Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Cuv ken, sich schriftstellerisch zu betätigen,und sie ist seitdem mit Romanen und Novellen in verschiedenen Zeitungen an die Öffentlichkeit getreten. Seit 1898 lebte sie verheiratet in Kunners- dorf bei Hirschberg in Schlesien, seit 1899 in Krummhübel, seit 1901 in Obernigk, seit 1904 in Sondershau- sen, seit 1907 in Oeynhausen und seit 1909 in Berlin. S: Flammen (Nn.), *de Cuvry, Friedrich Behrendt,
Cze einiger Zeit in die Heimat zurück. Erließ sich wieder als Kaufmann in Danzig nieder, und die Sonne des Glücks schien ihm einigermaßen zu lächeln: da wurde ihm sein einziger Sohn, die Stütze seines Geschäfts, durch den Tod entrissen, und er selbst infolge eines Sturzes vom Pferde von einem heftigen Nervenleiden be- fallen. Über sein Mißgeschick half ihm schließlich die Arbeit hinweg. Er griff in seinen Mußestunden zur Feder und entfaltete auf dem Gebiete des Ro- mans eine rastlose Tätigkeit, die er bis zu seinem Tode übte, der am 3. Septbr. 1886 erfolgte. S: Meister Cyre, Frau Auguste, pseudonym S: Der Czajkowska, Carla von, s. Carla Czechowski-Peyersfeld, He- lene, siehe Helene Peyer von *Czedik, Emil, pseudon. Hugo S: Lieder, *
Cuv ken, ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen,und ſie iſt ſeitdem mit Romanen und Novellen in verſchiedenen Zeitungen an die Öffentlichkeit getreten. Seit 1898 lebte ſie verheiratet in Kunners- dorf bei Hirſchberg in Schleſien, ſeit 1899 in Krummhübel, ſeit 1901 in Obernigk, ſeit 1904 in Sondershau- ſen, ſeit 1907 in Oeynhauſen und ſeit 1909 in Berlin. S: Flammen (Nn.), *de Cuvry, Friedrich Behrendt,
Cze einiger Zeit in die Heimat zurück. Erließ ſich wieder als Kaufmann in Danzig nieder, und die Sonne des Glücks ſchien ihm einigermaßen zu lächeln: da wurde ihm ſein einziger Sohn, die Stütze ſeines Geſchäfts, durch den Tod entriſſen, und er ſelbſt infolge eines Sturzes vom Pferde von einem heftigen Nervenleiden be- fallen. Über ſein Mißgeſchick half ihm ſchließlich die Arbeit hinweg. Er griff in ſeinen Mußeſtunden zur Feder und entfaltete auf dem Gebiete des Ro- mans eine raſtloſe Tätigkeit, die er bis zu ſeinem Tode übte, der am 3. Septbr. 1886 erfolgte. S: Meiſter Cyré, Frau Auguſte, pſeudonym S: Der Czajkowska, Carla von, ſ. Carla Czechowski-Peyersfeld, He- lene, ſiehe Helene Peyer von *Czedik, Emil, pſeudon. Hugo S: Lieder, *
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Cuv
Cze
ken, ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen,
und ſie iſt ſeitdem mit Romanen und
Novellen in verſchiedenen Zeitungen
an die Öffentlichkeit getreten. Seit
1898 lebte ſie verheiratet in Kunners-
dorf bei Hirſchberg in Schleſien, ſeit
1899 in Krummhübel, ſeit 1901 in
Obernigk, ſeit 1904 in Sondershau-
ſen, ſeit 1907 in Oeynhauſen und ſeit
1909 in Berlin.
S: Flammen (Nn.),
1898. – Wenn Frauen lieben (Mo-
derne Nn.), 1903.
*de Cuvry, Friedrich Behrendt,
pſeud. Hans von Zollern, wurde
am 28. Febr. 1829 auf einem Gute
bei Königsberg i. Pr., das ſein Vater
in Pacht hatte, geboren. Bald dar-
auf ſtarb der Vater und hinterließ
ſeine Witwe mit fünf unmündigen
Kindern in ſehr beſchränkten Verhält-
niſſen, die durch den Bankerott eines
Königsberger Kaufmanns noch troſt-
loſer wurden. Vier Jahre alt, kam
Friedrich zu ſeinem Onkel, dem Ma-
jor a. D. Behrendt de Cuvry, der in
der Gegend von Bartenſtein ein Gut
beſaß, erhielt hier durch Privatlehrer
den erſten Unterricht und beſuchte
dann die höhere Bürgerſchule in Bar-
tenſtein. Nach Abſolvierung derſel-
ben wurde er von ſeinem Onkel für
die Landwirtſchaft beſtimmt, u. trotz
ſeines Widerwillens gegen dieſen Be-
ruf war C. mehrere Jahre darin
tätig, bis man ſich endlich von ſeiner
Unbrauchbarkeit überzeugte und ihn
auf die Handelsakademie in Danzig
ſchickte. Hier gründete er ſpäter auch
ein eigenes kaufmänniſches Geſchäft,
das im Anfange glänzende Reſultate,
dann aber große Mißerfolge erzielte,
ſo daß er es aufgeben u. eine Stelle
als Subdirektor einer Verſicher.-Ge-
ſellſchaft in Berlin annehmen mußte.
Neue Enttäuſchungen warteten hier
ſeiner; der Verluſt ſeiner Gattin er-
höhte ſein Mißgeſchick, und ſo verließ
er Berlin, um in London ſein Heil zu
verſuchen. Die Sehnſucht nach deut-
ſchen Verhältniſſen trieb ihn nach
einiger Zeit in die Heimat zurück. Er
ließ ſich wieder als Kaufmann in
Danzig nieder, und die Sonne des
Glücks ſchien ihm einigermaßen zu
lächeln: da wurde ihm ſein einziger
Sohn, die Stütze ſeines Geſchäfts,
durch den Tod entriſſen, und er ſelbſt
infolge eines Sturzes vom Pferde
von einem heftigen Nervenleiden be-
fallen. Über ſein Mißgeſchick half ihm
ſchließlich die Arbeit hinweg. Er griff
in ſeinen Mußeſtunden zur Feder und
entfaltete auf dem Gebiete des Ro-
mans eine raſtloſe Tätigkeit, die er
bis zu ſeinem Tode übte, der am 3.
Septbr. 1886 erfolgte.
S: Meiſter
Norden (Hiſtor. E.); II, 1882. – Ein
politiſcher Schachzug Friedrichs des
Großen (Hiſtor. R.); II, 1883. – Nach
Canoſſa. 1. Abteil.: Jn der heiligen
Stadt Rom (Hiſtor. R.); II, 1884.
2. Abteil.: Jm heiligen römiſchen
Reich deutſcher Nation (Hiſt. R.); II,
1885. – Die Rebellen (Hiſtor. R.); II,
1886. – Vom Fels zum Meer (Hiſtor.
E.); III, 1886.
Cyré, Frau Auguſte, pſeudonym
A. Eryc, geb. am 11. März 1825 in
Worms, lebte (1883) in Darmſtadt
und ſtarb daſelbſt 1902.
S: Der
Aſſeſſor (Sk. a. d. Alltagsleben), 1884.
N. Ausg. 1891.
Czajkowska, Carla von, ſ. Carla
von Berynda-Czajkowska!
Czechowski-Peyersfeld, He-
lene, ſiehe Helene Peyer von
Peyersfeld!
*Czedik, Emil, pſeudon. Hugo
Schalk, wurde am 13. Okt. 1853 zu
Mattſee im Salzburgiſchen als der
Sohn eines Finanzbeamten geboren,
beſuchte die Volksſchule in Jſchl, die
Obergymnaſien zu Melk u. Salzburg
u. trat 1871 in den Staatspoſtdienſt,
in welchem er jetzt die Stelle eines
k. k. Poſtoffizials bei dem Hauptpoſt-
amte in Wien einnimmt.
S: Lieder,
3 Bdchn., 1876–78. – Gedichte, 1878.
– Vom Trinken und Lieben (Männ-
liche u. weibl. Reime), 1879. – Marie
*
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