Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fri seine Gymnasialstudien in Berlin,Groß-Lichterfelde und Wittenberg u. verließ 1895 die Schule, um bei Ed. Taubert und Ludwig Bußler Musik zu studieren. Ostern 1897 begann er daneben auch das Studium der Phi- losophie an der Berliner Universität, das er später in Rostock fortsetzte. Er kehrte dann nach Berlin zurück, trat 1902 als Volontär bei der "Nord- deutschen Allgem. Zeitung" ein, gab 1903 die eigene Zeitschrift "Hoch- land" heraus u. lebt seitdem als freier Schriftsteller u. als Redner in Ber- lin. S: Sonnenblumen (Ge.), 1897. *Friedrichs, Elsbeth, geb. am Fri für letztere. Sie begann ihre Lehr-jahre in Berlin, besuchte seit 1880 das Konservatorium in Leipzig, wo sie erst das Jnstrumentalspiel u. den Gesang bevorzugte, danach aber mu- siktheoretische, -historische und -ästhe- tische Studien betrieb. 1884 kam sie durch Vermittlung einiger ihrer Leh- rer nach Edinburgh, wo sie unter der Protektion des Universitätsprofes- sors für Musikwissenschaft, Sir Her- bert Oakeley, das "Deutsche Musik- institut" begründete, das sie fünf Jahre leitete. Dann verheiratete sie sich in Leipzig mit Dr. Mose Fr., und nun wandte sie sich schriftstellerischer Tätigkeit teils auf musikwissenschaft- lichem, teils auf literarischem Gebiete zu. Berufliche Versetzungen sowie wiederholte Krankheiten ihres Gat- ten veranlaßten einen fortwährenden Wohnungswechsel und lange häufige Reisen. Seit 1906 lebt sie in Königs- berg i. Pr., wo ihr Gatte das Amt eines Geistlichen bekleidet. Außer den Schriften "Aus dem Leben deutscher Musiker" (14 Biographien der Groß- meister deutscher Tonkunst, 1907) u. "Der erste Musikunterricht in Form von Kinderchören" (1909) veröffent- lichte sie S: Prinzessin Jlse (R.), *Friedrichs, Hermann, wurde am *
Fri ſeine Gymnaſialſtudien in Berlin,Groß-Lichterfelde und Wittenberg u. verließ 1895 die Schule, um bei Ed. Taubert und Ludwig Bußler Muſik zu ſtudieren. Oſtern 1897 begann er daneben auch das Studium der Phi- loſophie an der Berliner Univerſität, das er ſpäter in Roſtock fortſetzte. Er kehrte dann nach Berlin zurück, trat 1902 als Volontär bei der „Nord- deutſchen Allgem. Zeitung“ ein, gab 1903 die eigene Zeitſchrift „Hoch- land“ heraus u. lebt ſeitdem als freier Schriftſteller u. als Redner in Ber- lin. S: Sonnenblumen (Ge.), 1897. *Friedrichs, Elsbeth, geb. am Fri für letztere. Sie begann ihre Lehr-jahre in Berlin, beſuchte ſeit 1880 das Konſervatorium in Leipzig, wo ſie erſt das Jnſtrumentalſpiel u. den Geſang bevorzugte, danach aber mu- ſiktheoretiſche, -hiſtoriſche und -äſthe- tiſche Studien betrieb. 1884 kam ſie durch Vermittlung einiger ihrer Leh- rer nach Edinburgh, wo ſie unter der Protektion des Univerſitätsprofeſ- ſors für Muſikwiſſenſchaft, Sir Her- bert Oakeley, das „Deutſche Muſik- inſtitut“ begründete, das ſie fünf Jahre leitete. Dann verheiratete ſie ſich in Leipzig mit Dr. Moſe Fr., und nun wandte ſie ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit teils auf muſikwiſſenſchaft- lichem, teils auf literariſchem Gebiete zu. Berufliche Verſetzungen ſowie wiederholte Krankheiten ihres Gat- ten veranlaßten einen fortwährenden Wohnungswechſel und lange häufige Reiſen. Seit 1906 lebt ſie in Königs- berg i. Pr., wo ihr Gatte das Amt eines Geiſtlichen bekleidet. Außer den Schriften „Aus dem Leben deutſcher Muſiker“ (14 Biographien der Groß- meiſter deutſcher Tonkunſt, 1907) u. „Der erſte Muſikunterricht in Form von Kinderchören“ (1909) veröffent- lichte ſie S: Prinzeſſin Jlſe (R.), *Friedrichs, Hermann, wurde am *
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Fri
Fri
ſeine Gymnaſialſtudien in Berlin,
Groß-Lichterfelde und Wittenberg u.
verließ 1895 die Schule, um bei Ed.
Taubert und Ludwig Bußler Muſik
zu ſtudieren. Oſtern 1897 begann er
daneben auch das Studium der Phi-
loſophie an der Berliner Univerſität,
das er ſpäter in Roſtock fortſetzte. Er
kehrte dann nach Berlin zurück, trat
1902 als Volontär bei der „Nord-
deutſchen Allgem. Zeitung“ ein, gab
1903 die eigene Zeitſchrift „Hoch-
land“ heraus u. lebt ſeitdem als freier
Schriftſteller u. als Redner in Ber-
lin.
S: Sonnenblumen (Ge.), 1897.
– Chriſtus (Ep. D.), 1899. 3. A. 1908.
– Jm Lebensſturm (Neue Ge.), 1901.
– Napoleon (Heroiſche Trilogie:
I. Fontainebleau [D.] – II. Elba
[Dr.]–III. Sankt Helena [Tr.]), 1902.
Prometheus (Tr.), 1904. – Das
Pfauenrad der Sphinx. Ein Buch
mit tieferer Bedeutung. Synoptiſche
Jmproviſationen und Arabesken,
1907. – Tiefe Feuer (Ausgew. Ge.),
1907. – Nietzſche als Lyriker (Studie),
1907. – Schiller und der Neuidealis-
mus, 1909. 2. A. 1910. – Du biſt die
Ruh (R.), 1909. 2. A. 1910. – Der
Kampf um den neuen Menſchen, 1904.
– Apollo und Dionyſos, 1905. – Gab
heraus: Grabbes Werke mit biogr.
Einleitung, 1907.
*Friedrichs, Elsbeth, geb. am
31. Juli 1859 in Magdeburg, verlor
den Vater frühzeitig und ſiedelte nach
beendeter Schulzeit mit der Mutter
und den beiden Schweſtern 1874 nach
Braunſchweig über, wo ſich in den
folgenden Jahren ihre Fortbildung
nach Art der üblichen Erziehung der
„höheren Töchter“ vollzog. Auch die
Schulung in der Führung des Haus-
halts fehlte nicht, und verbrachte ſie
zu dieſem Zwecke ein Jahr in einer
Oberförſterei. Um ſich im Leben ſelb-
ſtändig zu machen, ſchwankte ſie an-
fänglich zwiſchen der Schriftſtellerei,
der ſie ſchon früh gehuldigt hatte, u.
der Muſik und entſchied ſich endlich
für letztere. Sie begann ihre Lehr-
jahre in Berlin, beſuchte ſeit 1880
das Konſervatorium in Leipzig, wo
ſie erſt das Jnſtrumentalſpiel u. den
Geſang bevorzugte, danach aber mu-
ſiktheoretiſche, -hiſtoriſche und -äſthe-
tiſche Studien betrieb. 1884 kam ſie
durch Vermittlung einiger ihrer Leh-
rer nach Edinburgh, wo ſie unter der
Protektion des Univerſitätsprofeſ-
ſors für Muſikwiſſenſchaft, Sir Her-
bert Oakeley, das „Deutſche Muſik-
inſtitut“ begründete, das ſie fünf
Jahre leitete. Dann verheiratete ſie
ſich in Leipzig mit Dr. Moſe Fr., und
nun wandte ſie ſich ſchriftſtelleriſcher
Tätigkeit teils auf muſikwiſſenſchaft-
lichem, teils auf literariſchem Gebiete
zu. Berufliche Verſetzungen ſowie
wiederholte Krankheiten ihres Gat-
ten veranlaßten einen fortwährenden
Wohnungswechſel und lange häufige
Reiſen. Seit 1906 lebt ſie in Königs-
berg i. Pr., wo ihr Gatte das Amt
eines Geiſtlichen bekleidet. Außer den
Schriften „Aus dem Leben deutſcher
Muſiker“ (14 Biographien der Groß-
meiſter deutſcher Tonkunſt, 1907) u.
„Der erſte Muſikunterricht in Form
von Kinderchören“ (1909) veröffent-
lichte ſie
S: Prinzeſſin Jlſe (R.),
1906.
*Friedrichs, Hermann, wurde am
14. Juni 1854 in St. Goar am Rh.
als der Sohn eines reich begüterten
Elberfelder Uhrmachers geboren und
bis zu ſeinem achten Lebensjahre im
Hauſe ſeines Großvaters in St. Goar
erzogen. Er beſuchte dann die Real-
ſchule in Elberfeld, kehrte aber eines
hartnäckigen Halsleidens wegen nach
einigen Jahren an den Rhein zurück
und abſolvierte eine höhere Privat-
lehranſtalt in St. Goarshauſen. Er
trat dann als Lehrling in ein Fabrik-
geſchäft zu Unterbarmen ein, gab
aber dieſen Lebensberuf wieder auf
und ging, nachdem er in Hannover
ſeiner Militärpflicht als Einjähriger
genügt hatte, nach Brüſſel, wo er ſich
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