Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gör ihre Lektüre und veranlaßte sie, sichüber Anlage, Form und Wesen belle- tristischer Schriftwerke zu unterrich- ten. So vorbereitet, betrat sie das Gebiet der Dorfnovelle, auf welchem sie auch bisher manchen Erfolg zu verzeichnen gehabt hat. S: Thürin- Göring, Adolf Hugo, wurde am S: Reinhardsbrunn Goeringer, Jrma, geb. am 6. Fe- Gör München und bald nach Berlin, wosie als Schriftstellerin, u. a. für die Zeitschrift "Die Jugend", tätig war. Wegen unglücklicher, verschmähter Liebe machte sie hier in der Nacht vom 7. zum 8. April 1910 ihrem Leben freiwillig ein Ende; sie vergiftete sich mit Leuchtgas. S: Die letzte Strophe *Görlich, Martin, wurde am 18. S: Malva (Dr.), 1902. - Judas- *Görling, Adolf, pseud. A. von *
Gör ihre Lektüre und veranlaßte ſie, ſichüber Anlage, Form und Weſen belle- triſtiſcher Schriftwerke zu unterrich- ten. So vorbereitet, betrat ſie das Gebiet der Dorfnovelle, auf welchem ſie auch bisher manchen Erfolg zu verzeichnen gehabt hat. S: Thürin- Göring, Adolf Hugo, wurde am S: Reinhardsbrunn Goeringer, Jrma, geb. am 6. Fe- Gör München und bald nach Berlin, woſie als Schriftſtellerin, u. a. für die Zeitſchrift „Die Jugend“, tätig war. Wegen unglücklicher, verſchmähter Liebe machte ſie hier in der Nacht vom 7. zum 8. April 1910 ihrem Leben freiwillig ein Ende; ſie vergiftete ſich mit Leuchtgas. S: Die letzte Strophe *Görlich, Martin, wurde am 18. S: Malva (Dr.), 1902. – Judas- *Görling, Adolf, pſeud. A. von *
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Gör
Gör
ihre Lektüre und veranlaßte ſie, ſich
über Anlage, Form und Weſen belle-
triſtiſcher Schriftwerke zu unterrich-
ten. So vorbereitet, betrat ſie das
Gebiet der Dorfnovelle, auf welchem
ſie auch bisher manchen Erfolg zu
verzeichnen gehabt hat.
S: Thürin-
ger Dorfgeſchichten; IV, 1892–1904
(Jnhalt: I. Schafheinz. – Aus Kin-
dern werden Leute, 1892. – II. Dorf-
roſen, 1892. – III. Das Geſpenſt im
Mühltal, 1893. – IV. Hirten-Chriſtel,
1904). – Fichtners Rieke (N.), 1894.
2. A. 1903. – Thüringer Sagenſchatz,
1. Bd. 1895. – Beim Federnreißen
(D. a. dem Thüringer Volksleben),
1898. – Thüringer Erzählungen, 1899.
– Frede un Leid uſſen Thiringer
Dorflam, 1901. – Thüringer Spinn-
ſtubengeſchichten, 1903. – Der Tür-
kenhof (Geſch. a. d. Zeit der Türken-
kriege), 1908.
Göring, Adolf Hugo, wurde am
4. Dezbr. 1827 zu Waltershauſen bei
Gotha geb., wo ſein Vater Advokat u.
Bürgermeiſter war. Als dieſer ſpä-
ter Juſtizamtmann in Gräfentonna
wurde, beſuchte der Sohn von hier
aus ſeit 1839 das Gymnaſium in
Gotha, worauf er 1848–51 in Leip-
zig die Rechte ſtudierte. Jm Jahre
1853 wurde er beim Stadtgericht in
Gotha, danach beim Kriminalgericht
angeſtellt, ſtarb aber ſchon am 12.
Januar 1857 in Gotha an einem
Lungenleiden.
S: Reinhardsbrunn
und ſeine Umgebungen, 1848. – Eliſa-
beths Handſchuh (E.), 1848. – Das
Leben des Columbus (E. f. d. Jugd.),
1856. – Heimgebrachtes (Ge.), 1851.
Goeringer, Jrma, geb. am 6. Fe-
bruar 1876 in Rippoldsau im badi-
ſchen Schwarzwalde als Tochter eines
Hotelbeſitzers, lebte 1903 als Gattin
des Redakteurs der „Züricher Poſt“,
Jakob Schurter, in Zürich, wo ſie
auch das Beiblatt „Frauenbeſtrebun-
gen“ redigierte. Jndeſſen wurde die
Ehe nach einigen Jahren geſchieden,
und Jrma wandte ſich zunächſt nach
München und bald nach Berlin, wo
ſie als Schriftſtellerin, u. a. für die
Zeitſchrift „Die Jugend“, tätig war.
Wegen unglücklicher, verſchmähter
Liebe machte ſie hier in der Nacht
vom 7. zum 8. April 1910 ihrem Leben
freiwillig ein Ende; ſie vergiftete ſich
mit Leuchtgas.
S: Die letzte Strophe
(Nn.), 1904. – Das Wunder (Eine
Geſch. aus d. Schwarzwald), 1905. –
Kinder der Seele (R.), 1905. – Schling-
pflanzen (R.), 1910 (in München kon-
fisziert).
*Görlich, Martin, wurde am 18.
Septbr. 1880 in Berlin als Sohn des
Bankdirektors Hermann G. geboren.
Seine Mutter, eine geb. Hinderſin
(er nennt ſich deshalb auch M. Goer-
lich-Hinderſin) war eine Enkelin
des berühmten Heldenmädchens von
Lüneburg, Johanna Stegen, u. eine
Großnichte des Dichters Adalbert
von Chamiſſo. Nachdem Martin G.
das Friedrich Wilhelms-Gymnaſium
in Berlin abſolviert hatte, betätigte
er ſich als Theaterkritiker an verſchie-
nen Zeitſchriften u. ging dann 1901
zur dramatiſchen Schriftſtellerei über.
Er lebt in Friedenau bei Berlin.
S: Malva (Dr.), 1902. – Judas-
Liebe (Dr.), 1902. – Sonntagsmor-
gen (Dr.), 1903. – Krebſe (Schſp.),
1904. – Vineta (Mimodrama), 1904.
– Früh-Herbſt (Dr.), 1904. – Pal-
marum (Dr.), 1905. – Amoureuse
(Dr.), 1905. – Parade (Schſp.), 1906.
– Frühlingskätzchen (Schſp.), 1906.
– Sanatorium Knochenburg (Lſp.),
1907. – Nachtſchatten (Schſp.), 1908.
– Jris (Schſp.), 1909 (ſämtlich Sv.).
*Görling, Adolf, pſeud. A. von
Colenfeld und Bodo v. Roten-
kirchen, wurde in Groß-Munzel im
Hannöverſchen als der Sohn eines
Oberfeuerwerkers am 12. April 1820
geboren u. von ſeinem Oheim, einem
hannöverſchen Hauptmann, ſo ſorg-
fältig unterrichtet, daß er, unterſtützt
von einem ausgezeichneten Gedächt-
nis, ſchon im 10. Jahre gut Franzö-
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