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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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(nach seiner eigenen Angabe) am 9.
Novbr. 1810 geboren. Sein Geburts-
ort soll Ragendorf sein. Er studierte
an der Wiener Hochschule die Rechte,
promovierte 1832 zum Dr. jur. und
trat darauf in den österreichischen
Staatsdienst, in welchem er 1861 zum
wirklichen Ministerialrat im Finanz-
ministerium aufrückte. Jn seiner amt-
lichen Tätigkeit wirkte er als Vertre-
ter der Regierung besonders für die
Forstservitutsregulierung auf den
Staatsdomänen in Oberösterreich u.
Salzburg, wobei er die wirtschaftliche
Existenz des beteiligten Bauernstan-
des zu berücksichtigen in erster Linie
bestrebt war. Seine schriftstellerische
Tätigkeit war teils in Prosa der po-
litischen Entwicklung Österreichs ge-
widmet, in welcher Richtung er von
jeher mit Entschiedenheit der liberalen
Partei angehörte, teils der Poesie u.
zwar mit besonderer Vorliebe der
skandinavischen Natur u. Sagenlehre
zugewendet, welche beiden er auch auf
einer bis nach Lappland unternom-
menen Fußreise näher kennen lernte.
B., der im Jahre 1872 in den Ruhe-
stand trat u. in der Folge noch fort-
während schriftstellerisch und poetisch
tätig blieb, starb am 21. August 1888
zu Maria Enzersdorf a. d. Südbahn
u. liegt auf dem Friedhofe zu Hietzing
begraben.

S:

Marienkranz (Ge.),
1840. - Auf -- nach Norden (7 Ge-
sänge), 1844. - Singen und Ringen
(Ge.), 1856. - König Ragnars Hort
(Dr.), 1865. - Lied vom Herzog Friedel
u. Sänger Volz, 1880. - Graf Rudolf
vor Basel (Hist. Volksschsp.), 1883.

*Buschmann, Aloys,

geb. am 9.
Juni 1873 in Münster (Westfalen)
als der Sohn des Prof. Dr. August
B., besuchte in Warendorf in West-
falen die Seminarschule u. das Gym-
nasium, nach dessen Absolvierung er
sich dem Studium der Philologie wid-
mete. Jn seine Studentenzeit, die
fast ganz durch große Reisen ausge-
füllt war, fallen auch seine ersten
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schriftstellerischen Versuche. Starke
Anregung dazu empfing er von sei-
nem Oheim, dem Provinzialschulrat
Dr. Johs. B. in Koblenz. Nach Be-
endigung seines Studiums lebte B.
einige Jahre in Hannover und ließ
sich dann nach einer Reise in die Ver-
ein. Staaten in Barmen nieder, wo
er sich ein Heim gründete, in dem das
Glück eine Stätte gefunden hat. Fern
von jeder politischen oder religiösen
Einseitigkeit pflegt B. eine reine,
ästhetische Literatur, die auch als
Hauptnorm dem "Bergischen Litera-
ten-Zirkel" vorschwebt, dessen erster
Vorsitzender B. ist.

S:

O du, mein
Weib ... (Ge.), 1907. - Sophie Zwei-
mann (R.), 1909. - Heinrich. Die
Geschichte eines Menschen, 1910.

*Buse, Johannes,

geb. am 30.
März 1876 in Paderborn, verlebte
dort seine Kinderjahre in gewöhn-
licher Weise, bis seine Eltern 1888
nach dem fürstbischöflichen Residenz-
städtchen Neuhaus übersiedelten. Hier
trat er nach Beendigung der Schul-
zeit als Lehrling in eine Buchdrucke-
rei, und er ist diesem Berufe bis heute
treu geblieben. Mit 18 Jahren be-
gann er seine schriftstellerische Tätig-
keit, indem er Erzählungen und Skiz-
zen, im Volkston gehalten, für Zei-
tungen u. Zeitschriften lieferte. Seit
1897 ist er auch als Dramatiker tätig.
Er lebt jetzt in Paderborn.

S:

Die
Verlobung (Dramat. Militärhumo-
reske), 1898. - Kunz von Wolkenstein,
oder: Schuld und Sühne (Ritter-
schsp.), 1899. - Eberhard (Relig.
Schsp.), 1901. - Der Bauer als Gei-
sterbeschwörer (Hum.), 1904. - Schu-
ster, bleib bei deinem Leisten! (Lsp.
m. Ges.), 1904. - Die Garde von
Stoffelsdorf, oder: Eine Rekruten-
aushebung auf dem Lande (Schw.),
1906. - Du sollst Vater und Mutter
ehren, oder: Die Grafen von Uhlen-
horst (Schsp.), 1906.

Buß, Georg,

geb. am 9. Septbr.
1850 in Köln a. Rh. als Sohn eines

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Buſ
(nach ſeiner eigenen Angabe) am 9.
Novbr. 1810 geboren. Sein Geburts-
ort ſoll Ragendorf ſein. Er ſtudierte
an der Wiener Hochſchule die Rechte,
promovierte 1832 zum Dr. jur. und
trat darauf in den öſterreichiſchen
Staatsdienſt, in welchem er 1861 zum
wirklichen Miniſterialrat im Finanz-
miniſterium aufrückte. Jn ſeiner amt-
lichen Tätigkeit wirkte er als Vertre-
ter der Regierung beſonders für die
Forſtſervitutsregulierung auf den
Staatsdomänen in Oberöſterreich u.
Salzburg, wobei er die wirtſchaftliche
Exiſtenz des beteiligten Bauernſtan-
des zu berückſichtigen in erſter Linie
beſtrebt war. Seine ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit war teils in Proſa der po-
litiſchen Entwicklung Öſterreichs ge-
widmet, in welcher Richtung er von
jeher mit Entſchiedenheit der liberalen
Partei angehörte, teils der Poeſie u.
zwar mit beſonderer Vorliebe der
ſkandinaviſchen Natur u. Sagenlehre
zugewendet, welche beiden er auch auf
einer bis nach Lappland unternom-
menen Fußreiſe näher kennen lernte.
B., der im Jahre 1872 in den Ruhe-
ſtand trat u. in der Folge noch fort-
während ſchriftſtelleriſch und poetiſch
tätig blieb, ſtarb am 21. Auguſt 1888
zu Maria Enzersdorf a. d. Südbahn
u. liegt auf dem Friedhofe zu Hietzing
begraben.

S:

Marienkranz (Ge.),
1840. – Auf — nach Norden (7 Ge-
ſänge), 1844. – Singen und Ringen
(Ge.), 1856. – König Ragnars Hort
(Dr.), 1865. – Lied vom Herzog Friedel
u. Sänger Volz, 1880. – Graf Rudolf
vor Baſel (Hiſt. Volksſchſp.), 1883.

*Buſchmann, Aloys,

geb. am 9.
Juni 1873 in Münſter (Weſtfalen)
als der Sohn des Prof. Dr. Auguſt
B., beſuchte in Warendorf in Weſt-
falen die Seminarſchule u. das Gym-
naſium, nach deſſen Abſolvierung er
ſich dem Studium der Philologie wid-
mete. Jn ſeine Studentenzeit, die
faſt ganz durch große Reiſen ausge-
füllt war, fallen auch ſeine erſten
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Buſ
ſchriftſtelleriſchen Verſuche. Starke
Anregung dazu empfing er von ſei-
nem Oheim, dem Provinzialſchulrat
Dr. Johs. B. in Koblenz. Nach Be-
endigung ſeines Studiums lebte B.
einige Jahre in Hannover und ließ
ſich dann nach einer Reiſe in die Ver-
ein. Staaten in Barmen nieder, wo
er ſich ein Heim gründete, in dem das
Glück eine Stätte gefunden hat. Fern
von jeder politiſchen oder religiöſen
Einſeitigkeit pflegt B. eine reine,
äſthetiſche Literatur, die auch als
Hauptnorm dem „Bergiſchen Litera-
ten-Zirkel“ vorſchwebt, deſſen erſter
Vorſitzender B. iſt.

S:

O du, mein
Weib ... (Ge.), 1907. – Sophie Zwei-
mann (R.), 1909. – Heinrich. Die
Geſchichte eines Menſchen, 1910.

*Buſe, Johannes,

geb. am 30.
März 1876 in Paderborn, verlebte
dort ſeine Kinderjahre in gewöhn-
licher Weiſe, bis ſeine Eltern 1888
nach dem fürſtbiſchöflichen Reſidenz-
ſtädtchen Neuhaus überſiedelten. Hier
trat er nach Beendigung der Schul-
zeit als Lehrling in eine Buchdrucke-
rei, und er iſt dieſem Berufe bis heute
treu geblieben. Mit 18 Jahren be-
gann er ſeine ſchriftſtelleriſche Tätig-
keit, indem er Erzählungen und Skiz-
zen, im Volkston gehalten, für Zei-
tungen u. Zeitſchriften lieferte. Seit
1897 iſt er auch als Dramatiker tätig.
Er lebt jetzt in Paderborn.

S:

Die
Verlobung (Dramat. Militärhumo-
reske), 1898. – Kunz von Wolkenſtein,
oder: Schuld und Sühne (Ritter-
ſchſp.), 1899. – Eberhard (Relig.
Schſp.), 1901. – Der Bauer als Gei-
ſterbeſchwörer (Hum.), 1904. – Schu-
ſter, bleib bei deinem Leiſten! (Lſp.
m. Geſ.), 1904. – Die Garde von
Stoffelsdorf, oder: Eine Rekruten-
aushebung auf dem Lande (Schw.),
1906. – Du ſollſt Vater und Mutter
ehren, oder: Die Grafen von Uhlen-
horſt (Schſp.), 1906.

Buß, Georg,

geb. am 9. Septbr.
1850 in Köln a. Rh. als Sohn eines

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[395/0399] Buſ Buſ (nach ſeiner eigenen Angabe) am 9. Novbr. 1810 geboren. Sein Geburts- ort ſoll Ragendorf ſein. Er ſtudierte an der Wiener Hochſchule die Rechte, promovierte 1832 zum Dr. jur. und trat darauf in den öſterreichiſchen Staatsdienſt, in welchem er 1861 zum wirklichen Miniſterialrat im Finanz- miniſterium aufrückte. Jn ſeiner amt- lichen Tätigkeit wirkte er als Vertre- ter der Regierung beſonders für die Forſtſervitutsregulierung auf den Staatsdomänen in Oberöſterreich u. Salzburg, wobei er die wirtſchaftliche Exiſtenz des beteiligten Bauernſtan- des zu berückſichtigen in erſter Linie beſtrebt war. Seine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit war teils in Proſa der po- litiſchen Entwicklung Öſterreichs ge- widmet, in welcher Richtung er von jeher mit Entſchiedenheit der liberalen Partei angehörte, teils der Poeſie u. zwar mit beſonderer Vorliebe der ſkandinaviſchen Natur u. Sagenlehre zugewendet, welche beiden er auch auf einer bis nach Lappland unternom- menen Fußreiſe näher kennen lernte. B., der im Jahre 1872 in den Ruhe- ſtand trat u. in der Folge noch fort- während ſchriftſtelleriſch und poetiſch tätig blieb, ſtarb am 21. Auguſt 1888 zu Maria Enzersdorf a. d. Südbahn u. liegt auf dem Friedhofe zu Hietzing begraben. S: Marienkranz (Ge.), 1840. – Auf — nach Norden (7 Ge- ſänge), 1844. – Singen und Ringen (Ge.), 1856. – König Ragnars Hort (Dr.), 1865. – Lied vom Herzog Friedel u. Sänger Volz, 1880. – Graf Rudolf vor Baſel (Hiſt. Volksſchſp.), 1883. *Buſchmann, Aloys, geb. am 9. Juni 1873 in Münſter (Weſtfalen) als der Sohn des Prof. Dr. Auguſt B., beſuchte in Warendorf in Weſt- falen die Seminarſchule u. das Gym- naſium, nach deſſen Abſolvierung er ſich dem Studium der Philologie wid- mete. Jn ſeine Studentenzeit, die faſt ganz durch große Reiſen ausge- füllt war, fallen auch ſeine erſten ſchriftſtelleriſchen Verſuche. Starke Anregung dazu empfing er von ſei- nem Oheim, dem Provinzialſchulrat Dr. Johs. B. in Koblenz. Nach Be- endigung ſeines Studiums lebte B. einige Jahre in Hannover und ließ ſich dann nach einer Reiſe in die Ver- ein. Staaten in Barmen nieder, wo er ſich ein Heim gründete, in dem das Glück eine Stätte gefunden hat. Fern von jeder politiſchen oder religiöſen Einſeitigkeit pflegt B. eine reine, äſthetiſche Literatur, die auch als Hauptnorm dem „Bergiſchen Litera- ten-Zirkel“ vorſchwebt, deſſen erſter Vorſitzender B. iſt. S: O du, mein Weib ... (Ge.), 1907. – Sophie Zwei- mann (R.), 1909. – Heinrich. Die Geſchichte eines Menſchen, 1910. *Buſe, Johannes, geb. am 30. März 1876 in Paderborn, verlebte dort ſeine Kinderjahre in gewöhn- licher Weiſe, bis ſeine Eltern 1888 nach dem fürſtbiſchöflichen Reſidenz- ſtädtchen Neuhaus überſiedelten. Hier trat er nach Beendigung der Schul- zeit als Lehrling in eine Buchdrucke- rei, und er iſt dieſem Berufe bis heute treu geblieben. Mit 18 Jahren be- gann er ſeine ſchriftſtelleriſche Tätig- keit, indem er Erzählungen und Skiz- zen, im Volkston gehalten, für Zei- tungen u. Zeitſchriften lieferte. Seit 1897 iſt er auch als Dramatiker tätig. Er lebt jetzt in Paderborn. S: Die Verlobung (Dramat. Militärhumo- reske), 1898. – Kunz von Wolkenſtein, oder: Schuld und Sühne (Ritter- ſchſp.), 1899. – Eberhard (Relig. Schſp.), 1901. – Der Bauer als Gei- ſterbeſchwörer (Hum.), 1904. – Schu- ſter, bleib bei deinem Leiſten! (Lſp. m. Geſ.), 1904. – Die Garde von Stoffelsdorf, oder: Eine Rekruten- aushebung auf dem Lande (Schw.), 1906. – Du ſollſt Vater und Mutter ehren, oder: Die Grafen von Uhlen- horſt (Schſp.), 1906. Buß, Georg, geb. am 9. Septbr. 1850 in Köln a. Rh. als Sohn eines *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/399>, abgerufen am 16.11.2024.