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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ave
Gaunertum; IV, 1858-62. - Die Me-
chulle-Leut' (R.), 1867. - Der Erb-
und Gerichtsherr (R.); III, 1870. -
Herz und Geld (R.); III, 1871. - Ge-
sammelte Novellen; III, 1875 (Jn-
halt: Unter Polizeiaufsicht. - Villa
Sorgenfrei. - Meyer. - Seelenwan-
derung). - Jda (R.); III, 1879. - Die
Mersener Bockreiter des 18. und 19.
Jahrh., 1880. - Das Diebeszeichen
(Krim.-R.), 1905.

*Ave-Lallemant, Robert Chri-
stian Berthold,

Bruder des vorigen,
wurde am 25. Juli 1812 zu Lübeck
geboren u. widmete sich nach vollen-
detem Gymnasialkursus von 1833-37
in Berlin, Heidelberg u. Paris medi-
zinischen Studien. Nachdem er 1837
in Kiel die medizinische Doktorwürde
erlangt hatte, ging er kurz darauf
nach Rio de Janeiro, wo er sich als
Arzt niederließ. Als Arzt an der
Fremdenstation der Misericordia und
dem Jrrenhaus Pedros II, sowie als
Direktor des Gelbfieberhospitals er-
warb er sich bleibende Verdienste. Ob-
gleich später zum Mitgliede des ober-
sten Gesundheitsrates für Brasilien
ernannt, kehrte er doch 1855 nach
Deutschland zurück. Auf A. von Hum-
boldts warme Empfehlung wurde A.
1867 Mitglied der österreichischen
Novara-Expedition, von der er sich
jedoch in Rio de Janeiro wieder
trennte. Hier wirkte er zunächst als
Arzt am Fremdenhospital, beschloß
aber bald, da er hinlänglich akklima-
tisiert u. der portugiesischen Sprache
völlig mächtig war, eine wissenschaft-
liche Forschungsreise nach dem Jn-
nern von Brasilien anzutreten, und
führte dieselbe auch mit Unterstützung
des Königs Don Pedro und der Be-
hörden in den Jahren 1858-59 durch.
Dann kehrte er nach Deutschland zu-
rück und ließ sich in Lübeck als Arzt
nieder. Von hier aus beteiligte er sich
1869 an der Einweihung des Suez-
kanals. Er + in Lübeck am 13. Oktbr.
1884.

S:

Reise durch Südbrasilien;
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Ave
II, 1859. - Reise durch Nordbrasilien;
II, 1860. - Anson (Ep. G.), 1869. -
Fata Morgana (Reiseeindrücke aus
Jtalien u. Ägypten); II, 1872. 2. A.
1875. - Carranza, Erzbischof v. To-
ledo (Dr.), 1872. - Wanderungen
durch Paris in alter und neuer Zeit,
1877. - Wanderungen durch die
Pflanzenwelt der Tropen, 1880. -
Hans Staden von Homburg bei den
brasilianischen Wilden (Lebensbild),
1881.

*Avenarius, Ferdinand,

* am
20. Dezbr. 1856 zu Berlin, besuchte
dort und in Dresden, wohin seine
Familie 1871 übergesiedelt war, die
Schulen, bis ihn Kränklichkeit zwang,
den Gymnasialunterricht mit auto-
didaktischer Weiterbildung zu ver-
tauschen. Besonders durch längeren
Aufenthalt an der Nordsee gekräftigt,
studierte er seit 1877 in Leipzig, seit
1878 in Zürich anfangs Naturwis-
senschaften, später Philosophie, Lite-
ratur u. Kunstwissenschaft, während
er die Ferien zu ausgedehnten Wan-
derungen durch die Alpenländer und
Norditalien benutzte. Die Jahre 1881
bis 1882 lebte A. besonders in Rom,
Neapel u. Sizilien, worauf er seinen
Wohnsitz wieder in Dresden nahm.
Hier gibt er seit dem Herbst 1887
heraus "Der Kunstwart. Rundschau
über alle Gebiete des Schönen", und
daneben seit 1902 die "Kunstwart-
Unternehmungen" und seit 1903 den
"Literarischen Ratgeber".

S:

Wan-
dern und Werden (Ge.), 1881. 2. A.
1897. - Deutsche Lyrik der Gegen-
wart seit 1850 (Anthologie), 1882.
2. A. 1884. - Vom Lande der Sonne
(Plaudereien in Vers und Prosa),
1885. - Neue Gedichte, 1885. - Die
Kinder von Wohldorf (G.), 1887.
2. A. 1897. - Lebe! (Eine D.), 1893.
5. A. 1904. - Stimmen und Bilder
(Neue Ge.), 1897. 3. A. 1904. - Haus-
buch deutscher Lyrik (Anthol., hrsg.
v. Kunstwart), 1902. 8. A. 1907. -
Balladenbuch (gesammelt), 1907.

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Avé
Gaunertum; IV, 1858–62. – Die Me-
chulle-Leut’ (R.), 1867. – Der Erb-
und Gerichtsherr (R.); III, 1870. –
Herz und Geld (R.); III, 1871. – Ge-
ſammelte Novellen; III, 1875 (Jn-
halt: Unter Polizeiaufſicht. – Villa
Sorgenfrei. – Meyer. – Seelenwan-
derung). – Jda (R.); III, 1879. – Die
Merſener Bockreiter des 18. und 19.
Jahrh., 1880. – Das Diebeszeichen
(Krim.-R.), 1905.

*Avé-Lallemant, Robert Chri-
ſtian Berthold,

Bruder des vorigen,
wurde am 25. Juli 1812 zu Lübeck
geboren u. widmete ſich nach vollen-
detem Gymnaſialkurſus von 1833–37
in Berlin, Heidelberg u. Paris medi-
ziniſchen Studien. Nachdem er 1837
in Kiel die mediziniſche Doktorwürde
erlangt hatte, ging er kurz darauf
nach Rio de Janeiro, wo er ſich als
Arzt niederließ. Als Arzt an der
Fremdenſtation der Miſericordia und
dem Jrrenhaus Pedros II, ſowie als
Direktor des Gelbfieberhoſpitals er-
warb er ſich bleibende Verdienſte. Ob-
gleich ſpäter zum Mitgliede des ober-
ſten Geſundheitsrates für Braſilien
ernannt, kehrte er doch 1855 nach
Deutſchland zurück. Auf A. von Hum-
boldts warme Empfehlung wurde A.
1867 Mitglied der öſterreichiſchen
Novara-Expedition, von der er ſich
jedoch in Rio de Janeiro wieder
trennte. Hier wirkte er zunächſt als
Arzt am Fremdenhoſpital, beſchloß
aber bald, da er hinlänglich akklima-
tiſiert u. der portugieſiſchen Sprache
völlig mächtig war, eine wiſſenſchaft-
liche Forſchungsreiſe nach dem Jn-
nern von Braſilien anzutreten, und
führte dieſelbe auch mit Unterſtützung
des Königs Don Pedro und der Be-
hörden in den Jahren 1858–59 durch.
Dann kehrte er nach Deutſchland zu-
rück und ließ ſich in Lübeck als Arzt
nieder. Von hier aus beteiligte er ſich
1869 an der Einweihung des Suez-
kanals. Er † in Lübeck am 13. Oktbr.
1884.

S:

Reiſe durch Südbraſilien;
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Ave
II, 1859. – Reiſe durch Nordbraſilien;
II, 1860. – Anſon (Ep. G.), 1869. –
Fata Morgana (Reiſeeindrücke aus
Jtalien u. Ägypten); II, 1872. 2. A.
1875. – Carranza, Erzbiſchof v. To-
ledo (Dr.), 1872. – Wanderungen
durch Paris in alter und neuer Zeit,
1877. – Wanderungen durch die
Pflanzenwelt der Tropen, 1880. –
Hans Staden von Homburg bei den
braſilianiſchen Wilden (Lebensbild),
1881.

*Avenarius, Ferdinand,

* am
20. Dezbr. 1856 zu Berlin, beſuchte
dort und in Dresden, wohin ſeine
Familie 1871 übergeſiedelt war, die
Schulen, bis ihn Kränklichkeit zwang,
den Gymnaſialunterricht mit auto-
didaktiſcher Weiterbildung zu ver-
tauſchen. Beſonders durch längeren
Aufenthalt an der Nordſee gekräftigt,
ſtudierte er ſeit 1877 in Leipzig, ſeit
1878 in Zürich anfangs Naturwiſ-
ſenſchaften, ſpäter Philoſophie, Lite-
ratur u. Kunſtwiſſenſchaft, während
er die Ferien zu ausgedehnten Wan-
derungen durch die Alpenländer und
Norditalien benutzte. Die Jahre 1881
bis 1882 lebte A. beſonders in Rom,
Neapel u. Sizilien, worauf er ſeinen
Wohnſitz wieder in Dresden nahm.
Hier gibt er ſeit dem Herbſt 1887
heraus „Der Kunſtwart. Rundſchau
über alle Gebiete des Schönen“, und
daneben ſeit 1902 die „Kunſtwart-
Unternehmungen“ und ſeit 1903 den
„Literariſchen Ratgeber“.

S:

Wan-
dern und Werden (Ge.), 1881. 2. A.
1897. – Deutſche Lyrik der Gegen-
wart ſeit 1850 (Anthologie), 1882.
2. A. 1884. – Vom Lande der Sonne
(Plaudereien in Vers und Proſa),
1885. – Neue Gedichte, 1885. – Die
Kinder von Wohldorf (G.), 1887.
2. A. 1897. – Lebe! (Eine D.), 1893.
5. A. 1904. – Stimmen und Bilder
(Neue Ge.), 1897. 3. A. 1904. – Haus-
buch deutſcher Lyrik (Anthol., hrsg.
v. Kunſtwart), 1902. 8. A. 1907. –
Balladenbuch (geſammelt), 1907.

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[95/0099] Avé Ave Gaunertum; IV, 1858–62. – Die Me- chulle-Leut’ (R.), 1867. – Der Erb- und Gerichtsherr (R.); III, 1870. – Herz und Geld (R.); III, 1871. – Ge- ſammelte Novellen; III, 1875 (Jn- halt: Unter Polizeiaufſicht. – Villa Sorgenfrei. – Meyer. – Seelenwan- derung). – Jda (R.); III, 1879. – Die Merſener Bockreiter des 18. und 19. Jahrh., 1880. – Das Diebeszeichen (Krim.-R.), 1905. *Avé-Lallemant, Robert Chri- ſtian Berthold, Bruder des vorigen, wurde am 25. Juli 1812 zu Lübeck geboren u. widmete ſich nach vollen- detem Gymnaſialkurſus von 1833–37 in Berlin, Heidelberg u. Paris medi- ziniſchen Studien. Nachdem er 1837 in Kiel die mediziniſche Doktorwürde erlangt hatte, ging er kurz darauf nach Rio de Janeiro, wo er ſich als Arzt niederließ. Als Arzt an der Fremdenſtation der Miſericordia und dem Jrrenhaus Pedros II, ſowie als Direktor des Gelbfieberhoſpitals er- warb er ſich bleibende Verdienſte. Ob- gleich ſpäter zum Mitgliede des ober- ſten Geſundheitsrates für Braſilien ernannt, kehrte er doch 1855 nach Deutſchland zurück. Auf A. von Hum- boldts warme Empfehlung wurde A. 1867 Mitglied der öſterreichiſchen Novara-Expedition, von der er ſich jedoch in Rio de Janeiro wieder trennte. Hier wirkte er zunächſt als Arzt am Fremdenhoſpital, beſchloß aber bald, da er hinlänglich akklima- tiſiert u. der portugieſiſchen Sprache völlig mächtig war, eine wiſſenſchaft- liche Forſchungsreiſe nach dem Jn- nern von Braſilien anzutreten, und führte dieſelbe auch mit Unterſtützung des Königs Don Pedro und der Be- hörden in den Jahren 1858–59 durch. Dann kehrte er nach Deutſchland zu- rück und ließ ſich in Lübeck als Arzt nieder. Von hier aus beteiligte er ſich 1869 an der Einweihung des Suez- kanals. Er † in Lübeck am 13. Oktbr. 1884. S: Reiſe durch Südbraſilien; II, 1859. – Reiſe durch Nordbraſilien; II, 1860. – Anſon (Ep. G.), 1869. – Fata Morgana (Reiſeeindrücke aus Jtalien u. Ägypten); II, 1872. 2. A. 1875. – Carranza, Erzbiſchof v. To- ledo (Dr.), 1872. – Wanderungen durch Paris in alter und neuer Zeit, 1877. – Wanderungen durch die Pflanzenwelt der Tropen, 1880. – Hans Staden von Homburg bei den braſilianiſchen Wilden (Lebensbild), 1881. *Avenarius, Ferdinand, * am 20. Dezbr. 1856 zu Berlin, beſuchte dort und in Dresden, wohin ſeine Familie 1871 übergeſiedelt war, die Schulen, bis ihn Kränklichkeit zwang, den Gymnaſialunterricht mit auto- didaktiſcher Weiterbildung zu ver- tauſchen. Beſonders durch längeren Aufenthalt an der Nordſee gekräftigt, ſtudierte er ſeit 1877 in Leipzig, ſeit 1878 in Zürich anfangs Naturwiſ- ſenſchaften, ſpäter Philoſophie, Lite- ratur u. Kunſtwiſſenſchaft, während er die Ferien zu ausgedehnten Wan- derungen durch die Alpenländer und Norditalien benutzte. Die Jahre 1881 bis 1882 lebte A. beſonders in Rom, Neapel u. Sizilien, worauf er ſeinen Wohnſitz wieder in Dresden nahm. Hier gibt er ſeit dem Herbſt 1887 heraus „Der Kunſtwart. Rundſchau über alle Gebiete des Schönen“, und daneben ſeit 1902 die „Kunſtwart- Unternehmungen“ und ſeit 1903 den „Literariſchen Ratgeber“. S: Wan- dern und Werden (Ge.), 1881. 2. A. 1897. – Deutſche Lyrik der Gegen- wart ſeit 1850 (Anthologie), 1882. 2. A. 1884. – Vom Lande der Sonne (Plaudereien in Vers und Proſa), 1885. – Neue Gedichte, 1885. – Die Kinder von Wohldorf (G.), 1887. 2. A. 1897. – Lebe! (Eine D.), 1893. 5. A. 1904. – Stimmen und Bilder (Neue Ge.), 1897. 3. A. 1904. – Haus- buch deutſcher Lyrik (Anthol., hrsg. v. Kunſtwart), 1902. 8. A. 1907. – Balladenbuch (geſammelt), 1907. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/99>, abgerufen am 16.11.2024.