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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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zunächst in der Absicht, sich dem Stu-
dium der klassischen Philologie zu
widmen; doch wandte er sich bald dem
Studium der orientalischen Sprachen
zu. Jm Herbst 1863 ging er zur Fort-
setzung seiner Studien nach Leipzig,
promovierte im Herbste 1865 u. ha-
bilitierte sich an der Universität Mün-
chen 1867 als Privatdozent für mor-
genländische Sprachen, war aber
daneben auch literarisch tätig u. ver-
öffentlichte außer wissenschaftlichen
Abhandlungen in gelehrten Zeit-
schriften verschiedene Essays u. Über-
setzungen aus dem Orientalischen.
Jm Jahre 1871 nahm er einen län-
geren Urlaub, um einem Ruse nach
Oxford zu folgen, wo er an der dor-
tigen Universität die reichen Schätze
an persischen, türkischen, hindostani-
schen und afghanischen Manuskripten
ordnete. Diese Tätigkeit hielt ihn in
England fest, so daß er 1874 seine
Dozentur in München aufgab und
gleichzeitig eine Professur der orien-
talischen Sprachen an dem Univer-
sity-College of Wales in Aberystwyth
annahm. Hier wirkt er auch neben-
bei als Dozent für deutsche Literatur.
Außer zahlreichen Übersetzungen aus
dem Orientalischen veröffentlichte er

S:

Ulrich von Hutten (Hist. Natio-
naldrama), 1870. - Essays und Stu-
dien, 1872.

Etschwin, Hans,

Pseudon. für
Johann Steck; s. d.!

*Ettel, Konrad,

* am 17. Januar
1847 zu Neuhof bei Sternberg in
Mähren, absolvierte von 1858-66 die
Gymnasialstudien zu Kremsier und
trat dann in das theologische Semi-
nar zu Olmütz ein, wo er auf den
Wunsch seiner Eltern Theologie stu-
dieren sollte. Da er aber in diesem
Berufe keine Befriedigung finden
konnte, verließ er nach zwei Seme-
stern Olmütz u. ging 1867 nach Wien,
wo er anfänglich Philosophie stu-
dierte, dann aber, um seine Existenz
zu sichern, 1869 in die Dienste der
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Ett
Kaiser Ferdinand-Nordbahn trat,
bei der er seit 1891 die Stelle eines
Kontrolleurs einnimmt.

S:

Eisen-
bahn- und Telegraphenlieder, 1881.
- Wiener Weis' und Frauenpreis
(Ge.), 1884. - Jdeale u. Jdole, 1885.
- Haus Lothringen (Schsp.), 1890. -
Der zerbrochene Amor (Lsp.), 1891.
- Die Jugendprobe (Lsp.), 1895. -
Aus ewigen Quellen (Dn.), 1900. -
Jm Tannengrund (Eine Künstler-
gesch.), 1902.

Ettenburg, Alexander,

siehe
Alexander Eggers!

*Ettig, Johann Franz,

* am 20.
Dezember 1830 zu Borna in Sachsen
als der Sohn eines Schuhmachers,
wollte sich nach seiner Konfirmation
dem Berufe eines Lehrers widmen,
mußte aber wegen Mittellosigkeit sei-
ner Eltern diesen Plan aufgeben und
als Schreiber bei einem Advokaten,
später bei einem Bezirkssteuereinneh-
mer sein Brot verdienen. Nachdem
er auf diese Weise 71/2 Jahre verlebt,
erwachte seine alte Neigung mit neuer
Glut, und so bezog er das Seminar
zu Grimma, nach dessen Absolvierung
er kurze Zeit Lehrer in Döben u. an
der Bürgerschule in Glauchau war,
1855 aber als Lehrer am Nebensemi-
nar in Grimma angestellt und 1856
an das dortige Hauptseminar versetzt
wurde, an dem er zuletzt als erster
Oberlehrer wirkte. Mancherlei häus-
liche Not, auch der Verlust seiner Gat-
tin, haben zeitweise seinen Lebenstag
getrübt. Jm Jahre 1897 trat er in
den Ruhestand, den er zu regem, dich-
terischem Schaffen verwertete, u. am
11. Juni 1905 ist er in Grimma ge-
storben.

S:

Blumen (Ge.), 1868. -
Deutsche Bäume (Ge.), 1868. - Lebens-
zeichen (Ge.), 1868. - Schilderungen,
Sagen und Märchen a. d. Pflanzen-
welt (Ge.), 1869. - Stunden der
Weihe (Lr. u. Sprüche), 1877. - Fa-
milienleben u. Familienerziehung in
poet. Bildern, 1881. - Der Weg des
Lebens (Bilder und Sprüche), 1879.

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Etſ
zunächſt in der Abſicht, ſich dem Stu-
dium der klaſſiſchen Philologie zu
widmen; doch wandte er ſich bald dem
Studium der orientaliſchen Sprachen
zu. Jm Herbſt 1863 ging er zur Fort-
ſetzung ſeiner Studien nach Leipzig,
promovierte im Herbſte 1865 u. ha-
bilitierte ſich an der Univerſität Mün-
chen 1867 als Privatdozent für mor-
genländiſche Sprachen, war aber
daneben auch literariſch tätig u. ver-
öffentlichte außer wiſſenſchaftlichen
Abhandlungen in gelehrten Zeit-
ſchriften verſchiedene Eſſays u. Über-
ſetzungen aus dem Orientaliſchen.
Jm Jahre 1871 nahm er einen län-
geren Urlaub, um einem Ruſe nach
Oxford zu folgen, wo er an der dor-
tigen Univerſität die reichen Schätze
an perſiſchen, türkiſchen, hindoſtani-
ſchen und afghaniſchen Manuſkripten
ordnete. Dieſe Tätigkeit hielt ihn in
England feſt, ſo daß er 1874 ſeine
Dozentur in München aufgab und
gleichzeitig eine Profeſſur der orien-
taliſchen Sprachen an dem Univer-
ſity-College of Wales in Aberyſtwyth
annahm. Hier wirkt er auch neben-
bei als Dozent für deutſche Literatur.
Außer zahlreichen Überſetzungen aus
dem Orientaliſchen veröffentlichte er

S:

Ulrich von Hutten (Hiſt. Natio-
naldrama), 1870. – Eſſays und Stu-
dien, 1872.

Etſchwin, Hans,

Pſeudon. für
Johann Steck; ſ. d.!

*Ettel, Konrad,

* am 17. Januar
1847 zu Neuhof bei Sternberg in
Mähren, abſolvierte von 1858–66 die
Gymnaſialſtudien zu Kremſier und
trat dann in das theologiſche Semi-
nar zu Olmütz ein, wo er auf den
Wunſch ſeiner Eltern Theologie ſtu-
dieren ſollte. Da er aber in dieſem
Berufe keine Befriedigung finden
konnte, verließ er nach zwei Seme-
ſtern Olmütz u. ging 1867 nach Wien,
wo er anfänglich Philoſophie ſtu-
dierte, dann aber, um ſeine Exiſtenz
zu ſichern, 1869 in die Dienſte der
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Ett
Kaiſer Ferdinand-Nordbahn trat,
bei der er ſeit 1891 die Stelle eines
Kontrolleurs einnimmt.

S:

Eiſen-
bahn- und Telegraphenlieder, 1881.
– Wiener Weiſ’ und Frauenpreis
(Ge.), 1884. – Jdeale u. Jdole, 1885.
– Haus Lothringen (Schſp.), 1890. –
Der zerbrochene Amor (Lſp.), 1891.
– Die Jugendprobe (Lſp.), 1895. –
Aus ewigen Quellen (Dn.), 1900. –
Jm Tannengrund (Eine Künſtler-
geſch.), 1902.

Ettenburg, Alexander,

ſiehe
Alexander Eggers!

*Ettig, Johann Franz,

* am 20.
Dezember 1830 zu Borna in Sachſen
als der Sohn eines Schuhmachers,
wollte ſich nach ſeiner Konfirmation
dem Berufe eines Lehrers widmen,
mußte aber wegen Mittelloſigkeit ſei-
ner Eltern dieſen Plan aufgeben und
als Schreiber bei einem Advokaten,
ſpäter bei einem Bezirksſteuereinneh-
mer ſein Brot verdienen. Nachdem
er auf dieſe Weiſe 7½ Jahre verlebt,
erwachte ſeine alte Neigung mit neuer
Glut, und ſo bezog er das Seminar
zu Grimma, nach deſſen Abſolvierung
er kurze Zeit Lehrer in Döben u. an
der Bürgerſchule in Glauchau war,
1855 aber als Lehrer am Nebenſemi-
nar in Grimma angeſtellt und 1856
an das dortige Hauptſeminar verſetzt
wurde, an dem er zuletzt als erſter
Oberlehrer wirkte. Mancherlei häus-
liche Not, auch der Verluſt ſeiner Gat-
tin, haben zeitweiſe ſeinen Lebenstag
getrübt. Jm Jahre 1897 trat er in
den Ruheſtand, den er zu regem, dich-
teriſchem Schaffen verwertete, u. am
11. Juni 1905 iſt er in Grimma ge-
ſtorben.

S:

Blumen (Ge.), 1868. –
Deutſche Bäume (Ge.), 1868. – Lebens-
zeichen (Ge.), 1868. – Schilderungen,
Sagen und Märchen a. d. Pflanzen-
welt (Ge.), 1869. – Stunden der
Weihe (Lr. u. Sprüche), 1877. – Fa-
milienleben u. Familienerziehung in
poet. Bildern, 1881. – Der Weg des
Lebens (Bilder und Sprüche), 1879.

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[166/0170] Etſ Ett zunächſt in der Abſicht, ſich dem Stu- dium der klaſſiſchen Philologie zu widmen; doch wandte er ſich bald dem Studium der orientaliſchen Sprachen zu. Jm Herbſt 1863 ging er zur Fort- ſetzung ſeiner Studien nach Leipzig, promovierte im Herbſte 1865 u. ha- bilitierte ſich an der Univerſität Mün- chen 1867 als Privatdozent für mor- genländiſche Sprachen, war aber daneben auch literariſch tätig u. ver- öffentlichte außer wiſſenſchaftlichen Abhandlungen in gelehrten Zeit- ſchriften verſchiedene Eſſays u. Über- ſetzungen aus dem Orientaliſchen. Jm Jahre 1871 nahm er einen län- geren Urlaub, um einem Ruſe nach Oxford zu folgen, wo er an der dor- tigen Univerſität die reichen Schätze an perſiſchen, türkiſchen, hindoſtani- ſchen und afghaniſchen Manuſkripten ordnete. Dieſe Tätigkeit hielt ihn in England feſt, ſo daß er 1874 ſeine Dozentur in München aufgab und gleichzeitig eine Profeſſur der orien- taliſchen Sprachen an dem Univer- ſity-College of Wales in Aberyſtwyth annahm. Hier wirkt er auch neben- bei als Dozent für deutſche Literatur. Außer zahlreichen Überſetzungen aus dem Orientaliſchen veröffentlichte er S: Ulrich von Hutten (Hiſt. Natio- naldrama), 1870. – Eſſays und Stu- dien, 1872. Etſchwin, Hans, Pſeudon. für Johann Steck; ſ. d.! *Ettel, Konrad, * am 17. Januar 1847 zu Neuhof bei Sternberg in Mähren, abſolvierte von 1858–66 die Gymnaſialſtudien zu Kremſier und trat dann in das theologiſche Semi- nar zu Olmütz ein, wo er auf den Wunſch ſeiner Eltern Theologie ſtu- dieren ſollte. Da er aber in dieſem Berufe keine Befriedigung finden konnte, verließ er nach zwei Seme- ſtern Olmütz u. ging 1867 nach Wien, wo er anfänglich Philoſophie ſtu- dierte, dann aber, um ſeine Exiſtenz zu ſichern, 1869 in die Dienſte der Kaiſer Ferdinand-Nordbahn trat, bei der er ſeit 1891 die Stelle eines Kontrolleurs einnimmt. S: Eiſen- bahn- und Telegraphenlieder, 1881. – Wiener Weiſ’ und Frauenpreis (Ge.), 1884. – Jdeale u. Jdole, 1885. – Haus Lothringen (Schſp.), 1890. – Der zerbrochene Amor (Lſp.), 1891. – Die Jugendprobe (Lſp.), 1895. – Aus ewigen Quellen (Dn.), 1900. – Jm Tannengrund (Eine Künſtler- geſch.), 1902. Ettenburg, Alexander, ſiehe Alexander Eggers! *Ettig, Johann Franz, * am 20. Dezember 1830 zu Borna in Sachſen als der Sohn eines Schuhmachers, wollte ſich nach ſeiner Konfirmation dem Berufe eines Lehrers widmen, mußte aber wegen Mittelloſigkeit ſei- ner Eltern dieſen Plan aufgeben und als Schreiber bei einem Advokaten, ſpäter bei einem Bezirksſteuereinneh- mer ſein Brot verdienen. Nachdem er auf dieſe Weiſe 7½ Jahre verlebt, erwachte ſeine alte Neigung mit neuer Glut, und ſo bezog er das Seminar zu Grimma, nach deſſen Abſolvierung er kurze Zeit Lehrer in Döben u. an der Bürgerſchule in Glauchau war, 1855 aber als Lehrer am Nebenſemi- nar in Grimma angeſtellt und 1856 an das dortige Hauptſeminar verſetzt wurde, an dem er zuletzt als erſter Oberlehrer wirkte. Mancherlei häus- liche Not, auch der Verluſt ſeiner Gat- tin, haben zeitweiſe ſeinen Lebenstag getrübt. Jm Jahre 1897 trat er in den Ruheſtand, den er zu regem, dich- teriſchem Schaffen verwertete, u. am 11. Juni 1905 iſt er in Grimma ge- ſtorben. S: Blumen (Ge.), 1868. – Deutſche Bäume (Ge.), 1868. – Lebens- zeichen (Ge.), 1868. – Schilderungen, Sagen und Märchen a. d. Pflanzen- welt (Ge.), 1869. – Stunden der Weihe (Lr. u. Sprüche), 1877. – Fa- milienleben u. Familienerziehung in poet. Bildern, 1881. – Der Weg des Lebens (Bilder und Sprüche), 1879. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/170>, abgerufen am 22.12.2024.