Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Eye dieses Studium eine Unmöglichkeitsei, und kurz entschlossen ging er nach Dresden, um sich als Schüler bei dem Maler Bendemann zu melden, dessen Kunst ihn am meisten anzog. Die Abweisung, die er hier erfuhr, mochte ihm wohl den Gedanken nahelegen, daß er in der Malerei nicht das Höchste erreichen werde, und so kehrte er nach Göttingen zurück u. wandte sich hier nunmehr dem Studium der Philo- sophie und Philologie, der Geschichte und Archäologie zu. Seit 1847 setzte er seine Studien in Berlin unter Böckh, Gerhard u. a. fort, promo- vierte 1848 in Göttingen und war dann einige Jahre als Hofmeister tätig. Sich dann wiederum an ver- schiedenen Orten seinen Studien wid- mend, traf ihn während eines Auf- enthaltes in Düsseldorf im Winter 1853 ein Ruf, als Vorstand der Kunst- und Altertumssammlungen des neu- begründeten germanischen Museums nach Nürnberg zu kommen. Damit war seinem Schaffen, soweit äußere Einflüsse bestimmend auf einen selb- ständigen Geist wirken können, der Weg vorgezeichnet; denn für ihn ge- wannen bald die Schätze des Mu- seums eine hohe Bedeutung, da er in ihnen ein vortreffliches Mittel zur Weiterentwicklung unseres nationa- len Lebens sah, und ungesäumt ging er an die Herausgabe mehrerer Werke, welche die deutsche Kulturgeschichte unter allgemeinen Gesichtspunkten u. in ihren tieferen Beziehungen zur Literatur zur Darstellung brachten, wie "Kunst und Leben der Vorzeit vom Beginn des Mittelalters bis zum Anfang des 19. Jahrh." (1854, 3. A. III, 1868), das er mit seinem Kollegen Jakob Falke schrieb, "Deutschland vor 300 Jahren in Leben und Kunst, aus seinen eigenen Bildern darge- stellt" (1857), "Galerie der Meister- werke altdeutscher Holzschneidekunst" (1857-61), "Leben und Wirken Al- brecht Dürers" (1860, 2. A. 1869), [Spaltenumbruch] Eye "Wesen u. Wert des Daseins" (1870,2. A. 1886) und "Atlas der Kunst- geschichte" (1875). Bei Gelegenheit einer amtlichen Reise nach Berlin im J. 1874 lernte er den brasilianischen Gesandten Baron Jauru kennen, der ihm das Anerbieten machte, eine Pro- fessur in Rio de Janeiro zu überneh- men. E. reiste auch nach Brasilien, um dort die Verhältnisse aus persön- licher Anschauung kennen zu lernen, lehnte dann aber den Antrag haupt- sächlich deshalb ab, weil er in einer fremden Sprache hätte lehren müssen. Heimgekehrt, folgte er 1876 einem Rufe der sächsischen Regierung als Kustos und Bibliothekar an der neu- begründeten Kunstgewerbeschule und am königlichen Kunstgewerbemuseum in Dresden. Hier nahm er regen Anteil an den Bestrebungen des säch- sischen Altertumsvereins und trat in gerechter Würdigung der Bedürfnisse der deutschen Jndustrie als der ersten einer für den Musterschutz ein, wäh- rend seiner Berufsarbeit die Schrift "Das Reich des Schönen" (1878) u. die Bearbeitung des Prachtwerkes "Kunstsammlung von Eugen Felix" (1880) zu verdanken sind. Jnfolge anhaltender geistiger Anstrengung gab E. seine Stellung in Dresden auf, und nach kurzem Verweilen in Berlin entschloß er sich 1881, zum zweiten- mal, jetzt aber mit seiner Familie, das Palmenland Brasilien aufzu- suchen. Viel Leid erwartete seiner hier: der Tod seiner Gattin, der Ver- lust seines Vermögens durch den Ver- trauensbruch eines betrügerischen Landsmannes, der Kampf um die Existenz machten ihm das Leben recht schwer. Gleichwohl trieb ihn die Son- nensehnsucht nach zweimaligem Ver- weilen in Europa, wo er die Herstel- lung des Holzschuherschen Bildes von Albrecht Dürer betrieb, wieder nach Brasilien zurück, bis er 1888 dauernd in die alte Heimat zurückkehrte. Nach vorübergehendem Aufenthalt in Ber- *
Eye dieſes Studium eine Unmöglichkeitſei, und kurz entſchloſſen ging er nach Dresden, um ſich als Schüler bei dem Maler Bendemann zu melden, deſſen Kunſt ihn am meiſten anzog. Die Abweiſung, die er hier erfuhr, mochte ihm wohl den Gedanken nahelegen, daß er in der Malerei nicht das Höchſte erreichen werde, und ſo kehrte er nach Göttingen zurück u. wandte ſich hier nunmehr dem Studium der Philo- ſophie und Philologie, der Geſchichte und Archäologie zu. Seit 1847 ſetzte er ſeine Studien in Berlin unter Böckh, Gerhard u. a. fort, promo- vierte 1848 in Göttingen und war dann einige Jahre als Hofmeiſter tätig. Sich dann wiederum an ver- ſchiedenen Orten ſeinen Studien wid- mend, traf ihn während eines Auf- enthaltes in Düſſeldorf im Winter 1853 ein Ruf, als Vorſtand der Kunſt- und Altertumsſammlungen des neu- begründeten germaniſchen Muſeums nach Nürnberg zu kommen. Damit war ſeinem Schaffen, ſoweit äußere Einflüſſe beſtimmend auf einen ſelb- ſtändigen Geiſt wirken können, der Weg vorgezeichnet; denn für ihn ge- wannen bald die Schätze des Mu- ſeums eine hohe Bedeutung, da er in ihnen ein vortreffliches Mittel zur Weiterentwicklung unſeres nationa- len Lebens ſah, und ungeſäumt ging er an die Herausgabe mehrerer Werke, welche die deutſche Kulturgeſchichte unter allgemeinen Geſichtspunkten u. in ihren tieferen Beziehungen zur Literatur zur Darſtellung brachten, wie „Kunſt und Leben der Vorzeit vom Beginn des Mittelalters bis zum Anfang des 19. Jahrh.“ (1854, 3. A. III, 1868), das er mit ſeinem Kollegen Jakob Falke ſchrieb, „Deutſchland vor 300 Jahren in Leben und Kunſt, aus ſeinen eigenen Bildern darge- ſtellt“ (1857), „Galerie der Meiſter- werke altdeutſcher Holzſchneidekunſt“ (1857–61), „Leben und Wirken Al- brecht Dürers“ (1860, 2. A. 1869), [Spaltenumbruch] Eye „Weſen u. Wert des Daſeins“ (1870,2. A. 1886) und „Atlas der Kunſt- geſchichte“ (1875). Bei Gelegenheit einer amtlichen Reiſe nach Berlin im J. 1874 lernte er den braſilianiſchen Geſandten Baron Jauru kennen, der ihm das Anerbieten machte, eine Pro- feſſur in Rio de Janeiro zu überneh- men. E. reiſte auch nach Braſilien, um dort die Verhältniſſe aus perſön- licher Anſchauung kennen zu lernen, lehnte dann aber den Antrag haupt- ſächlich deshalb ab, weil er in einer fremden Sprache hätte lehren müſſen. Heimgekehrt, folgte er 1876 einem Rufe der ſächſiſchen Regierung als Kuſtos und Bibliothekar an der neu- begründeten Kunſtgewerbeſchule und am königlichen Kunſtgewerbemuſeum in Dresden. Hier nahm er regen Anteil an den Beſtrebungen des ſäch- ſiſchen Altertumsvereins und trat in gerechter Würdigung der Bedürfniſſe der deutſchen Jnduſtrie als der erſten einer für den Muſterſchutz ein, wäh- rend ſeiner Berufsarbeit die Schrift „Das Reich des Schönen“ (1878) u. die Bearbeitung des Prachtwerkes „Kunſtſammlung von Eugen Felix“ (1880) zu verdanken ſind. Jnfolge anhaltender geiſtiger Anſtrengung gab E. ſeine Stellung in Dresden auf, und nach kurzem Verweilen in Berlin entſchloß er ſich 1881, zum zweiten- mal, jetzt aber mit ſeiner Familie, das Palmenland Braſilien aufzu- ſuchen. Viel Leid erwartete ſeiner hier: der Tod ſeiner Gattin, der Ver- luſt ſeines Vermögens durch den Ver- trauensbruch eines betrügeriſchen Landsmannes, der Kampf um die Exiſtenz machten ihm das Leben recht ſchwer. Gleichwohl trieb ihn die Son- nenſehnſucht nach zweimaligem Ver- weilen in Europa, wo er die Herſtel- lung des Holzſchuherſchen Bildes von Albrecht Dürer betrieb, wieder nach Braſilien zurück, bis er 1888 dauernd in die alte Heimat zurückkehrte. Nach vorübergehendem Aufenthalt in Ber- *
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dieſes Studium eine Unmöglichkeit
ſei, und kurz entſchloſſen ging er nach
Dresden, um ſich als Schüler bei dem
Maler Bendemann zu melden, deſſen
Kunſt ihn am meiſten anzog. Die
Abweiſung, die er hier erfuhr, mochte
ihm wohl den Gedanken nahelegen,
daß er in der Malerei nicht das Höchſte
erreichen werde, und ſo kehrte er nach
Göttingen zurück u. wandte ſich hier
nunmehr dem Studium der Philo-
ſophie und Philologie, der Geſchichte
und Archäologie zu. Seit 1847 ſetzte
er ſeine Studien in Berlin unter
Böckh, Gerhard u. a. fort, promo-
vierte 1848 in Göttingen und war
dann einige Jahre als Hofmeiſter
tätig. Sich dann wiederum an ver-
ſchiedenen Orten ſeinen Studien wid-
mend, traf ihn während eines Auf-
enthaltes in Düſſeldorf im Winter
1853 ein Ruf, als Vorſtand der Kunſt-
und Altertumsſammlungen des neu-
begründeten germaniſchen Muſeums
nach Nürnberg zu kommen. Damit
war ſeinem Schaffen, ſoweit äußere
Einflüſſe beſtimmend auf einen ſelb-
ſtändigen Geiſt wirken können, der
Weg vorgezeichnet; denn für ihn ge-
wannen bald die Schätze des Mu-
ſeums eine hohe Bedeutung, da er in
ihnen ein vortreffliches Mittel zur
Weiterentwicklung unſeres nationa-
len Lebens ſah, und ungeſäumt ging
er an die Herausgabe mehrerer Werke,
welche die deutſche Kulturgeſchichte
unter allgemeinen Geſichtspunkten u.
in ihren tieferen Beziehungen zur
Literatur zur Darſtellung brachten,
wie „Kunſt und Leben der Vorzeit
vom Beginn des Mittelalters bis zum
Anfang des 19. Jahrh.“ (1854, 3. A.
III, 1868), das er mit ſeinem Kollegen
Jakob Falke ſchrieb, „Deutſchland
vor 300 Jahren in Leben und Kunſt,
aus ſeinen eigenen Bildern darge-
ſtellt“ (1857), „Galerie der Meiſter-
werke altdeutſcher Holzſchneidekunſt“
(1857–61), „Leben und Wirken Al-
brecht Dürers“ (1860, 2. A. 1869),
„Weſen u. Wert des Daſeins“ (1870,
2. A. 1886) und „Atlas der Kunſt-
geſchichte“ (1875). Bei Gelegenheit
einer amtlichen Reiſe nach Berlin im
J. 1874 lernte er den braſilianiſchen
Geſandten Baron Jauru kennen, der
ihm das Anerbieten machte, eine Pro-
feſſur in Rio de Janeiro zu überneh-
men. E. reiſte auch nach Braſilien,
um dort die Verhältniſſe aus perſön-
licher Anſchauung kennen zu lernen,
lehnte dann aber den Antrag haupt-
ſächlich deshalb ab, weil er in einer
fremden Sprache hätte lehren müſſen.
Heimgekehrt, folgte er 1876 einem
Rufe der ſächſiſchen Regierung als
Kuſtos und Bibliothekar an der neu-
begründeten Kunſtgewerbeſchule und
am königlichen Kunſtgewerbemuſeum
in Dresden. Hier nahm er regen
Anteil an den Beſtrebungen des ſäch-
ſiſchen Altertumsvereins und trat in
gerechter Würdigung der Bedürfniſſe
der deutſchen Jnduſtrie als der erſten
einer für den Muſterſchutz ein, wäh-
rend ſeiner Berufsarbeit die Schrift
„Das Reich des Schönen“ (1878) u.
die Bearbeitung des Prachtwerkes
„Kunſtſammlung von Eugen Felix“
(1880) zu verdanken ſind. Jnfolge
anhaltender geiſtiger Anſtrengung
gab E. ſeine Stellung in Dresden auf,
und nach kurzem Verweilen in Berlin
entſchloß er ſich 1881, zum zweiten-
mal, jetzt aber mit ſeiner Familie,
das Palmenland Braſilien aufzu-
ſuchen. Viel Leid erwartete ſeiner
hier: der Tod ſeiner Gattin, der Ver-
luſt ſeines Vermögens durch den Ver-
trauensbruch eines betrügeriſchen
Landsmannes, der Kampf um die
Exiſtenz machten ihm das Leben recht
ſchwer. Gleichwohl trieb ihn die Son-
nenſehnſucht nach zweimaligem Ver-
weilen in Europa, wo er die Herſtel-
lung des Holzſchuherſchen Bildes von
Albrecht Dürer betrieb, wieder nach
Braſilien zurück, bis er 1888 dauernd
in die alte Heimat zurückkehrte. Nach
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