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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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kam durch diesen Verkehr bald mit
der Bühne in Berührung, auf der er
dann auch, ohne Wissen der Eltern,
als Statist mitwirkte. Dichterische
Begabung offenbarte er sehr früh.
Am liebsten wäre er zum Theater ge-
gangen, doch wußte es seine Mutter
durchzusetzen, daß er sich dem Lehrer-
stande widmete. Nach Besuch der
Realschule in Leipzig bezog er 1886
das Seminar in Grimma i. S. und
trat 1891 ins Lehramt ein. Ein sol-
ches verwaltet er jetzt in Plauen i. V.

S:

Jrene (Lsp.), 1905. - Autler
Schwennicke (Schw.), 1906. - Trübes
Wasser (Kom. mit e. Vorspiel "Vivant
feriae"
), 1907. 2. A. 1908.

*Fischer, Friedrich,

geb. am 17.
Juli 1866 in Althaldensleben bei
Magdeburg als Sohn eines Predi-
gers, verlebte seine Kindheit in Zie-
sar bei Genthin und kam, als sein
Vater nach Groß-Ottersleben bei
Magdeburg versetzt wurde, 1877 auf
das Gymnasium des Klosters Unsrer
Lieben Frauen in Magdeburg, das er
Ostern 1886 mit dem Zeugnis der
Reife verließ, um zunächst in Göttin-
gen Philosophie und Literatur zu stu-
dieren. Hier wurde er mit dem Lite-
raturhistoriker Karl Gödeke bekannt,
der ihn aufforderte, bei der Neubear-
beitung seines "Grundrisses der deut-
schen Literatur" helfend mitzuwirken.
Gödekes plötzlicher Tod vereitelte
eine solche Arbeit u. F. studierte nun
in Berlin, später in Halle Philologie,
obwohl ihn seine Jnteressen weniger
zum Lehrerberuf als zu künstlerischer
Betätigung zogen. Als er daher 1890
bis 1891 in Leipzig seiner Militär-
pflicht genügte, suchte er Beziehungen
zur Malerakademie daselbst, zum
Theater und zur Presse anzuknüpfen.
Nach seiner bald darauf erfolgten
Verheiratung war er genötigt, festen
Boden unter den Füßen zu suchen.
Er legte in Halle sein Staatsexamen
ab, verwaltete danach ein halbes Jahr
eine Hauslehrerstelle bei Altenburg
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und erhielt 1894-96 seine praktische
Ausbildung zum Oberlehrer in Mag-
deburg. Um als solcher schneller
angestellt zu werden, ging er nach
Kassel, bestand hier nach anderthalb-
jähriger Vorbereitung sein Zeichen-
lehrerexamen und wurde Ostern 1898
am Domgymnasium in Merseburg
angestellt, hier auch 1900 zum Ober-
lehrer ernannt. Jm Februar 1910
erhielt er den Charakter als Professor.

S:

Unser alter Fritz (Dn. ernsten u.
heiteren Jnhalts a. d. Leben d. großen
Königs), 1907. 2. A. 1910. - Ge-
dichte, 1908.

*Fischer, Georg Felix Robert,


geb. am 5. April 1872 zu Guben in der
Niederlausitz als der Sohn eines
(1894 +) Kaufmanns, besuchte das
dortige Gymnasium und studierte seit
Ostern 1891 in Jena und seit 1893
in Berlin Jurisprudenz, absolvierte
im Dezember 1894 die erste juristische
Prüfung und arbeitete in der Folge
als Referendar in Guben. Jm Febr.
1900 wurde er zum Assessor ernannt,
und bald danach ließ er sich in Weiß-
wasser (Oberlausitz) als Rechtsanwalt
nieder, wurde hier auch 1904 zum
Notar ernannt.

S:

Aus tiefstem
Herzen (Ge.), 1896. - Neue deutsche
Schenkenlieder, 1904. - Die Jnsel der
Jugend (Ge.), 1907.

*Fischer, Gottlieb,

wurde am 15.
März 1867 als zweites Kind eines
aargauischen Landschullehrers in Al-
tenburg geboren, der ihm eine sorgfäl-
tige Erziehung zuteil werden ließ. Er
besuchte vom 11. Jahre ab die Bezirks-
schule in Schöftland u. nach deren Ab-
solvierung das Lehrerseminar in Wet-
tingen, dessen Lehrer Dr. Dula und
Dr. Herzog die Leitsterne des Jüng-
lings wurden. Seine erste Stelle er-
hielt er im Fricktal, wo er seine schrift-
stellerische Tätigkeit mit Arbeiten für
die Monatsschrift "Helvetia" begann.
Die Bekanntschaft mit Hebbels Dich-
tungen führte ihn sowohl auf das
gründliche Studium der klassischen

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kam durch dieſen Verkehr bald mit
der Bühne in Berührung, auf der er
dann auch, ohne Wiſſen der Eltern,
als Statiſt mitwirkte. Dichteriſche
Begabung offenbarte er ſehr früh.
Am liebſten wäre er zum Theater ge-
gangen, doch wußte es ſeine Mutter
durchzuſetzen, daß er ſich dem Lehrer-
ſtande widmete. Nach Beſuch der
Realſchule in Leipzig bezog er 1886
das Seminar in Grimma i. S. und
trat 1891 ins Lehramt ein. Ein ſol-
ches verwaltet er jetzt in Plauen i. V.

S:

Jrene (Lſp.), 1905. – Autler
Schwennicke (Schw.), 1906. – Trübes
Waſſer (Kom. mit e. Vorſpiel „Vivant
feriae“
), 1907. 2. A. 1908.

*Fiſcher, Friedrich,

geb. am 17.
Juli 1866 in Althaldensleben bei
Magdeburg als Sohn eines Predi-
gers, verlebte ſeine Kindheit in Zie-
ſar bei Genthin und kam, als ſein
Vater nach Groß-Ottersleben bei
Magdeburg verſetzt wurde, 1877 auf
das Gymnaſium des Kloſters Unſrer
Lieben Frauen in Magdeburg, das er
Oſtern 1886 mit dem Zeugnis der
Reife verließ, um zunächſt in Göttin-
gen Philoſophie und Literatur zu ſtu-
dieren. Hier wurde er mit dem Lite-
raturhiſtoriker Karl Gödeke bekannt,
der ihn aufforderte, bei der Neubear-
beitung ſeines „Grundriſſes der deut-
ſchen Literatur“ helfend mitzuwirken.
Gödekes plötzlicher Tod vereitelte
eine ſolche Arbeit u. F. ſtudierte nun
in Berlin, ſpäter in Halle Philologie,
obwohl ihn ſeine Jntereſſen weniger
zum Lehrerberuf als zu künſtleriſcher
Betätigung zogen. Als er daher 1890
bis 1891 in Leipzig ſeiner Militär-
pflicht genügte, ſuchte er Beziehungen
zur Malerakademie daſelbſt, zum
Theater und zur Preſſe anzuknüpfen.
Nach ſeiner bald darauf erfolgten
Verheiratung war er genötigt, feſten
Boden unter den Füßen zu ſuchen.
Er legte in Halle ſein Staatsexamen
ab, verwaltete danach ein halbes Jahr
eine Hauslehrerſtelle bei Altenburg
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und erhielt 1894–96 ſeine praktiſche
Ausbildung zum Oberlehrer in Mag-
deburg. Um als ſolcher ſchneller
angeſtellt zu werden, ging er nach
Kaſſel, beſtand hier nach anderthalb-
jähriger Vorbereitung ſein Zeichen-
lehrerexamen und wurde Oſtern 1898
am Domgymnaſium in Merſeburg
angeſtellt, hier auch 1900 zum Ober-
lehrer ernannt. Jm Februar 1910
erhielt er den Charakter als Profeſſor.

S:

Unſer alter Fritz (Dn. ernſten u.
heiteren Jnhalts a. d. Leben d. großen
Königs), 1907. 2. A. 1910. – Ge-
dichte, 1908.

*Fiſcher, Georg Felix Robert,


geb. am 5. April 1872 zu Guben in der
Niederlauſitz als der Sohn eines
(1894 †) Kaufmanns, beſuchte das
dortige Gymnaſium und ſtudierte ſeit
Oſtern 1891 in Jena und ſeit 1893
in Berlin Jurisprudenz, abſolvierte
im Dezember 1894 die erſte juriſtiſche
Prüfung und arbeitete in der Folge
als Referendar in Guben. Jm Febr.
1900 wurde er zum Aſſeſſor ernannt,
und bald danach ließ er ſich in Weiß-
waſſer (Oberlauſitz) als Rechtsanwalt
nieder, wurde hier auch 1904 zum
Notar ernannt.

S:

Aus tiefſtem
Herzen (Ge.), 1896. – Neue deutſche
Schenkenlieder, 1904. – Die Jnſel der
Jugend (Ge.), 1907.

*Fiſcher, Gottlieb,

wurde am 15.
März 1867 als zweites Kind eines
aargauiſchen Landſchullehrers in Al-
tenburg geboren, der ihm eine ſorgfäl-
tige Erziehung zuteil werden ließ. Er
beſuchte vom 11. Jahre ab die Bezirks-
ſchule in Schöftland u. nach deren Ab-
ſolvierung das Lehrerſeminar in Wet-
tingen, deſſen Lehrer Dr. Dula und
Dr. Herzog die Leitſterne des Jüng-
lings wurden. Seine erſte Stelle er-
hielt er im Fricktal, wo er ſeine ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit mit Arbeiten für
die Monatsſchrift „Helvetia“ begann.
Die Bekanntſchaft mit Hebbels Dich-
tungen führte ihn ſowohl auf das
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[216/0220] Fiſ Fiſ kam durch dieſen Verkehr bald mit der Bühne in Berührung, auf der er dann auch, ohne Wiſſen der Eltern, als Statiſt mitwirkte. Dichteriſche Begabung offenbarte er ſehr früh. Am liebſten wäre er zum Theater ge- gangen, doch wußte es ſeine Mutter durchzuſetzen, daß er ſich dem Lehrer- ſtande widmete. Nach Beſuch der Realſchule in Leipzig bezog er 1886 das Seminar in Grimma i. S. und trat 1891 ins Lehramt ein. Ein ſol- ches verwaltet er jetzt in Plauen i. V. S: Jrene (Lſp.), 1905. – Autler Schwennicke (Schw.), 1906. – Trübes Waſſer (Kom. mit e. Vorſpiel „Vivant feriae“), 1907. 2. A. 1908. *Fiſcher, Friedrich, geb. am 17. Juli 1866 in Althaldensleben bei Magdeburg als Sohn eines Predi- gers, verlebte ſeine Kindheit in Zie- ſar bei Genthin und kam, als ſein Vater nach Groß-Ottersleben bei Magdeburg verſetzt wurde, 1877 auf das Gymnaſium des Kloſters Unſrer Lieben Frauen in Magdeburg, das er Oſtern 1886 mit dem Zeugnis der Reife verließ, um zunächſt in Göttin- gen Philoſophie und Literatur zu ſtu- dieren. Hier wurde er mit dem Lite- raturhiſtoriker Karl Gödeke bekannt, der ihn aufforderte, bei der Neubear- beitung ſeines „Grundriſſes der deut- ſchen Literatur“ helfend mitzuwirken. Gödekes plötzlicher Tod vereitelte eine ſolche Arbeit u. F. ſtudierte nun in Berlin, ſpäter in Halle Philologie, obwohl ihn ſeine Jntereſſen weniger zum Lehrerberuf als zu künſtleriſcher Betätigung zogen. Als er daher 1890 bis 1891 in Leipzig ſeiner Militär- pflicht genügte, ſuchte er Beziehungen zur Malerakademie daſelbſt, zum Theater und zur Preſſe anzuknüpfen. Nach ſeiner bald darauf erfolgten Verheiratung war er genötigt, feſten Boden unter den Füßen zu ſuchen. Er legte in Halle ſein Staatsexamen ab, verwaltete danach ein halbes Jahr eine Hauslehrerſtelle bei Altenburg und erhielt 1894–96 ſeine praktiſche Ausbildung zum Oberlehrer in Mag- deburg. Um als ſolcher ſchneller angeſtellt zu werden, ging er nach Kaſſel, beſtand hier nach anderthalb- jähriger Vorbereitung ſein Zeichen- lehrerexamen und wurde Oſtern 1898 am Domgymnaſium in Merſeburg angeſtellt, hier auch 1900 zum Ober- lehrer ernannt. Jm Februar 1910 erhielt er den Charakter als Profeſſor. S: Unſer alter Fritz (Dn. ernſten u. heiteren Jnhalts a. d. Leben d. großen Königs), 1907. 2. A. 1910. – Ge- dichte, 1908. *Fiſcher, Georg Felix Robert, geb. am 5. April 1872 zu Guben in der Niederlauſitz als der Sohn eines (1894 †) Kaufmanns, beſuchte das dortige Gymnaſium und ſtudierte ſeit Oſtern 1891 in Jena und ſeit 1893 in Berlin Jurisprudenz, abſolvierte im Dezember 1894 die erſte juriſtiſche Prüfung und arbeitete in der Folge als Referendar in Guben. Jm Febr. 1900 wurde er zum Aſſeſſor ernannt, und bald danach ließ er ſich in Weiß- waſſer (Oberlauſitz) als Rechtsanwalt nieder, wurde hier auch 1904 zum Notar ernannt. S: Aus tiefſtem Herzen (Ge.), 1896. – Neue deutſche Schenkenlieder, 1904. – Die Jnſel der Jugend (Ge.), 1907. *Fiſcher, Gottlieb, wurde am 15. März 1867 als zweites Kind eines aargauiſchen Landſchullehrers in Al- tenburg geboren, der ihm eine ſorgfäl- tige Erziehung zuteil werden ließ. Er beſuchte vom 11. Jahre ab die Bezirks- ſchule in Schöftland u. nach deren Ab- ſolvierung das Lehrerſeminar in Wet- tingen, deſſen Lehrer Dr. Dula und Dr. Herzog die Leitſterne des Jüng- lings wurden. Seine erſte Stelle er- hielt er im Fricktal, wo er ſeine ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit mit Arbeiten für die Monatsſchrift „Helvetia“ begann. Die Bekanntſchaft mit Hebbels Dich- tungen führte ihn ſowohl auf das gründliche Studium der klaſſiſchen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/220>, abgerufen am 22.12.2024.