Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Alt
tätlose Briefe, die sie nicht erreichen,
1904.

Altvater, Paul,

geb. am 8. Juni
1836 in Stettin, lebte als Journalist
bis Ende 1881 in Wiesbaden, wurde
1. Jan. 1883 Redakteur der "Würz-
burger Presse" in Würzburg, bald
darauf Redakteur des "Offenbacher
Jndustrieblatts" in Offenbach.

S:


Der Blutschöffe (R.), 1878. - Agatha
(Schsp.), 1881.

*Altwasser, Theodor,

* am
6. März 1824 zu Herrnstadt in Schle-
sien als der Sohn eines Subaltern-
beamten, besuchte das Gymnasium in
Meseritz und widmete sich dann im
geistlichen Seminar zu Posen der ka-
thol. Theologie. Da ihm aber die
klösterliche Zucht des Seminars nicht
behagte und die Mittel zu einem an-
dern Studium fehlten, so trat er als
Supernumerar bei dem Stadt- und
Landgericht Meseritz ein, ward 1847
Diätar beim Oberappellationsgericht
in Posen, 1850 Kontrolleur in Ra-
witsch, 1858 Gerichtssekretär in Birn-
baum, später in Pleschen und 1868
Rendant in Rawitsch. Hier starb er
infolge eines Nervenleidens am 14.
Juni 1879.

S:

Maria von Brabant
(Tr.), 1861. - Gedichte 1870. - Graf
Leicester (Tr.), 1872.

Alvensleben, Karl Ludwig
Friedr. Wilh. Gustav von,

pseud. oft
Gustav Sellen, * am 3. Mai 1800
in Berlin, trat 1813 als Kadett in
ein hannöversch. Jnfanteriebataillon
und machte den Krieg gegen Frank-
reich mit. Nach dem ersten Pariser
Frieden nahm er als Offizier den Ab-
schied, um seinen Eintritt in den
preußischen Staatsdienst vorzuberei-
ten, trat jedoch 1815 als freiwilliger
Jäger ins Heer und wohnte dem
zweiten Einzuge in Paris bei. Seit
1817 Leutnant bei der Artillerie, ver-
ließ er 1823 den Militärdienst, stu-
dierte von 1825-28 in Leipzig die
Rechte, wurde dann Schriftsteller und
lebte als solcher in unabhängigen
[Spaltenumbruch]

Aly
Verhältnissen teils in Leipzig, teils
in Meiningen, wo er 1836 eine Zeit-
lang das Hoftheater leitete, und zu-
letzt in Wien, wo er wegen seiner Be-
teiligung an der Verteidigung der
Stadt 1848 zu einjähriger Festungs-
haft verurteilt ward. Von 1828-33
redigierte er die Zeitschrift "Hebe",
begründete 1830 mit Gretschel die
"Sachsenzeitung", 1832 die "Allge-
meine Theaterchronik", die bis 1873
bestand und für die Geschichte des
Theaters sehr wertvoll ist, 1837 den
"Theaterfreund" und hatte 1840 An-
teil an der Gründung und Redaktion
der "Zeitung für den Adel". Er + in
Wien am 4. Aug. 1868.

S:

Erzäh-
lungen, 1830. - Die Geistererbschaft
u. a. En., 1830. - Romantik der Liebe
(En.), 1830. - Der Lügenkaiser (E.),
1833. - Charivari (Nn. u. En.), 1835.
- Betbruder und Betschwester, 1835.
- Die Eroberung Siziliens d. d. Ara-
ber (E.), 1836. - Biographisches Ta-
schenbuch deutscher Bühnenkünstler,
1836-37. - Lebens- und Reisebilder
u. Novellen, 1841. - Die Sünde des
Vorurteils (R.), 1841. - Kasernen-
abende (En.), 1848. - Die Somnam-
bule (R.), 1852. - Die Grafen von
Saint-Romain (R.), 1859. - Don
Juans erste u. letzte Liebe (R.), 1861.
- Der Zigeunerzögling (R.), 1861. -
Fürst Lobkowitz (R.), 1862. - Die Ge-
fährlichen (R.), 1863. - Der Gezeich-
nete (R.), 1863.

*Aly, Eduard,

geb. am 24. Dezbr.
1854 in Magdeburg als der Sohn
eines Großkaufmanns, besuchte das
dortige Domgymnasium u. studierte
darauf in Heidelberg, Leipzig und
Berlin die Rechte. Nach Ableistung
der Staatsprüfungen ließ er sich als
Rechtsanwalt in Zeitz nieder, wo er
später auch das Notariat erlangte,
gab aber 1895 diesen Beruf auf, um
nach einer Reise nach Jtalien sich
gänzlich der Schriftstellerei zu wid-
men. Er siedelte in der Folge nach
Dresden über u. ist dort am 9. Dezbr.

*


[Spaltenumbruch]

Alt
tätloſe Briefe, die ſie nicht erreichen,
1904.

Altvater, Paul,

geb. am 8. Juni
1836 in Stettin, lebte als Journaliſt
bis Ende 1881 in Wiesbaden, wurde
1. Jan. 1883 Redakteur der „Würz-
burger Preſſe“ in Würzburg, bald
darauf Redakteur des „Offenbacher
Jnduſtrieblatts“ in Offenbach.

S:


Der Blutſchöffe (R.), 1878. – Agatha
(Schſp.), 1881.

*Altwaſſer, Theodor,

* am
6. März 1824 zu Herrnſtadt in Schle-
ſien als der Sohn eines Subaltern-
beamten, beſuchte das Gymnaſium in
Meſeritz und widmete ſich dann im
geiſtlichen Seminar zu Poſen der ka-
thol. Theologie. Da ihm aber die
klöſterliche Zucht des Seminars nicht
behagte und die Mittel zu einem an-
dern Studium fehlten, ſo trat er als
Supernumerar bei dem Stadt- und
Landgericht Meſeritz ein, ward 1847
Diätar beim Oberappellationsgericht
in Poſen, 1850 Kontrolleur in Ra-
witſch, 1858 Gerichtsſekretär in Birn-
baum, ſpäter in Pleſchen und 1868
Rendant in Rawitſch. Hier ſtarb er
infolge eines Nervenleidens am 14.
Juni 1879.

S:

Maria von Brabant
(Tr.), 1861. – Gedichte 1870. – Graf
Leiceſter (Tr.), 1872.

Alvensleben, Karl Ludwig
Friedr. Wilh. Guſtav von,

pſeud. oft
Guſtav Sellen, * am 3. Mai 1800
in Berlin, trat 1813 als Kadett in
ein hannöverſch. Jnfanteriebataillon
und machte den Krieg gegen Frank-
reich mit. Nach dem erſten Pariſer
Frieden nahm er als Offizier den Ab-
ſchied, um ſeinen Eintritt in den
preußiſchen Staatsdienſt vorzuberei-
ten, trat jedoch 1815 als freiwilliger
Jäger ins Heer und wohnte dem
zweiten Einzuge in Paris bei. Seit
1817 Leutnant bei der Artillerie, ver-
ließ er 1823 den Militärdienſt, ſtu-
dierte von 1825–28 in Leipzig die
Rechte, wurde dann Schriftſteller und
lebte als ſolcher in unabhängigen
[Spaltenumbruch]

Aly
Verhältniſſen teils in Leipzig, teils
in Meiningen, wo er 1836 eine Zeit-
lang das Hoftheater leitete, und zu-
letzt in Wien, wo er wegen ſeiner Be-
teiligung an der Verteidigung der
Stadt 1848 zu einjähriger Feſtungs-
haft verurteilt ward. Von 1828–33
redigierte er die Zeitſchrift „Hebe“,
begründete 1830 mit Gretſchel die
„Sachſenzeitung“, 1832 die „Allge-
meine Theaterchronik“, die bis 1873
beſtand und für die Geſchichte des
Theaters ſehr wertvoll iſt, 1837 den
„Theaterfreund“ und hatte 1840 An-
teil an der Gründung und Redaktion
der „Zeitung für den Adel“. Er † in
Wien am 4. Aug. 1868.

S:

Erzäh-
lungen, 1830. – Die Geiſtererbſchaft
u. a. En., 1830. – Romantik der Liebe
(En.), 1830. – Der Lügenkaiſer (E.),
1833. – Charivari (Nn. u. En.), 1835.
– Betbruder und Betſchweſter, 1835.
– Die Eroberung Siziliens d. d. Ara-
ber (E.), 1836. – Biographiſches Ta-
ſchenbuch deutſcher Bühnenkünſtler,
1836–37. – Lebens- und Reiſebilder
u. Novellen, 1841. – Die Sünde des
Vorurteils (R.), 1841. – Kaſernen-
abende (En.), 1848. – Die Somnam-
bule (R.), 1852. – Die Grafen von
Saint-Romain (R.), 1859. – Don
Juans erſte u. letzte Liebe (R.), 1861.
– Der Zigeunerzögling (R.), 1861. –
Fürſt Lobkowitz (R.), 1862. – Die Ge-
fährlichen (R.), 1863. – Der Gezeich-
nete (R.), 1863.

*Aly, Eduard,

geb. am 24. Dezbr.
1854 in Magdeburg als der Sohn
eines Großkaufmanns, beſuchte das
dortige Domgymnaſium u. ſtudierte
darauf in Heidelberg, Leipzig und
Berlin die Rechte. Nach Ableiſtung
der Staatsprüfungen ließ er ſich als
Rechtsanwalt in Zeitz nieder, wo er
ſpäter auch das Notariat erlangte,
gab aber 1895 dieſen Beruf auf, um
nach einer Reiſe nach Jtalien ſich
gänzlich der Schriftſtellerei zu wid-
men. Er ſiedelte in der Folge nach
Dresden über u. iſt dort am 9. Dezbr.

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0060" n="56"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Alt</hi></fw><lb/>
tätlo&#x017F;e Briefe, die &#x017F;ie nicht erreichen,<lb/>
1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Altvater,</hi> Paul,</head>
        <p> geb. am 8. Juni<lb/>
1836 in Stettin, lebte als Journali&#x017F;t<lb/>
bis Ende 1881 in Wiesbaden, wurde<lb/>
1. Jan. 1883 Redakteur der &#x201E;Würz-<lb/>
burger Pre&#x017F;&#x017F;e&#x201C; in Würzburg, bald<lb/>
darauf Redakteur des &#x201E;Offenbacher<lb/>
Jndu&#x017F;trieblatts&#x201C; in Offenbach. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Der Blut&#x017F;chöffe (R.), 1878. &#x2013; Agatha<lb/>
(Sch&#x017F;p.), 1881.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Altwa&#x017F;&#x017F;er,</hi> <hi rendition="#g">Theodor,</hi></head>
        <p> * am<lb/>
6. März 1824 zu Herrn&#x017F;tadt in Schle-<lb/>
&#x017F;ien als der Sohn eines Subaltern-<lb/>
beamten, be&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium in<lb/>
Me&#x017F;eritz und widmete &#x017F;ich dann im<lb/>
gei&#x017F;tlichen Seminar zu Po&#x017F;en der ka-<lb/>
thol. Theologie. Da ihm aber die<lb/>
klö&#x017F;terliche Zucht des Seminars nicht<lb/>
behagte und die Mittel zu einem an-<lb/>
dern Studium fehlten, &#x017F;o trat er als<lb/>
Supernumerar bei dem Stadt- und<lb/>
Landgericht Me&#x017F;eritz ein, ward 1847<lb/>
Diätar beim Oberappellationsgericht<lb/>
in Po&#x017F;en, 1850 Kontrolleur in Ra-<lb/>
wit&#x017F;ch, 1858 Gerichts&#x017F;ekretär in Birn-<lb/>
baum, &#x017F;päter in Ple&#x017F;chen und 1868<lb/>
Rendant in Rawit&#x017F;ch. Hier &#x017F;tarb er<lb/>
infolge eines Nervenleidens am 14.<lb/>
Juni 1879. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Maria von Brabant<lb/>
(Tr.), 1861. &#x2013; Gedichte 1870. &#x2013; Graf<lb/>
Leice&#x017F;ter (Tr.), 1872.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Alvensleben,</hi> Karl <hi rendition="#g">Ludwig</hi><lb/>
Friedr. Wilh. Gu&#x017F;tav von,</head>
        <p> p&#x017F;eud. oft<lb/><hi rendition="#g">Gu&#x017F;tav Sellen,</hi> * am 3. Mai 1800<lb/>
in Berlin, trat 1813 als Kadett in<lb/>
ein hannöver&#x017F;ch. Jnfanteriebataillon<lb/>
und machte den Krieg gegen Frank-<lb/>
reich mit. Nach dem er&#x017F;ten Pari&#x017F;er<lb/>
Frieden nahm er als Offizier den Ab-<lb/>
&#x017F;chied, um &#x017F;einen Eintritt in den<lb/>
preußi&#x017F;chen Staatsdien&#x017F;t vorzuberei-<lb/>
ten, trat jedoch 1815 als freiwilliger<lb/>
Jäger ins Heer und wohnte dem<lb/>
zweiten Einzuge in Paris bei. Seit<lb/>
1817 Leutnant bei der Artillerie, ver-<lb/>
ließ er 1823 den Militärdien&#x017F;t, &#x017F;tu-<lb/>
dierte von 1825&#x2013;28 in Leipzig die<lb/>
Rechte, wurde dann Schrift&#x017F;teller und<lb/>
lebte als &#x017F;olcher in unabhängigen<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Aly</hi></fw><lb/>
Verhältni&#x017F;&#x017F;en teils in Leipzig, teils<lb/>
in Meiningen, wo er 1836 eine Zeit-<lb/>
lang das Hoftheater leitete, und zu-<lb/>
letzt in Wien, wo er wegen &#x017F;einer Be-<lb/>
teiligung an der Verteidigung der<lb/>
Stadt 1848 zu einjähriger Fe&#x017F;tungs-<lb/>
haft verurteilt ward. Von 1828&#x2013;33<lb/>
redigierte er die Zeit&#x017F;chrift &#x201E;Hebe&#x201C;,<lb/>
begründete 1830 mit Gret&#x017F;chel die<lb/>
&#x201E;Sach&#x017F;enzeitung&#x201C;, 1832 die &#x201E;Allge-<lb/>
meine Theaterchronik&#x201C;, die bis 1873<lb/>
be&#x017F;tand und für die Ge&#x017F;chichte des<lb/>
Theaters &#x017F;ehr wertvoll i&#x017F;t, 1837 den<lb/>
&#x201E;Theaterfreund&#x201C; und hatte 1840 An-<lb/>
teil an der Gründung und Redaktion<lb/>
der &#x201E;Zeitung für den Adel&#x201C;. Er &#x2020; in<lb/>
Wien am 4. Aug. 1868. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Erzäh-<lb/>
lungen, 1830. &#x2013; Die Gei&#x017F;tererb&#x017F;chaft<lb/>
u. a. En., 1830. &#x2013; Romantik der Liebe<lb/>
(En.), 1830. &#x2013; Der Lügenkai&#x017F;er (E.),<lb/>
1833. &#x2013; Charivari (Nn. u. En.), 1835.<lb/>
&#x2013; Betbruder und Bet&#x017F;chwe&#x017F;ter, 1835.<lb/>
&#x2013; Die Eroberung Siziliens d. d. Ara-<lb/>
ber (E.), 1836. &#x2013; Biographi&#x017F;ches Ta-<lb/>
&#x017F;chenbuch deut&#x017F;cher Bühnenkün&#x017F;tler,<lb/>
1836&#x2013;37. &#x2013; Lebens- und Rei&#x017F;ebilder<lb/>
u. Novellen, 1841. &#x2013; Die Sünde des<lb/>
Vorurteils (R.), 1841. &#x2013; Ka&#x017F;ernen-<lb/>
abende (En.), 1848. &#x2013; Die Somnam-<lb/>
bule (R.), 1852. &#x2013; Die Grafen von<lb/>
Saint-Romain (R.), 1859. &#x2013; Don<lb/>
Juans er&#x017F;te u. letzte Liebe (R.), 1861.<lb/>
&#x2013; Der Zigeunerzögling (R.), 1861. &#x2013;<lb/>
Für&#x017F;t Lobkowitz (R.), 1862. &#x2013; Die Ge-<lb/>
fährlichen (R.), 1863. &#x2013; Der Gezeich-<lb/>
nete (R.), 1863.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Aly,</hi> Eduard,</head>
        <p> geb. am 24. Dezbr.<lb/>
1854 in Magdeburg als der Sohn<lb/>
eines Großkaufmanns, be&#x017F;uchte das<lb/>
dortige Domgymna&#x017F;ium u. &#x017F;tudierte<lb/>
darauf in Heidelberg, Leipzig und<lb/>
Berlin die Rechte. Nach Ablei&#x017F;tung<lb/>
der Staatsprüfungen ließ er &#x017F;ich als<lb/>
Rechtsanwalt in Zeitz nieder, wo er<lb/>
&#x017F;päter auch das Notariat erlangte,<lb/>
gab aber 1895 die&#x017F;en Beruf auf, um<lb/>
nach einer Rei&#x017F;e nach Jtalien &#x017F;ich<lb/>
gänzlich der Schrift&#x017F;tellerei zu wid-<lb/>
men. Er &#x017F;iedelte in der Folge nach<lb/>
Dresden über u. i&#x017F;t dort am 9. Dezbr.<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[56/0060] Alt Aly tätloſe Briefe, die ſie nicht erreichen, 1904. Altvater, Paul, geb. am 8. Juni 1836 in Stettin, lebte als Journaliſt bis Ende 1881 in Wiesbaden, wurde 1. Jan. 1883 Redakteur der „Würz- burger Preſſe“ in Würzburg, bald darauf Redakteur des „Offenbacher Jnduſtrieblatts“ in Offenbach. S: Der Blutſchöffe (R.), 1878. – Agatha (Schſp.), 1881. *Altwaſſer, Theodor, * am 6. März 1824 zu Herrnſtadt in Schle- ſien als der Sohn eines Subaltern- beamten, beſuchte das Gymnaſium in Meſeritz und widmete ſich dann im geiſtlichen Seminar zu Poſen der ka- thol. Theologie. Da ihm aber die klöſterliche Zucht des Seminars nicht behagte und die Mittel zu einem an- dern Studium fehlten, ſo trat er als Supernumerar bei dem Stadt- und Landgericht Meſeritz ein, ward 1847 Diätar beim Oberappellationsgericht in Poſen, 1850 Kontrolleur in Ra- witſch, 1858 Gerichtsſekretär in Birn- baum, ſpäter in Pleſchen und 1868 Rendant in Rawitſch. Hier ſtarb er infolge eines Nervenleidens am 14. Juni 1879. S: Maria von Brabant (Tr.), 1861. – Gedichte 1870. – Graf Leiceſter (Tr.), 1872. Alvensleben, Karl Ludwig Friedr. Wilh. Guſtav von, pſeud. oft Guſtav Sellen, * am 3. Mai 1800 in Berlin, trat 1813 als Kadett in ein hannöverſch. Jnfanteriebataillon und machte den Krieg gegen Frank- reich mit. Nach dem erſten Pariſer Frieden nahm er als Offizier den Ab- ſchied, um ſeinen Eintritt in den preußiſchen Staatsdienſt vorzuberei- ten, trat jedoch 1815 als freiwilliger Jäger ins Heer und wohnte dem zweiten Einzuge in Paris bei. Seit 1817 Leutnant bei der Artillerie, ver- ließ er 1823 den Militärdienſt, ſtu- dierte von 1825–28 in Leipzig die Rechte, wurde dann Schriftſteller und lebte als ſolcher in unabhängigen Verhältniſſen teils in Leipzig, teils in Meiningen, wo er 1836 eine Zeit- lang das Hoftheater leitete, und zu- letzt in Wien, wo er wegen ſeiner Be- teiligung an der Verteidigung der Stadt 1848 zu einjähriger Feſtungs- haft verurteilt ward. Von 1828–33 redigierte er die Zeitſchrift „Hebe“, begründete 1830 mit Gretſchel die „Sachſenzeitung“, 1832 die „Allge- meine Theaterchronik“, die bis 1873 beſtand und für die Geſchichte des Theaters ſehr wertvoll iſt, 1837 den „Theaterfreund“ und hatte 1840 An- teil an der Gründung und Redaktion der „Zeitung für den Adel“. Er † in Wien am 4. Aug. 1868. S: Erzäh- lungen, 1830. – Die Geiſtererbſchaft u. a. En., 1830. – Romantik der Liebe (En.), 1830. – Der Lügenkaiſer (E.), 1833. – Charivari (Nn. u. En.), 1835. – Betbruder und Betſchweſter, 1835. – Die Eroberung Siziliens d. d. Ara- ber (E.), 1836. – Biographiſches Ta- ſchenbuch deutſcher Bühnenkünſtler, 1836–37. – Lebens- und Reiſebilder u. Novellen, 1841. – Die Sünde des Vorurteils (R.), 1841. – Kaſernen- abende (En.), 1848. – Die Somnam- bule (R.), 1852. – Die Grafen von Saint-Romain (R.), 1859. – Don Juans erſte u. letzte Liebe (R.), 1861. – Der Zigeunerzögling (R.), 1861. – Fürſt Lobkowitz (R.), 1862. – Die Ge- fährlichen (R.), 1863. – Der Gezeich- nete (R.), 1863. *Aly, Eduard, geb. am 24. Dezbr. 1854 in Magdeburg als der Sohn eines Großkaufmanns, beſuchte das dortige Domgymnaſium u. ſtudierte darauf in Heidelberg, Leipzig und Berlin die Rechte. Nach Ableiſtung der Staatsprüfungen ließ er ſich als Rechtsanwalt in Zeitz nieder, wo er ſpäter auch das Notariat erlangte, gab aber 1895 dieſen Beruf auf, um nach einer Reiſe nach Jtalien ſich gänzlich der Schriftſtellerei zu wid- men. Er ſiedelte in der Folge nach Dresden über u. iſt dort am 9. Dezbr. *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/60
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/60>, abgerufen am 16.11.2024.