Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
All ihre Schulbildung, während häufigerVerkehr mit den talentvollen Mit- gliedern der fürstlichen Familie auf Schloß Wittgenstein und ein späterer Aufenthalt im Hause von Verwand- ten ihrer weiteren Ausbildung för- dernde Anregung gaben. Jm Jahre 1872 übersiedelte sie mit den Eltern nach dem Städtchen Dobrisch in Böh- men, und hier begann sie ihre schrift- stellerische Tätigkeit, die indessen nach ihrer Vermählung mit dem Baumei- ster Allesch in Dobrisch nur noch we- nige Früchte zeitigte. Nach 15 jäh- riger glücklicher Ehe traf sie das harte Geschick, ihren Gatten wegen eines unheilbaren Kopfleidens einer Heil- anstalt übergeben zu müssen (1896). Sie selbst zog nun mit ihren Kindern nach Goslar. S: Der gefüllte Pfann- *Allihn, Max, pseudon. Fritz S: Skizzen aus unserm *Allmendinger, Karl, pseudon. All doch mächtiger als der Wunsch derEltern, und so wendete sich der Sohn nach mehrjährigem Besuche der La- teinschule dem Beruf eines Lehrers zu. Über zehn Jahre wirkte er als solcher in Abtsgmünd bei Aalen in Württemberg u. widmete sich in dieser Zeit besonders literarischen u. musi- kalischen Studien. Zwischen größeren Reisen hielt sich A. öfters in München und Stuttgart auf, absolvierte das Konservatorium für Musik und trat mit mehr als 40 Kompositionen an die Öffentlichkeit. Danach berief ihn die Regierung als Lehrer nach Stutt- gart, wo er jetzt noch tätig ist. S:
Allmers, Hermann, stammt * 4
All ihre Schulbildung, während häufigerVerkehr mit den talentvollen Mit- gliedern der fürſtlichen Familie auf Schloß Wittgenſtein und ein ſpäterer Aufenthalt im Hauſe von Verwand- ten ihrer weiteren Ausbildung för- dernde Anregung gaben. Jm Jahre 1872 überſiedelte ſie mit den Eltern nach dem Städtchen Dobriſch in Böh- men, und hier begann ſie ihre ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit, die indeſſen nach ihrer Vermählung mit dem Baumei- ſter Alleſch in Dobriſch nur noch we- nige Früchte zeitigte. Nach 15 jäh- riger glücklicher Ehe traf ſie das harte Geſchick, ihren Gatten wegen eines unheilbaren Kopfleidens einer Heil- anſtalt übergeben zu müſſen (1896). Sie ſelbſt zog nun mit ihren Kindern nach Goslar. S: Der gefüllte Pfann- *Allihn, Max, pſeudon. Fritz S: Skizzen aus unſerm *Allmendinger, Karl, pſeudon. All doch mächtiger als der Wunſch derEltern, und ſo wendete ſich der Sohn nach mehrjährigem Beſuche der La- teinſchule dem Beruf eines Lehrers zu. Über zehn Jahre wirkte er als ſolcher in Abtsgmünd bei Aalen in Württemberg u. widmete ſich in dieſer Zeit beſonders literariſchen u. muſi- kaliſchen Studien. Zwiſchen größeren Reiſen hielt ſich A. öfters in München und Stuttgart auf, abſolvierte das Konſervatorium für Muſik und trat mit mehr als 40 Kompoſitionen an die Öffentlichkeit. Danach berief ihn die Regierung als Lehrer nach Stutt- gart, wo er jetzt noch tätig iſt. S:
Allmers, Hermann, ſtammt * 4
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All
All
ihre Schulbildung, während häufiger
Verkehr mit den talentvollen Mit-
gliedern der fürſtlichen Familie auf
Schloß Wittgenſtein und ein ſpäterer
Aufenthalt im Hauſe von Verwand-
ten ihrer weiteren Ausbildung för-
dernde Anregung gaben. Jm Jahre
1872 überſiedelte ſie mit den Eltern
nach dem Städtchen Dobriſch in Böh-
men, und hier begann ſie ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit, die indeſſen nach
ihrer Vermählung mit dem Baumei-
ſter Alleſch in Dobriſch nur noch we-
nige Früchte zeitigte. Nach 15 jäh-
riger glücklicher Ehe traf ſie das harte
Geſchick, ihren Gatten wegen eines
unheilbaren Kopfleidens einer Heil-
anſtalt übergeben zu müſſen (1896).
Sie ſelbſt zog nun mit ihren Kindern
nach Goslar.
S: Der gefüllte Pfann-
kuchen (Scherz), 1883. – Erreichte Ziele
(R.); II, 1886. – Lang’ iſt’s her
(Geſchn. a. d. alten Anhalt), 1902.
*Allihn, Max, pſeudon. Fritz
Anders, wurde am 31. Aug. 1841
zu Halle a. d. Saale geboren, ſtudierte
daſelbſt u. in Leipzig Theologie, war
erſt Pfarrer in Dingelſtedt, darauf
Archidiakonus in Weißenfels u. dann
Pfarrer und Kreisſchulinſpektor in
Athenſtedt bei Halberſtadt, wo er
noch jetzt wirkt. Seine ſchriftſtelle-
riſche Tätigkeit erſtreckte ſich auf das
Gebiet der Kunſtgeſchichte, Muſik und
Jugendliteratur. Außerdem veröf-
fentlichte er
S: Skizzen aus unſerm
heutigen Volksleben, 1892. 2. Samm-
lung 1899. 3. Sammlg. 1903. – Dok-
tor Duttmüller u. ſein Freund (Eine
Geſch. a. d. Gegenwart), 1902. – Her-
renmenſchen (R.), 1905. – Das Duett
in As-Dur und anderes (Nn. u. Sk.),
1.–3. A. 1908.
*Allmendinger, Karl, pſeudon.
Felix Nabor, wurde am 13. Ok-
tober 1863 zu Mühlhauſen a. d. Fils,
Oberamts Geislingen in Württem-
berg, als der Sohn eines Müllers
geboren. Urſprünglich zum Geiſtlichen
beſtimmt, zeigten ſich die Verhältniſſe
doch mächtiger als der Wunſch der
Eltern, und ſo wendete ſich der Sohn
nach mehrjährigem Beſuche der La-
teinſchule dem Beruf eines Lehrers
zu. Über zehn Jahre wirkte er als
ſolcher in Abtsgmünd bei Aalen in
Württemberg u. widmete ſich in dieſer
Zeit beſonders literariſchen u. muſi-
kaliſchen Studien. Zwiſchen größeren
Reiſen hielt ſich A. öfters in München
und Stuttgart auf, abſolvierte das
Konſervatorium für Muſik und trat
mit mehr als 40 Kompoſitionen an
die Öffentlichkeit. Danach berief ihn
die Regierung als Lehrer nach Stutt-
gart, wo er jetzt noch tätig iſt.
S:
Myſterium crucis (R. a. d. Zeit des
Kaiſers Nero), 1902. – Der Kreuzzug
der Kinder (E. für Jugend u. Volk),
1903. – Der Vogt von Lorch (R. a. d.
großen Bauernkriege), 1904. – Die
Meeresbraut (Eine Nordlandsmär),
1906. – Der Helfenſteiner (Hiſt. E. a.
d. Zeit des Bauernkrieges), 1907. –
Auferſtehung (R.), 1908.
Allmers, Hermann, ſtammt
aus einem alten Stedingſchen Häupt-
lingsgeſchlechte u. wurde am 11. Febr.
1821 zu Rechtenfleth bei Bremen auf
einem freien Frieſenhofe geboren, der
ſchon länger als 500 Jahre ſich im
Beſitz ſeiner Familie forterbte. Als
einziges Kind ſeiner Eltern widmete
er ſich, beſonders auf den Wunſch ſei-
ner inniggeliebten Mutter, der Land-
wirtſchaft und folgte erſt nach dem
Tode ſeiner Eltern der Wanderſehn-
ſucht, die ihn höhere wiſſenſchaftliche
und künſtleriſche Bildung auf Reiſen
durch Deutſchland, die Schweiz und
Jtalien ſuchen und in ſtetem Verkehr
mit ausgezeichneten Männern finden
ließ. Längere Zeit weilte er in Bre-
men, Berlin, München und 1858 zum
erſtenmal in Rom. Seine „Römiſchen
Schlendertage“ enthalten die Reſul-
tate ſeines Denkens und Forſchens in
Jtalien. Nach ſeiner Rückkehr ließ ſich
Allmers in ſeinem Heimatdorfe nie-
der, deſſen Gemeinde er dann längere
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