Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Alt eines Dichters, der am 9. März 1873in Altkirch im Elsaß geboren wurde. Er trat sehr früh als Schriftsteller auf und schreibt hauptsächlich Novel- len und Skizzen und Prosadichtungen in archaistischer Sprache. 1894 betei- ligte er sich in Hamburg an der Her- ausgabe der Halbmonatsschrift "Der Zuschauer", und seit 1895 hat er sei- nen Wohnsitz in Dresden. Reisen nach Tirol und Jtalien bieten ihm den Stoff zu Reiseschilderungen und zu kritischen Arbeiten über den Berg- sport, während er 1906 in Holland weilte, um Studien über die Lebens- geschichte Spinozas zu machen. S:
*Altmann, Karl Friedrich Ju- Alt Beginn des Jahres 1872 siedelte ernach seiner Vaterstadt Potsdam über, wo er am 10. Juni 1873 +. S: Lie- *Altmann, Wilhelm, geb. am 23. S: Allerlei Altmüller, Karl, wurde am 1. *
Alt eines Dichters, der am 9. März 1873in Altkirch im Elſaß geboren wurde. Er trat ſehr früh als Schriftſteller auf und ſchreibt hauptſächlich Novel- len und Skizzen und Proſadichtungen in archaiſtiſcher Sprache. 1894 betei- ligte er ſich in Hamburg an der Her- ausgabe der Halbmonatsſchrift „Der Zuſchauer“, und ſeit 1895 hat er ſei- nen Wohnſitz in Dresden. Reiſen nach Tirol und Jtalien bieten ihm den Stoff zu Reiſeſchilderungen und zu kritiſchen Arbeiten über den Berg- ſport, während er 1906 in Holland weilte, um Studien über die Lebens- geſchichte Spinozas zu machen. S:
*Altmann, Karl Friedrich Ju- Alt Beginn des Jahres 1872 ſiedelte ernach ſeiner Vaterſtadt Potsdam über, wo er am 10. Juni 1873 †. S: Lie- *Altmann, Wilhelm, geb. am 23. S: Allerlei Altmüller, Karl, wurde am 1. *
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Alt
Alt
eines Dichters, der am 9. März 1873
in Altkirch im Elſaß geboren wurde.
Er trat ſehr früh als Schriftſteller
auf und ſchreibt hauptſächlich Novel-
len und Skizzen und Proſadichtungen
in archaiſtiſcher Sprache. 1894 betei-
ligte er ſich in Hamburg an der Her-
ausgabe der Halbmonatsſchrift „Der
Zuſchauer“, und ſeit 1895 hat er ſei-
nen Wohnſitz in Dresden. Reiſen
nach Tirol und Jtalien bieten ihm
den Stoff zu Reiſeſchilderungen und
zu kritiſchen Arbeiten über den Berg-
ſport, während er 1906 in Holland
weilte, um Studien über die Lebens-
geſchichte Spinozas zu machen.
S:
Das altertümliche Gaſthaus, 1892. –
Jch, der Träumer, 1896.
*Altmann, Karl Friedrich Ju-
lius, wurde am 1. März 1814 zu
Potsdam geboren, wo ſein Vater
Regierungsbeamter war. Als dieſer
1825 ſtarb, ſiedelte die Mutter nach
Berlin über. Hier beſuchte der Sohn
das Gymnaſium zum grauen Kloſter,
ſtudierte von 1834–38 Philoſophie u.
ging, nachdem er ſich 1838 den Dok-
torgrad erworben, als Erzieher des
Sohnes des Generals von Staal nach
Moskau, wo er bis zum Jahre 1843
weilte. Nachdem er große Reiſen im
Jnnern Rußlands, namentlich durch
Eſtland und Finnland gemacht, und
Bekanntſchaft mit den erſten Gelehr-
ten und Künſtlern des Landes ange-
knüpft hatte, kehrte er nach Deutſch-
land zurück und ließ ſich zunächſt in
Berlin nieder, wo Humboldt u. Varn-
hagen von Enſe bis an ihr Ende ihm
mit ihrem Rat treu zur Seite ſtan-
den. Zeitweiſe lebte er dann auf
Schloß Fürſtenſtein, wo er das Ar-
chiv des Fürſten von Pleß ordnete, in
Frankfurt a. M., wo er das „Frank-
furter Muſeum“ herausgab, in Duis-
burg, wo er die „Rhein- und Ruhr-
zeitung“ redigierte, in der Schweiz
und an anderen Orten, kehrte aber
immer wieder nach Berlin zurück, um
früher Begonnenes zu vollenden. Mit
Beginn des Jahres 1872 ſiedelte er
nach ſeiner Vaterſtadt Potsdam über,
wo er am 10. Juni 1873 †.
S: Lie-
der aus der Ferne, 3 Bdchn., 1845. –
Gnomen, 4 Hefte (Jnhalt: Diſtichen.
– Hexameter. – Jamben. – Gnomen
in malaiiſcher Form), 1848. – Runen
finniſcher Volkspoeſie, 1856. – Die
Wüſtenharfe (Arabiſche Volkslieder),
1856. 2. A. als: Spiegelbilder der
Sahara, 1861. – Alkoran der Liebe.
(Aus d. Perſiſchen.) 1861. – Die Ba-
lalaika. Ruſſiſche Volkslieder, 1863.
– Des Horaz Dichtkunſt, 1867. – Aus
einem Dichterleben (Ge.); II, 1870.
*Altmann, Wilhelm, geb. am 23.
März 1864 in Lemberg, kam ſchon im
folgenden Jahre mit ſeinen Eltern
nach Wien, beſuchte hier mehrere
Gymnaſien, maturierte in Hernals
und ſtudierte darauf an der Wiener
Univerſität Medizin. Früh auf eigene
Füße geſtellt, erwarb er ſich als Stu-
dent faſt ausſchließlich durch literari-
ſche Arbeiten ſeinen Unterhalt. Neben
ſeiner ärztlichen Praxis, die er erſt in
Wien, dann in Weidlingen bei Wien
u. ſeit 1904 in Baden bei Wien aus-
übt, redigiert er ſeit 1894 Witzblätter
und belletriſtiſche Zeitſchriften, vor-
nehmlich die „Pſchütt-Karikaturen“.
Jm Jahre 1900 erwarb er ſich die
Würde eines Dr. med.
S: Allerlei
und noch etwas (Humor. Ge.), 1894.
– Bunter Kram (Gereimtes und Un-
gereimtes), 1896. – Venus emanci-
pata (Satir. Ge.), 1896. – Fin de
siècle (9 ſat. Ge.), 1897. – Verliebte
Geſchichten (Sk. u. En.), 1900. – Das
Märchen vom Weibe (Sat.), 1900.
Altmüller, Karl, wurde am 1.
Jan. 1833 zu Hersfeld in Heſſen ge-
boren, erhielt ſeine Vorbildung auf
dem Gymnaſium zu Kaſſel u. ſtudierte
dann in Marburg, Berlin und Mün-
chen die Rechte. Daneben trieb er mit
Vorliebe literariſche u. philoſophiſche
Studien. Jn den Jahren 1859 und
1860 gab er in Kaſſel die Wochen-
ſchrift „Der Telegraph“ heraus, die
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