Geſchäft in Elberfeld ein, das gut
rentierte, und da ſeine Familienglie-
der ſämtlich muſikaliſch beanlagt wa-
ren, ſo wurde ſein Haus bald der
Mittelpunkt guter Muſik. Sie iſt auch,
im Verein mit der Poeſie, unſerer
Dichterin eine treue Begleiterin
durchs Leben geblieben. Jm Jahre
1869 verheiratete ſie ſich mit einem
Kaufmann in Siegen, und da ſie aus
früherer Zeit daran gewöhnt war,
im Geſchäfte tätig zu ſein, ſo ſtand ſie
ihm darin mit Erfolg zur Seite. Frei-
lich drängte das materielle Leben und
die Erziehung von ſechs Kindern für
lange Zeit jegliche poetiſche Betäti-
gung zurück: die Muſik aber fand im
Hauſe ſtete Pflege. Nach Aufgabe
des kaufmänniſchen Geſchäfts erteilte
Emma G. Unterricht im Klavierſpiel,
Geſang und in der Deklamation; auch
iſt ſie als Vortragsmeiſterin in grö-
ßeren Städten tätig.
S: Unter Pal-
men (Ge.), 1905 (Selbſtverlag). –
Jn Sturm und Sonnenſchein (Ge.),
1909.
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