Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
For sie sich umfassende Kenntnisse in denneueren Sprachen und allgemeinen Wissenschaften, so daß sie schon mit 16 Jahren die Erziehung und Aus- bildung ihrer jüngeren Schwester übernehmen konnte. Nach dem Tode ihres Vaters (1841) unternahm sie mit befreundeten Familien alljähr- lich größere Reisen im Sachsenlande, nach Süddeutschland, 1849 nach Vol- hynien und Südrußland, wo sie zwei Jahre weilte, u. 1853 nach Jtalien. Sie + in Dresden am 28. April 1856. S: Gedichte, 1857. - Briefe aus Süd- *Forstner, Karl August, geboren Fra hannes Ronge in Österreich ins Lebengerufenen kirchlichen Reformbewe- gung an und gründete in Wien die neukatholische Gemeinde, die sich im Oktober 1868 auf Wunsch der Regie- rung den Unitariern anschloß. 1871 redigierte F. die Halbmonatsschrift "Der Morgenstern". Anfang 1879 schwer erkrankt, trat er in den Ruhe- stand u. lebt nun in großer Zurückge- zogenheit seiner Neigung zur Schrift- stellerei. S: Abendgedanken eines Förstner, Klara, siehe Klara Fort, le, drei Schriftstellerinnen Foertsch, Helene, pseudonym H. S: Mater Dolorosa (R.), Foy, Karl, geb. 1856 in Ludwigs- S: Lieder Fraas, Karl Nikolaus, geb. am * 16*
For ſie ſich umfaſſende Kenntniſſe in denneueren Sprachen und allgemeinen Wiſſenſchaften, ſo daß ſie ſchon mit 16 Jahren die Erziehung und Aus- bildung ihrer jüngeren Schweſter übernehmen konnte. Nach dem Tode ihres Vaters (1841) unternahm ſie mit befreundeten Familien alljähr- lich größere Reiſen im Sachſenlande, nach Süddeutſchland, 1849 nach Vol- hynien und Südrußland, wo ſie zwei Jahre weilte, u. 1853 nach Jtalien. Sie † in Dresden am 28. April 1856. S: Gedichte, 1857. – Briefe aus Süd- *Forſtner, Karl Auguſt, geboren Fra hannes Ronge in Öſterreich ins Lebengerufenen kirchlichen Reformbewe- gung an und gründete in Wien die neukatholiſche Gemeinde, die ſich im Oktober 1868 auf Wunſch der Regie- rung den Unitariern anſchloß. 1871 redigierte F. die Halbmonatsſchrift „Der Morgenſtern“. Anfang 1879 ſchwer erkrankt, trat er in den Ruhe- ſtand u. lebt nun in großer Zurückge- zogenheit ſeiner Neigung zur Schrift- ſtellerei. S: Abendgedanken eines Förſtner, Klara, ſiehe Klara Fort, le, drei Schriftſtellerinnen Foertſch, Helene, pſeudonym H. S: Mater Doloroſa (R.), Foy, Karl, geb. 1856 in Ludwigs- S: Lieder Fraas, Karl Nikolaus, geb. am * 16*
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For
Fra
ſie ſich umfaſſende Kenntniſſe in den
neueren Sprachen und allgemeinen
Wiſſenſchaften, ſo daß ſie ſchon mit
16 Jahren die Erziehung und Aus-
bildung ihrer jüngeren Schweſter
übernehmen konnte. Nach dem Tode
ihres Vaters (1841) unternahm ſie
mit befreundeten Familien alljähr-
lich größere Reiſen im Sachſenlande,
nach Süddeutſchland, 1849 nach Vol-
hynien und Südrußland, wo ſie zwei
Jahre weilte, u. 1853 nach Jtalien.
Sie † in Dresden am 28. April 1856.
S: Gedichte, 1857. – Briefe aus Süd-
rußland während eines Aufenthalts
in Podolien, Volhynien und der
Ukraine, 1856. – Das Leben der Mar-
garete Davidſon von Jrwing, über-
ſetzt 1843. – Das Leben der Laurentia
Maria Davidſon von Anna Sedg-
wick, überſetzt 1848.
*Forſtner, Karl Auguſt, geboren
am 25. März 1843 in Wien, trat nach
abſolviertem Gymnaſium zu Sankt
Andrä in Kärnten als Kleriker in den
Jeſuitenorden (31. Juli 1863), ver-
ließ denſelben jedoch ſchon 1864 und
gründete in Wien den katholiſchen
Studentenverein „Charitas“, deſſen
Satzungen vom fürſterzbiſchöflichen
Ordinariate in Wien gutgeheißen
wurden. Auf ſeine Anregung und
unter Leitung zweier emeritierter
Pfarrer konſtituierte ſich der Verein
am 27. Juli 1866 als Konfraterni-
tät mit feierlichen Gelübden in der
Aegidiuskirche zu Mödling. Wegen
Mangels der zur kanoniſchen Errich-
tung der Konfraternität erforder-
lichen Mittel verbot jedoch Kardinal
Rauſcher im November 1867 die wei-
tere Aufnahme von Prieſtern oder
Klerikern, was am 30. März 1868 die
Auflöſung der Konfraternität zur
Folge hatte. F. legte hierauf ſein
Ordenskleid ab und ſchloß ſich, nach-
dem er am 4. Mai 1868 auf Veran-
laſſung des Münchener Stiftpropſtes
Dr. Döllinger in Utrecht die Prieſter-
weihe empfangen hatte, der von Jo-
hannes Ronge in Öſterreich ins Leben
gerufenen kirchlichen Reformbewe-
gung an und gründete in Wien die
neukatholiſche Gemeinde, die ſich im
Oktober 1868 auf Wunſch der Regie-
rung den Unitariern anſchloß. 1871
redigierte F. die Halbmonatsſchrift
„Der Morgenſtern“. Anfang 1879
ſchwer erkrankt, trat er in den Ruhe-
ſtand u. lebt nun in großer Zurückge-
zogenheit ſeiner Neigung zur Schrift-
ſtellerei.
S: Abendgedanken eines
alten Touriſten, 1903. – Jm Glanze
des Abendgoldes (7 En.), 1905.
Förſtner, Klara, ſiehe Klara
Langenſiepen!
Fort, le, drei Schriftſtellerinnen
dieſes Namens ſiehe unter Le Fort!
Foertſch, Helene, pſeudonym H.
Förſter, geb. am 22. Dezbr. 1870
in Görlitz, iſt Erzieherin, lebte (1905)
in Wien.
S: Mater Doloroſa (R.),
1904. – Der Mees und andere No-
vellen (mit H. v. Echtlitz), 1904.
Foy, Karl, geb. 1856 in Ludwigs-
luſt (Mecklenburg), ſtudierte in Leipzig
klaſſiſche Philologie und mit beſon-
derer Vorliebe die griechiſche Sprache
und ging dann nach Griechenland u.
der Türkei, wo er ſich durch ein Jahr-
zehnt mit der neugriechiſchen u. tür-
kiſchen Sprache auf das gründlichſte
vertraut machte. Jm Jahre 1890
wurde er in den Lehrkörper des Orien-
taliſchen Seminars in Berlin berufen,
und hat er ſich als Lektor des Türki-
ſchen um das Aufblühen des Semi-
nars in hohem Maße verdient ge-
macht. Nach einigen Jahren erfolgte
ſeine Ernennung zum Profeſſor. Er
ſtarb nach kurzer, aber ſchwerer Krank-
heit am 25. März 1907.
S: Lieder
vom Goldenen Horn, 1888.
Fraas, Karl Nikolaus, geb. am
6. Septbr. 1810 zu Rattelsdorf bei
Bamberg, beſuchte das Gymnaſium
in Bamberg, ſtudierte in München
Medizin u. Botanik, wurde bald Aſſi-
ſtent am Botaniſchen Garten, ging
nach ſeiner Promotion (1835) als
* 16*
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