Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Eng
haus herantraten, sowie die schwäch-
liche, zarte Leibesbeschaffenheit und
hemmende Gesundheitsstörungen üb-
ten auf Gemüt-, Geistes- u. Charak-
terbildung des Knaben einen für die
ganze innere und äußere Entwicklung
tief eingreifenden Einfluß aus. Nach-
dem er in Röbel eine Privatschule
besucht, kam er zu weiterer Ausbil-
dung nach Berlin, doch mußte dieselbe
wegen Schwächlichkeit und Krankheit
vielfach unterbrochen werden. Die
Wahl eines bestimmten Berufes er-
wies sich aus demselben Grunde sehr
schwierig und mißglückte in mehreren
Fällen. Naturwissenschaftliche Stu-
dien flößten ihm noch das meiste
Jnteresse ein, und als mit den Jahren
die Gesundheit sich mehr festigte, be-
reitete sich E. an den Universitäten
Leipzig und Berlin, sowie auch prak-
tisch in den Gärten von Potsdam,
Leipzig u. Schönbrunn zu naturwis-
senschaftlichen Reisen im tropischen
Amerika vor. Das Gebiet seiner Rei-
sen und Arbeiten umfaßte einen gro-
ßen Teil des Hoch- u. Tieflandes der
Columbischen Staaten u. der Verein.
Staaten von Venezuela. Nach sechs-
jähriger Abwesenheit kehrte E. heim
und lebte nun zunächst in Röbel und
Berlin seinen botanischen, ethnogra-
phischen und geographischen Studien.
Bei Ausbruch des Krieges von 1870
trat er, obwohl schon 36 Jahre alt,
als Einjährig-Freiwilliger ins 1. Gar-
deregiment zu Fuß und machte den
Feldzug in Frankreich mit. Nach sei-
ner Rückkehr nahm er seine Arbeiten
wieder auf, brachte seine "Studien
unter den Tropen Amerikas" (2. A.
1879) zum Abschluß und promovierte
1873 in Rostock zum Dr. phil. Spä-
ter wandte er sich nach Berlin, erhielt
hier das Amt eines Assistenten im
Museum d. landwirtschaftlichen Hoch-
schule und später an derselben die
Stellung eines Bibliothekars, die er
bis 1900 innehatte, wo er in den
Ruhestand trat. Aus Anlaß seines
[Spaltenumbruch]
Eng
70. Geburtstages erhielt er vom Kö-
nige den Charakter als Professor.

S:

Wegeblumen aus dem Ränzel
eines Wanderburschen (Ge.), 1883.

*Engel, Georg,

geb. am 29. Oktbr.
1866 zu Greifswald in Pommern als
der Sohn eines Kaufmanns, besuchte
das dortige Gymnasium u. kam nach
dem Tode seines Vaters mit 12 Jahren
nach Breslau, wo er das Elisabeth-
Gymnasium absolvierte. 1887-90 stu-
dierte er an d. Universität Berlin Phi-
losophie und Geschichte, wurde dann
als Kritiker über Kunst und Theater
Mitarbeiter am "Berlin. Tageblatt",
gab aber diese Stellung sehr bald
auf, um hinfort ganz seinem schrift-
stellerischen Berufe zu leben. Er hat
noch jetzt seinen Wohnsitz in Berlin.

S:

Ahnen und Enkel (R.); II, 1892.
- Des Nächsten Weib (R.), 1893. 2. A.
1894. - Das Hungerdorf (N.), 1893.
3. A. 1899. - Zauberin Circe (R.),
1894. 5. A. 1895. - Der Hexenkessel
(Schsp.), 1894. - Hadasa (Dr. G.),
1896. - Die Last (R.), 2. A. 1898. -
Abschied (Schsp.), 1898. - Ein Schä-
ferstündchen (Spiel), 1899. - Die
keusche Susanna (Komödie), 1899. -
Sturmglocken (Dr.), 1899. - Die
Furcht vor dem Weibe (R.), 1900. -
Der Ausflug ins Sittliche (Lsp.), 1900.
- Über den Wassern (Dr.), 1902. -
Jm Hafen (Dr.), 1905. - Hann Klüth,
der Philosoph (R.), 1905. 25. A. 1908.
- Die Hochzeit von Poel (Komödie),
1906. - Der Reiter auf dem Regen-
bogen (R.), 1.-8. T. 1908. - Der ver-
botene Rausch (Humor. R.), 1.-5. A.
1909. - Das lachende Miravel (Vers-
komödie), 1909. - Der scharfe Junker
(Kom.), 1910.

*Engel, Ernst Johann Jakob,


Sohn des berühmten Statistikers u.
späteren Direktors des königl. preuß.
statistischen Bureaus Ernst Engel,
wurde am 15. Juli 1851 zu Dresden
geboren, kam 1860 mit seinen Eltern
nach Berlin und absolvierte hier das
Kölnische Gymnasium, worauf er in

*


[Spaltenumbruch]

Eng
haus herantraten, ſowie die ſchwäch-
liche, zarte Leibesbeſchaffenheit und
hemmende Geſundheitsſtörungen üb-
ten auf Gemüt-, Geiſtes- u. Charak-
terbildung des Knaben einen für die
ganze innere und äußere Entwicklung
tief eingreifenden Einfluß aus. Nach-
dem er in Röbel eine Privatſchule
beſucht, kam er zu weiterer Ausbil-
dung nach Berlin, doch mußte dieſelbe
wegen Schwächlichkeit und Krankheit
vielfach unterbrochen werden. Die
Wahl eines beſtimmten Berufes er-
wies ſich aus demſelben Grunde ſehr
ſchwierig und mißglückte in mehreren
Fällen. Naturwiſſenſchaftliche Stu-
dien flößten ihm noch das meiſte
Jntereſſe ein, und als mit den Jahren
die Geſundheit ſich mehr feſtigte, be-
reitete ſich E. an den Univerſitäten
Leipzig und Berlin, ſowie auch prak-
tiſch in den Gärten von Potsdam,
Leipzig u. Schönbrunn zu naturwiſ-
ſenſchaftlichen Reiſen im tropiſchen
Amerika vor. Das Gebiet ſeiner Rei-
ſen und Arbeiten umfaßte einen gro-
ßen Teil des Hoch- u. Tieflandes der
Columbiſchen Staaten u. der Verein.
Staaten von Venezuela. Nach ſechs-
jähriger Abweſenheit kehrte E. heim
und lebte nun zunächſt in Röbel und
Berlin ſeinen botaniſchen, ethnogra-
phiſchen und geographiſchen Studien.
Bei Ausbruch des Krieges von 1870
trat er, obwohl ſchon 36 Jahre alt,
als Einjährig-Freiwilliger ins 1. Gar-
deregiment zu Fuß und machte den
Feldzug in Frankreich mit. Nach ſei-
ner Rückkehr nahm er ſeine Arbeiten
wieder auf, brachte ſeine „Studien
unter den Tropen Amerikas“ (2. A.
1879) zum Abſchluß und promovierte
1873 in Roſtock zum Dr. phil. Spä-
ter wandte er ſich nach Berlin, erhielt
hier das Amt eines Aſſiſtenten im
Muſeum d. landwirtſchaftlichen Hoch-
ſchule und ſpäter an derſelben die
Stellung eines Bibliothekars, die er
bis 1900 innehatte, wo er in den
Ruheſtand trat. Aus Anlaß ſeines
[Spaltenumbruch]
Eng
70. Geburtstages erhielt er vom Kö-
nige den Charakter als Profeſſor.

S:

Wegeblumen aus dem Ränzel
eines Wanderburſchen (Ge.), 1883.

*Engel, Georg,

geb. am 29. Oktbr.
1866 zu Greifswald in Pommern als
der Sohn eines Kaufmanns, beſuchte
das dortige Gymnaſium u. kam nach
dem Tode ſeines Vaters mit 12 Jahren
nach Breslau, wo er das Eliſabeth-
Gymnaſium abſolvierte. 1887–90 ſtu-
dierte er an d. Univerſität Berlin Phi-
loſophie und Geſchichte, wurde dann
als Kritiker über Kunſt und Theater
Mitarbeiter am „Berlin. Tageblatt“,
gab aber dieſe Stellung ſehr bald
auf, um hinfort ganz ſeinem ſchrift-
ſtelleriſchen Berufe zu leben. Er hat
noch jetzt ſeinen Wohnſitz in Berlin.

S:

Ahnen und Enkel (R.); II, 1892.
– Des Nächſten Weib (R.), 1893. 2. A.
1894. – Das Hungerdorf (N.), 1893.
3. A. 1899. – Zauberin Circe (R.),
1894. 5. A. 1895. – Der Hexenkeſſel
(Schſp.), 1894. – Hadaſa (Dr. G.),
1896. – Die Laſt (R.), 2. A. 1898. –
Abſchied (Schſp.), 1898. – Ein Schä-
ferſtündchen (Spiel), 1899. – Die
keuſche Suſanna (Komödie), 1899. –
Sturmglocken (Dr.), 1899. – Die
Furcht vor dem Weibe (R.), 1900. –
Der Ausflug ins Sittliche (Lſp.), 1900.
– Über den Waſſern (Dr.), 1902. –
Jm Hafen (Dr.), 1905. – Hann Klüth,
der Philoſoph (R.), 1905. 25. A. 1908.
– Die Hochzeit von Poël (Komödie),
1906. – Der Reiter auf dem Regen-
bogen (R.), 1.–8. T. 1908. – Der ver-
botene Rauſch (Humor. R.), 1.–5. A.
1909. – Das lachende Miravel (Vers-
komödie), 1909. – Der ſcharfe Junker
(Kom.), 1910.

*Engel, Ernſt Johann Jakob,


Sohn des berühmten Statiſtikers u.
ſpäteren Direktors des königl. preuß.
ſtatiſtiſchen Bureaus Ernſt Engel,
wurde am 15. Juli 1851 zu Dresden
geboren, kam 1860 mit ſeinen Eltern
nach Berlin und abſolvierte hier das
Kölniſche Gymnaſium, worauf er in

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0150" n="146"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Eng</hi></fw><lb/>
haus herantraten, &#x017F;owie die &#x017F;chwäch-<lb/>
liche, zarte Leibesbe&#x017F;chaffenheit und<lb/>
hemmende Ge&#x017F;undheits&#x017F;törungen üb-<lb/>
ten auf Gemüt-, Gei&#x017F;tes- u. Charak-<lb/>
terbildung des Knaben einen für die<lb/>
ganze innere und äußere Entwicklung<lb/>
tief eingreifenden Einfluß aus. Nach-<lb/>
dem er in Röbel eine Privat&#x017F;chule<lb/>
be&#x017F;ucht, kam er zu weiterer Ausbil-<lb/>
dung nach Berlin, doch mußte die&#x017F;elbe<lb/>
wegen Schwächlichkeit und Krankheit<lb/>
vielfach unterbrochen werden. Die<lb/>
Wahl eines be&#x017F;timmten Berufes er-<lb/>
wies &#x017F;ich aus dem&#x017F;elben Grunde &#x017F;ehr<lb/>
&#x017F;chwierig und mißglückte in mehreren<lb/>
Fällen. Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftliche Stu-<lb/>
dien flößten ihm noch das mei&#x017F;te<lb/>
Jntere&#x017F;&#x017F;e ein, und als mit den Jahren<lb/>
die Ge&#x017F;undheit &#x017F;ich mehr fe&#x017F;tigte, be-<lb/>
reitete &#x017F;ich E. an den Univer&#x017F;itäten<lb/>
Leipzig und Berlin, &#x017F;owie auch prak-<lb/>
ti&#x017F;ch in den Gärten von Potsdam,<lb/>
Leipzig u. Schönbrunn zu naturwi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Rei&#x017F;en im tropi&#x017F;chen<lb/>
Amerika vor. Das Gebiet &#x017F;einer Rei-<lb/>
&#x017F;en und Arbeiten umfaßte einen gro-<lb/>
ßen Teil des Hoch- u. Tieflandes der<lb/>
Columbi&#x017F;chen Staaten u. der Verein.<lb/>
Staaten von Venezuela. Nach &#x017F;echs-<lb/>
jähriger Abwe&#x017F;enheit kehrte E. heim<lb/>
und lebte nun zunäch&#x017F;t in Röbel und<lb/>
Berlin &#x017F;einen botani&#x017F;chen, ethnogra-<lb/>
phi&#x017F;chen und geographi&#x017F;chen Studien.<lb/>
Bei Ausbruch des Krieges von 1870<lb/>
trat er, obwohl &#x017F;chon 36 Jahre alt,<lb/>
als Einjährig-Freiwilliger ins 1. Gar-<lb/>
deregiment zu Fuß und machte den<lb/>
Feldzug in Frankreich mit. Nach &#x017F;ei-<lb/>
ner Rückkehr nahm er &#x017F;eine Arbeiten<lb/>
wieder auf, brachte &#x017F;eine &#x201E;Studien<lb/>
unter den Tropen Amerikas&#x201C; (2. A.<lb/>
1879) zum Ab&#x017F;chluß und promovierte<lb/>
1873 in Ro&#x017F;tock zum <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> Spä-<lb/>
ter wandte er &#x017F;ich nach Berlin, erhielt<lb/>
hier das Amt eines A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tenten im<lb/>
Mu&#x017F;eum d. landwirt&#x017F;chaftlichen Hoch-<lb/>
&#x017F;chule und &#x017F;päter an der&#x017F;elben die<lb/>
Stellung eines Bibliothekars, die er<lb/>
bis 1900 innehatte, wo er in den<lb/>
Ruhe&#x017F;tand trat. Aus Anlaß &#x017F;eines<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Eng</hi></fw><lb/>
70. Geburtstages erhielt er vom Kö-<lb/>
nige den Charakter als Profe&#x017F;&#x017F;or.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Wegeblumen aus dem Ränzel<lb/>
eines Wanderbur&#x017F;chen (Ge.), 1883.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Engel,</hi> Georg,</head>
        <p> geb. am 29. Oktbr.<lb/>
1866 zu Greifswald in Pommern als<lb/>
der Sohn eines Kaufmanns, be&#x017F;uchte<lb/>
das dortige Gymna&#x017F;ium u. kam nach<lb/>
dem Tode &#x017F;eines Vaters mit 12 Jahren<lb/>
nach Breslau, wo er das Eli&#x017F;abeth-<lb/>
Gymna&#x017F;ium ab&#x017F;olvierte. 1887&#x2013;90 &#x017F;tu-<lb/>
dierte er an d. Univer&#x017F;ität Berlin Phi-<lb/>
lo&#x017F;ophie und Ge&#x017F;chichte, wurde dann<lb/>
als Kritiker über Kun&#x017F;t und Theater<lb/>
Mitarbeiter am &#x201E;Berlin. Tageblatt&#x201C;,<lb/>
gab aber die&#x017F;e Stellung &#x017F;ehr bald<lb/>
auf, um hinfort ganz &#x017F;einem &#x017F;chrift-<lb/>
&#x017F;telleri&#x017F;chen Berufe zu leben. Er hat<lb/>
noch jetzt &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz in Berlin.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ahnen und Enkel (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1892.<lb/>
&#x2013; Des Näch&#x017F;ten Weib (R.), 1893. 2. A.<lb/>
1894. &#x2013; Das Hungerdorf (N.), 1893.<lb/>
3. A. 1899. &#x2013; Zauberin Circe (R.),<lb/>
1894. 5. A. 1895. &#x2013; Der Hexenke&#x017F;&#x017F;el<lb/>
(Sch&#x017F;p.), 1894. &#x2013; Hada&#x017F;a (Dr. G.),<lb/>
1896. &#x2013; Die La&#x017F;t (R.), 2. A. 1898. &#x2013;<lb/>
Ab&#x017F;chied (Sch&#x017F;p.), 1898. &#x2013; Ein Schä-<lb/>
fer&#x017F;tündchen (Spiel), 1899. &#x2013; Die<lb/>
keu&#x017F;che Su&#x017F;anna (Komödie), 1899. &#x2013;<lb/>
Sturmglocken (Dr.), 1899. &#x2013; Die<lb/>
Furcht vor dem Weibe (R.), 1900. &#x2013;<lb/>
Der Ausflug ins Sittliche (L&#x017F;p.), 1900.<lb/>
&#x2013; Über den Wa&#x017F;&#x017F;ern (Dr.), 1902. &#x2013;<lb/>
Jm Hafen (Dr.), 1905. &#x2013; Hann Klüth,<lb/>
der Philo&#x017F;oph (R.), 1905. 25. A. 1908.<lb/>
&#x2013; Die Hochzeit von Po<hi rendition="#aq">ë</hi>l (Komödie),<lb/>
1906. &#x2013; Der Reiter auf dem Regen-<lb/>
bogen (R.), 1.&#x2013;8. T. 1908. &#x2013; Der ver-<lb/>
botene Rau&#x017F;ch (Humor. R.), 1.&#x2013;5. A.<lb/>
1909. &#x2013; Das lachende Miravel (Vers-<lb/>
komödie), 1909. &#x2013; Der &#x017F;charfe Junker<lb/>
(Kom.), 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Engel,</hi> Ern&#x017F;t Johann <hi rendition="#g">Jakob,</hi></head>
        <p><lb/>
Sohn des berühmten Stati&#x017F;tikers u.<lb/>
&#x017F;päteren Direktors des königl. preuß.<lb/>
&#x017F;tati&#x017F;ti&#x017F;chen Bureaus Ern&#x017F;t Engel,<lb/>
wurde am 15. Juli 1851 zu Dresden<lb/>
geboren, kam 1860 mit &#x017F;einen Eltern<lb/>
nach Berlin und ab&#x017F;olvierte hier das<lb/>
Kölni&#x017F;che Gymna&#x017F;ium, worauf er in<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[146/0150] Eng Eng haus herantraten, ſowie die ſchwäch- liche, zarte Leibesbeſchaffenheit und hemmende Geſundheitsſtörungen üb- ten auf Gemüt-, Geiſtes- u. Charak- terbildung des Knaben einen für die ganze innere und äußere Entwicklung tief eingreifenden Einfluß aus. Nach- dem er in Röbel eine Privatſchule beſucht, kam er zu weiterer Ausbil- dung nach Berlin, doch mußte dieſelbe wegen Schwächlichkeit und Krankheit vielfach unterbrochen werden. Die Wahl eines beſtimmten Berufes er- wies ſich aus demſelben Grunde ſehr ſchwierig und mißglückte in mehreren Fällen. Naturwiſſenſchaftliche Stu- dien flößten ihm noch das meiſte Jntereſſe ein, und als mit den Jahren die Geſundheit ſich mehr feſtigte, be- reitete ſich E. an den Univerſitäten Leipzig und Berlin, ſowie auch prak- tiſch in den Gärten von Potsdam, Leipzig u. Schönbrunn zu naturwiſ- ſenſchaftlichen Reiſen im tropiſchen Amerika vor. Das Gebiet ſeiner Rei- ſen und Arbeiten umfaßte einen gro- ßen Teil des Hoch- u. Tieflandes der Columbiſchen Staaten u. der Verein. Staaten von Venezuela. Nach ſechs- jähriger Abweſenheit kehrte E. heim und lebte nun zunächſt in Röbel und Berlin ſeinen botaniſchen, ethnogra- phiſchen und geographiſchen Studien. Bei Ausbruch des Krieges von 1870 trat er, obwohl ſchon 36 Jahre alt, als Einjährig-Freiwilliger ins 1. Gar- deregiment zu Fuß und machte den Feldzug in Frankreich mit. Nach ſei- ner Rückkehr nahm er ſeine Arbeiten wieder auf, brachte ſeine „Studien unter den Tropen Amerikas“ (2. A. 1879) zum Abſchluß und promovierte 1873 in Roſtock zum Dr. phil. Spä- ter wandte er ſich nach Berlin, erhielt hier das Amt eines Aſſiſtenten im Muſeum d. landwirtſchaftlichen Hoch- ſchule und ſpäter an derſelben die Stellung eines Bibliothekars, die er bis 1900 innehatte, wo er in den Ruheſtand trat. Aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages erhielt er vom Kö- nige den Charakter als Profeſſor. S: Wegeblumen aus dem Ränzel eines Wanderburſchen (Ge.), 1883. *Engel, Georg, geb. am 29. Oktbr. 1866 zu Greifswald in Pommern als der Sohn eines Kaufmanns, beſuchte das dortige Gymnaſium u. kam nach dem Tode ſeines Vaters mit 12 Jahren nach Breslau, wo er das Eliſabeth- Gymnaſium abſolvierte. 1887–90 ſtu- dierte er an d. Univerſität Berlin Phi- loſophie und Geſchichte, wurde dann als Kritiker über Kunſt und Theater Mitarbeiter am „Berlin. Tageblatt“, gab aber dieſe Stellung ſehr bald auf, um hinfort ganz ſeinem ſchrift- ſtelleriſchen Berufe zu leben. Er hat noch jetzt ſeinen Wohnſitz in Berlin. S: Ahnen und Enkel (R.); II, 1892. – Des Nächſten Weib (R.), 1893. 2. A. 1894. – Das Hungerdorf (N.), 1893. 3. A. 1899. – Zauberin Circe (R.), 1894. 5. A. 1895. – Der Hexenkeſſel (Schſp.), 1894. – Hadaſa (Dr. G.), 1896. – Die Laſt (R.), 2. A. 1898. – Abſchied (Schſp.), 1898. – Ein Schä- ferſtündchen (Spiel), 1899. – Die keuſche Suſanna (Komödie), 1899. – Sturmglocken (Dr.), 1899. – Die Furcht vor dem Weibe (R.), 1900. – Der Ausflug ins Sittliche (Lſp.), 1900. – Über den Waſſern (Dr.), 1902. – Jm Hafen (Dr.), 1905. – Hann Klüth, der Philoſoph (R.), 1905. 25. A. 1908. – Die Hochzeit von Poël (Komödie), 1906. – Der Reiter auf dem Regen- bogen (R.), 1.–8. T. 1908. – Der ver- botene Rauſch (Humor. R.), 1.–5. A. 1909. – Das lachende Miravel (Vers- komödie), 1909. – Der ſcharfe Junker (Kom.), 1910. *Engel, Ernſt Johann Jakob, Sohn des berühmten Statiſtikers u. ſpäteren Direktors des königl. preuß. ſtatiſtiſchen Bureaus Ernſt Engel, wurde am 15. Juli 1851 zu Dresden geboren, kam 1860 mit ſeinen Eltern nach Berlin und abſolvierte hier das Kölniſche Gymnaſium, worauf er in *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/150
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/150>, abgerufen am 03.12.2024.