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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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dienst. - Das Licht im Elendhause. -
Wastel. - Frühlingsleid), 1898. 2. A.
1904. - Die Freude am Licht (R.),
1902. 12. T. 1910. - Poetenphilo-
sophie (Eine Weltanschauung), 1904.
- Hans Heinzlin (E.), 1905. - Köni-
gin Hekabe (Tr.), 1905. - Lebens-
morgen (En.), 1906. 2. A. 1907. -
Sonne und Wolke (Aphorismen),
1907. - Sonnenopfer (R.), 1908. -
Der Greifenprinz. Die himmelblaue
Stadt (2 Nn.), 1908. - Der Kaiser
von Byzanz (Rz.), 1909. - Murwellen
(En.), 1910.

*Fischer (von Thal), Wilhelm,


ward am 13. Dezbr. 1876 zu Thal bei
Pyrmont (Waldeck) als der Sohn des
dortigen Lehrers geboren, besuchte
die Dorfschule daselbst und trat
Ostern 1891 in die Quarta des Pro-
gymnasiums in Pyrmont ein. Drei
Jahre später kam er auf die luthe-
rische Prinz-Christianschule in dem
hannoverschen Dorfe Hermannsburg,
wo er für den Dienst der Schule oder
der Kirche vorbereitet werden sollte.
Da er aber die Aufnahme in das
Lehrerseminar in Northeim nicht er-
langte, kam er Ostern 1895 auf das
stiftische Gymnasium in Gütersloh,
1896 auf das Gymnasium in Höxter,
das er im Sommer 1897 verließ, um
sich in Hannover und danach in Ber-
lin auf Privatinstituten für die Ma-
turitätsprüfung vorzubereiten. Als
er auch dieses Ziel nicht erreichte, ließ
er sich zu Ostern 1900 als Hörer der
Philosophie an der Berliner Univer-
sität einschreiben, um später als Lite-
rat oder Schriftsteller tätig sein zu
können. Seine Hinneigung zum Ma-
sochismus und Sadismus, worüber
er selbst in seinem Buche "Mein
Schmerzensweg. Ein autobiograph.
Beitrag zur Psychologie des Maso-
chismus" (1903) berichtet, ließ ihn
längere Zeit das Leben eines leiden-
schaftlichen (aktiven u. passiven) Fla-
gellanten führen, bis die Zeit ihn auch
von dieser Verirrung des Geistes
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heilte.

S:

Ein Märtyrer der Frauen
(R. einer Ehe auf flagellantischer
Grundlage), 1904.

*Fischer (aus Wermelskir-
chen),

geb. am 28. Februar 1833 zu
Wermelskirchen im Bergischen als der
Sohn eines Steuerkassen-Gehilfen,
kam 1845 mit seinen Eltern nach Hük-
keswagen, arbeitete nach seiner Kon-
firmation zwei Jahre im Bureau
eines Notars und trat dann bei einem
Buchdrucker zu Wipperfürth in die
Lehre. Sein poetisches Talent ent-
faltete sich frühzeitig und seit dem
12. Jahre brachte er viele seiner Ge-
dichte in bergischen Blättern zum Ab-
druck. Seit 1850 lieferte er Gedichte
und Novellen für die "Kölnische Zei-
tung" und trat dadurch mit dem Re-
dakteur derselben, Levin Schücking,
in nähere Verbindung. Dieser ver-
mittelte es auch, daß F., der seinen
Beruf aufgegeben, das Lehrerexamen
am Seminar in Mörs bestanden und
als Hilfslehrer in Hückeswagen und
Elberfeld gewirkt hatte, dann aber
nach höherer wissenschaftlicher Bil-
dung strebte, im Jahre 1851 das Gym-
nasium in Köln bezog. Nachdem er
dasselbe 1855 absolviert hatte, war
er ein Jahr lang Hauslehrer und
studierte darauf von 1856--1858 in
Bonn Philologie. Während der bei-
den folgenden Jahre war er wieder
Hauslehrer beim Bankier Oppenheim
in Köln, kehrte darauf nach Bonn
zurück und setzte bis 1862 seine Stu-
dien fort, übernahm auch gleichzeitig
eine Hauslehrerstelle daselbst bei dem
Buchhändler Weber. Nach Beendigung
seiner Studien und erlangter Doktor-
würde ging er 1863 auf ein Jahr als
Hauslehrer nach Amsterdam, machte
1865 sein Staatsexamen und wurde
im Herbst desselben Jahres als Rek-
tor an der höheren Stadtschule zu
Ottweiler bei Saarbrücken angestellt,
an der er bis zu seiner Pensionierung
(1882) wirkte. Jm Jahre 1884 zog
er nach Bückeburg und 1902 nach

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dienſt. – Das Licht im Elendhauſe. –
Waſtel. – Frühlingsleid), 1898. 2. A.
1904. – Die Freude am Licht (R.),
1902. 12. T. 1910. – Poetenphilo-
ſophie (Eine Weltanſchauung), 1904.
– Hans Heinzlin (E.), 1905. – Köni-
gin Hekabe (Tr.), 1905. – Lebens-
morgen (En.), 1906. 2. A. 1907. –
Sonne und Wolke (Aphorismen),
1907. – Sonnenopfer (R.), 1908. –
Der Greifenprinz. Die himmelblaue
Stadt (2 Nn.), 1908. – Der Kaiſer
von Byzanz (Rz.), 1909. – Murwellen
(En.), 1910.

*Fiſcher (von Thal), Wilhelm,


ward am 13. Dezbr. 1876 zu Thal bei
Pyrmont (Waldeck) als der Sohn des
dortigen Lehrers geboren, beſuchte
die Dorfſchule daſelbſt und trat
Oſtern 1891 in die Quarta des Pro-
gymnaſiums in Pyrmont ein. Drei
Jahre ſpäter kam er auf die luthe-
riſche Prinz-Chriſtianſchule in dem
hannoverſchen Dorfe Hermannsburg,
wo er für den Dienſt der Schule oder
der Kirche vorbereitet werden ſollte.
Da er aber die Aufnahme in das
Lehrerſeminar in Northeim nicht er-
langte, kam er Oſtern 1895 auf das
ſtiftiſche Gymnaſium in Gütersloh,
1896 auf das Gymnaſium in Höxter,
das er im Sommer 1897 verließ, um
ſich in Hannover und danach in Ber-
lin auf Privatinſtituten für die Ma-
turitätsprüfung vorzubereiten. Als
er auch dieſes Ziel nicht erreichte, ließ
er ſich zu Oſtern 1900 als Hörer der
Philoſophie an der Berliner Univer-
ſität einſchreiben, um ſpäter als Lite-
rat oder Schriftſteller tätig ſein zu
können. Seine Hinneigung zum Ma-
ſochismus und Sadismus, worüber
er ſelbſt in ſeinem Buche „Mein
Schmerzensweg. Ein autobiograph.
Beitrag zur Pſychologie des Maſo-
chismus“ (1903) berichtet, ließ ihn
längere Zeit das Leben eines leiden-
ſchaftlichen (aktiven u. paſſiven) Fla-
gellanten führen, bis die Zeit ihn auch
von dieſer Verirrung des Geiſtes
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heilte.

S:

Ein Märtyrer der Frauen
(R. einer Ehe auf flagellantiſcher
Grundlage), 1904.

*Fiſcher (aus Wermelskir-
chen),

geb. am 28. Februar 1833 zu
Wermelskirchen im Bergiſchen als der
Sohn eines Steuerkaſſen-Gehilfen,
kam 1845 mit ſeinen Eltern nach Hük-
keswagen, arbeitete nach ſeiner Kon-
firmation zwei Jahre im Bureau
eines Notars und trat dann bei einem
Buchdrucker zu Wipperfürth in die
Lehre. Sein poetiſches Talent ent-
faltete ſich frühzeitig und ſeit dem
12. Jahre brachte er viele ſeiner Ge-
dichte in bergiſchen Blättern zum Ab-
druck. Seit 1850 lieferte er Gedichte
und Novellen für die „Kölniſche Zei-
tung“ und trat dadurch mit dem Re-
dakteur derſelben, Levin Schücking,
in nähere Verbindung. Dieſer ver-
mittelte es auch, daß F., der ſeinen
Beruf aufgegeben, das Lehrerexamen
am Seminar in Mörs beſtanden und
als Hilfslehrer in Hückeswagen und
Elberfeld gewirkt hatte, dann aber
nach höherer wiſſenſchaftlicher Bil-
dung ſtrebte, im Jahre 1851 das Gym-
naſium in Köln bezog. Nachdem er
dasſelbe 1855 abſolviert hatte, war
er ein Jahr lang Hauslehrer und
ſtudierte darauf von 1856—1858 in
Bonn Philologie. Während der bei-
den folgenden Jahre war er wieder
Hauslehrer beim Bankier Oppenheim
in Köln, kehrte darauf nach Bonn
zurück und ſetzte bis 1862 ſeine Stu-
dien fort, übernahm auch gleichzeitig
eine Hauslehrerſtelle daſelbſt bei dem
Buchhändler Weber. Nach Beendigung
ſeiner Studien und erlangter Doktor-
würde ging er 1863 auf ein Jahr als
Hauslehrer nach Amſterdam, machte
1865 ſein Staatsexamen und wurde
im Herbſt desſelben Jahres als Rek-
tor an der höheren Stadtſchule zu
Ottweiler bei Saarbrücken angeſtellt,
an der er bis zu ſeiner Penſionierung
(1882) wirkte. Jm Jahre 1884 zog
er nach Bückeburg und 1902 nach

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[224/0228] Fiſ Fiſ dienſt. – Das Licht im Elendhauſe. – Waſtel. – Frühlingsleid), 1898. 2. A. 1904. – Die Freude am Licht (R.), 1902. 12. T. 1910. – Poetenphilo- ſophie (Eine Weltanſchauung), 1904. – Hans Heinzlin (E.), 1905. – Köni- gin Hekabe (Tr.), 1905. – Lebens- morgen (En.), 1906. 2. A. 1907. – Sonne und Wolke (Aphorismen), 1907. – Sonnenopfer (R.), 1908. – Der Greifenprinz. Die himmelblaue Stadt (2 Nn.), 1908. – Der Kaiſer von Byzanz (Rz.), 1909. – Murwellen (En.), 1910. *Fiſcher (von Thal), Wilhelm, ward am 13. Dezbr. 1876 zu Thal bei Pyrmont (Waldeck) als der Sohn des dortigen Lehrers geboren, beſuchte die Dorfſchule daſelbſt und trat Oſtern 1891 in die Quarta des Pro- gymnaſiums in Pyrmont ein. Drei Jahre ſpäter kam er auf die luthe- riſche Prinz-Chriſtianſchule in dem hannoverſchen Dorfe Hermannsburg, wo er für den Dienſt der Schule oder der Kirche vorbereitet werden ſollte. Da er aber die Aufnahme in das Lehrerſeminar in Northeim nicht er- langte, kam er Oſtern 1895 auf das ſtiftiſche Gymnaſium in Gütersloh, 1896 auf das Gymnaſium in Höxter, das er im Sommer 1897 verließ, um ſich in Hannover und danach in Ber- lin auf Privatinſtituten für die Ma- turitätsprüfung vorzubereiten. Als er auch dieſes Ziel nicht erreichte, ließ er ſich zu Oſtern 1900 als Hörer der Philoſophie an der Berliner Univer- ſität einſchreiben, um ſpäter als Lite- rat oder Schriftſteller tätig ſein zu können. Seine Hinneigung zum Ma- ſochismus und Sadismus, worüber er ſelbſt in ſeinem Buche „Mein Schmerzensweg. Ein autobiograph. Beitrag zur Pſychologie des Maſo- chismus“ (1903) berichtet, ließ ihn längere Zeit das Leben eines leiden- ſchaftlichen (aktiven u. paſſiven) Fla- gellanten führen, bis die Zeit ihn auch von dieſer Verirrung des Geiſtes heilte. S: Ein Märtyrer der Frauen (R. einer Ehe auf flagellantiſcher Grundlage), 1904. *Fiſcher (aus Wermelskir- chen), geb. am 28. Februar 1833 zu Wermelskirchen im Bergiſchen als der Sohn eines Steuerkaſſen-Gehilfen, kam 1845 mit ſeinen Eltern nach Hük- keswagen, arbeitete nach ſeiner Kon- firmation zwei Jahre im Bureau eines Notars und trat dann bei einem Buchdrucker zu Wipperfürth in die Lehre. Sein poetiſches Talent ent- faltete ſich frühzeitig und ſeit dem 12. Jahre brachte er viele ſeiner Ge- dichte in bergiſchen Blättern zum Ab- druck. Seit 1850 lieferte er Gedichte und Novellen für die „Kölniſche Zei- tung“ und trat dadurch mit dem Re- dakteur derſelben, Levin Schücking, in nähere Verbindung. Dieſer ver- mittelte es auch, daß F., der ſeinen Beruf aufgegeben, das Lehrerexamen am Seminar in Mörs beſtanden und als Hilfslehrer in Hückeswagen und Elberfeld gewirkt hatte, dann aber nach höherer wiſſenſchaftlicher Bil- dung ſtrebte, im Jahre 1851 das Gym- naſium in Köln bezog. Nachdem er dasſelbe 1855 abſolviert hatte, war er ein Jahr lang Hauslehrer und ſtudierte darauf von 1856—1858 in Bonn Philologie. Während der bei- den folgenden Jahre war er wieder Hauslehrer beim Bankier Oppenheim in Köln, kehrte darauf nach Bonn zurück und ſetzte bis 1862 ſeine Stu- dien fort, übernahm auch gleichzeitig eine Hauslehrerſtelle daſelbſt bei dem Buchhändler Weber. Nach Beendigung ſeiner Studien und erlangter Doktor- würde ging er 1863 auf ein Jahr als Hauslehrer nach Amſterdam, machte 1865 ſein Staatsexamen und wurde im Herbſt desſelben Jahres als Rek- tor an der höheren Stadtſchule zu Ottweiler bei Saarbrücken angeſtellt, an der er bis zu ſeiner Penſionierung (1882) wirkte. Jm Jahre 1884 zog er nach Bückeburg und 1902 nach *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/228>, abgerufen am 24.11.2024.