Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Alb weitere vier Jahre u. trat dann, umsich wenigstens ein regelmäßiges Mit- tagessen und eine kleine Löhnung zu verschaffen, 1880 auf drei Jahre als Kanonier bei einer reitenden Batterie des 2. Feldartillerieregiments ein. Als Unteroffizier trat er zur Reserve über und in den Dienst der Grenzaufseher. Sieben Jahre stand er als solcher im bayerischen Allgäu, teils in Schwarz- brücke bei Füssen, teils in Pfronten, u. in dieser Zeit hatte er hinreichend Gelegenheit, Land u. Leute, Gebräuche und Sitten jener dem großen Verkehr noch nicht völlig erschlossenen Gegend kennen zu lernen, die er dann später in seinen Erzählungen verwertete. 1890 kam A. als Grenzoberaufseher nach Freilassing bei Bad Reichenhall u. hatte hier das Glück, im anregen- den Verkehr mit zwei hochgebildeten Damen, Mutter und Tochter, sich in seinen Mußestunden privaten Studien widmen zu können. Diese führten schließlich zu schriftstellerischer Tätig- keit, und so erschien 1899 sein Erst- lingswerk, in dem er uns die Ge- stalten der Grenzländer in anschau- licher Weise schildert. Jm Jahre 1902 trat A. in den Ruhestand und siedelte dann, um bessere Verbindung mit der bayerischen Hauptstadt zu haben, nach Planegg bei München über u. 1904 nach der Hauptstadt selbst, wo er jetzt noch schriftstellerisch tätig ist. S:
Albert, Anny, Pseud. für Anna *Albert, Emily, pseud. Hans Alb rarischen Arbeiten an die Öffentlich-keit. Außer dem reizenden Kinder- buch "Aus Bubis Leben" (1905) hat sie bisher veröffentlicht S: Schwester- Albert, Ernst, * am 21. Mai 1860 S: Der Albert, Heinrich Wilhelm, geb. zu S: Er- *
Alb weitere vier Jahre u. trat dann, umſich wenigſtens ein regelmäßiges Mit- tageſſen und eine kleine Löhnung zu verſchaffen, 1880 auf drei Jahre als Kanonier bei einer reitenden Batterie des 2. Feldartillerieregiments ein. Als Unteroffizier trat er zur Reſerve über und in den Dienſt der Grenzaufſeher. Sieben Jahre ſtand er als ſolcher im bayeriſchen Allgäu, teils in Schwarz- brücke bei Füſſen, teils in Pfronten, u. in dieſer Zeit hatte er hinreichend Gelegenheit, Land u. Leute, Gebräuche und Sitten jener dem großen Verkehr noch nicht völlig erſchloſſenen Gegend kennen zu lernen, die er dann ſpäter in ſeinen Erzählungen verwertete. 1890 kam A. als Grenzoberaufſeher nach Freilaſſing bei Bad Reichenhall u. hatte hier das Glück, im anregen- den Verkehr mit zwei hochgebildeten Damen, Mutter und Tochter, ſich in ſeinen Mußeſtunden privaten Studien widmen zu können. Dieſe führten ſchließlich zu ſchriftſtelleriſcher Tätig- keit, und ſo erſchien 1899 ſein Erſt- lingswerk, in dem er uns die Ge- ſtalten der Grenzländer in anſchau- licher Weiſe ſchildert. Jm Jahre 1902 trat A. in den Ruheſtand und ſiedelte dann, um beſſere Verbindung mit der bayeriſchen Hauptſtadt zu haben, nach Planegg bei München über u. 1904 nach der Hauptſtadt ſelbſt, wo er jetzt noch ſchriftſtelleriſch tätig iſt. S:
Albert, Anny, Pſeud. für Anna *Albert, Emily, pſeud. Hans Alb rariſchen Arbeiten an die Öffentlich-keit. Außer dem reizenden Kinder- buch „Aus Bubis Leben“ (1905) hat ſie bisher veröffentlicht S: Schweſter- Albert, Ernſt, * am 21. Mai 1860 S: Der Albert, Heinrich Wilhelm, geb. zu S: Er- *
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Alb
Alb
weitere vier Jahre u. trat dann, um
ſich wenigſtens ein regelmäßiges Mit-
tageſſen und eine kleine Löhnung zu
verſchaffen, 1880 auf drei Jahre als
Kanonier bei einer reitenden Batterie
des 2. Feldartillerieregiments ein. Als
Unteroffizier trat er zur Reſerve über
und in den Dienſt der Grenzaufſeher.
Sieben Jahre ſtand er als ſolcher im
bayeriſchen Allgäu, teils in Schwarz-
brücke bei Füſſen, teils in Pfronten,
u. in dieſer Zeit hatte er hinreichend
Gelegenheit, Land u. Leute, Gebräuche
und Sitten jener dem großen Verkehr
noch nicht völlig erſchloſſenen Gegend
kennen zu lernen, die er dann ſpäter
in ſeinen Erzählungen verwertete.
1890 kam A. als Grenzoberaufſeher
nach Freilaſſing bei Bad Reichenhall
u. hatte hier das Glück, im anregen-
den Verkehr mit zwei hochgebildeten
Damen, Mutter und Tochter, ſich in
ſeinen Mußeſtunden privaten Studien
widmen zu können. Dieſe führten
ſchließlich zu ſchriftſtelleriſcher Tätig-
keit, und ſo erſchien 1899 ſein Erſt-
lingswerk, in dem er uns die Ge-
ſtalten der Grenzländer in anſchau-
licher Weiſe ſchildert. Jm Jahre 1902
trat A. in den Ruheſtand und ſiedelte
dann, um beſſere Verbindung mit der
bayeriſchen Hauptſtadt zu haben, nach
Planegg bei München über u. 1904
nach der Hauptſtadt ſelbſt, wo er
jetzt noch ſchriftſtelleriſch tätig iſt.
S:
Wetter-Tannen (Grenz- und Berg-
lands-Geſtalten), 1899. – Almdiſteln
(Hochland-En.), 1901. – Der Zoll-
kommiſſär (R. v. d. Grenze), 1902. –
Die Dorfrebellen (R.), 1904. – Fichtel
und Söhne (Hochlandsroman), 1908.
Albert, Anny, Pſeud. für Anna
Kiſtner; ſ. d.!
*Albert, Emily, pſeud. Hans
Berthal, wurde am 2. September
1866 in San Franzisko als die Toch-
ter deutſcher Eltern geboren, erhielt
ihre Erziehung in Hamburg und hat
ſich hier 1886 vermählt. Erſt verhält-
nismäßig ſpät trat ſie mit ihren lite-
rariſchen Arbeiten an die Öffentlich-
keit. Außer dem reizenden Kinder-
buch „Aus Bubis Leben“ (1905) hat
ſie bisher veröffentlicht
S: Schweſter-
ſeelen (E. f. junge Mädchen), 1906. –
Das Paradies (desgl.), 1908.
Albert, Ernſt, * am 21. Mai 1860
als der Sohn eines Amtsrats in
Köthen, beſuchte die Schulen in Kö-
then, Eisleben und Aſchersleben und
eine Zeitlang die Univerſität Leipzig,
widmete ſich dann der Bühne und er-
hielt ſeine Ausbildung durch Louis
Kühn. Jm Jahre 1879 fand er ſein
erſtes Engagement in Zwickau, ging
1880 nach St. Gallen, 1882 nach
Zürich, 1884 nach Augsburg, 1885
nach Stettin, 1887 nach Königsberg
und 1890 nach Bremen, wo er am
Stadttheater als Regiſſeur u. Dra-
maturg tätig war, übernahm 1897
die Direktion des Kieler Stadtthea-
ters, geriet aber bald in finanzielle
Schwierigkeiten, ſo daß er Kiel ver-
ließ u. nach der Schweiz ging (1898).
Er war 1899 in St. Gallen als Schau-
ſpieler u. Regiſſeur tätig, wirkte als
ſolcher kurze Zeit in Ulm und kam
1900 als Oberregiſſeur an das her-
zogliche Hoftheater in Altenburg, wo
er 1903 zum Hofſchauſpieler ernannt
wurde. Seit 1907 iſt er Direktor des
Kurtheaters in Bad Köſen.
S: Der
Pfarrer von Leuthen (Dr.), 1886. –
Verbrüdert (Feſtſp.), 1890. – Der
Krüppel von Bremen (Volks-Epos),
1890. 7. A. 1903. – Des Paſtors
zweite Frau (Lſp.), 1900. – Bibel und
Schwert (Feſtſp. z. 300. Geburtstag
Herzogs Ernſt des Frommen), 1901.
Albert, Heinrich Wilhelm, geb. zu
Köthen am 2. Febr. 1808, beſuchte die
Hauptſchule in Bernburg u. bezog im
Oktober 1826 die Univerſität Leipzig,
um Theologie zu ſtudieren. Nachdem
er ſeine Studien 1829 in Erlangen
beendet u. 1830 in Jena promoviert
worden, wurde er Hilfslehrer an der
Hauptſchule in Bernburg, † aber
ſchon am 11. Dezbr. 1831.
S: Er-
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