Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fun 15 Jahren auf das Gymnasium zuGütersloh, das er dann schnell durch- lief, und studierte darauf von 1857 bis zum Herbst 1860 in Halle, Tü- bingen und Bonn Theologie. Er wirkte dann zuerst als Adjunkt sei- nes Großvaters Neumann in Wülf- rath, dessen Leben er in seinem Buche "Ein niederrheinisches Original" schilderte, war danach ein Jahr Hilfs- prediger in Elberfeld und wurde im Herbst 1862 zum Pastor in Holpe (Kreis Waldbroel der Rheinprovinz) erwählt. Hier redigierte er 4 Jahre lang gemeinschaftlich mit dem Pastor Engels den "Volksboten an der Sieg und Agger". Jm Jahre 1867 folgte er einem Rufe als Jnspektor der in- neren Mission nach Bremen und er- hielt seinen Wirkungskreis besonders in der großen Ostertor-Vorstadt. Hier wurde 1869 eine neue Kirche, die Friedenskirche, erbaut, die im Mai 1872 ganz von der innern Mis- sion abgelöst ward. An derselben war er bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand (1904) tätig. S: Christl. Fün 1900. - Gesammelte Schriften; XIX,1903 ff. - Reisegedanken und Gedan- kenreisen eines Emeritus, 1.-6. A. 1905. - Vademekum für junge und alte Eheleute, 1.-6. A. 1908. Funcken, Eugen, geb. am 28. Nov. S: Ge- *Fünfgeld, Margarete, bekannt *
Fun 15 Jahren auf das Gymnaſium zuGütersloh, das er dann ſchnell durch- lief, und ſtudierte darauf von 1857 bis zum Herbſt 1860 in Halle, Tü- bingen und Bonn Theologie. Er wirkte dann zuerſt als Adjunkt ſei- nes Großvaters Neumann in Wülf- rath, deſſen Leben er in ſeinem Buche „Ein niederrheiniſches Original“ ſchilderte, war danach ein Jahr Hilfs- prediger in Elberfeld und wurde im Herbſt 1862 zum Paſtor in Holpe (Kreis Waldbroel der Rheinprovinz) erwählt. Hier redigierte er 4 Jahre lang gemeinſchaftlich mit dem Paſtor Engels den „Volksboten an der Sieg und Agger“. Jm Jahre 1867 folgte er einem Rufe als Jnſpektor der in- neren Miſſion nach Bremen und er- hielt ſeinen Wirkungskreis beſonders in der großen Oſtertor-Vorſtadt. Hier wurde 1869 eine neue Kirche, die Friedenskirche, erbaut, die im Mai 1872 ganz von der innern Miſ- ſion abgelöſt ward. An derſelben war er bis zu ſeinem Übertritt in den Ruheſtand (1904) tätig. S: Chriſtl. Fün 1900. – Geſammelte Schriften; XIX,1903 ff. – Reiſegedanken und Gedan- kenreiſen eines Emeritus, 1.–6. A. 1905. – Vademekum für junge und alte Eheleute, 1.–6. A. 1908. Funcken, Eugen, geb. am 28. Nov. S: Ge- *Fünfgeld, Margarete, bekannt *
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Fun
Fün
15 Jahren auf das Gymnaſium zu
Gütersloh, das er dann ſchnell durch-
lief, und ſtudierte darauf von 1857
bis zum Herbſt 1860 in Halle, Tü-
bingen und Bonn Theologie. Er
wirkte dann zuerſt als Adjunkt ſei-
nes Großvaters Neumann in Wülf-
rath, deſſen Leben er in ſeinem Buche
„Ein niederrheiniſches Original“
ſchilderte, war danach ein Jahr Hilfs-
prediger in Elberfeld und wurde im
Herbſt 1862 zum Paſtor in Holpe
(Kreis Waldbroel der Rheinprovinz)
erwählt. Hier redigierte er 4 Jahre
lang gemeinſchaftlich mit dem Paſtor
Engels den „Volksboten an der Sieg
und Agger“. Jm Jahre 1867 folgte
er einem Rufe als Jnſpektor der in-
neren Miſſion nach Bremen und er-
hielt ſeinen Wirkungskreis beſonders
in der großen Oſtertor-Vorſtadt.
Hier wurde 1869 eine neue Kirche,
die Friedenskirche, erbaut, die im
Mai 1872 ganz von der innern Miſ-
ſion abgelöſt ward. An derſelben
war er bis zu ſeinem Übertritt in den
Ruheſtand (1904) tätig.
S: Chriſtl.
Fragezeichen, 1864. – Reiſebilder u.
Heimatklänge; III, 1869–73. – Ver-
wandlungen, oder: Wie ein Sehender
blind und ein Blinder ſehend wird,
1873. – Jonas, oder: Die Schule des
Lebens, 1871. – Gottes Weisheit in
der Kinderſtube, 1876. – St. Paulus
zu Waſſer und zu Land, 1877. –
Freud, Leid, Arbeit im Ewigkeits-
licht, 1879. – Willſt du geſund wer-
den?, 1882. – Engliſche Bilder in
deutſcher Beleuchtung, 1883. – Die
Welt des Glaubens und die Alltags-
welt, 1885. – Brot und Schwert,
1889. – Neue Reiſebilder und Hei-
matklänge, 1892. 3. A. 1907. – Der
Wandel vor Gott, 1890. – Du und
deine Seele (Nebſt Anhang: Norwe-
giſche Skizzen), 1896. – Die Fußſpu-
ren des lebendigen Gottes in meinem
Lebenswege, 1898. – Wie man glück-
lich wird und glücklich macht, 4. A.
1899. – Ungeſchminkte Wahrheiten,
1900. – Geſammelte Schriften; XIX,
1903 ff. – Reiſegedanken und Gedan-
kenreiſen eines Emeritus, 1.–6. A.
1905. – Vademekum für junge und
alte Eheleute, 1.–6. A. 1908.
Funcken, Eugen, geb. am 28. Nov.
1831 zu Wankum in der Rheinpro-
vinz als der Sohn eines Lehrers, er-
hielt zunächſt Privatunterricht, be-
ſuchte ſpäter das Gymnaſium in Köln
u. vollendete die Humaniora an der
höheren Privatanſtalt des Dr. Ham-
merſtein in Kaldenkirchen. Nach dem
Tode ſeiner Eltern (1852) wanderte
er durch Belgien und Frankreich nach
Rom, ſchloß ſich dort der „Prieſter-
kongregation von der Auferſtehung“
an, ſtudierte fünf Jahre lang Philo-
ſophie u. Theologie, erhielt 1857 die
prieſterlichen Weihen und wurde nun
als Miſſionar nach Kanada geſchickt.
Seit 1862 apoſtoliſcher Miſſionar u.
Provinzial für Amerika, beſuchte er
wiederholt in Ordensangelegenhei-
ten Europa, gründete 1864 in St.
Agatha, Ontario in Kanada, das
große deutſche Waiſenhaus und ſtand
demſelben bis zu ſeinem im Jahre
1889 erfolgten Tode vor.
S: Ge-
dichte, 1868. – Bernhard von Men-
thon (Schſp. f. d. Jugend), 1870. –
Frau Agnes (Schſp. für die Jugend).
*Fünfgeld, Margarete, bekannt
unter ihrem Mädchennamen Mar-
garete von Oertzen und unter
dem Pſeudonym Marie Marga-
rete, wurde am 6. November 1868
in Heidelberg als die Tochter des be-
kannten Dichters Georg von Oertzen
(ſ. d.) geboren, folgte ſeit ihrem elften
Jahre ihren Eltern in die Welt hin-
aus, nach Konſtantinopel, nach Mar-
ſeille, wo ſie als einzige Deutſche und
Proteſtantin ihre Erziehung in einem
Kloſter erhielt, und 1889 nach Chri-
ſtiania in Norwegen. Seit dem Jahre
1892 lebt ſie mit ihren Eltern in
Freiburg i. B., weilte aber häufig in
Meran oder in Kirnhalden bei Ken-
zingen (Baden). Ein längerer Auf-
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