Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fis jahr 1872 zum Premierleutnant be-fördert. Bald darauf als Adjutant zum Bezirkskommando Ostrowo kom- mandiert, nahm er im Herbst 1874 krankheitshalber seinen Abschied, zog nach München und siedelte im Som- mer 1876 nach St. Zeno bei Reichen- hall über, wo er bis 1882 weilte. Seitdem lebte er in Stuttgart als Lehrer an einer privaten Militär- Vorbereitungsanstalt, bis er 1885 wieder nach München übersiedelte. S: Die Einquartierung (Lsp.), 1863. *Fischer (aus Bous), Wilhelm,
Fis geschichte" in Stuttgart. Außer einergroßen Reihe von politischen Schrif- ten, von denen besonders "Manteuffel in Elsaß-Lothringen und seine Ver- deutschungspolitik" (1885) einiges Aufsehen erregte, veröffentlichte er S: Höllenfeuer (Volksschsp.), 1889. - *Fischer (aus Graz), Wilhelm,
S: Atlantis (Ep.), *
Fiſ jahr 1872 zum Premierleutnant be-fördert. Bald darauf als Adjutant zum Bezirkskommando Oſtrowo kom- mandiert, nahm er im Herbſt 1874 krankheitshalber ſeinen Abſchied, zog nach München und ſiedelte im Som- mer 1876 nach St. Zeno bei Reichen- hall über, wo er bis 1882 weilte. Seitdem lebte er in Stuttgart als Lehrer an einer privaten Militär- Vorbereitungsanſtalt, bis er 1885 wieder nach München überſiedelte. S: Die Einquartierung (Lſp.), 1863. *Fiſcher (aus Bous), Wilhelm,
Fiſ geſchichte“ in Stuttgart. Außer einergroßen Reihe von politiſchen Schrif- ten, von denen beſonders „Manteuffel in Elſaß-Lothringen und ſeine Ver- deutſchungspolitik“ (1885) einiges Aufſehen erregte, veröffentlichte er S: Höllenfeuer (Volksſchſp.), 1889. – *Fiſcher (aus Graz), Wilhelm,
S: Atlantis (Ep.), *
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Fiſ
Fiſ
jahr 1872 zum Premierleutnant be-
fördert. Bald darauf als Adjutant
zum Bezirkskommando Oſtrowo kom-
mandiert, nahm er im Herbſt 1874
krankheitshalber ſeinen Abſchied, zog
nach München und ſiedelte im Som-
mer 1876 nach St. Zeno bei Reichen-
hall über, wo er bis 1882 weilte.
Seitdem lebte er in Stuttgart als
Lehrer an einer privaten Militär-
Vorbereitungsanſtalt, bis er 1885
wieder nach München überſiedelte.
S: Die Einquartierung (Lſp.), 1863.
– Roſamunde (Tr.), 1865. – Die
Wiedergewonnenen (Tr.), 1867. –
Gedichte, 1875. – Gedichte, 1880. –
Als Manuſkr. gedruckt: Herzog Lin-
dolf (Tr.). – Violante (Tr.). – Eigene
Kraft (Schſp.). – Dreizehn zu Tiſch
(Schw.). – Es kann jedem paſſieren
(Schw.). – Erzählungen aus Rom; II,
1900–01.
*Fiſcher (aus Bous), Wilhelm,
geb. am 29. Dezember 1861 in Bous,
Reg.-Bez. Trier, erhielt ſeine Schul-
bildung u. a. auf der Domſchule in
Frankfurt a. M. und auf dem kaiſer-
lichen Lyzeum in Metz und bildete ſich
dann vorwiegend durch Privatſtudien
in Staatswiſſenſchaft, Volkswirt-
ſchaftslehre u. Literatur weiter aus,
ſo daß er, nach ſeinen Schriften zu
urteilen, zu den namhafteſten Auto-
didakten in unſerer Literatur gehört.
Seit dem Jahre 1882 war er jour-
naliſtiſch tätig, u. a. an den „Straß-
burger Neueſten Nachrichten“; er war
Gründer u. Herausgeber der „Neuen
politiſchen Korreſpondenz“ und der
„Deutſchen Korreſpondenz“, Redak-
teur des „Halleſchen Tageblatts“, der
„Nordweſtdeutſchen Zeitung“ in Bre-
merhaven, des „General-Anzeigers
der Haupt- und Reſidenzſtadt Mün-
chen“ uſw., bis er 1901 die publiziſti-
ſche Tätigkeit aufgab u. ſich als freier
Schriftſteller beſonders dem Roman
zuwandte. Jetzt (1907) lebt er als
Herausgeber der „Allgemeinen Hand-
bibliothek zur Kultur- und Sitten-
geſchichte“ in Stuttgart. Außer einer
großen Reihe von politiſchen Schrif-
ten, von denen beſonders „Manteuffel
in Elſaß-Lothringen und ſeine Ver-
deutſchungspolitik“ (1885) einiges
Aufſehen erregte, veröffentlichte er
S: Höllenfeuer (Volksſchſp.), 1889. –
Die Drohnen (Schſp., Manuſkript),
1891. – Othello im Bade (Schw.,
Manuſkr.), 1892. – Geſchiedene Ehen
(Schſp.), 1892. – Emanzipiert (Schw.),
1892. – Die Lüge (Schſp.), 1893. –
Der neue Kurs (R.), 1898. Neue A.
1909. – Der Nihiliſt (R.), 1905. –
Erſtklaſſig (R.), 1905. – „Jch ſtraf’!“
(R.), 1903. – Jm Jahr 2356 (Der
R. eines ruſſiſchen Terroriſten), 1905.
– Nach uns die Sündflut (R.), 1906.
– Sklaven des Vorurteils (R.), 1906.
– Loreley (R.), 1906. – Verſchollen
(R.), 1907. – Macht der Finſternis
(R.), 1909. – Die Hausgeſetze derer
von Godesberg (R.), 1909. – Bimbo
(Ein Zirkusroman), 1910.
*Fiſcher (aus Graz), Wilhelm,
geb. am 18. April 1846 zu Cſakathurn
auf der Murinſel, erhielt trotz der
beſchränkten Mittel ſeiner Eltern eine
ſorgfältige Erziehung, abſolvierte
das Untergymnaſium in Warasdin
und das Obergymnaſium in Stuhl-
weißenburg und bezog 1865 die Uni-
verſität Graz, an der er zuerſt Medi-
zin und Naturwiſſenſchaften, dann
aber Geſchichte u. Philologie ſtudierte.
Jm Jahre 1870 promovierte er und
trat dann bei der ſteiriſchen Landes-
bibliothek am Joanneum in Graz
als Hilfsbeamter ein. Seit 1872 de-
finitiv angeſtellt u. 1886 zum Skrip-
tor ernannt, iſt er noch jetzt daſelbſt,
und zwar ſeit 1901 als Bibliotheks-
vorſtand tätig.
S: Atlantis (Ep.),
1880. – Sommernachtserzählungen,
1882. 2. A. 1904. – Anakreon (Früh-
lingsidyll), 1883. – Lieder und Ro-
manzen, 1884. – Unter altem Himmel
(En.), 1891. 2. A. 1904. – Die Medi-
ceer u. andere Novellen, 1894. 2. A.
1907. – Grazer Novellen (Frauen-
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