lerei und Musik aus Liebhaberei, der Literatur aus Neigung.
S:
Schön Jlla (Kleine Prosasachen u. V.), 1905. - Milon (D. in 3 Aufzügen), 1908.
Carlowitz, Albert von,
pseudon. Allwin von Candia, wurde am 1. April 1802 zu Freiberg in Sachsen geboren, wo sein Vater, der spätere sächsische Minister Hans Georg v. C., damals Amtshauptmann war. Er erhielt seine Bildung im elterlichen Hause und in den Fürstenschulen zu Meißen und Grimma, studierte seit 1820 in Leipzig die Rechte, wurde 1826 Akzessist bei der Landesregie- rung in Dresden u. 1828 Referendar, nahm aber, da er sich im Landtage von 1830 bei der Regierung mißlie- big gemacht, 1831 seine Entlassung u. trat als Regierungsrat in gothai- sche Dienste. Zwar wurde er 1833 abermals in den sächsischen Landtag gewählt und 1836 als Regierungsrat in Zwickau abermals im sächsischen Staatsdienst angestellt; doch verließ er den letzteren bald wieder, um hin- fort seinen Einfluß auf das parla- mentarische Leben geltend zu machen. Er wurde 1845 Präsident der ersten Kammer, 1846 Justizminister, legte aber 1848 sein Portefeuille nieder u. zog sich nach Ebersbach bei Görlitz ins Privatleben zurück. Nachdem er das preuß. Jndigenat erworben, wurde er seit 1852 mehrmals in die preu- ßische zweite Kammer gewählt, wo er zu den Opponenten der Regierung gehörte. Auch war er 1867 Mitglied des konstituierenden norddeutschen Reichstags, wo er sich als aufrichti- ger Anhänger und Verteidiger der neugeschaffenen Ordnung der Dinge zeigte, legte aber schon 1868 aus Ge- sundheitsrücksichten sein Mandat nie- der. Er starb am 9. August 1874 in Kötschenbroda bei Dresden.
Pseudon. für Elisabeth, Königin von Rumä- nien; s. d.!
Carmer, H.,
Pseudon. für Vally Baronin von Rüxleben; s. d.!
Carneri, Bartholomäus, Ritter v.,
wurde am 3. Novbr. 1821 in Trient geboren als der Sohn eines kaiserl. Beamten, der längere Zeit Polizei- direktor in Mailand war. Seine Mutter verlor er bei seiner Geburt. Er erhielt seine Erziehung in Wien, wurde aber durch ein schweres Leiden, welches ihn sein ganzes Leben hin- durch verfolgte, in seinen Studien unterbrochen und gezwungen, in sei- nem 21. Lebensjahre ein milderes Klima aufzusuchen und mehrere Win- ter in Arco zu verleben. Was ihm aber in körperlicher Hinsicht mangelte -- seine Wirbelsäule war gekrümmt, seine rechte Hand zu jeder Arbeit unfähig, und periodisch auftretende Krämpfe verursachten ihm unsägliches Leid -- das hatte ihm die Natur in geistiger Hinsicht ersetzt. Ursprüng- lich für die Laufbahn eines Juristen bestimmt, aber schon frühzeitig mit Vorliebe ästhetischen und naturphilo- sophischen Studien huldigend, wandte er sich endgültig den letzteren zu. 1857 übernahm er das väterliche Gut Wild- haus in Steiermark und ließ sich da- selbst bleibend nieder. Wiewohl er die Revolution von 1848 bereits in einer Reihe von Gedichten besungen hatte, trat er erst in späteren Jahren in das politische u. literarische Leben ein. Jm Jahre 1861 wurde er in den steirischen Landtag, 1870 in das Abgeordnetenhaus des österreichi- schen Reichsrats gewählt, welchen beiden Körperschaften er bis 1885, bzw. 1890, und zwar als hervor- ragendes Mitglied der Liberalen, ununterbrochen angehört hat. Seit 1888 hatte C. einen Wohnsitz in Mar- burg an der Drau. An seinem 80.
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[Spaltenumbruch]
Car
lerei und Muſik aus Liebhaberei, der Literatur aus Neigung.
S:
Schön Jlla (Kleine Proſaſachen u. V.), 1905. – Milon (D. in 3 Aufzügen), 1908.
Carlowitz, Albert von,
pſeudon. Allwin von Candia, wurde am 1. April 1802 zu Freiberg in Sachſen geboren, wo ſein Vater, der ſpätere ſächſiſche Miniſter Hans Georg v. C., damals Amtshauptmann war. Er erhielt ſeine Bildung im elterlichen Hauſe und in den Fürſtenſchulen zu Meißen und Grimma, ſtudierte ſeit 1820 in Leipzig die Rechte, wurde 1826 Akzeſſiſt bei der Landesregie- rung in Dresden u. 1828 Referendar, nahm aber, da er ſich im Landtage von 1830 bei der Regierung mißlie- big gemacht, 1831 ſeine Entlaſſung u. trat als Regierungsrat in gothai- ſche Dienſte. Zwar wurde er 1833 abermals in den ſächſiſchen Landtag gewählt und 1836 als Regierungsrat in Zwickau abermals im ſächſiſchen Staatsdienſt angeſtellt; doch verließ er den letzteren bald wieder, um hin- fort ſeinen Einfluß auf das parla- mentariſche Leben geltend zu machen. Er wurde 1845 Präſident der erſten Kammer, 1846 Juſtizminiſter, legte aber 1848 ſein Portefeuille nieder u. zog ſich nach Ebersbach bei Görlitz ins Privatleben zurück. Nachdem er das preuß. Jndigenat erworben, wurde er ſeit 1852 mehrmals in die preu- ßiſche zweite Kammer gewählt, wo er zu den Opponenten der Regierung gehörte. Auch war er 1867 Mitglied des konſtituierenden norddeutſchen Reichstags, wo er ſich als aufrichti- ger Anhänger und Verteidiger der neugeſchaffenen Ordnung der Dinge zeigte, legte aber ſchon 1868 aus Ge- ſundheitsrückſichten ſein Mandat nie- der. Er ſtarb am 9. Auguſt 1874 in Kötſchenbroda bei Dresden.
Pſeudon. für Eliſabeth, Königin von Rumä- nien; ſ. d.!
Carmer, H.,
Pſeudon. für Vally Baronin von Rüxleben; ſ. d.!
Carneri, Bartholomäus, Ritter v.,
wurde am 3. Novbr. 1821 in Trient geboren als der Sohn eines kaiſerl. Beamten, der längere Zeit Polizei- direktor in Mailand war. Seine Mutter verlor er bei ſeiner Geburt. Er erhielt ſeine Erziehung in Wien, wurde aber durch ein ſchweres Leiden, welches ihn ſein ganzes Leben hin- durch verfolgte, in ſeinen Studien unterbrochen und gezwungen, in ſei- nem 21. Lebensjahre ein milderes Klima aufzuſuchen und mehrere Win- ter in Arco zu verleben. Was ihm aber in körperlicher Hinſicht mangelte — ſeine Wirbelſäule war gekrümmt, ſeine rechte Hand zu jeder Arbeit unfähig, und periodiſch auftretende Krämpfe verurſachten ihm unſägliches Leid — das hatte ihm die Natur in geiſtiger Hinſicht erſetzt. Urſprüng- lich für die Laufbahn eines Juriſten beſtimmt, aber ſchon frühzeitig mit Vorliebe äſthetiſchen und naturphilo- ſophiſchen Studien huldigend, wandte er ſich endgültig den letzteren zu. 1857 übernahm er das väterliche Gut Wild- haus in Steiermark und ließ ſich da- ſelbſt bleibend nieder. Wiewohl er die Revolution von 1848 bereits in einer Reihe von Gedichten beſungen hatte, trat er erſt in ſpäteren Jahren in das politiſche u. literariſche Leben ein. Jm Jahre 1861 wurde er in den ſteiriſchen Landtag, 1870 in das Abgeordnetenhaus des öſterreichi- ſchen Reichsrats gewählt, welchen beiden Körperſchaften er bis 1885, bzw. 1890, und zwar als hervor- ragendes Mitglied der Liberalen, ununterbrochen angehört hat. Seit 1888 hatte C. einen Wohnſitz in Mar- burg an der Drau. An ſeinem 80.
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lerei und Muſik aus Liebhaberei, der
Literatur aus Neigung.
S: Schön
Jlla (Kleine Proſaſachen u. V.), 1905.
– Milon (D. in 3 Aufzügen), 1908.
Carlowitz, Albert von, pſeudon.
Allwin von Candia, wurde am
1. April 1802 zu Freiberg in Sachſen
geboren, wo ſein Vater, der ſpätere
ſächſiſche Miniſter Hans Georg v. C.,
damals Amtshauptmann war. Er
erhielt ſeine Bildung im elterlichen
Hauſe und in den Fürſtenſchulen zu
Meißen und Grimma, ſtudierte ſeit
1820 in Leipzig die Rechte, wurde
1826 Akzeſſiſt bei der Landesregie-
rung in Dresden u. 1828 Referendar,
nahm aber, da er ſich im Landtage
von 1830 bei der Regierung mißlie-
big gemacht, 1831 ſeine Entlaſſung
u. trat als Regierungsrat in gothai-
ſche Dienſte. Zwar wurde er 1833
abermals in den ſächſiſchen Landtag
gewählt und 1836 als Regierungsrat
in Zwickau abermals im ſächſiſchen
Staatsdienſt angeſtellt; doch verließ
er den letzteren bald wieder, um hin-
fort ſeinen Einfluß auf das parla-
mentariſche Leben geltend zu machen.
Er wurde 1845 Präſident der erſten
Kammer, 1846 Juſtizminiſter, legte
aber 1848 ſein Portefeuille nieder u.
zog ſich nach Ebersbach bei Görlitz ins
Privatleben zurück. Nachdem er das
preuß. Jndigenat erworben, wurde
er ſeit 1852 mehrmals in die preu-
ßiſche zweite Kammer gewählt, wo er
zu den Opponenten der Regierung
gehörte. Auch war er 1867 Mitglied
des konſtituierenden norddeutſchen
Reichstags, wo er ſich als aufrichti-
ger Anhänger und Verteidiger der
neugeſchaffenen Ordnung der Dinge
zeigte, legte aber ſchon 1868 aus Ge-
ſundheitsrückſichten ſein Mandat nie-
der. Er ſtarb am 9. Auguſt 1874 in
Kötſchenbroda bei Dresden.
S: Ge-
dichte, 1829. – Homers Jlias. Jn
Reimen überſ.; II, 1844.
Carlsberg, E., Pſeud. für Karl
Ausfeld; ſ. d.!
Carlſſen, Egbert, Pſeudon. für
Auguſt Egbert von Derſchau; ſ. d.!
Carmen Silva, Pſeudon. für
Eliſabeth, Königin von Rumä-
nien; ſ. d.!
Carmer, H., Pſeudon. für Vally
Baronin von Rüxleben; ſ. d.!
Carneri, Bartholomäus, Ritter v.,
wurde am 3. Novbr. 1821 in Trient
geboren als der Sohn eines kaiſerl.
Beamten, der längere Zeit Polizei-
direktor in Mailand war. Seine
Mutter verlor er bei ſeiner Geburt.
Er erhielt ſeine Erziehung in Wien,
wurde aber durch ein ſchweres Leiden,
welches ihn ſein ganzes Leben hin-
durch verfolgte, in ſeinen Studien
unterbrochen und gezwungen, in ſei-
nem 21. Lebensjahre ein milderes
Klima aufzuſuchen und mehrere Win-
ter in Arco zu verleben. Was ihm
aber in körperlicher Hinſicht mangelte
— ſeine Wirbelſäule war gekrümmt,
ſeine rechte Hand zu jeder Arbeit
unfähig, und periodiſch auftretende
Krämpfe verurſachten ihm unſägliches
Leid — das hatte ihm die Natur in
geiſtiger Hinſicht erſetzt. Urſprüng-
lich für die Laufbahn eines Juriſten
beſtimmt, aber ſchon frühzeitig mit
Vorliebe äſthetiſchen und naturphilo-
ſophiſchen Studien huldigend, wandte
er ſich endgültig den letzteren zu. 1857
übernahm er das väterliche Gut Wild-
haus in Steiermark und ließ ſich da-
ſelbſt bleibend nieder. Wiewohl er
die Revolution von 1848 bereits in
einer Reihe von Gedichten beſungen
hatte, trat er erſt in ſpäteren Jahren
in das politiſche u. literariſche Leben
ein. Jm Jahre 1861 wurde er in
den ſteiriſchen Landtag, 1870 in das
Abgeordnetenhaus des öſterreichi-
ſchen Reichsrats gewählt, welchen
beiden Körperſchaften er bis 1885,
bzw. 1890, und zwar als hervor-
ragendes Mitglied der Liberalen,
ununterbrochen angehört hat. Seit
1888 hatte C. einen Wohnſitz in Mar-
burg an der Drau. An ſeinem 80.
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/412>, abgerufen am 03.07.2024.
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