Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Gal Gallmeyer, Ludwig, geb. am 7. S: Sommer- *Gallwitz, Valeska von, geborene S: Das Schloß am Roche Me- Gam Gals, Arno, Pseudon. für Leo *Gampe, Theodor, wurde am 3. S: Peter und Alexei Gamper, Gustav, * am 10. Sept. *
[Spaltenumbruch] Gal Gallmeyer, Ludwig, geb. am 7. S: Sommer- *Gallwitz, Valeska von, geborene S: Das Schloß am Roche Me- Gam Gals, Arno, Pſeudon. für Leo *Gampe, Theodor, wurde am 3. S: Peter und Alexei Gamper, Guſtav, * am 10. Sept. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <div type="bibliography" n="2"> <pb facs="#f0320" n="316"/><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Gal</hi> </fw><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Gallmeyer,</hi> Ludwig,</head> <p> geb. am 7.<lb/> Oktbr. 1865 in Oberrad (Heſſen-Naſ-<lb/> ſau), bereitete ſich im Seminar zu<lb/> Uſingen auf den Lehrerberuf vor und<lb/> erhielt 1886 ſeine Anſtellung in ſeiner<lb/> Heimatgemeinde. Nach ſechsjähriger<lb/> Dienſtzeit zeigten ſich bei ihm die<lb/> erſten Symptome einer partiellen<lb/> Muskellähmung, die langſam, aber<lb/> ſtetig fortſchritt und ihn ſchließlich<lb/> zwang, 1898 ſeine Penſionierung<lb/> nachzuſuchen. Er hat ſeitdem Bett<lb/> und Zimmer nicht mehr verlaſſen, da<lb/> die Beine vollſtändig den Dienſt ver-<lb/> ſagten, ſich dafür aber eine neue in-<lb/> nere Welt aufgebaut. Eingehende<lb/> Studien der Kunſt und neueren Lite-<lb/> ratur führten ihn dann zu ſchriftſtel-<lb/> leriſcher Betätigung. Am 7. Juni<lb/> 1909 iſt er geſtorben. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Sommer-<lb/> ernte (Ge.), 1905. – Abſeits (Nn.),<lb/> 1905 (Jnhalt: Auf dem Mühlberg. –<lb/> Letzter Liebesgruß. – Als ich wieder-<lb/> kam).</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Gallwitz,</hi> Valeska von,</head> <p> geborene<lb/><hi rendition="#g">von Tempsky,</hi> wurde am 22. Ja-<lb/> nuar 1833 in Glogau als die Tochter<lb/> eines Offiziers geboren, der wenige<lb/> Wochen ſpäter ſeinen Abſchied nahm<lb/> und nach Jauer überſiedelte. Jm<lb/> Jahre 1844 kam ſie zu einem Oheim<lb/> nach Berlin, wo ſie ihre Ausbildung<lb/> erhielt und ſechs Jahre blieb. 1855<lb/> vermählte ſie ſich mit dem Ritter-<lb/> gutsbeſitzer Auguſt von Gallwitz auf<lb/> Ober-Diersno bei Gleiwitz, ſiedelte<lb/> nach Verkauf dieſes Gutes mit ihrer<lb/> Familie nach Schloß Köppernig über<lb/> und begann hier 1868 ihre ſchrift-<lb/> ſtelleriſche Tätigkeit. Danach lebte<lb/> ſie viele Jahre in Breslau, ſiedelte<lb/> 1884 nach Berlin, 1885 nach Hanno-<lb/> ver über und kehrte ſchließlich nach<lb/> Berlin zurück, wo ſie im April 1888<lb/> ſtarb. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Das Schloß am Roche Me-<lb/> lon (R.), 1879. – Dem Tode abge-<lb/> rungen (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1880. – Zwei Frauen-<lb/> herzen (R.), 1880. – Aus Palaſt und<lb/> Hütte (Nn.), 1881. – Magdalena (R.),<lb/> 1883.</p><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Gam</hi> </fw><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Gals,</hi> Arno,</head> <p> Pſeudon. für <hi rendition="#g">Leo<lb/> Sachſe;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Gampe,</hi> Theodor,</head> <p> wurde am 3.<lb/> Novbr. 1845 zu Chemnitz in Sachſen<lb/> geboren, wo der Vater eine Acker-<lb/> wirtſchaft und nebenher mancherlei<lb/> Handelsgeſchäfte betrieb. Der Sohn<lb/> mußte ſchon frühzeitig den Pflug füh-<lb/> ren u. den Vater auf Handelsreiſen<lb/> begleiten, weshalb ihm nur ein ſehr<lb/> lückenhafter Beſuch einer Elementar-<lb/> ſchule in der Vorſtadt von Chemnitz<lb/> möglich war. Nach ſeiner Konfirma-<lb/> tion erlernte G. erſt die Brauerei,<lb/> ſpäter die Glaſerei, ging dann nach<lb/> altdeutſchem Brauch auf die Wan-<lb/> derſchaft u. durchzog Frankreich, die<lb/> Schweiz, Jtalien und Ungarn. Nach<lb/> ſeiner Rückkehr trat er abermals in<lb/> das Geſchäft ſeines Vaters ein, der<lb/> jetzt mit Flachs aus dem Erzgebirge<lb/> nach Böhmen Handel trieb, u. grün-<lb/> dete ſich 1867 einen eigenen Fami-<lb/> lienherd. Nunmehr beſchäftigte er<lb/> ſich ernſtlich mit der Literatur; Direk-<lb/> toren u. Lehrer der höheren Schulen<lb/> nahmen ſich ſeiner an und unter-<lb/> richteten ihn, während eine Geſell-<lb/> ſchaft Chemnitzer Geſchäftsleute ihn<lb/> pekuniär fundierte. Jm Jahre 1877<lb/> wurde König Albert von Sachſen auf<lb/> G. aufmerkſam und verlieh ihm eine<lb/> Jahresſubvention. G. ſiedelte nun<lb/> im Herbſt 1877 nach Dresden über,<lb/> wo er als Mitarbeiter verſchiedener<lb/> Zeitſchriften u. Sekretär einer gro-<lb/> ßen, auf ſeine Veranlaſſung begrün-<lb/> deten Jnduſtrieverbindung lebte. Er<lb/> ſtarb am 3. Jan. 1897 in Blaſewitz<lb/> bei Dresden. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Peter und Alexei<lb/> (Tr.), 1871. – Lied und Leben (Ge.),<lb/> 1876. – Kunſt und Arbeit (Dramat.<lb/> Allegorie), 1876. – Hoher Beſuch<lb/> (Feſtſp.), 1877. – Kambyſes in Ägyp-<lb/> ten (Tr.), 1880. – Wanderſprüche,<lb/> 1881. – Die Stiefbrüder (Erzhde. D.),<lb/> 1888.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Gamper,</hi> Guſtav,</head> <p> * am 10. Sept.<lb/> 1873 in Trogen, Kanton Appenzell<lb/> (Schweiz), lebt (1903) als Maler in<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [316/0320]
Gal
Gam
Gallmeyer, Ludwig, geb. am 7.
Oktbr. 1865 in Oberrad (Heſſen-Naſ-
ſau), bereitete ſich im Seminar zu
Uſingen auf den Lehrerberuf vor und
erhielt 1886 ſeine Anſtellung in ſeiner
Heimatgemeinde. Nach ſechsjähriger
Dienſtzeit zeigten ſich bei ihm die
erſten Symptome einer partiellen
Muskellähmung, die langſam, aber
ſtetig fortſchritt und ihn ſchließlich
zwang, 1898 ſeine Penſionierung
nachzuſuchen. Er hat ſeitdem Bett
und Zimmer nicht mehr verlaſſen, da
die Beine vollſtändig den Dienſt ver-
ſagten, ſich dafür aber eine neue in-
nere Welt aufgebaut. Eingehende
Studien der Kunſt und neueren Lite-
ratur führten ihn dann zu ſchriftſtel-
leriſcher Betätigung. Am 7. Juni
1909 iſt er geſtorben.
S: Sommer-
ernte (Ge.), 1905. – Abſeits (Nn.),
1905 (Jnhalt: Auf dem Mühlberg. –
Letzter Liebesgruß. – Als ich wieder-
kam).
*Gallwitz, Valeska von, geborene
von Tempsky, wurde am 22. Ja-
nuar 1833 in Glogau als die Tochter
eines Offiziers geboren, der wenige
Wochen ſpäter ſeinen Abſchied nahm
und nach Jauer überſiedelte. Jm
Jahre 1844 kam ſie zu einem Oheim
nach Berlin, wo ſie ihre Ausbildung
erhielt und ſechs Jahre blieb. 1855
vermählte ſie ſich mit dem Ritter-
gutsbeſitzer Auguſt von Gallwitz auf
Ober-Diersno bei Gleiwitz, ſiedelte
nach Verkauf dieſes Gutes mit ihrer
Familie nach Schloß Köppernig über
und begann hier 1868 ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit. Danach lebte
ſie viele Jahre in Breslau, ſiedelte
1884 nach Berlin, 1885 nach Hanno-
ver über und kehrte ſchließlich nach
Berlin zurück, wo ſie im April 1888
ſtarb.
S: Das Schloß am Roche Me-
lon (R.), 1879. – Dem Tode abge-
rungen (R.); II, 1880. – Zwei Frauen-
herzen (R.), 1880. – Aus Palaſt und
Hütte (Nn.), 1881. – Magdalena (R.),
1883.
Gals, Arno, Pſeudon. für Leo
Sachſe; ſ. d.!
*Gampe, Theodor, wurde am 3.
Novbr. 1845 zu Chemnitz in Sachſen
geboren, wo der Vater eine Acker-
wirtſchaft und nebenher mancherlei
Handelsgeſchäfte betrieb. Der Sohn
mußte ſchon frühzeitig den Pflug füh-
ren u. den Vater auf Handelsreiſen
begleiten, weshalb ihm nur ein ſehr
lückenhafter Beſuch einer Elementar-
ſchule in der Vorſtadt von Chemnitz
möglich war. Nach ſeiner Konfirma-
tion erlernte G. erſt die Brauerei,
ſpäter die Glaſerei, ging dann nach
altdeutſchem Brauch auf die Wan-
derſchaft u. durchzog Frankreich, die
Schweiz, Jtalien und Ungarn. Nach
ſeiner Rückkehr trat er abermals in
das Geſchäft ſeines Vaters ein, der
jetzt mit Flachs aus dem Erzgebirge
nach Böhmen Handel trieb, u. grün-
dete ſich 1867 einen eigenen Fami-
lienherd. Nunmehr beſchäftigte er
ſich ernſtlich mit der Literatur; Direk-
toren u. Lehrer der höheren Schulen
nahmen ſich ſeiner an und unter-
richteten ihn, während eine Geſell-
ſchaft Chemnitzer Geſchäftsleute ihn
pekuniär fundierte. Jm Jahre 1877
wurde König Albert von Sachſen auf
G. aufmerkſam und verlieh ihm eine
Jahresſubvention. G. ſiedelte nun
im Herbſt 1877 nach Dresden über,
wo er als Mitarbeiter verſchiedener
Zeitſchriften u. Sekretär einer gro-
ßen, auf ſeine Veranlaſſung begrün-
deten Jnduſtrieverbindung lebte. Er
ſtarb am 3. Jan. 1897 in Blaſewitz
bei Dresden.
S: Peter und Alexei
(Tr.), 1871. – Lied und Leben (Ge.),
1876. – Kunſt und Arbeit (Dramat.
Allegorie), 1876. – Hoher Beſuch
(Feſtſp.), 1877. – Kambyſes in Ägyp-
ten (Tr.), 1880. – Wanderſprüche,
1881. – Die Stiefbrüder (Erzhde. D.),
1888.
Gamper, Guſtav, * am 10. Sept.
1873 in Trogen, Kanton Appenzell
(Schweiz), lebt (1903) als Maler in
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |